Volltext Seite (XML)
Nr. 108. Pulsnitz« Tageblatt. — Dienstag, den 11. Mai 1926. Seite 3. zur Laute, Gesangsvorträge (Solis und Duett) mehrerer stimmbegabter Damen und vor allem der von Herrn Weise selbst verfaßte und zu Gehör gebrachte Dialeklvortrag: „Ane Mutter kann oalls", der so recht ans Herz griff und die ver zeihende Mutterliebe zeichnete, leiteten über zur Aufführung des von Herrn Weise verfaßten Heimatstückes: „Der Heimat treu" Herr Weise, der uns nlit seinen heimatcchten Dialektdich tungen lieb und wert geworden ist, hat wohl mit diesem Stücke sein Bestes gegeben. Mit atemloser Spannung folg ten die Besucher den Vorgängen auf der Bühne. Der Volks schlag echter, kerndeutscher lausitzer Bauern verkörperte sich in dem alten Freedenbargschen Ehepaar, das durch Unglück von ihrem Hause Vertrieben, doch die rechte Mannesart und Treue zu ihrer Heimat auch in dienender Stellung bewahrt und durch die kindliche Treue ihrer Tochter schließlich wie der in ihr ehemaliges Eigentum zurückkehrt, wie auch durch diese Edeltat der herzlose Sohn, der seine Eltern verleugnet und sie im tiefsten Elend hat verkümmern lassen, den Weg zum Herzen der Eltern zurückfindet. Die Mitglieder der Ohorner Volksbühne unter der bewährten Leitung des Herrn Roßner brachten das Stück zur vollsten Geltung, echter kön nen auch Berufsschauspieler ihre Rollen nicht durchführen. Alle Spieler, vom alten Gottlieb Freedenbarg bis zuni Wolffersdorffschen Diener Johann, haben ihre Aufgabe präch tig erfüllt, und der große Beifall galt den Spielern ebenso als dem Verfasser, der persönlich zugegen war. Arnsdorf. (Wanderfahrt des Kirche nchors.) Der Freiwillige Kirchenchor besuchte am Sonntage die alte Lessingstadt Kamenz, die bisher manchem noch unbekannt war. Das Wetter war freilich nicht günstig, kalt und nachmittags Regen. Doch das konnte der frohen Wauderlaune nicht Abbruch tun. An diesem Tage herrschte in Kamenz regstes Leben und Treiben. Es war Jahrmarkt. Zunächst wurde die wendische Kirche besichtigt. Sie ist die ehemalige Kloster kirche der frommen Franziskaner und imponiert durch die riesige Höhe des Schiffes, dessen Rippengewölbe von mäch tigen Säulen getragen wird. Sonst ist das Innere ohne jeden Ausschmuck, die Wände nüchtern — kahl. Was würde hier der Künstler, der Maler, für ein dankbares Feld haben. Aus der Blütezeit des Franziskanerklosters stammen noch die schönen Altäre. Und nun die domartige Hauptkirche zu Sankt Marien. Die Kamenzer Stadtkirche mit ihren vielen Kunstdenkmälern ist ein Juwel und darf ohne Ueberhebung zu den schönsten und altehrwürdigsten Kirchen des ganzen Landes gezählt werden. Vielleicht ist selbst manchem Kamenzer noch gar nicht so recht zum Bewußtsein gekommen, welchen kostbaren Schatz die Stadt allein in ihrer prachtvollen Ma rienkirche besitzt. Zu welchen Opfern sind doch die früheren Anwohner für ihr Gotteshaus bereit gewesen. Um die Akustik der Hauptkirche kennen zu lernen, wurden zwei geist liche Lieder gesungen. Einen Besuch stattete man nun der ältesten Kirche der Stadt, der Katechismuskirche, ab, in der viele Altertümer ausbewahrt bleiben. Nach einem Besuche der Justkirche gings auf den Hutberg, wo man im Berg hotel eine sehr freundliche Aufnahme fand. Nachdem man sich noch an der schönen Fernsicht erfreut hatte, kehrten alle recht befriedigt abends >/,8 Uhr mit der Bahn heim. Kamenz. (Der Wochenmarkt) wird in dieser Woche des Himmelfahrtsfestes wegen bereits am Mittwoch, den 12. Mai abgehalten. Ralbitz. (Restlos aufgeklärt) sind nunmehr die angeblich in hiesiger Gegend verübten Ueberfälle auf junge Mädchen. Die von der Gendarmerie angestellten Er örterungen haben ergeben, daß die ausgestreuten Behauptungen sämtlich erfunden sind. Großdrebnitz bei Bischofswerda (Dorfkirchen- tagung.) Die 2. Dorfkirchentagung der Vereinigung der Dorfkirchenfreunde im Freistaat Sachsen wurde vom 8. bis 10. Mai hier abgehalten. Die Tagung wurde am Sonn abend vormittag durch den Pfarrer Jähn, Weißbach, eröffnet. Pfarrer Müller, Röcknitz, sprach über Zwerggemeinden. Nach mittags folgten Vorträge mit Aussprachen über den kirchen- musikalischen Nachwuchs auf dem Lande. Referenten waren Pfarrer Löscher, Zwönitz, und Kantor Gelbke, Goldbach. Den ersten Tag beschloß ein Kirchgemeindeabend im Erb gericht. Sonntagvormittag war Festgottesdienst und zugleich Weihe der neuen Glocken. Nachmittags vereinigten sich die Teilnehmer der Tagung zu einer Wagenfahrt nach Ramme nan, dem Geburtsorte des großen Philosophen Fichte. Am Fichte-Denkmal fand eine kurze Feier statt, bei der Pfarrer Kohl, Rammenau, der Bedeutung des großen Denkers ge dachte. Eine musikalische Abendandacht in der Kirche zu Goldbach und ein Kirchgemeindeabend in Kleindrebnitz bilde ten den Schluß des zweiten Tages. Am dritten Verhand lungstag, am Montag, hielt Architekt Kandler, Klotzsche, einen Vortrag über Dorfkirchenbau und -schmuck. Eine Aus stellung von Zeichnungen und Entwürfen von Dorfkirchen bauten fand reges Interesse. — Die Vereinigung der Dorf kirchenfreunde im Freistaat Sachsen wurde im Herbst 1924 gegründet. Sie arbeitet zusammen mit dem Bunde für Kirche und Heimat und dem Landesverein für ländliche Wohlfahrts- und Heimatpflege. Im Oktober 1925 wurde die erste Ta gung der Vereinigung der Dorfkirchenfreunde in Erdmanns dorf bei Flöha gehalten. Für 1926 ist eine lebhafte Arbeit vorgesehen. Eine große deutsche Vereinigung der Dorfkirchen freunde gibt es schon lange. Dresden. (Benutzung der Eil- und Schnell- zöge mit Sonntagsrückfahrkarten.) Mit dem In krafttreten des neuen Fahrplanes am 15. Mai 1926 wfld die ausnahmsweise Freigabe der Schnellzüge zur Benutzung mit Sonntagsrückfahrkarten wieder aufgehoben. Dagegen dürfen im Bezirke der Reichsbahndirektion Dresden auch weiterhin alle Eilzüge mit Ausnahme der Eilzüge 106/107 (Dresden— Plauen i. V. und umgekehrt) mit Sonntagsrück fahrkarten 2. und 3. Klasse mit Sonntagsrückfahrkarten 4. Klasse gegen Lösung von Uebergangskarten benutzt werden. — (Mitteilung der Staatstheater.) Die Vor stellung im Schauspielhause am Sonntag, den 16. Mai „Kyritz Pyritz" beginnt bereits um 7 Uhr. Dresden. (Führungen durch die Garten bau-Ausstellung.) Vielfachen Wünschen entsprechend, finden auch in diesem Jahre sür das Publikum kostenlos Führungen durch die Jubiläums-Gartenbau-Ausstellung statt, Die Führungen gehen einmal durch die wissenschaftliche Ab teilung, durch die Plan- und Modellschau, die Montags Mittwochs und Freitags vormittags 11 Uhr, Dienstags und Donnerstags 4 Uhr stattfinden und ferner durch die Garten anlagen südlich der Herkules-Allee, die auf Dienstags und Donnerstags 11 Uhr Montags, Mittwochs und Freitags auf auf 4 Uhr angesetzt sind. Treffpunkt der Führungen durch die wissenschaftliche Abteilung ist das Bruno-Paul Haus am Eingänge der Lennestraße, der Treffpunkt der Führungen durch die Gartenanlagen der Mitttelbau gegenüber dem Kon zertplatz. Die nächsten Veranstaltungen der Jahresschau zei gen Dienstag den 11. Mai, nachmittags 4 Uhr im Garten des Hauptrestaurants (bei schlechtem Wetter im Saale) eine Modenschau, Dienstag, den l3. Mai bei Eintritt der Dun kelheit Abendfeuerwerk. Es sei darauf aufmerksam gemacht, daß täglich im Ausstellungskino am Kantelaberplatz von nach mittags 4 Uhr ab der mit großem Erfolg aufgenommene Film „Das Blumenwunder" läuft. Die regelmäßigen Kon zerte des Ausstellungsorchesters finden jeweils statt unter der persönlichen Leitung von Musikdirektor Feiereis. Die Stimmung in der Studienkommission des Völkerbundsrates Genf. Soviel ist in den Wandelgängen des Völker bundspalais festzustellen, daß in der Stellung der einzelnen Mächte eine wichtige Veränderung bisher nicht eingetreten ist. Jedenfalls wird von allen Delegierten die Auffassung zur Schau getragen, als ob sie mit den gleichen Instruktionen wie im März nach Genf gekommen sind. So bleibt in diesem Zusammenhang mit einer mehr augenblicklichen Zur schaustellung mehr die Unnachgiebigkeit das taktisch grund legende; doch ist es zu früh, sich schon jetzt ein Urteil zu bilden. Sehr bemerkt wird die Tatsache, daß die Kommission aus mehr oder weniger unbelasteten Politikern sich zusammen setzt; daß die Mehrzahl der Regierungen anscheinend die Absicht hat, in der Studienkommission noch nicht ihr letztes Wort zu sprechen. Die heutige Nachmittag»sttz»»g der Studienkoor« Mission des Völkerbundes. — Alle Delegierten für die Einstimmtgkeitsklausel. — Schweden gegen Erhöhung der Ratssttze. Genf, 10. Mai. Die Nachmfttagsfitzung der Etudienkom- Mission begann mit einer groß angelegten Arde Paul Boncours, in der er drei ihm wichtig « scheinende Gesichtspunkt« in den Vor dergrund stellte. Erstens müsse die Einstimmigkeit des Rate» aus recht erhalten werden, wenn man nicht den Völkerbund gefährden wolle. Loch schwebe ihm persönlich das Ideal vor, daß die Eia- stimmigkeltsklausel sür einige ganz genau zu bestimmende Fälle in einer späteren Zukunst aufgegeben werden müsse. Er nannte vor allem die Feststellung der Angreifers bet kriegerischen Konfl kten, wobei er deutlich aus den Berliner Vertrag zwischen Deutschland und Rußland anspielte. Zweiten« betonte er dir Zweckmäßigkeit und Wichtigkeit des deutschen Eintritts in den Völkerbund, doch müsse, um einen natürlichen Ausgleich herbeizusühren, die Zahl der nichtständigen Mitglieder gleichzeitig erhöht werden. Drittens warnte er vor jedem Beschluß, der durch die Vollversammlung in Form eines Zusatzantrages dem Völkerbundspakte beigesügt werden würde. Weiter streifte Paul Boncour die Möglichkeit, auf ständige Ratssttze überhaupt zu verzichten. Hierin erblicke er gleichfalls ein Ideal, für dessen Verwirklichung die Zeit noch nicht gekommen sei. Zum Schluß unterstrich er die Notwenöigkeit der Vermehrung der nichtständigen Sitze um einige weitere. Ser japanische Delegierte Satsuda stimmte im wesentlichen den vom Senator Lcioloja ge machten Ausführungen zu. Auch er vertrat dir Aufrechterhaltung der Einstimmigkeitsklausel im Rate und lehnte eine allzu weit gehende Erweiterung des Rates ab. Die Rede des schwedischen Unterstaatssekretärs Sjoeborg bedeutete den Höhepunkt de» Tages. Im Mittelpunkt seiner Ausführungen stand der vom schwedischen Außenminister Unden bereits im März vertretene Gedanke, daß die Zahl der Ratsmitglieder unter keinen Umständen, abgesehen von der Neuwahl Deutschlands, erhöht werden dürse, sonst würde sich die Einstimmigkeit im Rate nicht aufrecht erhalten lassen. Statt dessen müsse ein tarnusmäßiges Ausscheiden der Ratsmitglieder angestrebt werden. Andererseits werde eine Erhöhung der ständigen Ratssttze in keiner Weise durch den Völkerbundspakt und durch die Absichten seiner Gründer, nor allem der Präsidenten Wilson gerkchtsertigt. Der Völkerbund müsse daher endlich über da» Prestige der Vollversammlung wachen und jede Aenderung ob- lehnen. Zum Schluß sprach der Delegierte Lhinas, der den be kannten chinesischen Standpunkt vertrat, daß der gleichmäßigen Vertretung der einzelnen Kontinente stärker Rechnung getragen werden müsse. Der Vorfitzende Motta faßte hieraus knapp das Ergebnis des ersten Tages zusammen : In zwei Punkte sei eine Uebereiustimmung erzielt worden: Ersten» hätten sich alle Delegierten sür die Einstimmigkeit-Klausel des Rate» ausgesprochen und zweitens hätten ste die Anschauung vertreten, daß jeder Be schluß vermieden werden müßte, der zu einem Zusatzantrag des Völkerbundspaktes sühreu könnte. Die Nachtsitzung des Reichskabinetts Berlin, 11. Mai. Wie die Tel.-Union erfährt, ist das Reichskabinett um 10 Uhr in der Villa des Außenmi nisters zu der angeküudigten Sitzung zusammyngetreten. Kurz vor Mitternacht dauerten die Beratungen noch an. Von unterrichteter Seite wird versichert, daß sie auch noch ge raume Zeit in Anspruch nehmen werden. U. a. liegt ihnen ein neuer demokratischer Vorschlag zu Grunde, der auf eine Vertagung der ganzen Flaggenangelegenheit hinzielt. In politischen Kreisen wird jedoch nicht angenommen, daß das Kabinett einen Beschluß fassen wird, der dem demokratischen Vorschlag entsprechen würde. Berlin, 11. Mai. Die Nachtsitzung des Reichskabi netts ist kurz nach 1,30 morgens beendet worden. Beschlüsse wurden nicht gefaßt. Neuregelung der Erwerbslosensürsorge Berlin. Der Reichsarbeitsminister hat dem Ver waltungsrat des Reichsamtes für Arbeitsvermittlung und dem Reichsrat den Entwurf einer Anordnung über die Höchst sätze in der Erwerbslosenfürsorge unterbreitet, durch die anstelle des gegenwärtigen Unterstützungssystems eine Abstufung der Unterstützungssätze nach dem Arbeitsentgeld treten soll. Das Zentrum zur Flaggenfrage. Berlin. Der Reichsparteivorstand des Zentrums hat fol genden Entschluß gefaßt- „Der Reichsparteivorstand des Zentrums bedauert in llebereinstimmung mit dem Beschluß der Reichstagsfraktion den Erlaß der Flaggenverordnung, billigt die Haltung der Nrichstagsfraktion und erwartet mit Vertrauen ihre weiteren Entschließungen." Dieser Beschluß bedeutet, daß der gentrumsfraktion freie Hand gegeben ist, für oder gegen das sozialdemokratische Miß trauensvotum zu stimmen, und es ist mit Sicherheit anzuneh men, daß die Mehrheit der Fraktion einen Beschluß durch- drücken wird, wonach das Mißtrauensvotum wahrscheinlich mit einer ziemlich scharfen Erklärung gegen l)r. Luther ab gelehnt werden wird. Der deutsch-spanische Handelsvertrag. Madrid. Nach den offiziellen Nachrichten ist der deutsch-spanische Handelsvertrag sür unbegrenzte Zeit abge schlossen worden, jedoch kann er ein Jahr nach Inkrafttreten gekündigt werden. Spanien erhält Zollbefreiung sür die Ein fuhr von Bananen und Olivenöl nach Deutschland sowie die Meistbegünstigungsklausel für ungefähr dreihundert Artikel des deutschen Zolltarifs, darunter landwirtschaftliche, Berg werks- und industrielle Erzeugnisse sowie namentlich Fisch konserven; dies gilt auch für Weine, besonders auch für stark alkoholhaltige, und Edelweine. Deutschland dagegen genießt den Vorzugstarif und erhält die Meistbrgüustigungsklausel für 250 Artikel des spanischen Tarifs. Jedoch wird es keine größere Herabsetzung der Zölle der zweite« spanischen Zoll staffel erhalten als nm 20 Prozent, «m die Interessen der spanischen Industrie zu schonen. Beispielsweise würde die Einfuhr Spaniens nach Deutschland für 100 Kilogramm Tafeltrauben 5 Mark kosten, die Einfuhr von Orangen 2'^ Mark, von Kork 5 Mark, rote Weine und Alkohol Hektoliter 20 Mark. Hochwertige Weine unterliegen dem Minimaltarif, der jedem andere» Lande anch bewilligt werden soll. Frankreich im Zeichen der Völkerversöhnung. Ein Hetzrede des Marschalls Foch. Paris. Der aus dem Weltkriege berüchtigte franzö sische Marschall Foch hielt anläßlich eines ihm zu Ehren von den Straßburger Stadtbehörden gegebenen Empfanges eine längere Rede über die Sicherheit Frankreichs. Der Vertrag von Versailles, sagte der Marschall in seiner Rede, habe Frankreich nach einem gigantischen Krieg für eine bestimmte Frist die Wacht am Rhein anvertraut. Der Friedensvertrag Hobe die Rheinlandbesetzung auf eine bestimmte Dauer festgesetzt, um sowohl den Siegern, als auch den befreiten Völkern Zeit zur Erholung und zum Wieder aufbau zu geben. Die Sicherheit Frankreichs sei aber nur begrenzt. Frankreich müsse sich auf den Augenblick oor- bereiten, wo das Rheingebiet geräumt werde. Um die zah lenmäßige Unterlegenheit seiner Bevölkerung gegenüber der des Nachbarn wettzumachen, brauche Frankreich eine starke Grenze. Mangels natürlicher Hindernisse müsse die Befestigung der Rheingrenze nmchtvoll organisiert werden. Das sei eine lange und kost- sielige Arbeit, die sofort in Angriff genommen werden müsse. Uni geachtet zu werden, müsse man stark sein. Unter den übrigen zahlreichen Sonntagsrednern ist noch der frühere Präsident der Republik Millerand zu er wähnen, der sein innenpolitisches Zrogramm entwickelte. Miellrand forderte eine kraftvolle Exekutivgewalt, die Schaffung eines Obersten Gerichtshofes als Beschützerin der Freiheit und der Rechte des Bürgers und Vertretung der Berufsstände im Parlament. Einsturz eines Hallendaches. Bisher 17 Verletzte und 4 Tote. Auf der Hütte Phönix bei Duisburg stürzte das Hallen- dach des Schnell- und Feinwalzwerkes ein und begrub die darin beschäftigten Arbeiter unter sich. Siebzehn Verletzte und vier Tote sind bisher geborgen. Zwanzig Arbeiter liegen noch unter den Trümmern. UeberschwemmungSkatastrophe im Wolgaial. - Nischni Nowgorod. Siebenunddreißig Dörfer mit 3000 Häusern stehen im Wolgatal unter Wasser. Zwanzig Brücken hat der Fluß bisher fortgeschwemmt. Die Zahl der Verluste an Menschenleben steht bisher noch nicht fest. Man befürchtet aber, daß viele Personen umgekommen sind. Sieb- zehn Fabriken in Nischni Nowgorod und in den umliegen de« Städte» habe» die Arbeit einstetleu müssen. Mehrere Orte find vollständig vo» der Außenwelt abgeschnitte». Schwere Stnrmverheerungen l« Amerika. Der amerikanische Staat Oklahoma ist in den letzte« Tage» durch einen neue» Zyklo» heimgesucht worden. 12 Dörfer wurde» vollständig zerstört. Mehr als KO .Ein wohner sollen verletzt worden sei». Sonne und Mond. 12. S. Sonne: A. 4,12, U. 7,41. Mond: A. 4,53, U. 8,1S.