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l im 25. Jahrgang- Donnerstag, den 24. März 1898. ff. Nach der Eröff- Seiten wird er herzlich bewillkommnet leisten'? Ich bin nämlich noch ausgeschlossen. Abg. / fordert Alterspräsident die Abgg. Hinterhuber, Rohracher, Jro, Stojalowsky, Dollinger und Or. Bareuther auf, nunqsrede des Alterspräsidenten fragt Abg. Schönerer: Muffen die Ausgeschlossenen auch wieder die Angelobung — Der Antrag Auer wird abgelehnt. Der N:st der Vorlage wird debattelos angenommen und ebenso ein stimmig die Resolution der Kommission. ndet, nver- Das eine ielen Du t so ; die wir vor- n, '5 r- e- e. die Worte „Ich gelobe" in beliebiger Sprache zu sagen. (Heiterkeit. Rufe: Japanesisch, Chinesisch. Botokudisch!) Es folgt sodann bei der Präsidentenwahl eine erregte Scene, bei der Abg Schönerer ruft: „Das ist unerhört! Der war ja Mitglied des Präsidiums, welches die I^x Falkenhayn machte. Der gehört ins Zuchthaus und nicht auf das Präsidium. Das werde ich in jeder Sitzung wiederholen. Sie Zuchthäusler. Sie Staats- — Am Montag vor 10 Jahren wurde der Kaiser Wolf: Ist Sicherheitswache da? Nach Verle ung der durch einen Erlaß Kaiser Friedrich's zur Theilnahme an Angelobungsformel in deutscher und polnischer Sprache den Staatsgeschäften herangezogen. Der Erlaß an den Nationalliberalen ebenfalls gegen den Antrag, für jetzt sei derselbe unausführbar, was er wolle, werde sich , v— später von selbst finden, falls inan nur erst den ersten I Während die Abgeordneten anlangen bilden sich aueriei Schritt thue — Abg. von Buchka (deutschkons.) legt 1 Gruppen. Unter den Polen fällt der frühere Prapdent auf das Verlangen des Antrags sehr viel Werth, I Herr Abrahamowicz auf. Er konversirt lebhaft mit fürchtet aber, daß durch dessen Annahme das ganze I seiinen Landsleuten, ein behagliches Lächeln liegt auf Gesetz scheitere. Er bittet jedoch die Regierung dringend, l seinem schmalen barilosen Gesichte. Die Stürme von sich Mühe zu geben, eine Form zu suchen, um möglichst I jüngsther haben keine Zeichen auf seinem Antlitze zurück- balv der Resolution zu entsprechen. — Abg. Schmidt- gelassen. Schönerer und Wolf unterhalten sich als ein- Warburg (Centr.) glaubt ebenfalls, die Schwierigkeiten sames Duett. Abg. Bareuther-Asch, der durch Krank seien nicht unüberwindlich, aber das Centrum wolle heit fast ein Jahr ferngehalten war, wird in den Saal angesichts der Stellungnahme der Regierung jetzt nicht geführt. Er sieht blaß und müde aus. Von vielen das ganze Gesetz an diesem Antrag scheitern lassen. Seiten wird er herzlich bewillkommnet Nach der Eröff- verbrecher!" Die gesammte übrige Linke verhält sich vollkommen passiv, nur Wolf ruft noch einige Bemerk- : „Wer bei uns in Oester- Rrdaction und Expedition: vahnstraß« 8 (nahe dem K. Amtsgericht). Telegramm-Adresse: Anzeiger Hohensteinernstthal. Gelegenheit zu geben, seine Resolution zu begründen. (Heiterkeit.) Die Resolution wird fast einstimmig ab gelehnt. — Letzter Gegenstand der Tagesordnung ist die Fortsetzung der Berathung der Vorlage betreffend die Entschädigung unschuldig Verurtheilter. Es ist zunächst über Z 1 abzustimmen, beziehentlich über den Antrag Auer: Die Entschädigung den im Wiederaufnahmever fahren Freigesprochenen zu gewähren. Der Antrag Auer wird mit 171 gegen 36 Stimmen abgelehnt und 8 1 in der Kommissionsfassung angenommen. — Abg. Hrohme (Soz.) befürwortet einen Antrag des Abg. Auer, in einem § 1a auch die Entschädigung für unschuldig erlittene Untersuchungshaft festzusetzen. — Staatssekretär Nieberding betont die Schwierigkeiten, die dem entgegen ständen. Keiner unserer großen Kuliurstaaten sei so weit gegangen, auch für die Untersuchungshaft zu ent schädigen. Dis Kommission habe anerkannt, das; die ganze Frage noch einer längeren Erwägung bedürfte; sie habe sich deshalb hinsichtlich der Entschädigung für unschuldig erlittene Untersuchungshaft auf eine Neso lution beschränkt. - Abg. Pieschel spricht Namens der verletzt ist Niemand. Oesterreick-Ungarn. Wien, 22. März. Ueber die Eröffnungssitzung des Reichsrathes wird folgendes berichtet: Alle ^rwustungen, die in der vorigen Session an Bänken und Pulten g - richtet worden waren, sind gutgemacht worden^ macht wieder den Eindruck des Spiegelblanken des Tadel losen. Das Bestreben, die Spuren der Migsten Ver gangenheit zu verwischen, hat offenbar geherrscht. dationen, -elche Grünthal ausgeführt ha^ Huuderttausende gehen, wenn wsi ' , will, daß Mi- -«-Mi, "L " L Mi, er durch fabelhaft glückliche Bo stülp schwer anfangs kleinen Summen es sch v ) reichen Manne gebracht hat. murde in der - Wie das „Berl. Tgbl." erfahr^ Affaire Grünenthal betreffs des Aebsh verhaftet. druckerei die Wirthin des Attgeschiidg I Mühlheim a. d. Ruhr, 22. Ma z- W f mittag gegen 11 Uhr stießen unniittel) . ^0- Bahnhofe zwei Güterzüge zusammen, .--rtrümmert motive und 5 mit Kohlen beladene Wagen ertt« wurden. Das Zugpersonal rettete sich durch Abspringen , Nr. 68. damaligen Kronprinzen war datirt „Charlottenburg, den 21. März 1888" und hatte folgenden, vom Kaiser Friedrich unterschriebenen und vom Reichskanzler Fürsten Rsmarck gegeugezeichneten Wortlaut: „Es ist mein Vunsch, daß Ew. Kaiserliche und Königliche Hoheit sich mit den Staatsgeschäften durch unmittelbare Betheiligung an denselben vertraut machen. Zu diesem Zwecke beaus trage ich Ew. Kaiserliche und Königliche Hoheit mit der Bearbeitung und Erledigung derjenigen zu meiner Ent scheidung gelangenden Negierungsgeschäfte, welche ich Ew. Kaiserlichen und Königlichen Hoheit zuweisen werde, , , und sind die dazu erforderlichen Unterschriften in meiner ungen in den Saal, so u. a.: „l— Vertretung von Ew. Kaiserlichen und Königlichen Hoheit reich die Verfassung bricht, kommt noch ins Herrenhaus zu vollziehen, ohne daß es für die einzelnen Fälle <siner ü la Abrahamowicz. So einem Staatsverbrecher sollte jedesmaligen besonderen Ordre zur Ermächtigung bedarf." man ein Tintenfaß an den Schädel feuern. Und Sie — Die Jsteinnahme des Reiches von Zöllen und funkelnagelneuer Ministerpräsident, warum schauen Sie Verbrauchssteuern hat in den ersten elf Monaten des da ruhig zu?" laufenden Statsjahres 668,2 Mill, oder 4,9 Mill. Wien, 22. März. Die meiste» Blätter stellen fest weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres betragen, daß der Verlauf der gestrigen Abgeordnetenhaussitzuna Die Zölle haben ein Plus von 6,2 Mill., die Brannt- es als beinahe vollständig ausgeschlossen erscheinen läßt weinmaterialsteuer ein solches von 2,3 Mill, und die daß die normale parlamentarische Thätigkeit bald wieder- Brannsteuer von 1,1 Mill, ergeben. Dagegen verzeichnet kehren werde. Das Programm des Grafen Thun findet die Zuckersteuer ein Weniger von 14,5 Mill. Was die ebenfalls eine vorwiegend abfällige Kritik. Es wird anderen Einnahmen betrifft, so ist hervorzuheben, daß weil nur gewöhnliche, nichtssagende Phrasen enthaltend' die Börsensteuer für die ersten elf Monate 1897/98 ein als den jetzigen Verhältnissen gar nicht entsprechend Weniger von etwas über '/, Mill., die Stempelsteuer bezeichnet. aus den Loosen ein solches von nahezu 1 Mill, zu ver- England. zeichnen hatte. London, 22. März. Die Russen haben wie ein — Die Affaire des Obersaktors Grünenthal von Kaufmann aus Port Arthur berichtet, fünf KrieaSickitte der Reichsdruckerei nimmt Ausdehnungen an, deren dort. Die Soldaten errichteten Schuppen und Grenze noch gar nicht abzuseheu ist. So viel aber stände und der Admiral inspizirte alle Lager und ^ori« darf schon jetzt vermuthet werden, daß die Defrau- I Der chinesische General ließ die kleinen Läden schließen Jnsertionsgebühren: die fünfßesp>ck auswärts 12 PlS- Raum für den Verbreitunasbezirk 10 Pfg-, Rabatt. Reclame 25 Pfg. Bei inehrmaUger "»w Worm. Annahme der Inserate für die erbeten. 10 Uhr. Größere Abends vv - — WOcin-bnW, MlmM, GMrf ^^^rsprung, Mittelbach, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Meinsdorf u. s- T««°sgeschjch.e «-Nin. S2 "-ich Ordnung stelw» ", Reichste m - . Rechnung über den""§" ^chnungssache,', Tages und Kamerun Haushalt der der gras, mia die angerichtete Abrichten der E man es darstellt Schädigung nicht s» schehen, uw weiteren Kei,^'"0^ soll Alles ne beugen. Es geschieht das !"°^chst vorzu' Einladungen z» einer K? reus leitens Belgiens ernn?.^"^renz sind be- gleruug wird ihre Vertreter entsnre^ diesseitige Re Für die Rechnung wird knd, sprechend mstruiren. Der «undesrathsbeschluß bettest . ^heilt. — Ug e" der Kugelschrotnuchler.Iur^I^ stahlkugeln wird debattelos in^ dritter ^"ß- ebenso die Postdampfernovelle g neu L ^»'hmigt, sinnigen rind die Süddem?^ Mwelche die Frei- srsssSM- sr r - l'wir^Pb/Pd-r -m d-, L tragsteller ist nicht anweseno, unter Heiterkeit des Hauses dieser Ärlike^E der Antrag Hoeffel abgelehnt und dieser Artikel sowie alle werteren in der Fassung der Kommission angenommen. Zur Berathung steht dann noch eure vom Abg. Förster (Antis.) beantragte Neso lunon: Die Regierung um einen Gesetzentwurf behnfs Wiederinkraftsetzung des bis aus Weiteres ausgehobenen Paragraphen 4 des Branntweinsteuergesetzes von 1897 zu ersuchen. Der ß ordnete an, daß von einem be stimmten Zeitpunkte ab zu Trinkzwecken nur gereinigter und fnselfreier Branntwein verkauft werden darf.) Abg. Frank-Baden (natlib.) bittet, die Resolution abzu lehnen und zwar im Interesse der kleinen Brennereien. Diese würden völlig ruinirt werden, insbesondere würde darunter Süddeutschland zu leiden haben. Von 47000 kleinen Brennereien seien 16000 in Baden, 21000 in Elsaß-Lothringen, 4000 in Bayern, 3000 in Württem berg. Die vollständige Eutfusetung würde mehr Kosten verursachen, als die Herstellung des Branntweins über haupt — Abg Szmula (Centr.) erklärt sich ebenfalls gegen'die Resolution. Früher bei den unzulänglichen Brennereiei,Dichtungen sei der Fusel gefährlich gewesen, deute sei er dies lange nicht mehr in gleichem Maße. Nachdem sich auch Abg. Schaedler (Centr.) gegen die Resolution geäußert hat, bemerkt der Direktor des Neichs- schatzamtes Körner, es schweben über dre ganze Frage augenblicklich noch Untersuchungen — Abg. Gamp (Reichsp.): Man könne die Resolution schon deshalb nickt annehmen, weil damit den Brennereien, welche Pflaume,i, Pfirsichen u. s. w. verarbeiteten, dasDaselN abaescknitteil werden würde, überhaupt sei es das Rich antrete. — Avg. ^cy'",^ der kleinen land- ebenfalls die Resolution uJ^ Kruse (natlib.) wirtschaftlichen Bre^ hervor, der Fusel sei ist gegen die Resolution u ° V vielmehr der gar nicht das vorzugsweise man Branntwein selbst; dessen.^ ^n _ Agg. nach Möglichkeit elnz"schra^ Abg. Singer Wurm (Soz.) spricht gegen überhaupt erklärt, seine Freunde hatten 'yre ^n, um .hm nur auf Ersuchen des Abg. Forster Y u