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Nr. 126. Radsport „De« große Opelprei» der Lausitz", von welchem wir unlängst zu berichten wußten, läuft am kommenden Sonntag, den 6. Juni, vom Stapel. Da« Rennen ist dem Bezirk Görlitz vom Lau sitzer Radfahrer-Bund zur Durchführung übertragen worden und man kann erwarten, da die Organisation in besten Händen liegt, daß dieser Tag ein Ehrentag für den L. R B werden kann. Start und Ziel be finden sich in Groß Briesnitz, am Faße der so herrlich gelegenen Lan deskrone. Die Strecke führt über Görlitz, Reichenbach, Löbau, Kotitz, Bautzen, Schirgiswalde, Oppach, Ebersbach, Zittau, Hirschselde, Ostritz, Görlitz. Wie erwartet, sind die Nennungen aus ganz Deutschland und fast von allen Anschlußverbänden der V. D R. V. eingegangen; den Hauptanteil in der Besetzung bildet allerdings der L. R. B. mit 65 Ama teuren. Früh l/,6 Uhr werden vorerst 18 Altersfahr-r die Reife antre ten, ihnen folgen 1c 0 Junioren, und mit Interesse dürste da« Rennen in den Durchgangsorlen verfolgt werden, denn obwohl die Fahrer des L. R. B etwas streckenkundig sind, dürften ihnen die Kanonen der Union und des Sachscnbundes, welche alle vertreten sind, ein gutes Tempo vorlegen. An wen der Sieg fallen wird, läßt sich im Voraus bestimmt nicht sagen, aber die Sieger der Radfernfahrt Köln—Berlin Görne, Dresden, und Büttner, Berlin, werden ihren Manu stellen. Auch Ge brüder Wolke, Berlin, welche mit allen Tricks vertraut sind, und auch in fast allen Opelpreisen bis jetzt gut abschnitten, können wir mit Zu- verficht als die besten tippen. Eine Einstellung unserer Junioren in die ersten Preise wäre vielleicht eine Ueberhebung und etwas Lokal- Patriotismus, aber auch sie sind keine zu unterschätzenden Kräfte. Hoff mann, Mai, Zimmermann, Einert, Poppe und schließlich auch Lehmann werden alles daransetzen und ihre Probe gut bestehen, um in die ersten zwölf Preist zu fallen. Die Preise zu diesem Rennen hat in dankens werter Weise die Firma Adam Opel in Rüssclshe m gestiftet und respektieren einen Werl von über 1500 Mark. Aber auch der Bund ist durch weitere Siistungen in der Lage, für seine besten Fahrer, so bald sie nicht in den 15 Opelprcisen plaziert sind, Preise auszugeb n. Auch ln der Altersgruppe w rden vier w rtvolle Piche zur Ausgabe gelangen. In Sieger Gruppe dürsle wohl der Göilitzer Schmidt und Schnelle, Dresden, am aussichtsreichsten sein. Wir wollen hoffen, daß uns zu diesem Tage ein lachender Himmel bescheert ist, auf daß sich die Teilnehmer voll und ganz emwickeln kön cn. Auch wird für Teil nehmer wie Gäste für Abwechslung gesorgt sein insofern, da zur Preis- Verleitung nachm. d Uhr in der Hohenzollernburg eln Gala Saalsporisest staltfindel. Zu diesem lrelcn nur die Besten des Bundes in Erschei nung, und werden ihr Ganzes hergeben, um zum besten Gelingen des Tages beizutragen. Radfernfahrt „Quer durch Bayern". Das Ergebnis des Berufsfahrer-Straßenrennens M ll n ch « n — S ch w e i n - furt hat insofern eine Aenderung erfahren, als das Schieds gericht den Italiener Belloni wegen Behinderung von Pfister im Endspurt vom dritten auf den neunten Platz zurücksetzte. Die Reihenfolge der Fahrer verschiebt sich dadurch wie folgt: 1. Kastor N o t t e r-Schweiz; 2. H. Sutcr-Echroeiz; 8. Pfister-Schweinfurt; 4. Mattmann-Schweiz; 5. Oskar Tietz-Derlin; 6. Aanaga-Italien; 7. Llaß-Schweinsurt; 8. Michael-Berlin; 9. Belloni-Jtalien; 10. Manthey-Berlin falle dichtauf). § Samson-Diener am 18. Juni. Der allseits mit größter Spannung erwartete Titelkampf um die Schwergewichts- meisterschaftvonDeutschlanö zwischen Franz Diener und Paul Samson-Körner ist nunmehr in greifbare Näh« gerückt. Der Meisterschaftskampf wird am Freitag, 18. Juni, auf der Radrennbahn in Berlin-Treptow ausgetragen wer- ! den. Sollte schlechtes Wetter die Durchführung des Kampftages l unmöglich machen, so kann der Kamps bis zum 21. Juni hinaus geschoben werden. Falls einer der beiden Bewerber nicht an tritt, ist Ludwig Haymann der Gegner für den anderen. Neuer Zusammenschluß im Schwimmsport. Nach der kürzlich erfolgten Wiedervereinigung zwischen dem S. C. Rhe- nius-Köln und dessen Abzweigung, dem S. C. Leander ist fetzt ein weiterer bedeutungsvoller Zusammenschluß im west- deutschen Schwimmsport zu verzeichnen. Die beiden Dort munder Vereine S. V. von 1896 und S. C. Aegir von 1903, die schon seit längerer Zeit ein Zusammengehen vorbereitet hatten, um gemeinsam an ihren großen sportlichen Aufgaben ar beiten zu können, haben sich unter dem Namen S. V. West- falen-Dvrtmund vereinigt. Dreiländerkampf Deutschland—Frankreich—Schweiz. ! Die ersten Grundlagen für die Organisation des leichtathletischen l Länderkampfes zwischen Deutschland, Frankreich und der Schweiz ; wurden anläßlich einer Besprechung des Präsidenten des schmelze- rischen Verbandes mit dem Vorstand des Baseler Sportclnb ge- j legt. Mit den Organisationsarbeiten für den am 22. August in Basel stattfindenden Dreiländerkamps wird nun unverzüglich be gonnen werden. Die Rothersteins. 55j Roman von Erich Ebenstem. Deutscher Provinz-Verlag, Berlin W 66. 1925. Das Billett war gerade fertig, als man ihr Herrn Ruhland meldete. Bestürzt und tief errötend erhob sie sich, lächelte aber gleich darauf erleichtert, als sie in dem Kommenden Waldemar erkannte. Sie hatte schon gefürchtet, der gute Egon würde sich vielleicht am Ende gar eine Dummheit in den Kopf gesetzt haben. Zwei Tage später — es war ein Sonnabend — saß Do mit dem Fürsten plaudernd auf der Terrasse, als plötzlich Magelone mit ihrem süßesten Lächeln zu ihnen trat. Sie bat ihren Schwiegervater, doch zu erlauben, daß Do sie auf einem Spaziergang begleite. Es sei so wunderschön jetzt, und sie müsse immer allein gehen, was gräßlich langweilig sei. Auch würde es Do, die nun schon so lange im Hause Herumsitze und ganz blaß darüber geworden sei, gut tun, sich endlich wieder einmal ein bißchen Bewegung zu machen. Do wollte erschrocken protestieren. Denn Mage« lones Worte klangen fast wie ein Vorwurf gegen den Fürsten. Aber der alte Herr, der dies wohl auch herausfühlte und ganz bestürzt dreinblickte, schlug sich sogleich energisch auf Magelones Seite. „Natürlich mußt du hinaus, Kind! Du weißt, wie oft ich dich darum gebeten habe. Nun verlange ich es geradezu. Vorwärts, geh nur! Ich habe Bücher und Zeitungen genug da. Du bringst mir dann auch endlich wieder einmal einen Strauß Waldblumen, die du ja so hübsch zu arrangieren verstehst." So blieb Do schließlich nichts übrig, als zu ge horchen. Als sie Hut und Handschuhe holen wollte, meinte Magelone: „Dies ist nicht nötig. Wir gehen bloß im Park herum, der ist ja groß genug." Sie hing sich'dann an Dos Arm und lenkte ihre Schritte nach dem entlegensten Teil des Parkes, wo sich nahe dem Parke eine Art Eremitage befand. Als man die beiden kleinen RtndenbäuScken. in Pulsnitzer Tageblat» - Donnerstag, den 3. Juni 1S26. Seite 6. Das internationale Sportfest der Viktoria SS Magdeburg am 13. Juni wird hervorragende Leistungen brin gen. Den Amerikanern Osborn, Riley, Stevenson und dem neuen amerikanischen Sprinterstern Locke wird Deutschlands Extraklaffe geqenüberstehen. So haben Körnig-Breslau und Schüll er-Krefeld zugesagt, auch P ü ch n e r - Magdeburg und Borner- Schweiz. Ueber 400 Meter trifft Stevenson auf den deutschen Meister Schmidt, Faist - Karlsruhe, Storz - Halle, weiter sind Schoemann- Breslau, Doeselt und Krause- Dreslau, S ch m i d t - Charlottenburg, der deutsche Waldlauf- meister Raetze, Walpert-Kafsel, Schnurr-Berlin u. a. am Start. Handel. Berliner Börse vom Mittwoch. Die leichte Abschwächung, welche sich zum Schluß der gestri gen Börse eingestellt und auch im Frankfurter Aoendverkehr an- godauert hatte, vermocht« sich heute nicht fartzusetzen. Amtliche Oevtsen'Notierung. Devtlen stv Reichsmark) 2. Juni 1 Juni Geld Brtei Geld Brie, M. M M. New Dort . . 1 S 4,195 4,20b 4,19b 4,205 London . . . . 1 2 20,402 20,454 20,403 20.455 Amsterdam . 100 Gld. 168,59 1«9,01 >68.65 U9 07 Kopenhagen . 100 Kron, 110,60 >10,88 >10,66 110,94 Stockholm . . 100 Kron. 112.26 112.54 >12.26 112,54 Oslo . . . . 100 Kron. 91.82 92,04 91.9« 92.20 Italien . .. . 100 Lire 16.01 >6 05 1b.9i< 16.02 Schweiz . . . lOOFrcs. 81,24 81,44 8>.l1 81,41 Paris .... . lOOFrcs. 13,78 >8,82 13,70 >3,74 Brüssel ... . lOOFrcs. 18,57 18.6 l 18,15 13,19 Prag .... Wien . . . . 100 Kron. 12,42 12,4« 12,42 12,46 . 100 Schill. 59,80 59,44 59,295 b9,43S Spanien . . . 100 Peseta 6292 «3,08 «342 «358 1 franz. Frane — 0,13 Rm., 1 belg. Franc — 0,13 Rm.» 1 ital. Lira — 0,16 Rm., I Zloty 0L8 Rm. Bankdiskont: Berlin 7 (Lombard 8). Amsterdam 3)4, Brüssel 7, Italien 7, Kopenhagen 5», London 5, Madrid 5, Oslo 5i4, Paris v, Prag 6, Schweiz 3)4, Stockholm 4)4, Wien 7)4. Ostdevifen: Bukarest 1,81 G 1,83 B, Warschau 3«,OS G 88,85 B, Rigo 80,65 G 81,05 B, Reval H118 G 1,124 B, Kowno 41,245 G 41,455 B, Kattowitz 38.05 G 38L5 B, Posen 38,05 G 88,25 B. — Noten: Gr. Palen 38,70 G 39,10 B, kl. Polen 88,30 G 38,70 B, Letten 80,10 G 80,90 B, Esten 1,10 G 1,11 D, Lit. 40,89 G 41,31 B. Effektenmarkt. Die Schutzgebietsanleihe hatte mit 5,25 und die öproz. Reichsanleihe mit 0,3825 eingesetzt. Bank- aktienmartt gewann. Eiscnbahnaktien etwas be lebter. Schifsahrtsaktien gewannen. Montanaktien- markt wesentlich gebessert. Kali werte kräftig anziehend. Elektrizitätswerte stärker gebessert. Berliner Produttenmarkt vom Mittwoch. Von den ausländischen Getreidemärkten waren leichte Preis steigerungen gemeldet worden, di« auf di« Haltung von Brot getreide hier befestigend wirkten, aber di« Unternehmungslust nicht anzurogen vermochten. Von Inlandsweizen warrn An gebot« nicht zu erlangen, für ausländische Ware lauteten die Forderungen etwas höher, und die Mühlen kauften sehr vorsichtig. Roggen stand zu gestrigen Preisen für ben schwachen Bedarf aus reichend zur Verfügung. Die Nachfrage nach Mehl war nicht lebhaft. Hafer, Mais und Gerst« sowie Hilfssutterstoffe wurden in kleinen Mengen zum unmittelbaren Verbrauch und unver änderten Preisen gehandelt. Oelsaaten still. Amtlich festgesetzte Preise an der Produktenbörse zu Berlin vom 2. Juni. (Getreide und Oelsaaten per 1000 Kilogramm, sonst per 100 Kilogramm, alles in Reichsmark.) Weizen, märkischer, Juli 28950—290,50—280, September 266, stetig. Roggen, märkischer 175—180, Juni I93, Juli 198—197, September 204 u. Brief, Oktober 207 u. Bries, stetig. Gerste, Sommergerste 187—200 (feinste Qualitäten über Notiz), inlünd. Futlergerste 169—182, ruhig. Hafer, märkischer 194—205, schwächer. Weizenmehl per 100 Kilogramm frei Berlin brutto inkl. Sack (feinst« Marken über Notiz) 36,75—80,25, still. Roggen mehl per 100 Kilogramm frei Berlin brutto inkl. Sack 25—26,25, still. Weizenklei« frei Berlin 10—10,20, still. Roaaenkleie frei Berlin 11,40—11,50, still. Viktoria-Erbsen 34—45, kleine Spcise- erbsen 26—30, Futtererbsen 20—25, Peluschken 20—24, Acker- bohnen 22—24, Wicken 28—32, Lupinen, blaue 12—13M, Lu pinen, gelbe 1550—17,50, Serradella, neue 40—45, Rapskuckfen 13,70—13,90, Leinkuchen 17,80—18, Trockenschnitzel 9,90—10,30, Eojaschrot 19,30—19,60. Kartoffelstöcken 1850—18,50. Berliner Schlachtviehmarkt vom 2. Juui. (Amtlicher Bericht.) Auftrieb: 1234 Rinder, darunter 355 Bullen, 188 Ochsen, 693 Kühe und Färsen, 3000 Kälber, 4721 Schafe, 9503 Schweine, 81 Ziegen, 312 Auslandschweine. Verlauf: Bei Rindern glatt, bei Kälbern ruhig, schwere Kälber vernachlässigt; bei Schafen glatt, bei Schweinen ziemlich glatt. Prefe: Ochsen: a) 58—61, b) 52—55, c) 46-50, d) 41—45. Bullen: a) 54—57, b) 50—52, c) 46—48. Kühe und Färsen: a) 54—60, b) 44—50, c) 34—41, d) 28-81, e) 23—26. Fresser: 40-48. Kälber: a) — b) 75-80, c) 65—72, d) 57—62, e) 50—55. Schafe: a) 60—64, b) 45—55, c) 38—42. Schweine: a) —, b) 77, c) 75—77, d) 73—75, e) 71 bis 72. Sauen: 70—72. Ziegen: 20—25. Berliner Magerviehmarkt vom 2. Juni. (Amtlicher Bericht.) Schweine- und Ferkelmarkt. Der Auftrieb betrug 456 Schweine und 560 Ferkel. Verlauf des Marktes: Ruhiges Ge schäft bei unveränderten Preisen. Es wurden gezahlt in Rm. für das Stück im Großhandel für Läuferschweine 6—8 Monate alt 85—105, 4—6 Dlonate alt 65—85, Pölke 3—4 Monate alt 46—65, Ferkel 8—12 Wochen alt 40—46, 6-8 Wochen alt 35—40. Metallpreise in Berlin Mr IVO Kilogramm in M.) vom 2. Juni: Elektrolyttupfer wire bars 131, Hüttenrohzink im freien Verkehr 64M—65, Remalted Plattenzink 58,50—89, Ortg.-Hüttenaluminium 98—99 Prozent 235—240, do. in Walzen oder Drahtbarven 240—250, Reinnickel 340—350, Antimon-Regu lus 105—110, Silber in Barren, ca. 900 sein, sür 1 Kilogramm 89,25—90,25. Beilage Do« ««schätzbarem Werte sür die Gesundheit ist st"? Brunn n-T'n-kknr zu Hause mil dem altderühmten heil« kräftige» Lauchstädt«« Brunnen. Die hervorrag, uden Eowgc mit diesem heilsamen Brunne» stützen sich aus eine mehr als N OjSKnge Hifahrung We- sicb nicht wobl iübli, besonders wer an Rheuma« tismn» Gicht schlechter und fehlerhafter Blutdeschnffen- heit. Blutarmut, Mattigkeit oder Nervofität leid t, soll, zu Haust eine Tnnlk r ult Lauchstädler Brunnen machen Bei Jucker ! und Nierenleiden ist dies r ausgezeichnete Brunnen als Kurgct äuk ! ebenfalls seh, zu cmpsttzleu. Eine Houstnukkur wii Lonchstädter Brunnen ist vor allem ll! ch für die zahllosen halbkranken, nervös«» und überanstrengte« Mensche» von besonderem Nutzen. Ans einfache billige und bequeme Ari und ohne Berussßörru g kann jeder den Lauchstädtcr Brunnen mit seiner Famiiis zu Hause trinken, zur Förderung der Gesundheit, zur Auffrischung des Blutes, zur Stählung des Körpers und zur wirksamen Vorbeugung gegen mancherlei Krank heilen. Auch Gesunde tun gut, zeitweise eine Trinkkur mit Lauchstädtcr Brunnen zu gebrauchen, da hierdurch da« Blut verbessert und der Körper widerstandsfähig gegen gewiss Krankheiten wird Der Lauchstädtcr Brunnen tst in Pulsnitz bei der Firma RichardSellerNachf. käuflich, wie aus dem beiliegenden Prospekt e'sichwch ist. Kirchen - Nachrichten Pulsnitz Sonntag, 6 Juni, 1. nach Trinttatt«: r/,9 Uhr Abend mahl. 9 Uhr Predigtgottesdienst (1 Joh 4, 16 21); Pf. Schulze. Lieder: Nr. 452; 538, 8; 3^5; 420 6—8. Spriich : Nr 13; 8o. '/,1I Uhr Kindergottksdienst (Luk 15, ll 19). 2 Uhr Taufen. ^/,5 Uhr Versammlungsstunde des Jugendbuudes für E C '/,8 Uhr Abendandacht im Psatrhausgarten. — Montag, 7. Juni, Ausflug des FrauenverciuS Pulsnitz nach der Luchstnburg: Treffpunkt an den Scheunen: '/,2 Uhr Abmarsch zu Fuß, */,3 Ur>r Omnibusfahrt. Dienstag, 8. Juui, 8 Uhr Frauenv rein Pu Snitz M. S. im Kon- fiimandeiiztmmer 8 Uhr Bibelstunde in landeski-chiicher Gemeinschaft. 8 Uhr Bibelstunde des Jungmännerverins. Mittwoch, 9. Juni, 6 Uhr Gingestunde des Kindergottesdirnstes. 8 Uhr «ibcikränzchcn des Jungsrauenvereins. Donnerstag, 10. Juni, 8 Uhr Bidelstunde in Fricdersdorf (Schulze). Ohor« Mittwoch, 9 Juni, 8 Uhr Singestunde des Jungfrauenvcreins. Donnerstag, 10 Juni, 3 Uhr Altenvereinigung „Gutmann". - Frei tag 11 Jant, 8 Uhr Jungfrauenverein. denen sich Gartenmöbel aus Birkenstämmen befanden, in Sicht hatte, blieb Magelone plötzlich stehen und sagte lachend: „Nun muß ich es dir wohl gestehen, Dorothea, der Spaziergang war nur Vorwand, um dich von Papa überhaupt 'fortzubekommen. In Wahrheit habe ich Waldemar Ruhland versprochen, ihm Gelegenheit zu geben, sich vor seiner Abreise von dir zu verabschieden." „Magelone!" rief Do empört. „Wie konntest du nur! Was mutz Herr Ruhland von mir denken —" „Nur das allerbeste, du dumme, kleine Do. Denn er liebt dich rasend." Statt aller Antwort wollte Do sich losmachen und umkehren. Aber Magelones Arm hielt den ihren wie mit Eisenklammern umfatzt. „Nein, ausgekntffen wird nicht!" „Ich will aber nicht. . ." „Hast du vergessen, datz es Rüdigers sehnlichster Wunsch ist, du mögest Waldemar heiraten?" „Wenn auch. Er hat gar kein Recht, in dieser Weise über mein Schicksal zu bestimmen." „Ach, sei doch nicht albern! Was willst du denn anfangen, wenn Papa stirbt und — Rüdiger heiratet? Monrepos muß verkauft werden und dann stehst du als alte Jungfer in der Welt, was gar kein Vergnü gen ist." „Ich kann mir auch mein Brot selbst verdienen. Tausendmal lieber, als einen Mann heiraten, den ich nicht liebel' rief Do erregt. „So, so, du liebst ihn nicht!" Magelone be trachtete sie mit zwinkernden Augen. Wieder lauerte das kalte Glitzern dabet in ihrem Blick. „ES war also alles nur Spiel, das du jetzt gern verlängern möch test . . . tch dachte es mir wohl." Do richtete sich stolz auf. „Ich habe nie gespielt mit Herrn Ruhland!" „Wirklich nicht? Steh mal an, du bist ja noch viel dreister, als ich eigentlich vermutete. Und damals in der Mauerbresche von Monrepos — vas war kein Sviel. wie?" Jeder Blutstropfen war aus Dos Antlitz ge wichen. Wie entgeistert starrte ^ e Magelone an. „Das — weißt du?" stammelte sie endlich fassungS« WS. „Wer hat . . . dir davon . . . erzählt?" „Nun, Waldemar vermutlich. Denn du hast dich ja sehr gründlich darüber ausgeschwiegen." „Ter Elende! Er hat dir verraten, daß er mich geküßt hat?" schrie Do außer sich. Staunen und Triumph spiegelte sich in Magelones schönem Gesicht. „So? Geküßt habt Ihr euch auch?" fragte sie rasch. „Nein, davon hat er nichts verraten, beruhige dich. Ich höre dies erst jetzt aus deinem Munde zum ersten Male. Aber gemalt hat er dich in deiner Mauer bresche als Dornröschen und mußte zugeben, datz es nach der Natur geschah." Sie erzählte von dem Bilde. Dann schloß sie: „Uebrtgens brauchst du dich gar nicht so zu alterieren darüber. Das tst Künstlerrecht. Und Waldemar tst ein Ehrenmann, der dich aufrichtig liebt und die ernstesten Absichten hat, sonst würde ich mich nicht dazu herge geben haben, diese Zusammenkunft zu vermitteln. Lerne ihn doch erst näher kennen, ehe du ihn verwirfst- Dein beharrliches Weigern, mit ihm auch nur zu sprechen, müßte sonst notwendigerweise den Verdacht in mir wecken, du . . . hegtest andere Hoffnungen." Do zuckte zusammen. Ihr Blick irrte verstört am Boden hin. Magelone zog sie mit sanfter Gewalt vorwärts. „Komm," sagte sie nun sehr freundlich, „Wir wollen ihn nicht länger warten lassen. Ich wette, du wirst nach dieser Aussprache mit Ruhland ganz anders denken über ihn und die Chancen, die er dir bietet, als jetzt." To wtdersprach .nicht mehr. Willenlos ließ sie sich weiter führen. Sie war noch ganz betäubt durch das Gehörte und am meisten durch Magelones An spielung auf „andere Hoffnungen". Großer Gott — ahnte denn Magelone» was in ihr vorgina? Aber sie hatte noch nie Hoffnungen daran geknüpft! Sie wußte doch, datz Rüdiger Mage lone liebte . . . (Fortsetzung folgt.)