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unbrauchbarem Material hergestellt worden waren. Jeder der Angeklagten wurde zu drei Monaten Gesängniß verurtheilt. Frauenverein Ernstthal. Der Frauenverein Ernstthal hielt am 19. Dezember seine alljährlich wiederkehrende Weihnachtsbescheerung für alte arme Einwohner Ernstthals ab. Dank den zahlreich gespendeten Gaben an Geld und sonstigen Gegenständen konnten 78 Personen reichlich mit Stollen, Kleidungsstücken, Wäsche, Schuhwerk usw. beschenkt werden. Die Feier selbst fand im weihnachtlich schön geschmück ten Saale des Gasthauses zum grauen Wolf statt, und verschönte die Feier Herr Pastor Scbmidt durch herz liche Ansprache wie auch Herr Oberlehrer Abesser mit seinem Kirchenschülerchor durch erhebenden Gesang. Nach beendeter Feier wurden sämmtliche Beschenkte mit Kuchen und Kaffee bewirthet. An Gaben zur Weihnachtsbescheerung gingen ein an Geld: Frau verw. Wilh. Layritz 10 M., Herr Richter 3 M-, Herr Wilhelm Bohne, Hohenstein znm Andenken an seine verst. Tochter Elisabeth 5 M., Frau verw. Illing 5 M-, Herr Färbereibes. Beckert 10 M., Herr Fabrikbes. Hermann 20M-, Fran verw Stöhrel, Dresden lO M., Herr Paul Stöhrel 3 M., Frau Leist 3 M., Frau Dressel 1 M, Fran Müller 1 M., Dnnkopfer 3 M., Ungcn. I5 M.. Ungen. 3 M., Ungen. 3 M., Ungcn. 5 M., Ungen. 5 M., Ungen. 30 M., Ungen. 5 M., Ungen. 1 M , Ungcn. 6 M-, Üngen. l> M„ Üngen. 3 M„ Ungcn. 3 Mk, Ungcn. 3 M.' An Natnralien wnrdcn geschcnkt: Herr Wilh. Bohne, Hohenstein: Wolle zu 2 Paar Frauenstrümpfen, 3 Paar Hosenträger, 8 Shwaltücher, Ungen. l Dtzd. Frauenhcmden, Ungen. 1 Dtzd. blangedr. Schürzen, Ungcn. 1 Paar selbstgcstr. Socken, Ungen. Pfefferkuchen, Unge». 80 Slck. Weihnachtsnnnnnern von: „Nachbar", Frau Kobes jun. 2 blangedr. Schürzen, Herr Fabrikbes. Hermann verschiedene Stvffe, Fran Kläß selbstgcstr. Müffchen, Frau Putzulacher Richter, Hohen stein eine Partie Kopfhüllcn. Frau Hermann Kretzschmar 2 Kopfhüllen, Fra» Fritz Wolf 2 Paar Fansthaadsch. Fr. Theodor Stiegler 1 Dtzd. Paar Socke», Fr. Keller 1 P. Filzschuhe, Fr. Aro» Keller 1 Rock, 2 Kvpfhülle», Fr. Kürschner Urban 1 Paar Filzschuhe. Fr. Siegert 1 Dtzd. Paar Handschuhe, Fr. Bäckcrmstr. Schobert 1 blaue Schürze, 1 P Socken, 1 P. Strümpfe, Ungen. t Paar selbstgcstr. Socke», Herr Bäckcrmstr. Huste 1 Stollen, Herr Bäckcrmstr. Arnold 2 Stollen, Herr Bäckcrmstr. Stichler 1 Stollen, Herr Bäckermstr. Mothes 1 Stollen. Außerdem wurde von einigen Mitglieds- srauen geschenkt: Christbaumlichtc, Cigarren, Papier und Band znm Einpacken der Geschenke, anßerdcm 19 Kuchen, Kaffee, Milch und Zucker znm Bewirthen der Bescheerten. Der Fraucnverein Ernstthal spricht allen edlen Gebern den innigsten und wärmstcn Dank aus. Möge ihnen Allen der Herr durch seinen Segen lohnen nnd de» Freuciwerem Kraft mid Mittel verleihen, seinen wohl- thätigcn Zweck auch ferner auszuübem Das walte Gott. M a § dalena. Der Roman einer d.nvch-ponjei Löwm Nachd! uct vcri ölen. 20. Fortsetzung. „Ah! an die habe ich weiß Gott nicht mehr gedacht!" „Wie viel hast Du denn im Grnnde noch in der Tasche?" Rainer begann sein Geld zu zählen, dann sagte er: „Außer den drei Rollen wird das Uebrige sür die Hotelrechnung und die Reife wohl reichen — vielleicht auch noch sür etwas mehr." „Vortrefflich!" ries Düring mit einem lustigen Ton, der nur ein wenig erzwungen klang. „So kommst Du ja mit vollen 5000 Francs oder 800 preußischen Thalern heim, nnd das ist doch auch keine Kleinigkeit — für einen deutschen Schullehrer! Es reicht vollständig sür einen Garten, von dem Du geträumt und auch für noch etwas mehr." „Für meine Bücherrechnung.' „Ein Gedanke, Rainer!" rief Döring plötzlich mit einem wirklichen Freudenton. „Wir haben nun einmal recht tüchtig gesündigt — auf ein klein wenig mehr oder weniger kommt es jetzt nicht mehr an. Wie wäre es, wenn wir unseren Weibern ein L für ein U machten, ihnen eine kleine Lüge nur für die ersten Tage — aushängten und sagten, daß es mit der Erbschaft nicht weit her gewesen — daß wir uns Alle getäuscht und die ganze Hinterlassenschaft Deines Ohms nur 5000 und einige 100 Francs betragen habe. „Bastian, Du giebst mir die Ruhe, das Leben wieder!" rief Rainer ebenfalls mit einer Hellen Freude „Dabei bleibt's, so sagen wir! Wir haben freiwillig den ersten Schritt zum Bösen gethan, nun muffen wir,, wenn auch gezwungen, den zweiten thun — das ist nun einmal der Fluch der bösen That. Doch dieser zweite soll auch zugleich der letzte sei». Und nun laß uns zum Essen gehen — ich spüre Appetit und das Bedürfniß, mich »ach dem ausgestandenen Schrecken zu stärken." „Reicht es denn noch immer, Rainer?" fragte Döring lächelnd. „Sogar zu dem Diner de Paris und Champagner! Doch mosten wir trotzdem bescheidener sei» und uns mit cinsachcr Kost begnügen — unser Pariser Leben ist nun einmal und für immer zu Ende." In einem nahen billigen Restaurant speisten beide gut und mit besseren: Appelit, als inan hätte erwarten dürfen, zu Mittag und an: späten Abend fuhren sie mit ihrer etwas gar zu stark rcducirten Erbschaft von dem Straßburger Bahnhof aus, der deutschen Heimath zu. Doch noch etwas mehr als ein wenig schnödes Gold nahmen sie mit nach Hausei die Erinnerung au ihr Pariser Leben! Schade, daß beide nur unter sich davon werden reden dürfen! Zweite Abtheilung. I. Ein Abend am Rhein. Der Sommer von 1871 ist gekommen, der Krieg schon seit Monden vorüber, der Friede geschlossen, und im ganzen deutschen Vaterlande, besonders in den ge- gesegnclcn Fluren, die der herrliche Strom durchzieht, macht sich eine gehobene Stimmung bemerkbar. „Der Erbfeind ist besiegt, Deutschland ist frei, ei» mächtiges Kaiserreich! nnd der Rhein ei» deutscher Strom geworden! Dies ipricht sich überall aus und sagen cS auch nicht immer die Lippen, so künden cs doch dic Blicke, die so stolz und freudig leuchten. Wie tönen am Rheine so fröhlich die Lieder von Liebe und Treue zu den: schönen geeinigte» Vaterlande! wie kli»gen die Gläser so hell an einander auf das Wohl der traute» deutsche» Heimath, des Heldengreises, der nun ihr Hort und Kaiser geworden und all' die tapferen Führer und Schaaren, die den Sieg erkämpft, den Rhein uns er halten und seine Bewohner bewahrt vor de» Gräuel» des Krieges, die der Franke angcdroht. Selbst die Berge mit ihrem Rebenkran.ze, die ephcunmranklen Mauern gebrochener Burgen scheinen im Glanze der Sonne herrlicher denn je zu strahlen. Es ist als ob sie wußten, daß nun keine räuberische Hand sich mehr an ihnen ausstrecken wird, daß sie deutsch bleiben werden sür immer und ewig!" — Solche und ähnliche Gedanken mochten wohl den jungen Mann beseelen, der an der Ballustrade eines Dampsbootes stand, das den Rhein hinabsuhr, und wonnetrunken auf die herrlichen Landschaften schaute, die langsam in ihrer wechselnden Beleuchtung an ihm vorüberzogen. Schlank und jugendkrästig trug er den Kops hoch, und der leuchtende Blick erklärte förmlich sein sonst schon recht hübsches und einnehmendes Gesicht. Er mochte zwanzig und einige Jahre zählen, doch seine ganze Haltung, wie die solide Tracht kündeten den Ernst, das Selbstbewußtsein des gereisteren Mannes und daß seine augenblickliche, säst schwärmerische Erregtheit nur durch den ungewöhnlichen Zauber der Fahrt hervor gerufen worden war Auf dem Deck des Schiffes herrschte das bunteste Leben und Treiben, er schien es nicht zu bemerken. Neben ihm saß ein Offizier, der sich keck und ziemlich laut mit zwei jungen eleganten Damen unterhielt, die ihre Halbschleier wohl nur vor das Ge sicht gezogen halten, um ihre Feueraugen desto unge hinderter in die Runde senden zu können. (Fortsetzung folgt). St. Hrimtatiskirche (Parochie Ernstthal). Gelaust: Pau! Fritz, s d Fuhrwerksbes. Kalt Hermann Neu märker. Irma Toni. T d Nadelm. Kart Hermann Gränitz. Begraben: Elisabeth Hedwig, T d Strpsw Aisrcd Edmund Vieweger, 4 I. Margarethe Elisabeth T d Mamers Kari Alban Meher, 8 M 27 T. Narachie St. Khristopyori zu Kohcnstein-Krnftthak. Vom 7 bis 1t. Januar. GeNaut: Weber Wilhelm Hennmm Köl/cr und Pauline Emilie vertu. H.idc geb. Petzold. Pliischweber Albin Emil Heinze und Ida Amalie Köhler. Barbier und Friseur Franz Ferdinand OUo ja», und Jgsr. Auguste Emma L'ein Getauft: Georg Friedrich, 5 d Maleis Emil Oskar Michelet. Lina Clar», T a Strpsw Franz Oswald Löffler. Max Curt, S d Webers Ernst Louis Bogel. Helene Martlm. T d Werklnstrs. Karl Hermann Bieweg. Ella, T d Webers Karl Eduard Werner. Begraben: Melanie Irma, T d Strpsw. Gustav Emil Espig, 7 M 3 T. Von Oberlungwitz Boni 9. bis 1ö. Januar. Gelansl: Anna Paula, T d Schlossers Otto Conrad Seifert. Anna Paula, T d Str. Heinrich Ernst Gerschncr. Curt Otto, S d Bäckers Einst Hermann Schulze. Begrabe«: Todtgcb. S d Bäckers Max Emil Molch. Agnes Marie T d Reste. Einsi Otta Schulze, 7 m. Helene, T d Appr. Max Franke, 4 M. Pani Friedrich 2 d Str. Friedrich Emil Unger, 4 M. Anna Ida, T d Tischlers imd Hausbes. Max Eduard Sch ibcrl, 8 M. Bo» Gersdorf. Vom 8 bis I2. Januar. Getraut: Otto Clemens Kreher Bergmann und Lina Augliste Vieweg Getauft: Johauuc Marie, T d Kaufmanns Max Alban Herold. Emil Richard, S d Fleischers Emil Otto Hähle. Marie Helme, T d Strpfw. Gustav Lonis Schulze. Clara Selma, T d Beig- innaliden uud Hausbes. Gustav Adolf Friedrich. Lina Helene, T d Garlenb s. Friedrich Theodor Bonitz. I unedel. S. Begraben: Karl Curl, S d B. Karl Barth, > M. Anna Emma, T d Schneidermstrs. Joseph Johan» Löschner, lO M 29 T. Gei U nd Ell» T d B. Gliüav Adolf Weber, ck M 17 T. Paul Richard. S d B. Gunav Adolf Seifert, l M 21 T. Pall! Richard, S d Gulsbes. Otto Lollis St iubach, 4 M 2 T. Alfred Curt, S d B. Gustav Albin Höchstem, 2 M 16 T. Bo» Ursprung. Gelaust: Auguste Martha, T d Maurers Friedrich Moritz Mehller. Emma Helene, T d Bergalb. Bernhard Emil Muller. Begraben: Todlgeb. T d velw. Handelsfran Wilhelmine Pauline Beier. Vori». Wellfleisch, sp. fr. Wurst. Hugo Hertzsch, Gartenstr. Mittag Wellfleisch, sp. fr. Wurst. D. Werner, Chemnitzerstr. Xu ji'd,. ttttl bbtlud lunx ist die prei^ekrönte in dO. ^Vuk la^o erijduoueneLelrrikt des Lied.-liudü Or. Llüller ül»er das iVeiVOIt- U. 86xu«i1 8) sloin. ^reie Xusenduu^ kür 1 LIK. m üriek- nrals.en. Onrt Köbkr, Ürauliscl^voi^. Frische Sendung ff. Heidelbeeren in Zucker gesotten, ff. Preiselbeeren mit und ohne Zucker, Türk. 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