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Nr. 140. Pulsnitzer Tageblatt. — Freitag, den 11. September 1925. Seite 2. gegangen, daß man es mit einer Organisation zu tun gehabt habe, die als deutscher Ableger des Ku-Klux-Klan anzusprechen sei. Zunächst habe der Orden nur wenig Zulauf gehabt, mit der Zeit habe aber die Mitgliederzahl in Berlin etwa 350 Personen betragen. Da auch Zweigorganisationen in der Provinz gegründet worden seien, so sei anzunehmen, daß sich die Zahl der „Ritter des Feurigen Kreuzes" auf etwa 1000 belaufe. Nach dem §1 der Ordens st atuten hat der „Orden der Ritter des Feurigen Kreuzes" die Aufgabe, alle wahrhaft deutschen Männer germanischer Abstammung zusommenzu- finden und zum Wahren, Guten und Schönen des deutschen Volkes zu leiten. Cs heißt dann weiter, daß nicht bloß Worte und Beschlüsse gefaßt werden sollten, sondern Taten geschehen müßten. Die Mitglieder des Ordens haben einen langen, schwülstig abgefaßten Eid zu leisten, und bei der Eides leistung werden sämtliche Riten des Ku-Klux-Klan beobachtet. Die Mitglieder werden in die bekannten weißen Gewänder gehüllt, die den Kopf völlig bedecken und nur die Augen frei lassen, und müssen vor einem schwarzen Kreuz und einem Kreuz mit einem Totenkopf ihren Eid ablegen. In der Eides formel muß bei Gott dem Allmächtigen geschworen werden, daß der „Ritter" keinem Menschen „unter dem weiten Him mel" etwas über die Geheimnisse des Ordens verraten werde, daß er den Kampf gegen alle Feinde des deutschen germani- schen Volkes, vor allem gegen die Juden und Iudengenossen und ihre Helfer, wie Franzosen, Polen, Gelben, Schwarzen und alle Farbigen aufnehmen werde. Der „Ritter" muß so dann noch schwören, daß er für den Fall des Verrates grau same Martern auf sich nehmen werde, daß ihm z. B. alle Knochen, jeder Knochen nach dem andern, gebrochen werden, die Augen ausgestochen und die Zunge mit einem heißen Eisen herausgerisscn werden solle. Der Orden ist in fünf Grade eingeteilt. Der erste bis zweite Grab sind die „Ritter des Feurigen Kreuzes", sodann kommt ein Senat, und die Spitze des Ordens ist „Asgard ", die unsichtbare und kontrollierende Regierung, die die drei Amerikaner innehatten. Der Senat wird auch in den Ordens statuten „Walball" genannt. Der Gründungstag des Ordens sei der 21. Febr uar 1925 gewesen. Ende Juli dieses Jahres hätten dann die drei Amerikaner den Versuch gemacht, den Orden vollkommen an die amerikanische Ku-Klux-Klan-Bewegung anzugliedern, was aber auf den Widerstand der „deutschen Ritter" gestoßen sei, die sich so dann zu einer deutschen Richtung abgezweigt und die Ame rikaner „kaltgestellt" hätten. „Asgard" sei dann fortgefallen, und die Leitung des Ordens hätte der Senat oder „Walhall" geführt, und zwar unter der Leitung eines gewissen Brandt. Die Angehörigen des Ordens, von denen etwa 100 auf den seltsamen Eid verpflichtet worden seien, rekru tierten sich aus Kaufleuten, kleinen Landwirten, Handwerkern usw. Unter den Angehörigen des Ordens in der Provinz befindet sich u. a. auch ein Stadtrat, ein Architekt und mehrere Studenten. Für die jugendlichen Angehörigen des Ordens ssien in Berlin Box- und Iiujitsu-Kurse eingerichtet worden, und bei allen Mitgliedern seien Waffen, 8-Munition, Klein kaliberpistolen, Trommelrevolver und Totschläger beschlag nahmt worden. Die beiden Amerikaner Strohschein sind in Kotzenau in Schlesien verhaftet worden. Regelung der Gefrierfleischversorgung. Berlin." Zur Besprechung der Richtlinien für die Rege lung der Gefrierfleischeinfuhr und -Verteilung, entsprechend dem Gesetz über Zolländerungen, hatte das Reichsernährungs ministerium die Vertreter der ip Frage kommenden Organi sationen einschließlich der Konsumvereine und des Deutschen Städettages und die Vertreter der Länder geladen. Der von den beteiligten Ministerien vorgelegte Plan ging dahin, daß die Importeure das zollfrei eingeführte Gefrierfleisch nur an solche Verkaufsstellen weiterleiten dürfen, die von den Ge meinden ausdrücklich hierfür zugelassen sind. Die Gemeinden sollen dafür sorgen, daß das Gefrierfleisch möglichst billig dem Konsum zugeführt wird. Zur Beratung der Regierung für Kontingentierung der Einfuhr ist die Bildung eines Beirats von Sachverständigen in Aussicht genommen. Der von der Regierung vorgelegte Plan fand die allgemeine Zu stimmung der Versammelten. Es ist zu hoffen, daß diese Maßnahme dazu beiträgt, auch auf alle Preise für Frisch fleisch einen weiteren Druck auszuüben. Aufrechterhaltung der Schiffahrtslinien Stinnes. Berlin. Ein Berliner Blatt schreibt zur Stinnes- Liquidation: Wiederholt haben wir Anlaß genommen, Ge rüchte Uber allerlei Pläne und Zwangslagen, die sich bei der Abwicklung des „Stinnes-Konzerns" ergeben haben, als un zutreffend zurückzuweisen. Wir haben außerdem das Ab trägliche solcher Legendenbildung sowohl für die Geschäfts- Politik der Banken wie auch für den internationalen Kret Deutschlands dargelegt. Eines der Objekte, worüber augen blicklich wieder die verschiedensten Gerüchte im Umlauf sind, sind neuerdings die Stinnes-Linien. Von zuverlässiger Seite hören wir hierzu, daß die Verhandlungen mit den bisherigen deutschen Schiffahrtsinteressenten wegen des Verkaufs der Linie ergebnislos geblieben sind. Die vielfach verbreitete Auffassung, daß ein Verkauf der Linie unter allen Umständen erfolgen müsse, entbehrt jeder Begründung. Der Betrieb der Linien wird vielmehr in seinem vollen Umfange aufrecht erhalten und auch das bestehende Bauprogramm durch geführt werden. Grabski für Verständigung mit Deutschland. Warschau, 11. September. Ministerpräsident Grabski gab heute in Sejm eine Erklärung über die Wirtschaftslage ab, in der er die Wirtschastskrisis hauptsächlich auf den Zollkrieg mit Deutschland zurückführt. Der Sturz des Zloty, so führte er aus, sei nicht zuletzt auf die wirtschaftlichen Differenzen mit Deutschland zurückzuführen. Beide Parteien Hütten unter dem Zollkrieg gelitten, jedoch müsse zugegeben werden, daß Polen die größeren Verluste erlitten habe. Der Zollkrieg habe sehr stark und sehr schnell die polnische Wirt schaft ungünstig beeinflußt, während ec in Deutschland nicht die gleiche Lage wie in Polen hervorgerufen habe. In Deutschland ist die Auswirkung langsam und schmerzloser. Es müßte daher der Weg zu einer Verständigung mit Deutschland gefunden werden. Die polnische Handelsvertre tung, die sich am Montag zu neuen Verhandlungen nach Berlin begab, habe den Wunsch, mit Deutschland möglichst schnell zu einem Vergleich zu kommen. Zum Schluffe be tonte der Ministerpräsident, daß neben dein Zollkrieg auch die Zustände im Land einen großen Teil der Schuld an der gegenwärtigen Wirtschaftskrise tragen. Werber für dir Fremdenlegion im Saargebiet? D Saarbrücken. Eine Saarbrückener Zeitung berichtet über einen verdächtigen Vorfall aus Alschbach im Saargebiet, wo es einem fremden Manne gelang, unter dem Dorgeben, gute Arbeitsgelegenheit in Frankreich beschaffen zu können, zwei junge Burschen zur Mitreise zu bewegen. Durch das entschlssene Eingreifen eines Arbeiters aus St. Ingbert, der al« Mitreisender im Zuge Verdacht geschöpft hatte, gelang es der telephonisch benachrichtigten Saarbrückener Kriminal polizei, den Unbekannten mit seinen Begleitern bei der An kunft in Saarbrücken aufzuhalten und nach Feststellung des Sachverhaltes zu verhaften. Möglicherweise handelt es sich wiederum um eine versteckte Anwerbung für die.Fremden legion, worauf auch der Umstand hinweist, daß sich die Kri minalpolizei zur Erhebung weiterer Nachforschungen nach Alschbach begebe« hat. Chamberlains Sicherheitspaktrede. Nach kurzen Ausführungen des Vertreters von Para guay betritt Chamberlain, von langem und herzlichem Beifall begrüßt, die Rednertribüne des Völkerbundes. Die Ver sammlung folgte den Ausführungen Chamberlains aufmerk sam, fast regungslos. Chamberlain begann in seiner Rede mit einem Hinweis auf das wachsende Interesse der Welt am Völkerbund und auf seinen wachsenden Einfluß. Die britische Regierung hätte ihr Vertrauen zum Völkerbund durch ihre T ceitwmigkeit, eine Entscheidung in der Mossul- frage anzunehmen, bekundet. Die Begrünbung der Ableh. nurig des Genfer Protokolls durch die britische Regierung sei keineswegs in der Verschiedenheit der Ziele zu erblicken, aber die britische Regierung wäre der Anschauung, daß der Zweck eines Friedensprotokolls nicht die Bestrafung des Angreifers, sondern die Verhinderung des Krieges sein müsse. Das Protokoll hätte dem nicht genügend Rechnung getragen. Nur wenn der Völkerbund den Krieg verhindere, werde er die Hoffnungen der Welt erfüllen. Bei der großen Verschieden heit der im Völkerbund vertretenen Völker lasse sich nicht jeder mögliche Kriegsfall vorhersehen. Kein Schneider könne für alle Mitglieder der Versammlung die gleichen Anzüge machen und dann erwarten, daß sie auch jedem gut passen. Die Aufgabe des Völkerbundes wäre, zu vermitteln. Das Protokoll würde nur einer gewissen Art von Konflikten ge- recht und finde für eine größere Anzahl von Konflikten keine Lösung. Der angelsächsische Geist scheue allgemeine Folge- rungen rein logischer Art. Gr verlange praktische Regelun gen. England habe in den letzten 250 Jahren gewaltige Veränderungen durchlebt. England kenne aber keine Revo lution, die in allgemeinen logischen Erwägungen ihren Ur sprung hatte. <Äine Forticbritte waren stets den Zeitbe- dürfnissen angepaßt. England stehe bei der Beurteilung des Protokolls unter dem Einfluß seiner historischen Entwicklung. Es lehne alle allgemeinen Grundsätze ab, die für alle Fälle passen sollen. England wolle vor allem die Sicherheit der Völker in der ganzen Welt gewahrt sehen. Es wolle dieses Ziel bescheiden in Anari^ nehmen und nicht mit einem Schlage'mehr erreichen, als sich tatsächlich erreichen ließe. Das Wichtigste für England sei, den Frieden herbei zuführen und den Krieg zu verhindern. Die erste Bedin gung sei, den Frieden zu erhalten, den Krieg zu verhindern oder den Ausbruch des Krieges wenigstens so lange hinaus zuzögern, bis Freunde vermitteln könnten und die Welt ihr Wort gesprochen habe. Die moralischen Sanktionen seien ebenso wichtig wie die kriegerischen und auf die Dauer am wirksamsten. Die Forderung müsse lauten: „Abrüstung durch Sicherheit, Sicherheit durch Schiedsgericht." Die mora lische Abrüstung sei die Grundlage der Sicherheit. Wie Pain- leve gesagt habe, müssen wir einen wirklich wahren inter nationalen Geist haben und eine neue internationale Moral schaffen. Die britische Ansicht sei, zuerst in dem uns am nächsten liegenden Gebiet die Sicherheit zu schaffen, indem die besonderen Vereinbarungen den besonderen Bedürfnissen der Völker im Geiste des Völkerbundes entsprechen. Daher sei England für eine Zusammenarbeit der am meisten inter- essierten Mächte. Es handle sich nicht um neue Bündnisse gegen andere Parteien, sondern um die Herbeiführung des allgemeinen Friedens durch Sondervereinbarungen. So hoffe England am besten einen allgemeinen Frieden herbeizu- führen. Englische Verteidigungsvorbereitungen im Irak. London. Wie der „Daily Telegraph" berichtet, bereitet der englische Oberbefehlshaber im Irak die Verteidigung der Grenze gegen die Türkei vor, um gegen jeden türkischen An griff im Falle eines Mossulkonfliktes gerüstet zu sein. Im Irak betragen die britischen Streitkräfte 8000 Mann. Ferner sind acht Fluggeschwader mit 100 Flugzeugen im Irak stationiert. Ein Kriegerdenkmal im Schwarzwald. Berlin. Auf der Höhe des Kandel bei Waldkirch wurde ein Ehrenmal für die Gefallenen der deutschen Gebirgs artillerie- und Infanterie-Deschütz-Batterie-Formationen ein. geweiht, wobei General von Gallwitz die Gedächtnisrede hielt. Deutschfeindliche Bestrebungen. D Wien. In Wien fand in diesen Tagen eine mittel europäische Tagung statt, die sich mit der Wirtschaftslage der mitteleuropäischen Staaten, d. h. der Staaten der frühe- ren Donau-Monarchie befaßte. Auf dieser mitteleuropäischen Wirtschaftstagung wurden Beschlüsse gefaßt, die darauf Hin zielen, wirtschaftspolitisch, verkehrspolitisch und währungs polifisch Erleichterungen im Verkehr zwischen den mittel europäischen Staaten herbeizuführen. In diesen mitteleuro päischen Besttobungen, die durch das Wort „Donau- Föderation" gekennzeichnet werden, liegt eine große Ge fährdung des Anschlusses Oesterreichs an Deutschland. In Wien Verden die politischen Ziele einer engeren mittel europäischen Wirtschaftsunion auf wenig Syinpathie stoßen; denn es läge einzig und allein im Interesse Frankreichs, wenn der AnschluHgedanke Deutsch-Oesterreichs ans Reich mit Erfolg sabotiert werden könnte. Also -och Sicherhetts-ikiai. Die Formel für den Garantiepakt bereits in Genf gefunden. G Genf. Zu den Verhandlungen iiber den Sicherheits pakt bemerkt „Journal de Geneve": Zunächst muß noch eine Reihe von Einzelheiten geklärt werden. Insbesondere han delt es sich darum, genau die Absichten Italiens hinsichtlich der Teilnahme an der geplanten Ministerkonferenz festzu- stellen. In italienischen Kreisen wird die Auffassung be stätigt, daß Italien der Minifterkonferenz durchaus sympa thisch gegenübersteht, aber betont, daß es sich volle Hand lungsfreiheit sowohl hinsichtlich der Teilnahme an der Kon ferenz, als auch in bezug auf den Sicherheitspakt selbst wahren will. Weiter verlautet, daß bei den derzeitigen Ver handlungen in Genf bereits die Formel gefunden sei, die erlaube, sowohl für di« Westgrenze als auch für die Ostgreuze Deutschlands Schiedsvertrage nach ein und demselben Muster aufzustelle«. Benesch und Skrzynski haben über diese Ange legenheit längere Besprechungen geführt, die im Beisein von Chamberlain fortgesetzt werden sollen. Unklarheit im alliierten Lager. Die Sachverstänüigenberatungen dauern an. G Genf. Chamberlain, der in der Vörkerbundversamnr- lung zum Tätigkeitsbericht des Dölkerbundrates das Wort ergreift, will End« dieser oder Anfang nächster Woche Genf verlassen. Etwa zur gleichen Zeit wird Briand nach Paris zurückkehren. Die Zwischenzeit soll zu weiteren Beratungen der Sicherheitsfrage mit den juristischen Sachverständigen ansqenutzt werden, da über eine Reihe von Einzelheiten keine Einigung unter den interessierten Alliierten erzielt worden ist. Ueher die Forni der an Deutschland zu richtenden Ein ladung zu einer Ministerkonferenz über die Sicherheitsfrage besteht heute ebensowenig ein Beschluß als iiber die Zeit und den Ort der Ministerkonferenz. Es gilt jedoch für wahr scheinlich, daß die Einladung an Deutschland Ende dieser oder Anfang nächster Woche abgehen und daß die Minister konferenz Anfang Oktober in Lausanne zusammentre!^: wird. Vor harten Kämpfen in Marokko. Abd el Krim verbarrikadiert sich. G Paris, Fünf Gvoßkampfflugzeuge sind in Fez aufge- stiegen, haben Ajdir bombardiert und Beobachtungen über der feindlichen Front angestellt. Sie stellten hierbei fest, daß an der Küste von Alhucemas Schützengraben und Unterstände angelegt sind. Auch gelang es, verschiedene Geschütze fest zustellen und die Wirkung der Artilleriobeschießung von Al hucemas, die vom Lande und von der See erfolgt, zu be- ' obachten. Die FluHeuge sind alsdann nach Fez zurück- gekehrt; eines von ihnen mußte bei Ain°Aifcha notlanden, konnte aber mit eigener Kraft den Flug vollenden. Da der Flugzeugangriff auf Ajdir die Möglichkeit einer erfolgreichen Verwendung der Großkainpflugzeuge in Marokko erwiesen hat, soll nunmehr ein weitere? derartiges Flugzeuggeschwader nach Marokko entsandt werden. An der Nordfront stehen wichtige Ereignisse bevor. Die Uled Hanimar in der Gegend von Ärasbu sollen die Absicht haben, sich zu unterwerfen. An den nördlichen und nordöst lichen Abhängen der Hanara östlich von Buganus werden vom Feind Verteidigungsanlagen ausgeführt. Im mittleren Frontabschnitt soll Abd el Krim die Wergha gezwungen Haden, ihm Kampfabteilungen für die spanisch« Front zur Verfügung zu stellen. Beim Dschebel Mimun legt der Feind Schützengräben an. Auf Taherrant wurden 2100 Kilogramm Bomben abgeworfen. Auch Schechauen wurde mit Bomben belegt. Ueber die Landung in der Alhucemasbucht wird aus Madrid noch berichtet: Die Kriegs- und Transportschiffe befanden sich auf der Höhe von Alhucemas, wo sie auf französische und weitere spanische von Melilla und Algeciras kommende Schiffe stießen. Jnsgesanit waren schließlich 112 Kriegsschiffe und andere Fahrzeuge vor- Alhucemas versammelt. Die französischen und die spanischen Schiffe begannen sofort die Anhöhen der Alhucemasbucht zu beschießen, während gleich zeitig Flugzeuggeschwader Bomben abwarfeu. Einige Ge schütze der Rifleute erwiderten das Feuer ohne Erfolg, ab gesehen von der leichten Beschädigung der radio-telegraphi schen Anlage eines Schiffes. Zn- und Ausland. Münchener Tagung der Gesellschaft für Luftfahrt. -p München. In Anwesenheit der hervorragendsten Per sönlichkeiten der deutschen Luftfahrt und der Flugwissen schaft wurde di« Tagung der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Luftfahrt in dem historischen Saale des alten Rathauses mit einem von der Stadt München gegebenen Bogriißungs- abend eröffnet. Als Vertreter der Staatsregierung war Hcmdelsminister vr. Ritter von Meinel erschienen. Den Willkomm Ler Stadt München entbot der erste Bürgermeister Scharnagl, der in seiner Ansprache auf die Bedeutung der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Luftfahrt für das deut sche Flugwesen und damit für die deutsche Wirtschaft hin wies. Der Bürgermeister erinnerte daran, daß die Tagung in das Jubeljahr der ci n Fahrt des Grafen Zeppelin falle, mit dessen Lebensarbeit sich die Stadt München aufs engst« verbunden fühl«. Prinz Heinrich von Preußen sprach namens der Gesellschaft den Dank für den Willkomm in München aus und bezeichnete als Parole der Gesellschaft, aufzubauen und vorzubauen. Sein Hoch galt dem Lande Bayern und besonders der Stadt München. Ein unbekannter Brief Richard Wagners. -i- Prag. Im vergangenen Monat wurde ein bisher un bekannter Brief Richard Wanners, der über das Verhältnis