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Nr. 161. Pulsnitzer Tageblarr. — Mittwoch, den 14 Juli 1926. Seite 2 gewerbe für Wohnungen und Arbeit für das Gewerbe sorgen könnte. I Durch die Aufwertung kämen auch die vielen Berlustträger, die zum großen Teile der Armut anheimgefallcn sind, einigermaßen zu ihren Lebensbedingungen. Redner forderte auf, die gerechte Sache zu unter stützen einesteils durch Beitritt zum Sparerbund und dann durch all- seitige Abstimmung beim Volksbegehren, es sei die einzige Rettung aus dem bestehenden Chaos. Der Leiter des Abends dankte dem Red ner für seine vortrefflichen Ausführungen in seinem 1*/,stündigen Bor- trage, dem die zahlreiche Zuhörerschaft aufmerksam folgte. L. di. Pulsnitz. iE inbruchsdieb stahl.) In der Nacht zum 14. Juli ist in das an der hiesigen Kamenzerstraße ge legene Gasthaus zum Waldschlößchen eingebrochen worden. Gestohlen wurden zirka 100 Stück 10 Ps Zigarren, 2 Kisten zu 50 St Zigarren zu 15 Pf, und mehrere Schachteln Zi garetten folgender Marken: Gräfin Mariza, Salem Gold, Hänsom, Revue, August der Starke, Ulmenried, Flit, Ernst Au gust, und zirka Mk 7. — Wechselgeld, bestehend in 1 2/5 und 10 Pf Stücken. Personen welche hierzu sachdienliche Angaben machen können, werden gebeten, dies bei der näch sten Gendormeriestation oder Polizeiwache zu melden. — (Sonntagsruhe im Friseurgewerbe.) Zahlreiche an die Kreishauptmannschast Bautzen gerichtete Anfragen lassen erkennen, daß sich die beteiligten Kreise über die Tragweite des vom Landtag be schlossenen Gesetzes über die Aenderung des Gesetzes über Sonntagsruhe vom 23. Juni 1926 im Unklaren sind Zs erscheint deshalb zweckmäßig, auf folgendes hinzuweisen: Das Abänderungsgesetzt befaßte sich nur mit der gewerblichen Tätigkeit der Unternehmer, nicht auch der Angestellten an Sonn- und Festtagen. Während der Unternehmer bisher in der Sonnlagsarbeit, soweit es sich nicht um Warenverkauf handelte und soweit nicht besondere Beschränkungen wie für die Städte Bautzen und Löbau erlassen waren, nicht wesentlich beschränkt war, ist durch das Abänderungsgesetz eine erhebliche Aenderung eingetreten. Der Unternehmer darf künftig gewerbliche Arbeiten, die in der Bedienung von Kunden bestehen, an Sonn- und Festtagen nur noch zu solchen Zei ten verrichten, in denen die Beschäftigung von Angestellten nachgelassen ist. Andere gewerbliche Arbeiten (z. B. Rechnungen ausschreiben, Jn- venturaufnahmen) darf der Unternehmer auch künftig ohne Zeiteinschrän- kunq verrichten. Für die Beschäftigung von Angestellten an Sonn- und Festtagen gelten zunächst die von der Kreishauptmannschaft gemäß Z 105c der Reichsgewerbeordnung unterm 4. Oktober 1918 erlassenen Bestim mungen weiter. Nachdem aber mit Rücksicht aus das eingangs erwähnte Abänderungsgesetz so weitgehende Ausnahmen, wie sie die Kreishaupt mannschaft bisher bewilligt hatte, nicht mehr notwendig erscheinen, sollen die Ausnahmebewilligungeu entsprechend eingeschränkt werden. Die Amts hauptmannschaften, Stadträte und die Gewerbekammern sind deshalb aufgefordert worden, der Kreishauptmannschaft bis spätestens zum 31. Juli Vorschläge für den Inhalt der neuen Verordnung zu machen, nachdem sie sich vorher mit den beteiligten Kreisen ins Einvernehmen gesetzt haben. Die Kreishauptmannschaft beabsichtigt dann, sobald wie möglich, jeden falls noch im Laufe des Monats August ihre neue Berordung hinaus- zugeben. — (Motorradunfa l l.) In der Nacht zum Diens tag wurde in der Dresdner Heide unweit des Dachsberges der in Pulsnitz wohnhafte Kaufmann Alfred Militzer neben seinem Motorrad liegend besinnungslos aufgefunden Er wurde nach dem Radeberger Stadtkrankenhaus gebracht, wo Gehirn erschütterung festgestellt wurde, lieber den Unglücksfall konnte noch nichts ermittelt werden. — (Durch eine Kirsche), die in Chemnitz in einem Haus auf einer der letzten Stufen einer Treppe lag, glitt ein 56 Jahre alter Mann aus und stürzte rückwärts die 21 Stufen zählende Treppe herab. Er erlitt einen Sck'ädel- bruch und schwere innere Verletzungen, so daß an seinem Aufkommen gezweifelt wird. — Das traurige Beispiel zeigt wieder einmal, welche Folgen durch die Unsitte gewissenloser Menschen herbeigeführt werden können. Auch hier hat man schon öfters beobachtet, wie junge Burschen und Mädchen auf dem Bürgersteig.promenieren. dabei Kirschen essen und den Kern einfach aufs Pflaster spucken. Solches im höchsten Grade unanständige Gebühren verdient exemplarische Bestra fung. Es sei in Anbetracht oben mitgeteilten Unglücks im mer wieder vor dieser Unsitte gewarnt. Pulsnitz M. S. (Die Mütterberatung) in Pulsnitz M. S. findet am Mittwoch, den 21. Juli, nach mittags 3 Uhr in det Schule statt. Arzt wird anwesend sein. Ohorn. (16. Bundcsfest des Lausitzer Rad fahr e r b u n d e s.) Unserem idyllisch gelegenen Ort steht ein Fest bevor von seltener Größe. Der Lausitzer Radfahrerbund feiert nächsten Sonnabend und Sonntag das 16 Bundcsfest. Die Nennungen zu allen sportlichen Darbietungen, sei es im Rennen, sei es im Korso oder Saalsport, sind dermaßen reichlich eingegangen, daß selbst dem ver wöhntesten Sportsfreund Leistungen geboten werden, an dem sich sein scharfes Auge weiden kann. Der Festzug, ganz besonders die verschie denen Korsogruppen, werden jeden Besucher eine bleibende Erinnerung einprägen, da derselbe in den verschiedensten Wettbewerben um die löst- lichsten Preise einen geradezu pompösen Schneid aufweisen wird. Es wäre jedem Interessenten dringlichst zu empfehlen, soweit es die Ver hältnisse nur einigermaßen ermöglichen,, schon vormittags im Gasthof zur Eiche die Kämpfe des Saalsportes im Vorwettbewerb zu sehen, gilt es doch, alle Kräfte cinzusetzen, um nachmittags die Endkämpfe um den Sieg mit bestreiten zu können. Ganz besonders im Kunst- und Dueitfahrcn werden den Besuchern Leistungen geboten, die sich in einer geradezu erstaunlichen Vollkommenheit gipfeln. Der deutsche Meister an Radsportverbänden, Herr Heinrich Wollmann aus Seitschen bei Bautzen, wird seine hier noch nie gesehenen Künste im Einerkunst fahren zeigen, die dem Publikum nicht sogleich wieder geboten werden. Alles in allem, ganz besonders auch der hierzu imposant festlich ge schmückte Ort, dürfte jeden Besucher volle Befriedigung bringen. Gebe der Himmel ein recht heiteres Gesicht, so dürfte alles gelingen und dem Festausschuß und der Gemeinde das bringen, was der Lohn für diese große Arbeit sein soll! Kleinwolmsdorf, 13. Jnli. (U n gl ü cks fall.) Hier ereignete sich heute nacht ein Unglücksfall. Der in Ra deberg wohnhafte Brauer Wiesner wollte beim Nachhause- gehcn eine Eisenbahnbrücke in Kleinwolmsdorf überschreiten. Er stolperte dabei über eine Schwelle, die zu Reparatur zwecken ausgehoben war, und stürzte die Brücke hinunter. Er wurde heute früh toi ausgefunden. Bischofswerda. (Berufung) Herr Bürgermeister Dr. Kühn ist am Montag von 58 Bewerbern zum Ober bürgermeister von Reichenbach berufen worden. Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, sollen von den Stadtver ordneten Schritte unternommen werden, um Herrn Bürger meister Dr. Kühn für unsere Stadt zu erhalten, da er zwei fellos große Verdienste um diese in ihrer finanziellen wirt schaftlichen Entwicklung erworben hat, und ein Wechsel in der Leitung unserer Stadt in der gegenwärtigen kritischen Wirtschaftslage und der im Fluß befindlichen finanziellen Auseinandersetzungen zwischen Reich, Ländern und Gemeinden sich sehr nachteilig auswirken könnte. Versailler Vertrages zü leiden habe. All die tausendfachen - Bedrückungen und Demütigungen, die Ostpreußen erdulde, > seien nur durch die Gewißheit erträglich, daß das Reich die j abgeschnürte Provinz nicht im Stiche lasse. Mit Freude ' und Erwartung sehe deshalb Ostpreußen dem Besuch der Reichsratsmitglieder entgegen. Der Redner sprach die Er wartung aus, daß die Reichsratsmitglieder im Verläufe ihrer Reise Gelegenheit haben möchten, die Sorgen aller Wirtschaftskreise zu hören. Er schloß mit der Hoff nung, daß wieder die Zeit kommen möge, in der Ost preußen mit dem gesamten Deutschland ! v e r b u n d e n ist. ! Von Marienburg aus wurde die Reise Wer Elbing ( nach Königsberg fortgesetzt. Der spanische Diktator in Paris ausgepftsfe«. Paris. Der spanische Ministerpräsident General Primo > deRivera wurde bei seiner Ankunft in Paris von i den Mitgliedern des Kabinetts feierlich empfangen. Trotz- i dem sehr strenge Absperrungsmaßnahmen getroffen waren, - kam es zu unangenehmen Zwischenfällen. Während ein Teil j des Publikums den spanischen Diktator herzlich begrüßte, ! begannen viele Personen laut zu pfeifen. Die Polizei schritt energisch ein und nahm zahlreiche Verhaftungen vor. Unter den Verhafteten befinden sich einige Spanier. Das Blatt der Pariser Kommunisten gab die Parole aus, den „blutigen Diktator" überall mit lautem Pfeifen zu stören. Das sozialistische Blatt veröffentlichte zur Begrü ßung des spanischen Regierungschefs einen Artikel aus der Feder des bekannten Revolutionärs Masco Ibanez, der im Namen seiner zahlreichen Gesinnungsgenossen dagegen Ein spruch erhebt, daß die französische Republik „den Toten- gröber der spanischen Freiheit" ehre. Nach Meldungen aus Madrid überbringt Prima de Rivera dem Präsidenten der französischen Republik Dou- Löba«. (191840 Mark ungedeckter Fehl betrag.) In ihrer letzten Sitzung haben die Stadtverord neten die Haushaltplanberatung beendet. In Rücksicht auf die in allen Gemeinden bestehenden ungünstigen Finanz- Verhältnisse hat notgedrungen eine Kürzung der Ausgabe posten des vorjährigen Etats um 20°/, erfolgen müssen. Besonders bei der Wohlfahrtspflege wurden diese Abstriche bedauert. Der ungedeckte Fehlbetrag beläuft sich, einschließ lich des aus dem Vorjahre übernommenen ungedeckten Fehl betrages von 150 000 Mark, auf in Summa 191 840 Mark. Dresden. (Die Zahl der Arb eisuch enden steigt wieder.) Die in der Vorwoche beobachtete leichte Spannung auf dem Dresdner Arbeitsmarkt hat nach einem Bericht des Oeffentlichen Arbeitsnachweises in der Woche vom 4. bis einschließlich 10. Juli 1928 nicht angehalten. Trotzdem durch die günstigeren Witterungsvechältnisse im hiesigen Bezirk für die Außenberufe die Vorbedingungen für eine stärkere Nachfrage nach Arbeitskräften gegeben waren, erhöhte sich die Zahl der Arbeitsuchenden um 901 auf 31685 (30 784). Aus Mitteln der Erwerbslosenfürsorge wurden insgesamt 41 961 (43 121) Personen unterstützt, und zwar gelangte an 24843 (25 225) Vollerwerbslose, 15 430 (16140) Zuschlagsempfänger und 1688 (1756) Kurzarbeiter Unterstützung zur Auszahlung. Die Zahl der nichtunter stützten Kurzarbeiter hielt sich mit etwa 13 000 auf der Höhe der Vorwoche. — (Der Tod des Generals Müller ein Unfall.) Die Staatsanwaltschaft Potsdam hat durch Beschluß vom 4. Juni d. I. das Untersuchungsoerfahren der Todesursachen des Generalleutnants Müller endgültig eingestellt mit folgender Begründung: Es hat sich von vornherein ergeben, daß die verhängnisvollen Schüsse keinesfalls von dritter, unbefugter Hand abgegeben worden sind. Sie rühren vielmehr unzweifelhaft aus dem damals alleinfeuernden M. G. Nr. 4 und dessen Lauf Nr. 6 her, und zwar aus einer Geschoßgarbe, die nicht die voll errechnete und für das Ueberschießen bestimmte Geschoßbahn auiwies, sondern früher endete und unter den hinter der Jnfanterielinie versammeltest Offizieren die tödliche Verletzung des Generalleumants Müller und Verletzung des Oberstleutnants v. Hörauf bewirke. Die eingehenden Untersuchungen, die über Munition und Materia lien in dem anliegenden Gutachten niedergelegt sind, ergeben keine Unterlagen, nach denen irgend eine beteiligte Dienststelle weder bezüglich der Beschaffung und Auslieferung von Mu nition und Gerät, noch bezüglich der Bedienung während des Schießens strafrechtlich für die bedauernswerten Vorkomm nisse verantwortlich gemacht werden könnte. ES handelt sich um einen nicht voraussehbaren und trotz aller erdenklichen Vorsichtsmaßregeln auch nie ganz restlos vermeidbaren Unfall, wie er bei der unerläßlichen militärischen Einübung der Truppen mit tödlichen Waffen immer einmal denkbar ist und vorkommen wird. Eine strafrechtliche Verantwortlichkeit dafür fällt niemand zur Last. Dresden. (Zwei Kinder ertrunken.) Gestern vormittag ertranken zwei Kinder im Alter von 9 und 10 Jah ren, die am Altstädter Elbufer zwischen Albert- und Carola brücke spielten. Infolge des hohen Wasserstandes der Elbe wurden die Kinder weit abgetrieben, sodaß alle Rettungs versuche vergeblich waren. Tie Leichen konnten bisher noch nicht geborgen werden. — (70 000 Besucher.) Die dritte Sonderschau der Gartenbau Ausstellung brachte der Jahres schau den bisher stärksten Besuch dieses Jahres. Ueber 70000 Besucher konnten allein am Sonntag gezählt werden. — (Wohltätigkeitsfest für unsere Kriegsblin den.) Im städtischen Ausstellungsgelände findet am Sonn abend, den 17. Juli, nachmittags 4 Uhr zum Besten der Kriegsblinden ein Blumenfest statt, an das sich für mäßigen Eintrittspreis abends von 8 bis 9 Uhr Festkonzert im gro ßen Saale des städtischen Ausstellungspalastes und von 9 mergue die Abzeichen des Ordens vom Goldenen Vließ als Zeichen der zwischen Spanien und Frankreich bestehenden Freundschaft. * Das französisch-spanische Marokkoabkommen unterzeichnet. General Primo de Rivera begab sich nach dem Aus wärtigen Amt in Paris, wo das franco-spanische Abkommen offiziell unterzeichnet wurde, von spanischer Seite durch Primo de Rivera, von französischer Seite durch Briand. Im Anschluß an die Unterzeichnung wurden dis Vertreter der französischen Presse empfangen, denen Primo Le Rivera und Briand die Bedeutung des zustOude- gekommenen Abkommens erläuterte. Ablösung der Länder- und Gememdeanleihen. Berlin. Nachdem die zweite Verordnung des Reichs ministers der Finanzen zur Durchführung des Gesetzes über die Ablösung der öffentlichen Anleihen vom 2. Juli d. I. ergangen ist, haben die Landesregierungen entsprechende Ausführungsverordnungen über die Ablösung der Mark anleihen der Länder, Gemeinden und Gemeindeverbände er lassen. Ein Teil dieser Verordnungen ist bereits im „Reichs anzeiger" vom 10. Juli veröffentlicht worden. Für die übrigen Verordnungen wird es in Bälde geschehen. In allen diesen Verordnungen der Länder ist die Ausschlußfrist für die Anmeldung der in Betracht kommenden Anleihen — und zwar zunächst nur für solche alten Besitzes — zum Um tausch in Ablösungsanleihe und zur Gewährung von Aus losungsrechten einheitlich auf die Zeit vom 2. August bis 1. November festgesetzt worden. Der Anspruch auf Um tausch von Inhaberschuldverschreibungen ist durch Anmel dung innerhalb der A u s s ch l u ß f r i st, wie bei der Ablösung der Reichsnnleihe, bei einer Vermittlungsstelle geltend zu machen. Die Einzelheiten des Verfahrens er geben sich aus den Verordnungen der Landesregierungen. bis 1 Uhr nachts Ball und große Tombola anschließen. — (Generalmajor a. D. Otto Freiherr v. Welck ff.) Am Sonnabend ist in Colborn bei Hannover, 63 Jahre alt, der Königl. Sächs. Generalmajor a. D. Freiherr Otto v. Welck gestorben. Die vaterländische Bewegung verliert in ihm einen eifrigen Förderer und Helfer. — (König Friedrich August auf Amru m.) Der ehemalige König von Sach sen ist in Wittdün auf Amrum zum Kuraufenthalt einge troffen und im Hoiel Vier Jahreszeiten abgestiegen. Deulschenbora. (Entgleisung eines Perso ne nzüg es > Vorgestern mittag kurz nach 2 Uhr entgleiste innerhalb der Station der 1,30 Uhr von Meißen kommende Personenzug. Lokomotive, Tender und Packwagen entgleisten und schoben sich quer über alle Gleise, sodaß die Strecke vollständig gesperrt war. Nom ersten 4. Klaffewagen wurde die Stirnwand eingedrückt. Die Passagiere kamen mit dem Schrecken davon. Dem Umstand, daß der Zug innerhalb der Station mäßige Fahrt hatte, ist es zu danken, daß grö ßeres Unglück verhütet wurde. Nach dem Eintreffen eines ' Hilfszuges wurden sofort die Aufräumnngsarbeiten aufge- -nommen, die abends soweit gediehen waren, daß die Strecke wieder ' fahrbar war. Tie Ursache der Entgleisung ist noch unbekannt. Döbeln. (Kundgebungen der Landwirte, Hausbesitzer und Handwerker) In einer sehr gut besuchten Versammlung, die Landbund, Handwerk und Ge werbe sowie Hausbesitzer des Döbelner Bezirkes gemeinsam einberufen hatten, sprachen Rechtsanwalt Kohlmann, Dres den, über die Lage des Hausbesitzes, Obermeister Goldam mer, Glauchau, über die steuerlichen Lasten des Handwerkes und Direktor Feldmann, Dresden, über die Gefahren, die die Landwirtschaft durch die Sozialisierungsversuche, durch Bodenreform und Baugesetz bedrohen. In einer Resolution wurde die Aufhebung der Wohnungszwangswirtschaft gefor dert. Bodensperrgesetz, Baugesetz und die Vorlagen über Bodenreform sollten den Interessen der davon betroffenen Berussgruppcn Rechnung tragen. Vor allem sei aber eine auf ein vernünftiges Maß zurückgeführte Steuergesetzgebung notwendig. Die Berliner Presse zu dem Unglück auf der Avus Berlin, 12. Juli. Die Berliner Abendblätter be fassen sich in langen Ausführungen mit den Vorgängen bei dem gestrigen Automobilrennen auf der Avusrennbahn. Aus nahmslos stellen die Blätter fest, daß die Avusrennbahn in ihrem gegenwärtigen Zustand den Anforderungen eines mo dernen Automobilrennens in keiner Werse gewachsen ist und bei den Geichwindigkeiten, die bei solchen Rennen gefahren werden, nicht die notwendigen Sicherungen aufweist Ueber einstimmend wird darauf hingewiesen, daß sowohl die Renn leitung als auch insbesondere der Sanitätsdienst keineswegs den an sie gestellten Anforderungen entsprochen haben. Die zollfreie Einfuhr von Gefrierfleisch. Bertin. Für das dritte Vierteljahr 1926 wurde Mitte Jun: ein Kontingent von 21000 Tonnen Gefrierfleisch zur zollfreien Einfuhr zugelassen. Entsprechend dem Beschluß der Regierungsparteien im Reichstag werden im August dem zur Einfuhr Berechtigten für den Monat September weitere 10 000 Tonnen zugewiesen werden. Mithin kommen für das dritte Vierteljahr insgesamt 31000 Tonnen, eine die ivorgesehene monatliche Einfuhr von 10 000 Tonnen -r überschreitende Vierteljahresmenge in Betracht. Das Marokkoadkommen veröffentlicht Berlin, 14 Juli. Wie die Morgenblätter aus Paris melden, veröffentlichte das französische Außenministerium am