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Nr. 29 HchrnslemErnstthaler Tageblatt unöLuieiaer Sonnabend, den 10. März 1934 1. Beilage Aachsen und Machöarkänder Mutig der EladweeordnetW Gold- cin- siir den 3. Bauabschnitt der Randsiedlung verstanden. Mit welchem Interesse und mit welch ge fühlsmäßig richtiger Einstellung das deutsche zeitungslesende Publikum der dem Wettbewerb zugrundeliegenden Idee gefolgt ist, beweist nicht nur die außerordentlich starke Anteilnahme der deutschen Öffentlichkeit an dem Preisausschrei ben, sondern auch die über Erwartung große Zahl der richtigen Lösungen. Bon den über 200000 Einsendern haben 1060 das Richtige getroffen. Nach den Bedingungen war der ausgesetzte Preis von 1000 RM bei mehreren richtigen Lösungen in süns Preise zu je 200 RM zu teilen und die Preisträger durch Los zu ermitteln. Als Preisträger wurden ausgelost: Ilse Hempelmann, Bad Oennhauscn, Lessingstraße 10. Alfred Klemm, Berlin W 50, Regensburger Straße, 3 MH. III). Frau Peter Fausten, Aldegund, Post Bullay, Moselstraße 165. Herbert Langer, Bunzclwitz, Kr. Schweid nitz (Schles.). Alice Scott-Preston, Kunstmalerin, Ber lin W 50, Bainberger Straße 55. Der Zentralverband der NSDAP Franz Eher Nachs. E. m. b. H. München hat in Anbe tracht der außerordentlich zahlreichen richtigen Lösungen freundlicherweise hundert Exem plare des Werkes von Dr. Otto Dietrich „Mit Hitler in die Macht" als weitere Preise zur Verfügung gestellt. Auch diese hundert Preise werden durch Los ausgewählt werden. Diesen Preisträgern werden ihre Preise unmittelbar vom Zentralverband in den nächsten Tagen zugesandt. * Der Reichsverband der Deutschen Presse, durch den die Bearbeitung der Einsendungen erfolgte, bittet uns um Veröffentlichung folgen den Hinweises: Oberftadtbaumeister Kaube gab die nähere Begründung zu dieser Maßnahme. Nach einer ministeriellen Verordnung soll bereits, jetzt für evtl, weitere Randsiedlungs bauten Gelände bereitgestellt werden. Oberstadtbaumeister Kaube hat 40 Bau stellen aus den sog. Zechenfeldern vorgeschlag^ Die Vorarbeiten werden ausgenommen werden. Die Stadtverordneten hatten nichts einzu- wenden. Hierauf gab Vorsteher W ü stn e r die Para graphen des gemeinschaftlichen Ortsgcfetzes über die für Leibesübungen 05 Reinhard schadt. Das Kollegium war auch mit der Erbbauzinssenkung Vausluchtlinien-Festsehung längs der Staatsstraße Callenberg—Oberlung witz (das Gesetz bezieht sich auf die Bebauung der Eifenstraße) bekannt. Vom Bauausschuß und Rat wurden keine Bedenken erhoben. Auch die Stadtverordneten waren damit einverstanden^ Das Arbeitsbeschassungsprogramm 1934 Vorsteher W ü st n c r verlas die Niederschrift der letzten Ratssitzung über diese beLeutsame Vorlage, die u. a. auch die Erschließung neuen Baugeländes vorsieht. Die in dieser Beziehung vorgelegten Pläne über die sog. Urnoldfelder (zwischen Sonnen- und Nutzunger Straße) fanden die grundsätzliche Bil ligung des Rates. Der Vorsteher brachte weiter folgende vier Un-träge des ehemaligen Ortsvereins Hüttengrund — die in der Hauptversamm lung am 28. Februar gefaßt wurden — zur Kenntnis: Tie gestrige erste diesjährige Sitzung der Stadtverordneten von Hohenstein - Ernstthal zeichnete sich wiederum durch eine vorbildliche Kürze aus. In einer halben Stunde war die Tagesordnung erledigt. „Arbeit" heißt das Programm der Nationalsozialistin Gemeinde- Vertreter, und nicht „Reden". Die Einwohner schaft kann eine solche kommunalpolitische Tätig keit — die sich in erster Linie zu ihrem Wohle auswirkt — nur begrüßen. Mit vornehmer und ruhiger Sachlichkeit wurde der letzte Punkt der Tagesordnung — Entlassung des Ersten Bürger meisters Dr. Magner — behandelt. In den Kollegien des vergangenen Systems wäre er zu einer großen Sensation geworden. Doch in der jetzigen Auffassung einer solchen gegebenen Tat sache zeigt sich auch hier der Wandel der Zeit. * Am Ratstisch: Bürgermeister Sammet, Stadt räte Böhm, Kaden, Müller und Magner sowie Oberstadtbaumeister Kaube. Die Stadtverord neten waren befchlußjühig. Der Zuhörerraum war gut besetzt. Vorsteher Kurt W ü st n e r eröffnete '/-0 Uhr die Sitzung mit dem folgenden Wort unseres Dolkskanzlers: „Niemals wird uns etwas ge schenkt, etwas nachgegeben oder gewährt, was wir uns nicht selbst zu geben stark genug sind". Dann gab er bekannt, daß die Mit glieder der ehemaligen Kampf front Schwarz-weiß-rot nunmehr als Gäste an den F r a k t i o n s s i tz u n - gen der NSDAP teilnehmen und begrüßte sie. Weiter gedachte er mit ehrenden Worten des heutigen 55. Geburtstages unseres Reichsstatt halters Martin Mutschmann. Stadtverordnete und Zuhörer erhoben sich von den Plätzen und brachten aus den Ehren bürger unserer Stadt und verdienten Sachfen führer ein dreimaliges „Sieg Heil" aus. Nunmehr erfolgte die Wahl des Stadtverordneten- Vorstandes. Es wurden einstimmig wiedergewählt: Pg. Kurt Wüstner zum Vorsteher und Ortsgruppen feiter Robert Wildeck zum 1. Stellvertreter. Zum 2. Stellvertreter wurde Stv. Mitscherling Mampffroni) und zum Schriftführer Stv. Brauer (NS) gewühlt. Wahl von Sachverständigen „In Angelegenheiten des Gesetzes gegen die Verunstaltung von Stadt und Laud" wurden Das Tragen von Orden «nd Ehrenzeichen zum Dienstanzug blSK. Die von uns veröffentlichte Anordnung des Stellvertreters des Führers vom 26. Februar 1!)34 betr. das Tragen von Orden und Ehrenzeichen zum Dienstanzug wird durch nachfolgenden Zusatz der vor Ziffer 3 einzusiigen ist, ergänzt: Wird dieses vom Führer an die Mitglieder mit der Nummer 1 bis ttMUUO verliehene Ehrenzeichen getragen, so darf daneben keines der von den einzel nen Kouleitungen ausgegebenen Ehrenzeichen für Alte Kämpfer getragen werde»: stets wird also nur eine dieser Auszeichnungen getragen." Ferner ist bei den unter Ziffer 3 ausgejührten Abzeichen einzusiigen: „Freikorps-Pseffer-Abzeichen." Unter 3 ist weiter folgender Absatz einzusiigen: „Das Abzeichen des Freikorps Epp darf nur von benjenige» getragen werden, die einen Berechti gungsausweis der Geschäftsstelle des Generals von Epp, München, Residenz, besitzens" vom Rat vorgoschlagen und gewählt: die Stndt- räte Kaden und Michaelis sowie Baumeister Richter. Die Stadtverordneten waren damit einver standen. Weiter nahmen sie folgende Ergän- zungswahl in Len Sommerbadausschus; vor: als Vertreter des Turnerbundes Paul Richter und als Vertreter des Vereins bISK. Der R e i ch sscha tz m e i ste r gibt bekannt: Die Sprechstunde meines Stabslcitcrs und Lei ters der Personalabteilung der Reichsgeschästsstelle der NSDAP, Pg. Sau pert, sowie des ange- schlossenen Sekretariats ist Mittwoch und Freitag von 11—12 Uhr. München, 6. März 1034 (gez.) Schwarz Sie Preisträger des LeserwetiSewerSes „Mit Hitler in die Macht" bl8K. Die Prüfung der aus dem Leserkreis der deutschen Tageszeitungen eingesandten Lösungen im Iounalistenwcttbewerb „Mit Hitler in die Macht" ist beendet. Die Zahl der im „Haus der deutschen Presse" ringegangeuen Einsendungen betrügt 200000. Von der über 200000 Teilnehmern an dem Publilumswettbewerb aus allen Teilen Deutsch lands sind im Zusammenhang mit dem Preis ausschreiben, z. T. völlig zusammenhanglos, An fragen der verschiedensten Art gestellt und Ein sendungen übermittelt worden. Angesichts der Riesenarbeit, die allein die Überprüfung der Arbeiten verursachte, war es bedauerlicherweise völlig unmöglich, Sonderwünsche zu be friedigen, wenn es sich nicht um wirklich wich tige Anfragen und Einsendungen handelte. Bei gefügte Bezugsquittungen und sonstige wert vollere Einsendungen konnten nur zurückgegeben werden, soweit den Schreiben gleich Rückporto beigefügt worden war. Zum Zag dm Mischen Zechuil Dresden, 9. März Der Tagung für deutsche Technik, die am 10. und 11. Mürz im Rahmen der Leipziger Früh jahrsmesse stattfindet, hat der Herr Reichsstatt halter folgendes Geleitwort gewidmet: Die Technik ist nicht Selbstzweck, heute auch nicht mehr Mittel zum Zweck der Erzielung einer möglichst hohen Dividende, sondern in ihrer To talität anerkannt als Dienerin alles wirtschaft lichen Lebens. An allem, was von Menschen hand geschieht, hat sie ihren gebührenden An teil. Dem Techniker hat der neue Staat insofern eine hohe Aufgabe gestellt. Diese löst er nicht, wenn er sich nur im fachlichen Spezialwissen erschöpft, sondern wenn er darüber hinaus zum Gestalter des landschaftlichen und wirtschaftlichen Lebensraumes der Nation wird. Er ist berufen, die Wirtschaft an vorder ster Stelle zu führen und den Gedanken zu liquidieren, daß vor ihm der Kaufmann oder gar der Bankdirektor stehen müsse. Der Techniker muß Diener am Werke sein, dessen Schöpfer er ist und das sich nicht von seinem inneren Erleben trennen läßt. In dieser Verbundenheit zum Werk wird er auch das seelische Verhältnis zum Arbeiter fin den, aus den sein Wille überströmt und mit dem er Zeit, Stoff, Energie, Werkzeug und Maschine zu einem Ganzen verbindet, das einem neuen Zeitabschnitt sein Gepräge gibt, dem Reiche Adolf Hitlers. Martin Mutschmann Reichsstatthalter In Sachen Einnahmen und Ausgaben des Landes Sachsen im Januar Dresden, 9. März Nach dem Monatsauswejs über die Ein nahmen und Ausgaben des Landes Sachsen im Monat Januar 1934 beliesen sich die Ein nahmen im ordentlichen Haushalt in den ersten zehn Monaten des Rechnungsjahres bis ein schließlich Januar 1934 auf 219 815 000 Mark, die Ausgaben auf 251 416 000 Mark, so daß sich eine Mehrausgabe von 31 601 000 Mark ergibt. Im außerordentlichen Haushalt, der bekanntlich keine Einnahmen aufweist, betrugen die Aus gaben in der gleichen Zeit 9 450 000 Mark. Der Stand der schwebenden Schulden stellte sich für Ende Januar 1934 auf 296,040 Millionen Mark gegenüber 294,397 Millionen Mark Ende Dezember 1933. Neuer Landgerichtsdirektor in Chemnitz Chemnitz, 9. März Oberstaatsanwalt Dä wer itz bisher Leiter der Staatsanwaltschaft Zwickau, ist mit Wirkung vom 1. April zum Landgcrichtsdirektor in Chem nitz ernannt und als solcher gleichzeitig mit der Vertretung des Landgerichtspräsidentcn Dr. Nauck beauftragt worden. Ehrenvolle Berufungen des Landesbauernführers Dresden, 9. März Wie die Presscabteilung der Lnndesbauern« schaft Sachsen mitteilt, hat Reichsbauernsiihrer Darre den Landesbauernführcr Hellmut Kör« 1. Ausbau der Talstraße einschließlich eines erhöhten Fußweges von der Schule bis minde stens an das Transformatorenhans. — 2. Die Kurve an der Hüttenmllhle sowie die Straße an der Kurve bis an das Iordansche Grundstück zu verbreitern. — 3. Den Röhrensteig auszu bauen bezw. jo in Ordnung bringen zu lassen, daß er bei jedem Wetter gang- und fahrbar ist und 4. den Weg von der Waldenburger Straße nach dem Kuhschnappler Anteil (sog. Viertel) zu einer sahrbaren Straße Herstellen zu lassen. Die Beschlußfassung über diese Vorlage er folgte in der geheimen Beratung, da in ihr noch einige andere Punkte — die sich nicht für die öffentliche Sitzung eigneten — zur Aussprache standen. Oberstadtbaumeister Kaube äußerte sich näher über die Erschließung der sog. Arnold- selder, die in 54 Baustellen aufgeteilt werden sollen. Die Baustellen haben eine durchschnitt liche Größe von 500 und 800 Quadratmeter. Die Anlicgerleistungen sollen diesmal einwand frei festgelegt werden. Der Preis für die klei nen Baustellen betrage etwa 600 RM. und der für die großen Baustellen ungefähr 800 RM. Weiter betonte er, daß in diesem Jahre zunächst an die Aufschließung der Sonnenstraße ge dacht sei. Zu dein nächsten Punkt — Entlassung des Ersten Bürgermeisters — gab Ortsgruppenleiter Wil deck eine bemer kenswerte Erklärung ab, der wir entnahmen: Seine Entlassung aus dem Gemeindedienst hat sich Dr. Wagner selbst zuzuschreiben. Das Ministerium des Innern hat alle in dieser Angelegenheit gemachten Eingaben gründlich und eingehend geprüft und mußte dann zu seinem Entschluß kommen. Es sah ein, daß eine weitere Zusammenarbeit zwi schen Dr. Wagner und der Partei nicht mehr möglich ist. Heute ist die Partei mit dem Staat so fest verbunden, daß auch die Behörden mit uns zusammenzuarbeiten haben. Es ist nicht wahr, daß bei der Entlassung Dr. Wagners politische Willkür ge waltet hat. Wir werden diesen umlaufen den Gerüchten noch nachgehcn. Ich habe schon daraus hingcwicscn, daß das Ministerium die Eingaben genau geprüft hat. Es ist unmöglich, hier auf alle Einzelheiten einzugchen. Wir waren guten Willens, die Vorkommnisse des ver gangenen Jahres zu vergessen und mit dem ersten Bürgermeister in gemeinsamer Zusam menarbeit zum Wohle der Einwohnerschaft zu wirken. Doch diese Zusammenarbeit blieb im mer wieder ans. Wir haben fcstgestcllt, daß in anderen Städten die Zusammenarbeit zwischen ! deuffchnationalen Bürgermeistern nnd der Par« f tei durchaus harmonisch ist, und wir hätten gewünscht, daß es auch bei uns der Fall gewesen wäre. Der Ortsgruppenleiter wies sodann auf die unünnigcn Gerüchte hin, die in der Stadt über die kommende Stellenbesctzung verbreitet wer« den und betonte nochmals den ernstlichen Willen der örtlichen Partei, mit derBehördegut zusammen zuarbei ten zum Besten der einheimischen Bevölkerung. Vorsteher Wüstner verlas hierauf ein« Entschließung des Kollegiums, in der es von der Entlassung Dr. Wagners Kenntnis nimmt und einhellig die Entscheidung des Mini steriums des Innern begrüßt. Damit war dieser Punkt erledigt. * Stv. Großer (NS) beantragte sodann di» Aufhebung der Platzkarten. Der Antrag wurde angenommen. Ehrung zweier verdienter Männer Stv. Krauße (NS) dankte im Namen des Kollegiums Vorsteher Wüstner für seine erfolg reiche Arbeit im vergangenen Jahre. Stv. Mende (NS) schloß sich den Worten an und betonte: Ein Jahr harten Kampfes liegt hinter uns. Der Sieg ist nicht ausgeblieben. Da halte ich es für meine Pflicht, zweier Männer zu gedenken, die immer dort gestanden haben, wo der Kampf am heißesten entbrannte. Es ist unser Ortsgruppenleiter Wildeck und unser Vorsteher Wüstner. Ihnen haben wir cs in erster Linie zu danken, daß wir nun unsere Kräfte wieder so verwerten können, wie es dem Gemeinwohl frommt und dem Sinn unserer Ar beit entspricht. Ihnen haben wir es zu danken, daß nun endlich die Zeit in unserer Stadt vorbei ist, da die führenden Männer, anstatt Aufbau arbeit leisten zu können, ihre kostbaren Kräfte im Kampf mit der Reaktion vergeuden mußten. Unbeugsam und beharrlich haben sie bekämpft, was sich dem Nationalsozialismus entgegen stellte. Wir danken es ihnen, indem wir uns von unseren Plätzen erheben und ihnen ein drei«, faches „Sieg Heil" ausbringen. Die Anwesenden erhoben sich und kamen der Aufforderung gern und freudig nach. Vorsteher W üstner und Ortsgruppenleiter Wild eck dankten mit herzlichen Morten für die überraschende Ehrung und gelobten, auch weiterhin beharrlich und treu ihre Pflicht tun zu wollen. Die Sitzung war um 9 Uhr beendet. Ein» geheime Beratung folgte. 8t.