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25. Jahrgang- Nr. 43 Die»sta„, de» 22. Februar 1898. und freundlich. Der Hauptmerth der Bucht liege in f Es wurde hierbei konstatirt, daß dieser Hafen im Hinter land etn gutes Klima besitzt und im Winter eisfrei ist. Die Hafenanlagen müßten natürlich erst geschaffen werden, aber es sei eine ausgezeichnete Rhede vor handen ; es gebe dort Eichenwaldungen, und Gerste sowie Weizen gedeihen. Die Bewohner seien arbeitsam hinausgehen, das thun sie aber aus ihr eigenes Risiko, um sich wenigstens etwas van ihrer Provision zu sichern. Herr Hermes hat dann noch bemängelt, daß ich gesagt habe, nach meiner Enn findung märe früher ein Oelzoll ralhsam gewesen; aber diese Empfindnng kann er mir doch nicht streitig machen wollen. Ich rufe ihm zu: Sir, geben Sie Gedankenfreiheit." — Heiterkeit. — Rufe links: Narquis Posa. — Erhöhte Heiterkeit. — Abg Metzger (Soz.) spricht gegen die Vorlage und protestirt gegen die Einstellung von Farbigen aus den Dampfern. — Abg. Graf Limburg (kons.) wiederholt dem Abg. Hammacher gegenüber, ein Zusammengehen von Landwirthschaft und Industrie sei nur möglich, wenn ein nationales Interesse handle und daß dieselbe dem nationalen Handel zu Gute komme. Der Pvstverkehr würde ohnehin in dem Augenblicke aufhören, wo die ! sibirische Bahn vollendet sei. Erfordere cs aber der f Handel, so werde auch ohne Subvention eine andere Linie häufigere und schnellere Schiffe einstellen. Der I Staatssekretär habe so dargestellt, als sei der Aufschwung unseres Handels nach Ostasien die Folge der Dampfcr- subventionen; aber dieser Handel habe in den letzten 7. 7.. und von den Seiten und vom R Kurtze auch Marinemaunschaften lebhaft Feuer - gemacht, deutscherseits von der Schußwaffe Gebrauch gem - Die Marodeure flohen darauf aufgelöst uber die Grenz des besetzten Gebietes unter Zurücklassung vo ^Tobten nnd 4 Verwundeten. Auf deutscher Se -umMtn, Todte noch Verwundete. Die ckstneslfchcn Ve^ wurden verbunden, die Beerdigung der To bewohnern aufgetragen. Die deutsche Exp , ,, ihren Marsch nach Kiaotschau fort beende ! in wenig Tagen ohne weitere Vorfälle Diese M he^ lungen veröffentlicht die Regierung letzt erst. Briefen aus Kiaotschau von Gefechten mit Eg s zählt worden war. Im Reichstag ist der Comimsstonsbericht über den Gesetzentwurf beereffs der Entschädigung d Wiederaufnahmeverfahren freigesprochenen Personen er schienen. Die wichtigste Bestimmung (tz 1) lautet m der Fassung der Commission: Personen, welche nn Wiederaufnahmeverfahren freigesprochen oder m An wendung eines milderen Strafgesetzes mit einer geringeren Strafe belegt werden, können Entschädigungen a.is der Staatskasse verlangen, wenn die früher erkannte Strafe ganz oder theilmeise gegen sie vollstreckt worden ist. Das Wiederaufnahmeverfahren muß die Unschuld des Verurtheilten bezüglich der ihm zur Last gelegten That oder bezüglich eines die Anwendung eines schweren Strafgesetzes begründenden Umstandes ergeben oder doch dargelhan Haven, daß ein begründeter Verdacht gegen den Angeklagten nicht mehr vorliegt. — In der Deutschen Colonialgesellschaft, Abtheilung Berlin, hielt der Geheime Marinebanrath Franzius aus Kiel einen Vortrag „Ein Ausflug nach Kiaotschau". I)r. Polster. Misch Butter, Weizen re. sehr gering. Die deutsche j die Letzteren nun Landwirthschaft braucht eine thatkräftige Industrie, und daß deren Thatkraft durch die Vorlage gefordert wird, haben Graf Limburg und Graf Arnim ausdrücklich anerkannt. Wir haben auch stets Mitteln zugestunmt, welche wir für zweckmäßig hielten, um der Noth der Landwirthschaft abznhelfen. Aber Mittel, welche gegen das allgemeine Staatsinteresse sind, wie Währungs änderung und Abschaffung der Freizügigkeit, werden wir stets ablehnen. Der Redner betont, daß nicht nur der Schiffsbau auf deutschen Werften, sondern auch die ausschließliche Verwendung von deutschem Material vorgeschrieben werde. — Staatssekretär Graf Polabawsky: Schon in dem letzten Vertrage ist der Bau von Schiffen auf deutschen Werften vorgeschrieben, und ich bin gern bereit, die Frage dahin zu vertiefen, ob es geboten sei, auch die Verwendung deutschen Materials vorzuschreiben, insoweit dieses in genügender Güte zur Verfügung siebt. Es ist allerdings richtig, daß der Lloyd in London gelegentlich billigere Tarife bewilligt hat, als wir im Verlrage genehmigt hatten, und zwar wegen der scharfen Concurrenz m London. Wir haben dagegen sofort energisch Einspruch erhoben, aber dem Lloyd gestattet, 20 Prozent Rabatt zu bewilligen. Es kommt nun vor, daß die Agenten noch über diesen Rabatt T a a e s g e s ch i ch t e. Deutsches Reich. Hfr-, Mich-,.,,. Ein Abg. Augst (Soz): Genehmigung zum Fortgang eines Mid Mn-d^ bet welchem der Antragsteller Klager und Änderbeklagter ist, wird an die Gcschäflskommssion verwiesen und darauf die Berathung der Pvstdampfer- novel e fortgesetzt. - Abg. Graf Arnim (Reichsp.i ver spricht sich besonderen Nutzen von dom häufigeren Ver kehr der Postdampfer für unsere Exporteure, ebenso von dem schnelleren Verkehr. Nvthwendig sei es, daß in dem Gesetze selbst die Verpflichtung des Lloyd ausgesprochen werde, auf deutschen Werften zu bauen. Auch müßten sich die Schiffe mit deutschen Produkten versorgen, nicht mit ausländischen. Ferner hält er für nvthwendig, daß der Lloyd sowohl hinsichtlich seiner subventionirten, als auch seiner nicht subventionirten Linien seine Bekannt- machnngen in deutscher Sprache publizire, und nur da, wo dies unbedingt unerläßlich erscheine, anch in englischer Sprache. Auf den reellen Handel und die Industrie nähmen seine Freunde stets Rücksicht. Erfreut sei er, daß nach Erklärungen des Staatssekretärs der Lloyd bereit sei, ausländische Produkte mit Ausnahme der Wolle von dem Transport auszuschließen, aber er müsse fordern, daß auch australisches Fleisch und Butter nicht auf den Schiffen sebst znr Anwendung kommen. Redner wendet sich- dann gegen die gegenüber der Vorlage erhobene» Einwände. Gerade angesichts der Konknr- renz der sibirischen Eisenbahn sei es wie er namentlich den freisinnigen Gegnern bemerken müsse, erforderlich, durch häufige und schnellere Dampferverbindnng den ostasiatischen Markt zu sichern. — Abg Dr. Hermes (freis. Volksp.) bestreitet, daß es sich bei dieser Vorlage nm 3 öffentliche Stadtqememderaths-sitzlmg - - »-N Lt. »cöruar IE, «bcn»s 7 n»r. Tagesordnung: Haushaltplanberathuna. anch letztere der ersteren mehr entgegenkomme, als das bisher der Fall gewesen sei. — Staatssekretär Graf Posadomsky wiederholt, dem Lloyd sei ein Rabatt von . , , 20 Prozent erlaubt, aber nicht gestattet worden, einen I den Kohlenlagern des Hinterlandes. Der frühere deutsche Unterschied zwischen Aus- und Inländern zu machen. I Gesandte in China, v. Brandt, fügte hinzu, daß sich — Hierauf geht die Vorlage an eine Commission. die Chinesen in dem jetzt noch dünn bevölkerten Land- Die Budgetcommission des Reichstags genehmigte strich leicht ansiedeln würden, wenn sie erst wüßten daß die Erhöhung des Grundcapitals der preußischen Central- sie daselbst Schutz finden. genossenschastscasse von 30 Milliionon Mark und nahm Bochum, 20. Februar. Heute Nachmittag fand ferner die Erhöhung des Ansiedelungsfonds um 100 I unter Theilnahme zahlreicher Vereine und einer nach Millionen Mark an. Tausenden zählenden Menschenmenge die Beerdigung — In Kiaotschau hatte ein Theil des deutschen der Mehrzahl der bei der Grubenkatastraphe auf Kecke Landungskorps Ende November vorigen Jahres den „Vereinigte Karolinenglück" ums Leben gekommenen Auftrag erhalten, einen auf wenige Tage berechneten Bergleute statt. Nachdem die Särge, 109 an der Kabl Marsch durch das besetzte Gebiet vorzunchmen, um da- in zwei riesigen Massengräbern auf dem Friedboke in durch den Eindruck der erfolgten Besetzung auf die Be- Hamme versenkt waren, hielten Geistliche beiderKo^ völkerunq nachhaltig wirken zu lassen. Auf dem Marsche tiefergreifende Trauerreden. Hunderte von Tamilien in der Gegend von Tsimo wurde von chinesischen Bauern Mitglieder» umstanden laut klagend beide Gräber iei dem deutschen Befehlshaber darüber Klage geführt, ' - - - daß sich auf de», besetzten.Gebiete chinesische Marodeure Herumgetrieben, welche die Dörfer unter Bedrohung mit Raffen ausplünderten. Infolgedessen wurde am 1. De zember eine Verfolgung dieses Gesindels eingeleitet und dabei wurden bei Fahaisre von einem Zuge der Ab theilung „Kaiser" zwei Salven über die Köpfe der Ma rodeure abgefeuert, ohne jemanden zu treffen. Erst als Lübeck 19. Febr. Der Dampfer „Mlhelm Tell" war auf seiner Reise nach Riga in der Räbe von ,t Ahrensburg ... große Eismaffen gerathen, die nick > forc.r werden konntew Als nun das Eis ins Tre b?n d gerieth, wurde der Dampfer durch die Eismall/n ! -Iden Strand geschoben. Durch die dort beüiwi^" Steine hat das Schiff bedeutende «ei^ Boden erlitten und ist infolge dessen voll Waffer gelaufen Jahren auch bei den anderen Staaten zugcnommen. Daß auch die größten Aufwendungen ans staatlichen Mitteln den Handel eines Landes nicht fördern, beweise der Rückgang des Antheils der französischen Rhederei an dem Gesammtwelthandel. — Abg. Dr. Hammacher (nl.): Ich bin weit davon entfernt, dem Vorredner und seinen Freunden antinationale Politik vorzuwerfen, aber ? ein gewisser Mangel an Nationalgefühl scheint doch seine Stellungnahme zu beeinflussen. Soeben ist doch sehr überzeugend nachgewiesen, welche indirekten Vorthe.le j uns durch subventionirte Linien znfallcn. Die Fracht- dampfer können nicht schnell und so regelmäßig fahren i wie die Postdampfer. Selbst England, das viel günstigere i Bedingungen für den Frachtdampferverkehr hat, hat den Postdampferverkehr einrichten müssen und subventionirt " ihn viel höher als wir daS thun. Trotz der sibirischen Bahn wird auch für unsere Postdampfer cm ausreichender " Verkehr übrig bleiben. Für die deutsche Landwirthschaft H erwächst daraus keine Gefahr, zumal angesichts c. j Zusicherung des Lloyd. Auch bisher schon war dc I Transport auf den Postdampfern von australischem