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Nr. 148. Pulsnitzer Tageblatt. — Dienstag, den 29. Juni 1926. Seite 2. nungsbau wieder daniederliegt und die dringende Wohnungs not nicht gemildert wird. Aeußerst bedenklich ist ferner, daß das Reich monatlich durchschnittlich fast 120 Millionen Mark im Monat für Ar beitslosenunterstützung ausgeben muß, von denen ungefähr 35 Millionen durch die Beiträge der Arbeitgeber und Arbeit nehmer aufgebracht werden, während der Rest den Gemein den, den Ländern und dem Reiche zur Last fällt. Durch schnittlich berechnet der Reichsarbeitsminister die Arbeits losenunterstützung für ein Jahr auf 1,2 Milliarden Mark, das ist eine Unsumme, vor allem gemessen an dem Stande der heutigen deutschen Finanzen. Auf die Dauer werden der artige Ausgaben untragbar sein, und man wird sich ernst lich in den Kreisen der Regierung und des Reichstages damit zu beschäftigen haben, wie einerseits dem zunehmenden Ar- beitsloscnclend zu steuern und andererseits die Riesenaus gabe für die Arbeitslosenunterstützung einZuschrünken ist. Es soll damit nicht gesagt sein, daß etwa den Arbeitslosen ihre Bezüge gekürzt werden müssen, vielleicht müssen sie hier und da sogar heraufgesetzt werden, aber es wird zu überlegen fein, wie diese Ausgaben für die Erwerbslosenfürsorge pro duktiv gestaltet werden können, d. h. wie man die Arbeits losen beschäftigen kann, um aus ihrer Arbeit Nutzen für das Reich zu zichen. Es wird im Wirtschaftsleben täglich darauf hingewiesen, daß unsere Wirtschaft mehr denn je auf den Binnenmarkt an gewiesen ist, und daß unsere Finanzen eine kostspielige Ein fuhr ausländischer Waren nicht gestatten. Setzen wir dem gegenüber, daß umfangreiche Gebiete innerhalb des Deut schen Reiches noch einer Urbarmachung und einer besseren Ausnutzung harren, so deutet sich hier vielleicht ein Ausweg an, der eine Besserung des Wirtschaftselends ermöglicht. Sicherlich werden sich Tausende von Arbeitslosen für die Nutzbarmachung von Oedlandflächen verwenden lassen, und der an sie gezahlte Arbeitslohn wird nicht vergeblich hinaus geworfen werden, denn jeder Hektar urbargemachten Oed- landes wird zur Stärkung des deutschen Binnenmarktes bei tragen, das nennt man produktive Arbeitslosenfürsorge. Dies nur ein Beispiel, das sich sicher durch verschiedene andere er gänzen läßt. Schließlich muß es ja unserer Regierung und den führenden Männern der deutschen Wirtschaft überlassen bleiben, selbst Wege und Mittel zur Linderung des Arbeits losenelends zu finden. So viel aber ist gewiß, daß es höchste Zeit ist, daß man sich mit dem Problem ernstlich beschäftigt. Vielleicht ist diese Frage sogar dringender als manche andere, die der Reichstag bis zu den Ferien auf seinem Programm zu stehen hat. In wenigen Tagen wollen die Reichstagsabgeord neten in die Ferien gehen, und das hohe Haus soll auf Mo nate seine Pforten schließen. Im Reiche werden also brem nende Lebensfragen auf Monate hinausgeschoben. Das Wirtschaftselend wird in diesen Monaten kaum zum Still stand kommen. Wäre es nicht wirklich dringend notwendig, daß eine Frage wie die geradezu erschreckende Arbeitslosigkeit im Reiche noch eine Lösung findet? Vielleicht ist es zu spät, das Problem zu lösen, wenn der Reichstag nach den Som, merferien wieder seine Pforten öffnet. vr. M. Seitliche und sächsische Angelegenheiten Verregnete Heuernte. Die Heuernte ist in vollem Gange. Auf den Wiesen stoppeln liegt das gehauene Gras in langen Schwaden oder ist zu vielen kleinen Haufen zusammengetragen. Grau und glitschig liegt der erste Schnitt, des Landmanns erste Ernte, auf dem Anger. Der langanhaltende Regen hat alles ver dorben. Durch die aufgeweichten Feld- und Wiesenwege rollen schwere Leiterwagen. Mißmutig halten Knechte und Mägde die Gabeln und Harken in den derben, wetter gebräunten Händen. Sie laden nur einen kleinen Teil der ersten Wiesenernte auf den Wagen. Langsam geht heute die Arbeit vonstatten; denn naß und schwer ist das vergilbte Gras. Sonst erfüllte ein würziger Duft die Luft; heute legt sich ein stickiger, muffiger Hauch auf die atmenden Lungen. So fährt der Landmann eine Fuhre nach der anderen nach Hause und trocknet mühselig das grauglitschige Winter futter auf der Scheuntenne. Oft schaut sein Auge hinauf zum bewölkten Himmel und sucht die Sonne; denn wird das Wetter nicht endlich trocken und warm, so verfault und verdirbt das Futter auf dem Anger vollständig und kann als wertlos auf den Düngerhaufen geworfen werden. Der Schaden, den die lange Regenperiode angerichtet hat, ist schon jetzt unermeßlich groß. Die Kraft, die dem Heu inne- wohnt, ist durch die Nässe verlorengegangen. Es ist minder- wertiges Futter mit geringer Nährkraft, nach dem die Kühe wenig Milch geben. Und ist die Milch knapp und teuer, müssen auch wir Menschen darben. Doch wir wollen nicht schwarz in die Zukunft sehen; denn die Haupternte, die Getreide- und Kartoffelernte, steht noch vor der Tür. Es ist eine Naturnotwendigkeit, daß die Wetterverhältnisse wieder in geordnete Bahnen zurückkehren, daß Regen und Sonnenschein abwechseln. Sch. Pulsnitz. sGebirgs- und Verschönerungs verein Pulsnitz und Umgegend.) Gleich einer alten Säule im neuen Tempelbau steht die alte Sitte der Sonnen wendfeier in unserer übermodernen Zeit. Daß sich selbst Weltstädte, wie unsere Reichshauptstadt, auf sie besinnen und sie trotz Jazz- und Jimmifiebers wieder hervorkramen, mag Beweis dafür sein, daß man doch nicht ganz auf sie verzich ten möchte — oder kann. Die Sonnenwendfeier, wenngleich sie heidnischen Ursprungs ist, birgt doch einen gewissen Kul turgehalt, deutschen Kulturwert; ohne diesen erwähnt zu ha ben, bei der Charakteristik des deutschen Wesens die Schat tierung fehlen würde. Doch soll hier nicht von Kulturgeschichte, sondern von der außerordentlich wohlgelungenen Sonnenwend feier des Gebirgsvereins Pulsnitz berichtet werdeu. Es mag der umsichtigen Vereinsleitung anerkannt sein, nach einer in folge Regens abgesagten Feier den vom Wetter begünstigten Sonnabend für die Feier erwählt zu haben. Mit einer außer ordentlich starken Beteiligung konnte man den Erfolg dieser Weitsichtigkeit buchen. Von 9 Uhr an lohte die von den umsitzendcn Gasten als gu!e Wärmequelle begrüßte Fcuer- säule gegen einen wolkenlosen Himmel. Den feierlichen Auf takt gab der Ohorner Posaunenchor mit wirkungsvollen Kon zertdarbietungen, die von den Anwesenden tiefer, erhebender als sonst übliche Unterhaltungsmusik es tun kann, empfunden wurde. Dort, unter den Wipfeln des Schwedenstcins gab der unter seinem befähigten Leiter, Herrn Jäckel, gut durch gebildete Chor der ganzen Feier dnrch feine Weisen ein be sonders heimatliches Gepräge. Wetteifernd mit dem Posaunen chor bestritt der Spiclmannszug des geschlossen erschienenen Turnvereins von Obersteina unter Herrn Albin Rietschel's straffer Leitung den mehr marschmüßigen Teil des ungeschrie benen Programms. Auch seine Leistungen fanden die ge bührende Anerkennung. Herrn Oberlehrer Sticht, der in lie benswürdiger Weise die Ansprache übernommen hatte, sowie dem Posaunenchor und dem Obersteinaer Turnverein galten im besonderen die begrüßenden Worte des Vorstandes, Herrn Herberg. Bei dieser Gelegenheit bat er zugleich alle An wesenden um Unterstützung in der der Allgemeinheit dienen den Arbeit des Gebirgsvereins.' Auch an dieser Stelle seien die vom Verein für jedermann geschaffenen Annehmlichkeiten, wie Bänke, Wegweiser, gepflegte Wege, dem Schutze des Publikums empfohlen. In einer gut durchdachten und sehr frisch gegebenen Ansprache gab Herr Oberlehrer Sticht aus Ohorn einen wissenswerten Ueberblick über unsere Heimat geschichte und die mit ihr eng verknüpften Volksgebräuche. Die Entwicklung der Begriffe Heimat, Vaterland und sein von Worten begeisterter Heimatdichter bestärkter Hinweis auf das kostbare der Heimatliede zündete Wohl in allen Herzen. Auch wir wünschen mit Herrn Oberlehrer Sticht, daß die reinigende Flamme in unsere Zeil herüberschlage und sie läutere. Nachdem man noch lange in froher Gesellschaft den Klängen guter Musik gelauscht und dem nur sehr langsam verlöschenden Feuer zugeschaut hatte, ließ man sich vom Monde heimleuchten. Und ich wette, der war auch bestellt. Pulsnitz. (Turnverein „Turnerbund".) An dieser Stelle wird nochmals auf das Inserat in heutiger Nummer hingewiesen und mit einem vollzähligen Besuch des morgigen Tucnabends gerechnet. Es ist dieses die letzte Uebungsstunde für das Erste Bezirksturnfest im neuen Groß- gau (Meißner Hochlandgau), welches am 4. Juli in Lichten berg stattfindet. Da hiermit auch die Turnhallen-Einweihung des Turnvereins Lichtenberg verbunden ist, bedeutet dieser Tag eine Werbeveranstaltung größten Stils für die Bestre bungen der Deutschen Turnerschaft. Für alle jungen und alten Turner und Turnerinnen des Turnvereins „Turner bund" Pulsnitz ist es daher-eine Selbstverständlichkeit, an dem Bezirlsturnfest in Lichtenberg restlos teilzunehmen und damit zugleich auch den Nachbarverein Lichtenberg zu seinem neuen Turnhallenbau tatkräftigst zu unterstützen. o. — lDie Wiedersehensfeier des-Nes. In ft- Regts. Nr. 103) findet, wie wir bereits früher bekannt ge ben konnten, am 31. Juli und 1. August d. I. in Bautzen statt. An mehr als 13000 Kameraden ergeht der Ruf zur Teilnahme. Alle diejenigen Kameraden, deren Adressen nicht bekannt sind und die demzufolge keine besonderen Einladungen erhalten können, seien hierdurch besonders geladen. — Das große Wiedersehen soll eine Feier echter treuer Kameradschaft sein. — Wer erwerbslos und dadurch mittellos ist, erhält gegen entsprechenden Ausweis sreien Zutritt zu den Veran staltungen. Ein großer Kommers eröffnet die Feier am Sonn abend, den 31. Juli abends 8 Uhr in der „Krone". Am Sonntag, den 1. August, 10 Uhr vormittags, findet Feld gottesdienst mit Kranzniederlegung im Ehreuhain statt, abends folgt Festball in den „Krone-Sälen". Für den Empfang der von auswärts eintreffenden Kameraden auf dem Bahnhofe ist Vorsorge getroffen. — Schmucke Werbeplakcue weisen auf die Festlichkeit hin. — Zuschriften erbeten an Hans Schlee lein, Bautzen, Strehlaerstraße 13. — (Nachversteuerung von Schaumwein.) Auf die Bekanntmachung im amtlichen Teil unseres Blattes, betr. Anmeldung und Nachversteuerung von Schaumwein, sei auch hierdurch aufmerksam gemacht. Ohorn. (Bundesfest des Lausitzer Rad satz re rbund es.) Vom 17. bis 19. Juli findet in unse rem Orte das 16. Bundesfest des Lausitzer Radfahrerbundes statt, dem die Radfahrvereine der Oberlausitz bis weit nach Schlesien hinein angehören. Der Radfahrerklub „Ueber Berg und Tal" Ohorn rüstet schon jetzt mit Eifer auf dieses Fest, das mit seinen mancherlei Darbietungen sehr schön zu wer den verspricht, besonders wenn das Wetter günstig ist. Auch der Ort wird festlich geschmückt sein, und die Einwohnerschaft wird alles tun, um ihren Gästen den Aufenthalt hier ange nehm zu gestalten. Eingeleitet wird das Fest Sonnabend, den 17. Juli, durch einen Festkommers, bei dem auch die Uebergabe des 1925 in Heidersdorf bei Lauban geweihten Bundesbanners an den festgebenden Verein Ohorn erfolgt. Am Sonntag folgen mancherlei sportliche Darbietungen, die Gedenkfeier am Ehrenmal, wie ein glänzender Festkorso. Für Montag sind Ausfahrten in unsere reizvolle Umgebung ge plant, wobei die weltberühmte Kakteensammlung unseres Rit tergutes besichtigt wird und dem Schwedenstein, dem Schleißberg, der Luchsenburg, bez. dem Sibyllenstein ein Besuch abgestattet werden soll. Wir wünschen dem Feste einen guten Verlauf und heißen schon jetzt alle Sportsfreunde, Sportsfreundinnen und sonstige Gäste herzlich willkommen. All Heil! St. Kamenz. (Einbruch.) Während der Schützenwoche sind in der Nacht zum 24. d. M. bei zwei Fieranten die Buden erbrochen, größere Posten Genußmittel und verschiedenes andere entwendet worden. Der Gendarmerieposten ermittelte als Täter einen 25 jährigen hiesigen Einwohner, der die Einbrüche bereits eingestanden hat. Arnsdorf. (Der Bienenzüchterverein) Arns dorf und Umgegend hielt am Sonntage hier eine Versamm lung ab. Als Abgeordneter des Vereins für die am 3. und 4. Juli in Wurzen tagende Vertreterversammlung wurde Herr Emil Häntzschel gewählt.- Sodann sprach man über den gegenwärtigen Stand der Bienenzucht. Ein so trau riges Jahr für den Bienenvater hat es seit Jahrzehnten nicht gegeben. Allgemein sind die Klagen hierüber in ganz Deutschland. Die wochenlangen Dauerregen und das gerade im Juni, dem HaupttraLtmonat, haben vielen Bienenvölkern, wenn der Imker nicht rechtzeitig die Not seiner Bienen er kannt, den Hungertod gebracht. Das ist wodl lange nicht dagewesen, daß der Bienenvater im Juni seine Bienen füttern mußte. Wenn die nächsten Wochen nicht endlich sonniges und warmes Wetter bringen sollten, dann ist an eine Honig ernte gar nicht zu denken. 1926 war dann für die Bienen zucht ein Fehljahr ersten Grades. Und doch darf der Imker den Mut nicht sinken lassen. Er muß dann aufs nächste Jahr hoffen. Freilich es werden wohl viele Bienenstände eine Redpzierung erfahren. — (Ein folgenschwerer Unfall) ereignete sich zum Kreissängertag vor dem Gasthof in Schwepnitz, wo die ankommenden Vereine begrüßt wurden und infolgedessen gerade an dieser Stelle regstes Leben herrschte. Ein in schnellem Tempo fahrender, von Bernsdorf kommender Motor radfahrer vergaß an der Kurve das Signal zu geben, gab es zu spät und fuhr mit aller Wucht in eine Schar spielender Kinder hinein, von denen drei, davon das eine ziemlich er heblichen Schaden erlitten. Der Held wäre auch sofort wieder auf sein Rad gestiegen, wenn ihn die erregte Menge nicht ordentlich verprügelt und der Gendarmerie, die mau holte, zugeführt hätte. Dresden. (Landtagsferien.) Der Landtag ge denkt am 8. Juli in die Ferien zu gehen. Es sollen noch verabschiedet werden: Die Grund- und Gewerbesteuer, das Bodensperrgesetz, das Schulaufsichtsgesetz in den Volksschulen, das Gesetz über die Besoldung der akademisch gebildeten Volksschullehrer, das Baugcsetz und andere von der Regierung angekündigten Gesetze. Dresden. (Vorarbeiten zur Ro fenschau.) Die Jahresschau hatte dank des guten Wetters am Sonntag wieder einen ihrer großen Tage. Insgesamt konnten 46000 Besucher gezählt werden, die sich in der Hauptsache aus fremden und auswärtigen Gästen zusammensetzten. Augen blicklich rüstet die Gartenbrusstellnng zu ihrer nächsten Sonderschau, die vom 10. bis 13. Juli der Königin der Blumen, der Rose, gewidmet ist Dresden. (Sächsische Einzelhandels-Ge meinschaft, Dresden.) Am Montag hielt im großen Sitzungssaale der „Sächsischen Werke" die Sächsische Einzel handels-Gemeinschaft ihre dritte diesjährige Geschästsführer- konferenz ab, auf der die Ver reter des Einzelhandels aus allen Teilen des Landes erschienen waren. Der geschüftsführende Vorsitzende Prof. Dr. Kastner M. d. L-, berichtete zunächst ausführlich über den Stand der Steuerreform in Sachsen. Er betonte dabei die dringende Notwendigkeit, daß Grund- und Gewerbesteuer vom Landtag gleichzeitg verabschiedet werden müssen und daß die gegenwärtigen Sätze der Grundsteuer völlig unerträglich für die Wirtschaft sind. Das hat u. a. die Sächsische Einzelhandels- Gemeinschaft in einer Eingabe an den Landtag an zahlreichen Beispielen uachgewicsen In diesem Zusammenhang wurde der kommende Finanzausgleich zwischen Reich und Landern gestreift, dem, wenn er zum Erfolg führen soll, eine durchgreifende Verwaltungsreform,' das schon früher von der Wirtschaft verlangte Etatsgrundgesetz und ein Steuerhöchstbelastungsgesetz vorausgehen müssen Ferner wurde Stellung genommen zu einer Reihe arbeits rechtlichen Fragen, zu denen die Versammelten vielseitige Anregungen. Insbesondere wurden Wünsche zum Arbeits schutzgesetz, zur Arbeitslosenversicherung, zum Arbeitsgerichts gesetz und schießlich zur Tarifpolitik geäußert. Zur Frage der Organisation wurde über einen vorliegenden Satzungs änderungs-Entwurf der Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzelhandels und von dem erfreulichen Zusammenschluß zwischen den Zwickauer Einzelhandelsverbänden berichtet. Zu den Fragen des Wettbewerbs stand ein reichhaltiges Material zur Verfügung. Das Ueberhandnehmen des Rabatt- und Zugabewesens, der Sonderveranstaltungen und Sonder angebote, die bereits in anderen Kreishauptmannschaften bestehende Anzeigepflicht bei Ausverkäufen aller Art gaben Gelegenheit zu eingehender Aussprache. Besonders wurde u. a. auch der Wettbewerb öffentlicher Unternehmungen hervorgehoben, der immermehr in manchen Gegenden sich zu einer Gefahr des ortsansässigen Einzelhandels auswirkt. Dresden, 28. Juni. (Todesfall.) Am Sonnabend starb der Ehrenvorsitzende der Dresdner Kaufmannschaft, Kommerzienrat Otto Hoppe, der Inhaber der Firma Roch am Altmarkt, im 77. Lebensjahre. Dresden,28.Juni. (Waldfest in Weißer Hirsch.) Der Verschönerungsverein Weißer Hirsch beging am Sonnabend und Sonntag anläßlich seines 50jährigen Stiftungsfestes mit den Vereinen von Weißer Hirsch, Oberloschwitz und Bühlau ein großes Waldfest, in dessen Mittelpunkt der historische Festzug stand, der sich an beiden Tagen durch die festlich geschmückten Orte bewegte. In den Parkanlagen des Kurortes entwickelte sich bei günstigen Wetter ein fröhliches Wald- und Sommerfest mit allerhand Darbietungen. Glaucha», 28.Juni (Erblindet und gestorben.) In Gersdorf hatte sich kürzlich eine Frau beim Waschen starker Zuglust ausgesetzt und dadurch das Augenlicht verloren. Nun ist sie im Glauchauer Krankenhause an einer noch eingetretenen Gehirnentzündung gestorben.