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UOiMWks NM UN-ANMM Druck und Verlag von Dr. Alban Frisch. Dieses Blatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Stadtrats behörd licherseits bestimmte Blatt. Außerdem veröffentlicht es die Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des Finanzamts Hohenstein-Ernstthal sonne der Behörden der umliegenden Ortschaften. Bei Klagen, Konkursen, Vergleichen usw. wird der Brutto betrag in Rechnung gestellt. Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger Störung des Betriebes der Zeitung, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung des Bezugspreises. — Erfüllungsort nnd Gerichtsstand: Hohenstein-Ernstthal. Hermsdorf, Bernsdorf, Rüsdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchursdorf, Reichen bach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Pleißa und Rußdorf. 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Kopf an Kopf drängen sich 30 000 Menschen, das Schlußwort des Führers zu hören. Ader auch dieser Niesenraum reicht nicht entfernt, um die Massen aufzunehmen, und so sind alle Türen der Halle weit geöffnet. Fn dichten Keilen stehen hier Tausende und aber Tausende. Wieder lauschen die Spitzen -es Staates, der Partei, die Vertreter des gesamten öffentlichen Lebens, das DipLoma tische Korps und die ausländischen und deutschen Pressever treter. Außerordentlich stark ist an diesem Tage die Wehr macht vertreten. Die Aufnahme der Rede des Führers durch die Versammlung, die Hochflut -er Begeisterung, -er Orkan der Zustimmung ist nicht mehr zu beschreiben. M MM UW Der 6. Parteitag der Bewegung geht zu Ende! Was für Millionen Deutsche, die außerhalb unserer Reihen stehen, und für die meisten Fremden vielleicht nur als imposantestes Schau spiel politischer Machtentfaltung gewertet wird, war für die Hunderttausende der Kämpfer un endlich mehr: das große persönliche und geistige Treffen der alten Streiter und Kampfgenossen, die Wiedersehensfeier all jener, die schon in den Zeiten der Unterdrückung und Verfolgung Glau- bensträger einer Idee gewesen sind, deren sieg hafte Verwirklichung sie nun in tiefstinnerer Be wegtheit noch mit erleben dürfen, und vielleicht hat, mancher unter ihnen trotz der zwingenden Großartigkeit dieser Heerschau unserer Partei sich wehmütigen Herzens zurückbesonnen an jene Tage, da es noch schwer war, Nationalsozialist zu sein (stürmische Heilrufe) und die wenigen Kämpfer sich deshalb auch untereinander und miteinander verbunden fühlten wie in einer einzigen großen Familie. Denn nur aus dieser Gefühlswelt heraus kann ja auch die Entstehung und Fortentwicklung solcher Taae verstanden werden. Was sind die Parteitage der früheren poli tischen Organisationen in Deutschland denn ge wesen? Eine mehr oder weniger vereinsgesetzlich vorgeschriebene Zusammenkunft zur Wahl der Vorstände, die Abgabe eines Rechenschaftsberich tes zur Entlastung der einzelnen Parteiinstan zen und eine nicht immer gütliche Auseinander setzung zwischen Angriff und Verteidigung takti scher Auffassungen und Maßnahmen. Durch keine Manifestation kann sich der Unter schied zwischen diesen alten Parteien und dem Nationalsozialismus schärfer ausprägen als in diesen Tagungen. Wenn der Nationalsozialis mus schon in den Zeiten der Opposition seinen Ecneralappcll abhielt als die große Heerschau von Parteileitung nnd Parteigenossen, von Führung und Volk, dann die marxistischen und bürgerlichen Parteien als eine Zusammenkunft von Vertrauensmän nern, die alles mehr haben konnten, als das Ver trauen ihrer eigenen Wähler. Dies war aber nicht verwunderlich, sondern lag in der Natur des Wesens und der Art des Ausbaues der Organi sation dieser früheren Parteien! Als die nationalsozialistische Partei gegrün det wurde, gäb es in Deutschland genau so wie in den meisten anderen Staaten zwei Gruppen von Parteigebilden: , a) Weltanschauungsparteien, d. h. solche, die glaubten oder vergaben, es zu sein, und b) Wirtschaftsparteien. Wenn es. unserer Bewegung möglich wurde, in der geschichtlich knappen Zeit von 15 Jahren diese Erscheinungen aus dem politischen Leben Deutschlands zu beseitigen, dann ist dies noch nachträglich ein Beweis dafür, wie wenig sie in Wahrheit auf dem Boden einer tragfähigen Weltanschauung standen. Denn der Kampf zweier wirklicher Weltanschauungen ist geschicht lich noch nie in 15 Jahren entschieden worden. Ein solches Ringen zieht sich jahrhundertelang hin. Generationen werden dann vom heiligen Eifer eines solchen Streites ergriffen und erleben oft nicht fein Ende. Nein, mit folchen geschichtlichen Maßstäben können die kläglichen Gebilde unseres parlamen tarisch-demokratischen Zeitalters in Deutschland weder gemessen noch gewürdigt werden. Das viel leicht am deutlichsten in die Augen springende Kennzeichen einer tragsähigen Weltanschauung muß in der Übereinstimmung liegen, die sie zwi schen den inneren geistigen und seelischen Bedürf nissen, d. h. den inneren Hoffnungen und Sehn süchten, und den äußeren Lebensnolwendigkeiten eines Volkes herstellt. Schon ein Blick auf und in die damaligen Parteien zeigt, wie wenig sie dieser Anforderung trotz aller vermeintlichen oder behaupteten weltanschaulichen Fundierung ge wachsen waren. Zu allererst war die Herkunft ihrer weltanschaulichen Erkenntnisse und Grund lagen überhaupt nicht im Innern des eigenen Volkes zu juchen. Im Gegenteil: Die entscheidensten Gedanken der demokra- tifch-liberal-marxistischen Parteiwelt waren als formale Vorstellungen von außen her in unser Volk hineingetragen worden. Die französische Revolution lieferte phrasenhafte Theorien und Bekenntnisse, die der jüdische In tellektualismus des vergangenen Jahrhunderts mit rabulistischer Systematik zu einem intcrnatio- nalrevolutionären Dogma heiligte. Die innere volkliche Wurzellosigkeit und damit Wertlosigkeit dieser Erscheinungen erhellt aber be sonders daraus, daß eine konsequente ausschließ liche Beschränkung aus ihre ureigenste Ideenwelt und auf das dadurch bestimmte und begrenzte Wirkungsgebiet von vornherein jede hundert prozentige Eroberung der Nation ausschloß. Dies güt sogar für jene Parteien, die — wenigstens äußerlich — sich zu einem mehr kühn als aufrichtig zurechtgemachten scheinbar religiösen Programm bekannten. Selbst bei er folgreichster Tätigkeit konnte das Zentrum z. B. nie erhoffen, mehr Anhänger gewinnen zu können, als der katholische Volksteil in Deutsch land ziffernmäßig überhaupt beträgt. (Beifall.) D. h., die Partei einer bestimmten konfessionellen Verpflichtung wax nach menschlichem Ermessen für alle Zeiten unfähig, ihre besonderen Wünsche und Z'ele innerhalb des Rahmens der parlamen tarischen Mchrheitsdemokratie durchznsetzsn, außer aus dem Wege von Mchrheitsbildunge», also von Kompromissen mit anderen politischen Erschei nungen, deren Programme und Ziele aber zwangsläufig nur den eigenen entgegengesetzt sein konnten und es ja auch zum Teil sicherlich waren. Die Sozialdemokratie wieder verfocht ein Pro gramm, das in seiner marxistisch-sozialistischen Substantivierung ebenfalls von vornherein nur einen Teil der Nation — das sogenannte Prole tariat — zum Objekt ihrer angeblichen Fürsorge bestimmte und damit genau so als Vertretung einer Minderheit festgenagelt war. Auch hier konnte nach aller menschlichen Voraussicht eine politische Führung nur unter der Annahme kom- promißhastcr Verständigungen mit den anderen — in dem Falle bürgerlichen — Parteigebilden erfolgen. Die Firmen der liberalen und demokratischen Politik aber wandten sich an ein so kleines Forum einer schwindsüchtigen Geistigkeit (Heiterkeit nnd Beifall), daß ihnen der Glaube an ein souveränes und ausschließliches Regiment ihrer Parteien von vornherein fehlte. Sie waren ihrem ganzen Wesen nach abhängig von Bundesgenossen und bereit, auf dem Kompromißwegc deren Hilfe, w«e immer, durch Abstriche an dem eigenen Ideal zu entlohnen. (Lebhafte Zustimmung.) Diese drei Weltanfchauungsgruppen befan den sich zueinander behauptungsweise in einem unüberbrückbaren weltanschaulichen Gegen satz. Die Werbung ihrer Anhänger erfolgte unter der ausdrücklichen Betonung der Unterschiede, die zwischen der jeweils in Frage kommenden Partei und ihren Gegnern weltanschaulich be stehen sollten! Die Wähler — die einem ein- zigen Volke angehörten — spalteten sich aus einander in der gläubigen Überzeugung, in ihrer Weltanschauung die einzig mögliche, weil «W Parademarsch der Reichswehr in Nürnberg