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auf und leise, hastig, doch bestimmt, sprach er zu den Beiden: „Kinder — verlaßt dies Haus und kehrt zu der Mutter zurück. In kurzer Zeit werde ich dort bei Euch sein und Euch sagen — was mich so ungewöhnlich angegriffen. Ich verspreche es Euch, doch geht, geht, es muß sein!" Ohne auf den zagenden Widerspruch Mathildens zu hören, drängle er diese und Daniel hinaus, dann schaute er ihnen eine Weile nach, wie sie auf der Gaffe dahin schritten. Als sie endlich seinen Augen entschwunden waren, hob er den Kops und ein hochernster strafender Blick fiel auf die Thür, welche in die innere Wohnstube führt. Seine ganze Gestalt reckend und dehnend, als ob er sie stählen wolle zu einem ernsten, schwerem Kampfe, rief er: „Nun ist die Reihe an uns — Madelaine Gilbert!" Dann trat er hastig in die innere Stube. Bei seinem Ausruf „Halt!" waren Döring und Madelaine erschrocken zvsammengefahrcn und letztere hatte Rainer, der mit flammenden Blicken vor ihr stand, entsetzt, keines Lautes fähig, angestarrt. Ohne irgend welche Rücksicht nur seiner Aufregung, seinem tiefempörtrn Herzen folgend, sorach er weiter, Madelaine immerfort unter seinem vernichtenden Blick gebannt haltend: „Die Heirath ist eine Unmöglichkeit geworden, denn ich kann meinen Sohn nicht der Tochter einer Verwor fenen — einer Diebin geben!" Ein entsetzlicher Aufschrei folgte, und Madelaine, die Hände vor das Gesicht geschlagen, sank auf das Sopha zurück, während Döring, wohl nicht weniger erschrocken, den Schwager fragend anstarrte. „Ziehen Sie nur die Hände von den Augen weg, Madame, und schauen Sie uns an, damit Sie uns wiedererkennen," ries Rainer, sich immer mehr ent flammend. „Oder soll ich Ihnen die Nacht in de», Restaurant Ledopen in den Champs - Elysäe ins Ge- dächtniß zurückrufen, wo Sie einem deutschen Schul lehrer eine Summe von 60,000 Francs aus der Tasche stahlen Madelaine Gilbert?" Ein leises wehes Wimmern war die Antwort auf diese entsetzliche, mit einer rücksichtslosen Härte, wohl nur eine Folge der maßlosen Aufregung Rainers, vor- gebrachle Anklage. Dann bedeckte die Unglückliche, welche die beiden Männer für einige Augenblicke angeschaut und jetzt wohl auch wiedererkannt halte, die Augen aufs neue und nur ein leises, doch heftiges Schluchzen war hörbar. Döring war auf seinen Schwager zugesprungen, halte ihn mit voller Kraft beim Arm gefaßt und rief nun seinerseits m nicht geringer Aufregung: „Diese märe cs — die uns damals — betrogen?! — Bist Du Deine Sache auch gewiß, Rainer? O be denke, es ist die Mutter meiner armen Mathilde!" „Leider! — Schau her und urtheile selbst!" Mit diesen Worten hielt Rainer seinem Schwager das Medaillon hin und dieser fuhr mit einem gellenden Aufschrei zurück denn auch er hatte die schöne Sünderin miedererkannt, die ihm in jener verhänguißvollen Nacht so nahe gewesen. „Was haben Sie auf meine Anklage zu erwidern?" fuhr Rainer, zu Madelaine gewendet und etwas ge lassener fort. Die Widerstandslosigkeit des armen Weibes hatte seinen ersten Zorn bereits entwaffnet. (Fortsetzung folgt). Airchen-Aachrichte«. St. Krinitatiskirche (Parochie Ernstthal.) DonncrSwg Abc») 8 Uhr Bibclslundc im Canwrat. parochie St. Kyriflophori zu Koyenflein-Krnstt-ak- Donnerstag, drn 3. 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