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Hohenstein-Ernstthaler Zeitung, Nachrichten und Neueste Nachrichten Generalanzeiger für Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Rüsdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchursdorf, Reichen bach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Piecha und Rußdorf. Dieses Blatt ist daS zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Gtadtrats behörd licherseits bestimmte Blatt. Außerdem veröffentlicht cs die Bekanntmachungen des Amtsgericht- und des FinanzanitS Hohenstein-Ernstthal sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften Druck und Verlag von Dr. Alban Frisch. Nr. 281 Die 4g mm breite MilNmeterzeUe kostet im Anzeigenteil I 8 Psg.. die 78 mm breite MillimiUcrzcile im NeNomctea I 21 Psg. Nacklakutasiel L. Nachweis 26 Reichsvscnnige. j Montag, den 3. Dezember 1934 j j 84. Iahrg. „Mr ei« IMMnd der Are ist ei« Garant des Weltfriedens" „Wir werde« Ws Mmr fw msere MWemW in Polen einschsn" eihnachten für das ganze deutsche Wolk" „EiN großes Göring Essen, 2. Dez. Ministerpräsident Göring hielt bei der Er öffnung der städifchcn Gewerbeschau am Sonn abend abend eine Ncde, die unter dem Leit wort „Dem unbekannten Arbeiter" stand. Der Ministerpräsident siihrte aus: Wenn sie heute zum erstenmal eine solche Schau von Dauer eröffnen, in der nicht wie bis her, von Preisen, nicht von Absatz die Rede ist, sondern wo dem Volksgenossen gezeigt werden soll, was deutscher Fleiß hervorzubringen ver mag, was die deutsche Erde als reiche Quelle be herbergt, wenn darüber hinaus diese Schau werden soll zu einem einzigen Denkstein vor allem für den deutschen Arbeiter, sein Fleiß ist es hier, der zur Geltung kommt, das Schassen und Wirken der Ingenieure, so wird das dadurch gezeigt, daß man den ganzen Werdegang der Erzeugung erblicken läßt. Der Wagemut des Unternehmers soll hier ebenfalls eine Nuhmesstätte finden. Das ist das Neue, weil es im alten System nicht möglich sein tonnte. Auch hier wird man erkennen müssen und erkennen können, daß es niemals einer allein ist, der zu schassen vermag, daß cs auch niemals „Roch 41 Zage bis W LamaWiummgr" «ine Schicht oder ein Stand sein kann, der allein die Grundlage in sich birgt, die gewaltige Ar beit zu erstellen, sondern daß es nur im Zusammenschassen und Zusammen- regcn von tausend Händen und Gehirnen entstehen kann, was hier entstanden ist, alles entsteht, wenn er Anschluß findet auch hier an die Erde, die uns ihren Reichtum in die Hand legt, wenn wir ihn zu erarbeiten und zu bergen wissen, dann wird er auch das Empsinden ha ben, daß auch dieses wieder ein Baustein in dem gesamten Aufbau ist, in dem der unbe kannte Arbeiter zur Geltung kommt, weil ohne ihn, ohne seinen Fleiß, ohne seine Treue das alles nicht entstanden wäre. So entsteht nun zum ersten Mal die Stätte, wo Wirtschaftler und Wissenschaftler ausstellen können, entsteht eine Stätte deutschen Fleißes, deutschen Schaffens, und sie ist geeignet wie sel ten etwas, auch jenes Band klar zu zeigen, daß heute allen deutschen Volksgenossen im gemein samen Streben um ein gemeinsames Ziel zum Wohle des Volkes verbindet. Am Sonntag vormittag hielt Göring in einer Kundgebung in Rheinhausen eine Rede, in der er zunächst auf das Winterhilfswerk zu sprechen kam. Weit über dem Helfen, so führte der Mi nisterpräsident aus, liegt das Schwergewicht auf dem Wort Winter. Denn wenn Ihr nur einen Blick hinaustut, wenn Ihr seht, wie sie im Aus lands schielen und tuscheln, dann hört Ihr immer wieder das eine Wort: Dieser Winter von 1934/35 wird der Prüfstein für den National sozialismus sein. In diesem Winter wird er zu sammenbrechen: denn er wird nicht die Kraft haben, diesen Winter zu überstehen. Gelingt es ihm aber, so schreiben sie, dann müssen wir uns klar darüber sein, daß dann bis auf weiteres der Nationalsozialismus das Nennen gewonnen hat. Wir wollen ihnen zeigen, daß wir das Nennen gewinnen werden, weil wir die Nerven haben, um auch diesen Winter durchzustehen. Das Recht auf Arbeit ist ein heiliges Recht. Dem hat die Nation nachzukommen. Und wenn sie das nicht kann, dann muß sie die Möglichkeit schaffen, um dem einzelnen Volksgenossen die Existenz zu garantieren, damit der einzelne Volksgenosse auch seinerseits dann bereit ist, für die Existenz des gesamten Volkes mit einzutre- ten. So ist der tiefere Sinn auch des Winterhilfs werkes nicht Almosen, nicht Geld, sondern Pflicht. Und es muß ein wirkliches Opfern sein. Göring behandelte dann die Notwendig keit einer vollkommenen Umgestaltung der Nechtsauffassung, um weiter auf die Frage der Ehre und Wehrhaftigkeit des deutschen Volkes einzugehen. Nur ein Deutschland der Ehre ist ein Garant des Weltfriedens. Deshalb verlangen wir für uns das gleiche Recht wie die anderen. Wir wollen keinen Krieg, aber wir wollen unsere Ehre, und über die diskutieren wir mit niemanden in der Welt, die steht fest; denn sie ist die Grundlage jür den Ausbau der gesamten Nation. Nur wer ein scharfes Schwert an seiner Seite hat, hat Ruhe, hat Frieden. Es ist nicht so, als ob das zum Kriege reizte. Nein, wenn einer wehrlos ist, dann mag das An laß sein, ihn anzugreifcn, wenn er s'ch aber zu wehren vermag, dann wird der Friede auch bei Moskau, 2. Dez. Der Sekretär der Leningrader Parteiorgani sation, Kirow, wurde am Sonnabend nachmit tag im Gebäude des Leningrader Sowjets von einem Terroristen erschossen. Kirow war Mitglied des Politischen Büros des Zentralkomi tees der Kommunistischen Partei und Mitglied des Vollzugsausschußes der Sowjetunion. Die gesamte sowjetrussische Presse veröffent licht einen Nachruf für den ermordeten dritten Ge neralsekretär der Kommunistischen Partei, Kirow. In dem Nachruf wird die Rolle Kirows in der kommunistischen Bewegung gewürdigt und be tont, daß der Mord rücksichtslos geahndet werde. Nicht nur der Mörder, sondern auch diejenigen Kreise, die mit dem Mörder in Verbindung stan den, würden bestraft und ausgerottet wer den. Der Nachruf ist von Stalin, Woroschi low, Kalinin und Jagoda (Chef der po litischen Polizei) unterzeichnet. ihm gesichert sein und damit zugleich derFriede in der ganzen Welt. Glaubt es mir, in Adolf Hitler und in uns allen ist eine seelische Leidenschaft, erfüllt von dem Drang, zu helfen, soweit das nur möglich ist. Unser ganzes Denken, Fühlen und Arbeiten gilt nur Euch. Mag man uns Fehler nachsagen Jeder hat seine Fehler, aber man kann nicht sa gen, daß ein Volk da ist, das uns übertrifft an Leidenschaftlichkeit des Willens, das Gute zu tun und dem Volk zu Helsen. Adolf Hitler, erkennt bei Tag und bei Nacht nur sein Volk, nur die Sorge für die ses sein Volk, und am fernen Firmament da leuchtet das Ziel; Das Glück seines deutschen Volkes. * Mil Veuthcn, 2. Dez. In Beuthen wurde mit einer Erenzlandkund- gebung eine thüringische Spielzeugschau erössnet. Bei dieser Gelegenheit hielt Minister Dr. Frick eine Rede, in der er u. a. ausführte: Ich kann hier nicht daraus verzichten, die Teilung Oberschlesiens durch das Ver sailler Diktat zu erwähnen, das ein einheitliches, auf einander abgestelltes und eng verflochtenes Industriegebiet in zwei Teile geschnitten hat. Ich hosfe, daß die gegenseitigen Beziehungen sich jetzt so auswirken werden, wie es dem Geist des deutsch-polnischen Freunds ch asts abkommens entspricht. Die freie eigene Entwicklung des polnischen Volkstums haben wir sichergestellt. Wir hoffen zuversichtlich, daß auch auf diesem Gebiet gerade in Ost-Oberschlesien entsprechende Schritte der anderen Seite folgen werden. Denn genau wie Polen sich für seine Volksgenoffen in der ganzen Welt und besonders im benachbarten Deutschland interessiert, werden auch wir niemals aufhören, uns für unsere deutschen Volksgenossen im Nachbar land Polen einzusetzen. Das Volkskommissariat des Innern, die ehe malige OGPll teilt in einer Verlautbarung mit, daß die vorläufige Untersuchung den Namen und die Personalien des Täters festgestcllt hat. Es ist ein ehemaliger Angestellter der Leningra der Filiale der Arbeiter- und Bauerninspektion, der im Jahre 1904 geborene Leonid Wassiljewitsch Nikolajew. Die Untersuchung gegen den Mörder ist noch nicht zu Ende. Nikolajew hat bereits gestanden, Kirow getötet zu ha ben. Ec habe diesen Plan schon mehrfach vorbe reitet. Die Gründe zu seiner Tat will er jedoch nicht angeben. Er erklärte nur, daß er nach seiner Entlassung aus dem sowjetrus sischen Staatsdienst ungerecht behandelt worden sei. Er werde sich jeder Strafe beugen. Im Zusammenhang mit der Ermordung Ki tows verlautet, daß der Chef der GPU in Le ningrad seines Postens enthoben werden würde, da er keine genügenden Sicherheitsmaßnahmen getroffen habe. Goebbels Stettin, 2. Dez. Dr. Goebbels erklärte bei einer Kund gebung in der Messehalle in Stettin u. a.: Wenn man heute durch Deutschland führt, hörte man das Hämmern der Maschinen und das Singen der Sirenen, sieht man wieder die Frachtdampfer aus den großen Flüssen majestä tisch dahingleiten und sieht man wieder die voll beladenen Transportzüge und sieht man, wie die Landstraßen verbreitert und neue Autobahnen angelegt werden, wie die Jugend marschiert, ungebunden und stolz, mit hohem Haupt, keine Miesmacher und keine Drückeberger. Das ist eine große Zeit, die wir geschaffen haben, in der cs sich lohnt, zu arbeiten, in der es wieder Aufgaben gibt, in der der Mensch sich ganz sei nen Aufgaben hingeben kann. Die Negierung ist dahei aus die Hilse des Volkes angewiesen. Denn sie kann nur das geben, was sie empfängt. Diese Regierung wird in diesem Dezemb-r für das ganze Volk ein großes Weihnachten veranstalten und wird diese Weihnachten 1« sozialen Wunden, die die Zeit den Ärmsten unse res Volkes geschlagen hat, wenigstens zur Ver narbung zu bringen suchen. Die Partei wird sich selbst aktivieren, sie wird nicht das Gefühl der Müdigkeit aufkommen lassen dürfen, sondern sie wird mit großer neuer Kraft an die Aufgaben des Tages herantreten, auch wenn sie grau und unromantisch sind. Diese Partei wird hart blei ben in ihrer Taktik, sie wird ebenso hart bleiben in ihren Prinzipien und sie wird für die Auf gaben, über die zu sprechen noch nicht die Zeit ist, die Geschlossenheit dieses Volkes garantieren. Denn diese Aufgaben sind von gewaltiger histo rischer Bedeutung, und Deutschland wird damit das kühnste Experiment durchführen, das jemals die Geschichte gesehen hat. Das Volk wird die nationalsozialistische Füh rung niemals müde finden, und ich bin der Überzeugung, daß wir vom Volke auch den Dank dafür ernten werden. Niemand bezweifelt die Krise und sucht di« Anstrengungen zu verkleinern, die Den. a macyen muß, nm der Not und Krise Herr -n wer den. Aber das glauben wir sagen zu können: Deutschland wird nie untergehen, wen« es den Mut hat, stärker zu sein als die Not, di« uns zu Voden geworfen hat. Militärtaxe in der Tschechoslowakei? Prag, 2. Dcz. Die Regierung hat am Sonnabend dem Ab geordnetenhause einen Gesetzentwurf über di« Einführung der Militärtaxe vorgelegt. Dieser Taxe sind jene Personen unterworfen, die Ein kommensteuer zahlen und die entweder nicht militärdienstpflichtig sind oder den Militärdienst gar nicht oder nicht länger als 12 Wochen ge leistet haben. Die Pflicht, die Militärtaxe zu entrichten, beginnt mit dem 30. Lebensjahr und endet mit dem 50. Lebensjahr. Die Militürtnx« beträgt 10 v. H. der Einkommensteuer für das betreffende Jahr. Ausländer sind von der Militärtaxe befreit. Powscher Mord in Moskau Der Sekretär der Leningrader Parteiorganisation erschossen