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Nr. 148. Pulsnitzer Tageblatt. — Dienstag, den 29. Juni I926. Seite 4 Lesen Sie Meister s Buch-Roman! 2ui* ^uf^ZnunL! üll«ek!Wo!u!erv.UMeMs!> Hiermit geben wir unserer sehr geschätzten Kundschaft bekam !, daß der Ksdült-Spsr-Vereln puIsntlL e.V. aus Sparsamkeitsrücksichien sukgelösl worden ist. Im Verein für Handel und Gewerbe für den Amts- gerichlsbezirk Pulsnitz e. V. haben sich Mitglieder zu einer zusammengetan und gewähren ihren Kunden auf Bareinkäufe 5 "/o ksbstt in Marken. Die ab Dezember 1925 ausgegebenen Marken behalten ihre Gültigkeit. Der Rabattabteilung gehören nachstehende Geschäfte an: k-rsnr k-ritsett iisemsnn l-ükrliok öruno dokns Isks ^mil Körnse Nialitsr Hieb. Sallse btseiislA. Lsmusl Sisßliek ksrl StrußsIIs Tttsockor füllst, pulsnitr 1^. 8 kmil iisinrs, 6roknsun6ors kmil Kaiser, s-iottienberg /llwin Oeäks, Obsrlietitsnsu tzlsx ^ütrs, „ Qustsv Scbäksr, Wsikbseb clem 3., 4. lind 5. 3uH 8tattlin6en6en verbunden mit 6er KnIIeii-veilie Her rmMM P UMenberg wirck 6ie Linwvknergckakt unseres Ortes gebeten, ihren Teil ^ur VerscdönerunA 6es bestes beirutraZen, ikr Interesse an 6er Deutschen Turnersciiakt ru bekuncken un6 6as ickei- mat6örkcken ru sckmücicen un6 üersusruputren kür 6en kimpkanA un6 ru kikren 6er auswärtigen Oeutscben Turner. Oss 2UM 8ckmüdken benötigte keisig wirck im Odergsstkot, bei 6en blerren LmII I-suisrdsek 136, Lrivtn rVisgel, ködert Sekreier, Lrwin Sekone un6 Lmti Seköne abgegeben ^m 26. suni versckie6 unser alter Werkmeister «srr Albert Lckmitr im ^Iter von 80 sakren. Oer Untsekkakene war mekr als 20 sabre in unserem betriebe tätig un6 bat stets seine reicken Lrkakrungen un6 sein vielseitiges Können be nutzt, um uns rur Seite ru sieben. Wir betrauern aukricktig 6en lock 6iesen treuen un6 aukreckten Cannes un6 wer6en ikm allezeit ein ebrenäes ^n6enken bewakren. Okar>n, 6en 28. suni 1026 Alwin und frsnr Kammer in birma k^rieckriett 6osspb Ssrnmsr vennMimreii erledigt sachgemäß und schnell krlockriob RoÜborg beeid. Landmesser Radeberg, Tel. 2933 MMU (nicht über 16 Jahres in Land wirtschaft für sofort gesucht. Zu erfr. in der Tageblatt- Geschäftsstelle. Qebrauc^te Mim Mick sind billig abzugeben Hauptstr. 16. MSN Turnverein P„Lnrnerbnnö« rNMwoüd, den 3V. 3unt, abends 8 Uhr letM lliizMelM iiedunzuivevli rum Serlklillurnkell lu Ucllteuberr für die Jugend-Mitglieder- und Männer Abteilungen. 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Oenorolvertrotuug - LwelgdUro vresclsn, Reockemooustr 2 bestimmt ru baden: böwenspotbebs kulsultr Lsntrsl-Nrogeris kvlavitr, l.rnxe Str. Die Noi in den HochWaffergebieten. ! Der Sommerdeich bei Dannenberg gebrochen. Wittenberge, Bei Doemitz ist die Elbe um 3 Zenti meter gestiegen. Hier haben sich Brüche von Sommerdeichen s gezeigt. Bei Dannenberg ist der Sommerdeich dreimal ge- krochen. Ein Gebiet von ungefähr 2 5 000 Morgen ist damit überschwemmt worden. Verluste an Vieh sind >u beklagen. Viele Dörfer in dieser Gegend sind vom Wasser sollständig eingeschlossen. Die Hochwasserverwüstungen in der Altmark. Stendal. Im 'Wischegebiet zwischen Seehausen und Schnackenburg ist die Flut zum Stillstand gekommen. Die etwa 10 000 Morgen große Niederung der Garbe wird von gewaltigen Wasserströmen überflutet. Dadurch ließ der Druck bei der gefährdeten Stelle bei Werben nach. Die großen Hauptdeiche sind, wie der Deichhauptmann Freiherr von Wangenheim versicherte, so in Ordnung, daß vorläufig ein Bruch bei diesem außerordentlich hohen Wasserstand noch nicht zu befürchten ist. Bei Arn bürg hat der Elbsirom eine Kahnlndung Nutzholz fortgerissen. Die Schiffer ent gingen nur schwimmend dem Tode. Im Laufe des Sonnabend und Sonntag nahmen die Kommissionen die ersten Besichtigungen des Ueberschwem- mungsgebietes vor. Ihr Bericht läßt sich dahin zusammen fassen: Die Not ist groß, Nahrungs- und Futtermittel sind ein Opfer der Ueberschwemmung geworden. Dringende Hilfe und Unterstützung tut not. An Feidfrllchten und Material beläuft sich schätzungsweise im Altmarkgebiet allein der Schaden auf etwa 2 Millionen Mark. Der Minister des Innern hat dem Regierungspräsidenten zu Lüneburg vor läufig 20 000 Mark zur Beschaffung von Futter für das Vieh zur Verfügung gestellt. In der Umgebung von Jerichow sind infolge des Hochwassers der Elbe 3000 Morgen festen Bodens überflutet. 500 000 Mark Ernteverluste find zu verzeichnen. Große Sammlungen sollen den Schwergeprüf ten die erste Hilfe bringen. Eine neue Flutwelle der Oder. Schwedt. Der Deich nahe der Scheiteldammbrücke mußte Sonntag früh dem Wasser preisgegeben werden. Die Ar beiten sind eingestellt worden. Im Laufe der letzten Stunden des Sonntags ergab sich am Damm rechts der Oderbrücke ebenfalls eine und.chte Stelle. Ls wird noch versucht, hier einen weiteren Dammbruch zu verhindern. Von Frankfurt a. d. Oder wird ein weiteres Fallen gemeldet. Von Ratibor dagegen wird eine neue Welle gemeldet, die in 9 bis 10 Tagen Frankfurt passieren und entsprechende Zeit später die Oder bei Schwedt durchlaufen dürsste. Es wird ange nommen, daß bis zu diesem Zeitpunkt so viel Wasser ab gelaufen sein wird, daß diese Welle in nicht bedenklichem Maße bemerkbar sein wird. Wie kann den Erwerbslosen geholfen werden? 219. Sitzung, Montag, den 28. Juni 1926. Präsident Löbe eröffnet die Sitzung. Auf der Tagesord nung steht die erste Beratung des Gesetzentwurfes, durch den das Reichsgesetz über die Schutzpolizei der Länder aufgehoben werden soll. Das jetzt aufzuhebenüe Gesetz sah die 12jährige Verpflich tung der Schutzpolizisten vor. Die Alliierten haben diese An stellungsart beanstandet. In Zukunft sollen daher die Polizei- !wachtmeister grundsätzlich nach Maßgabe freier Stellen und j lebenslänglich angestellt werden. Die Vorlagegeht an den Rechtsausschuß. Es folgen die Berichte des Volkswirtschaftlichen Ausschusses über Anträge zur produktiven Erwerbsloscnfiirsorge. !Der Ausschuß betont in einer Entschließung, daß zu den Er- jwerbsloscnunterstützungen ein großzügiger Plan von Arbeite- zbeschaffung treten muß. Die Regierung wird ersucht, durch IBereitstellung der nötigen Mittel die Durch führung des Programms zu ermöglichen, das der Aus schuß für die Arbeitsbeschaffung aufgestellt hat. Dazu sollen ge hören: Straßenbau und Straßenerneuerung, Kultivierung von Oedslächen und Moorgelände, Schiffbarmachung deutscher Flüsse und Kanalbauten, Fluß- und Bachregulicrungen zur Gewinnung von Kulturboden und zur Verhütung von Hoch vaster, Anlagen zur Gewinnung von Wasserkräften, Wohnungsbau, Elektrifi zierung der Eisenbahnen. Die Reichsregierung wird ferner ersucht, zu prüfen, ob die Schwierigkeiten beim Rußland-Kredit nicht be hoben werden können. Sie soll bei den Reparationsleistungen auf die Gewinnung langfristiger Sachlieferungen hinwirken und untersuchen, inwieweit der große Andrang von täglichem Geld, das zum Teil zu reinen Spekulationszwecken im In- und Ausland verwendet wird, der produktiven Wirtschaft Deutschlands zugeführt werden kann. Dann berichtete der Demokrat Ziegler über die Ver handlungen des Sozialpolitischen Ausschusses. An die Stelle des jetzigen Systems müsse die gesetzliche Arbeitslosenversicherung treten. Der Weg, die Unterstützung nach Lohnklasten abzustufen, wäre dem Ausschuß als nicht gangbar erschienen. , Reichsarbeitsminister vr. Brauns erklätr, daß die Reichs- regierung fortgesetzt der Erwerbslosigkeit größte Aufmerksamkeit schenke. Auch mit der gegenwärtigen besonderen Lage habe sich die Reichsregierung eingehend befaßt. Mit Genugtuung könne ier feststellen, daß zwischen Reichstag und Reichsregierung volle Aebereinstimmung in allen grundsätzlichen Fragen bestehe. Den Höchststand habe die Erwerbslosigkeit am 15. Februar mit rund 2 Millionen Hauptunterstützungsempsängern zu verzeichnen gehabt. Die Reichsregierung hat angeordnet, daß die Kurzarbeiterfür- sorge bis zum Herbst bestehen bleibt und dahin geändert wird, daß die Beseitigung der Bezugsdauer auf 6 Wochen fortfällt. Die Höchstsätze sollen verlängert werde». Die ausgesteuerten Erwerbslosen sollen bevorzugt in Beschäfti gung gebracht werden und Notstandsarbeiten erhalten. Der Minister wclst darauf hin, daß vor 1929 mit einer Beseitigung der Arbeitslosigkeit nicht zu rechnen ist. Die Regierung sei bereit, die produktive Erwerbslosenfürsorge zu fördern. Die notwendigen Mittel sollen durch Anleihen aufgebracht werden. Die Reichsregierung erwartet bestimmt, daß sich die Woh- nungsbautätigkeit in nächster Zeit wesentlich heben wird. Sie stellt den Ländern dazu einen weiteren Kredit »zur Verfügung. Im Herbst soll ein einheitliches Wohnungsbauprogramm für die nächsten drei Jahre aufgestellt werden. Weiter soll Arbeit be schafft werden durch Straßenbau und Anpassung der be stehenden Straßen an die Bedürfnisse des modernen Verkehrs, vor allem des Autoverkehrs. Die Ausschußbeschlüsse werden durchweg bestätigt. Der kom munistische Antrag, 300 Millionen für die produktive Erwerbs losenfürsorge zu bewilligen, geht an den Haushaltsausschuß. Es folgt die zweite Lesung des völkischen Antrages auf Aushebung des Gesetzes zum Schutze der Republik. Der Rechtsausschuß hat den Antrag abgelehnt und beantragt eine Aenderung des Republikschutzgesctzes dahin, daß die Zucht hausstrafen wegfallen und die Ausweisung bestrafter Ausländer nicht mehr vorgeschrieben wird. Abg. vr. Rosenberg sKomm.) erklärt, das Republikschutz, gesetz sei zu den schlimmsten Rechtsverdrehungen mißbraucht wor den. Abg. Or. Rosenfeld (Soz.) behauptet, daß der Staats- gerichtshof und das Reichsgericht einseitig gegen Kommunisten und Sozialisten vorgehen, aber die Völkischen begünstigen. Die Aufhebung des ganzen Gesetzes könne nicht gebilligt werden, weil «in Schutz gegen die rechtsreaktionären Mordorganisationen not wendig sei Der völkische Antrag aus Aufhebung des Rcpublik- fchutzgesctzes wird mit 234 gegen 1U2 Stimmen der Völkischen und Deutschnationalcn bei einer Enthaltung abgelehnt. Die vom Ausschuss vorgeschlagenen Milde rungen werden angenommen. Das Haus vertagt sich auf Dienstag 2 Uhr. Zweite Lesung der Fürstenabfindungsvorlage. Mim Wt SeM! Wetter-Vorhersage Landeswetterwarte Dresden Mittwoch: Wolkig bis heiter, örtlich besonders am Morgen, dunstig, trocken, warm, schwache Luftbewegung. Allgemeiner Wetter-Charakter der nächsten Tage: Trocken, warm. Landeswetterwarte Magdeburg Mittwoch: Teils heiter, teils wolkig, trocken, wärmer. — Donnerstag: Ziemlich heiler, trocken, noch etwas wärmer. — Freitag: Vielfach schön und ziemlich warm, doch zeitweise wolkig und Gewitterbildungen