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Nr. 24 25. Jahrgang Sonntag, den 30. Januar 1898. Nedaction und Expedition: vahnstrake » (nahe dem K Amtsgericht). Telegramm-Adresse: Anzeiger Hohensteinernstthal. Ach b« Sonn- und Festtage deren "Aus.rL/sL°n.d-ch^ EM un°d B°zugsp^.s b"rägl vierteljährlich l Mk. 25 Pfg. incl , "lustrirten Sonntagsbeilage. für Höhenstenl-Wthlll, LberlmWih, GrMs Lngau, Wüstenbrand, Ursprung, Mittelbach, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Meinsdorf u. s. w. Jnsertionsgebühren: die fünfgespaltcne Corpuszeilc oder deren Raum für den Verbreitungsbezirk 10 Pfg., sür auswärts >2 Pig., Reclame 25 Pfg. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Annahme der Inserate für die folgende Nummer bis Borm. 10 Nhr. Größere Anzeigen Abends vorher erbeten. Bekanntmachung, das Mehren der Essen «nd die Schornsteinfegerlöhne betreffend. l r ie Stadt Hohenstein-Ernstthal gellen die nachfolgenden Vorschriften: Der Schornsteinfeger allhier ist verpflichtet: Wohngebäuden in der Zeit von Michaelis bis Ostern zu 8 Wochen, in der Zeit von Ostern bis Michaelis aber zweimal von 3 zu 3 Monaten b) in den Werkstätten der Bäcker, Schmiede, Seifensieder und andere . "fu^mig benöthigten Professionen, in den Branhäusern, -Branntweinbrennereien und Laboratorien der Apotheken, Destillateurs und Appreteurs von 4 zu 4 Wochen oder von Ostern bis Michaelis 'Erstens in 6ivöchentlichen Zwischenräumen die Essen zu fegen. Antlmbn», jedesmalige Mehren und Fegen einer Esse sind unter steinfeger " teither bestandenen Lohnsätze dahin regulirt worden, daß der Schorn- bei russische« Essen: für das Kehren einer Esse in einem einstöckigen Hause — M. 10 Pf. " " » » „ ,, ziveistöckigen Hause — „ 20 „ " " » " » « ,, drei- und mehrstöckigen Hause — „ 25 „ It. bei deutschen Essen: für das Kehren einer Esse in einem einstöckigen Hause — M. 15 Pf. " " « « ,, ,, ,, zweistöckigen Hause — „ 25 „ " " -- « » ,, „ drei- und mehrstöckigen Hause — „ 35 „ 6 bei Dampscssen: für das Kehren einer kleinen Dampfesse — M. 25 Pf. " 50 » ,, ,, ,, größeren, ;e nach Höhe und Weite f „ 75 „ „ ,, „ „ Dampfesse von über 28,32 Meter Höhe gleich 50 Ellen 1 „ 50. „ von den betreffenden Besitzern oder Verwaltern der Häuser resp. von dem Besitzer der Dampfessen zu fordern berechtigt, keineswegs aber verpflichtet ist, die Kehrlöhne bei den einzelnen Miethbewohnern einzukassiren. Der Schornsteinfeger ist dagegen verbunden, die Reinigung der in Essen eingesührten Ofenrohre, soweit solche mit der Armlänge bewirkt werden kann, neben dem Fegen der Essen unentgeltlich zu verrichten. Die Reinigung längerer Rohr leitung und der sogenannten Schluvgke ist ihm aber, wenn sie von ihm verlangt wird, besonders zu vergüten. Nach dem jedesmaligen Kehren einer Esse hat der Schornsteinfeger, sofern es von dem Hausbesitzer gewünscht wird, ohne dafür eine besondere Vergütung beanspruchen zu köuveu, den Ruß aus dem Kamine oder der Esse herauszunehmen und in die Aschengrube des betreffenden Hauses, oder an die sonst von dem Be sitzer oder Verwalter des Hauses dazu angewiesene, geeignete Stelle innerhalb des betreffenden Hauses oder Gehöftes zu schütten. Außerdem ist der Schornsteinfeger verpflichtet, die Reinigung der Essen Tags vorher anzuzeigen. Zuwiderhandlungen gegen die vorersichtlichen Bestimmungen werden mit Geldstrafe bis zu 75 Mark oder verhältnißmäßiger Hast geahndet werden. Hohenstein-Ernstthal, am 28. Januar 1808. Der S t a d t r a t h. vr. Polster. Die städtischen Sparkasseil Hohenstein-Ernstthals sind zu einer Kasse vereinigt. Diese befindet sich jetzt im Stadthaus in der Neustadt (Ortstheil Ernst thals und ist geöffnet an jedem Wochentage von 8 Nhr Vormittags bis 1 Uhr Nachmittags, sowie von 3 bis 5 Uhr Nachmittags; jedoch Dienstag und Donnerstag Nachmittag nicht. Hohenstein-Ernstthal, am 21. Januar 1898. Der Stadt rath. Or. Polster. Bekanntmachung. Der am 1. Februar a. c. fällige 1. Termin der Hs rundsten er ist längstens bis znm 14. Februar ds. Js. an die hiesige Stadtsteuer-Einnahme — Rathhans, Zimmer Nr. 2 — bei Ver meidung der zwangsweisen Beitreibung zu bezahlen. Hohenstein-Ernstthal, am 28. Januar 1898. Der Stadtrath. Or. Polster, Bürgermeister. Oertliches und Sächsisches. Hohenstein Ernstthal, den 29. Januar. — Für den 18. sächsischen Reichstagswahlkreis (Glauchau - Meerane - Waldenburg - Hohenstein-Ernstthal - Lichtenstein) ist seitens der sozialdemokratischen Partei wiederum Herr Auer als Kandidat ausgestellt worden. Seitens der Ordnungsparteien ist ein Kandidat noch nicht namhaft gemacht worden. Auer erhielt bei der letzten Reichstagswahl 1893 im ersten Wahlgange 15,234 Stimmen, sein Gegnerkandidat Schubert 8184. — Zu den Ueberschwemmungen der letzten Sommers haben konservative, freikonservative und nationalliberale Abgeordnete der betheiliqten schlesischen und branden burgischen Gebiete den Antrag gestellt, die Regierung zu ersuchen: 1. die Zurückziehung der den Gemeinden im (Überschwemmungsgebiet (gerade so wie bei uns in Sachsen) zngegangenen Liquidationen derjenigen Truppen theile, welche Kommandos zu Aufräumungsarbeiten dorthin gesendet haben, zu veranlassen, 2. nunmehr schleunigst die in der Thronrede in Aussicht gestellte Vorlage, betreffend die Beseitigung der durch das Hoch wasser entstandenen Verheerungen und ihrer Folgen, dem Landtage der Monarchie vorzulegen. — Die gestrige 34. Sitzung der Zweiten Kammer nahm die Petition und Beschwerde des pensionirte» Ober steigers Fr. A. Holl in Oberplanitz wegen Erhöhung seiner Pension und.Nachzahlung von Verkürzungen in Schlußberathung. Nachdem der Berichterstatter Abg. Liebau-Rochlitz auf bas Wort verzichtet, beschloß die Kammer einstimmig und debattelos, dem Deputations- antraq gemäß, die Petition und Beschwerde Holles auf sich beruhen zu lassen. — Für die gemeinsame Festfahrt der sächsischen Turner nach Hamburg sind drei Sonderzüge in Aussicht genommen, je einer von Leipzig, Chemnitz und Dresden. Es ist Aussicht vorhanden, daß - diese Züge von der Königl. sächsischen Generaldirektion gestellt werden. Da diesmal diese Sonderzüge nicht zu Beginn der großen Ferien zu stellen sind, sondern erst Ende der ersten Ferien woche, so darf man auch mit Bestimmtheit annehmen, daß nur bestes Wagenmaterial dazu genommen wird. Den Fahrkartenverkauf übernimmt die Leitung des XlV. Turnkreises selbst. — Kirchliche Nachrichten der Gemeinden Ursprung und Seifersdorf aus dem Jahre 1897. Geboren wurden 75 Kinder (5 mehr als 1896), darunter zwei Zwillingspaare; und zwar 35 Knaben und 40 Mädchen. Hiervon waren 7 Kinder todtgeboren (4 Knaben und 3 Mädchen), sowie 9 Kinder unehelich (5 Knaben und i Mädchen); also 12°/, aller Geburten unehelich, während es 1896 13"/, und 1895 sogar 25°/, (von 67 Geburten 15). 1797 wurden 16 Kinder geboren, in Ursprung 11, in Seifersdorf 5. Getauft wurden 68 Kinder (3 weniger als 1896). Confirmirt: 17 Kinder (6 weniger als 1896), nämlich 11 Knaben und 6 Mädchen. Davon aus Ursprung 7 (4 Knaben und 3 Mädchen), aus Seisers- dorf 10 (7 Knaben und 3 Mädchen). Aufgeboten wurden 17 Paare (4 mehr als 1896). Getraut 10 Paare (3 mehr als 1898). 1797 fanden 6 Trauungen statt. Gestorben sind 45 Personen (7 weniger als 1896); nämlich 24 männliche und 21 weibliche; davon waren 6 Erwachsene und 39 Kinder. Von diesen Letzteren sind nur 32 verstorben, während 7 todtgeboren waren, was 19'/,°/, aller Todesfälle und von den Kinder- begräbnisjen allein 17,94"/, also fast 18"/, ausmacht. Von den Verstorbenen waren aus Ursprung 4 Erwachsene (2 Männer und 2 Frauen), sowie 21 Kinder (12 Knaben und 9 Mädchen); darunter 2 Knaben und 1 Mädchen todtgeboren. Aus Seisersvorf 2 Erwachsene (1 Mann und 1 Frau), sowie 18 Kinder (9 Knaben, 9 Mädchen); davon todtgeboren 2 Knaben und 2 Mädchen. 1797 kamen 16 Todesfälle vor (9 Erwachsene und 7 Kinder); aus Ursprung 11, aus Seifersdorf 5. Es communi- cirten 723 Personen (3 weniger als 1896); nämlich 330 Männer und 393 Frauen. Davon aus Ursprung 369, aus Seifersdorf 354. Hauscommunionen fanden 6 statt mit 17 Communicanten (1896 waren es 11 mit 21). Tausverweigerungen, Aus- und Uebertritte, sowie Selbstmorde kamen nicht vor. Kirchenvorstands sitzungen wurden 3 abgehalten (1896: 4). Die 7 Landes - collecten betrugen 20 Mk. 50 Pf. (2Mk. 61 Pf. weniger als 1896). Die Hauscollecte im November betrug 21 Mk. 49 Pf. (12 Mk. 37 Pf. weniger als 1896); davon aus Ursprung 9 Mk., aus Seifersdorf 12 Mk. 49 Pf Hiervon erhielt wie alljährlich der Gustav- Adolf-Verein */, 14 Alk. 33 Pf. und die äußere Mission '/, - 7 Mk. 16 Pf. Leipzig, 28. Jan. Die Leipziger Bank be- absichtigt, in Gemeinschaft mit der Aktiengesellschaft für Trebertrocknung in Kassel die Errichtung einer Acetylen- Gesellschaft in Leipzig. — In Leipzig beschäftigte vorgestern der Kohlen-