Volltext Seite (XML)
Blatt Amts und des StadLraLhes des Königt. Amtsgerichts WrrLsnrh Mchtuudvismiglter Uahugaug 14. Oktober 1896 Mittwoch Pulsnitz, am 13. October 1896. lief, und ficht. Klötzer von 12 bis 34 ow Oberst. Rm. 1689 78 5 483 15 1935 5 812 lief. Nutzknüppel, Kirk. Brennscheite, weiche „ birk. u. erl. Brennknüppel, weiche Brennknüppel, eich, und birk. Aeste, weiche Aeste. Durchforstungs- und Einzelhölzer in Abth. 15, 16, 30, 34, 35, 37, 38, 39, 40, 44, 45, 54, 62, 63, 66, 69, 70, 71, 72, 73; in den Forstorten: Im Zipfel, Sackaer Wald, Tauschaer- Sackaer Ankauf, Spring, Zeichen, Waldbeerberg, Am Spieß, großer Palzberg und am Torfstich. müßte auch jeder Gläubiger Bezahlung seiner Forderung in 50-Cents-Dollars annehmen. Mit andern Worten: im demokratischen Convent ist beschlossen worden, daß ein stück Silber, welches in der ganzen Welt nur 50 Cents reellen Werth hat, hundert Cents Werth seinsoll. Das ist der neue demokratisch Dollar in seiner nackten Wirklichkeit und zugleich der innerste Kern der ganzen Geschichte. Alles Andere, so hebt der Verfasser hervor, was darüber gesagt, gedruckt, geschrieben und gelogen wird, ist nur die Schale, die den Kern umhüllt oder umhüllen soll. Noch nie ist so ein Zauberstückchen, durch obrigkeit. lichen Befehl entwerthetes Geld auf den vollen Werth zwingen za wollen, gelungen, jedes Mal haben derlei Zwangsversuche mit einem schrecklichen Krach geendigt. Der Verfasser erörtet nach dieser grundlegender Darstellung zunächst die Silberwährung im Auslande. Sollte Amerika zur gewaltsamen Süberwährung übergehen, so würden in erster Linie alle Forderungen, die das Ausland an Amerika hat, abzuwickeln sein. Amerika schuldet Hunderte von Millionen an Europa, wofür die Europäer gutes Geld oder Waaren dorthin geschickt haben; die Schuldscheine darüber sind im ganzen Vaterlande vertheilt und viele kleine Leute haben ihre Ersparnisse darin angelegt. Diese Schulden sollen laut deS Machlspruchs der demokratischen Partei mit Silberdollars bezahlt werden, nun ist aber der Silberdollar außerhalb der Grenzen der Vereinigten Staaten nur 50 Cents werth und hat nur die Kaufkraft eines halben Dollars, demnach würden alle auswärtige Gläubiger Amerikas um die Hälfte ihrer Forderung betrogen. Glauben die Amerika ner etwa, so fragt der Verfasser mit Recht und die Ant wort liegt schon in seiner Frage enthalten, daß die europäi schen Mächte so ganz ruhig zusehen werden, wenn ihre Unterthanen um so riesige Summen beschwindelt werden, und noch dazu von einer Nation, die sich brüstet, die reichste der Erde zu sein? Früher oder später werde dieses Land und dieses Volk für jeden so Verschwindelten Dollar doppelte und dreifache Strafen büßen müssen. Das ist der Gang Welt. Wenn die Amerikaner in Zukunft Geschäfte mit Europa machen wollen, wenn sie dort Geld borgen müssen, wird man ihnen die Thür vor der Nase zuwerfen, oder man wird solche Forderungen und Wucherzinsen verlangen, wie sie verwahrlosten Ländern vorgeschrieben werden. volle Antheilnahme der vorgesetzten Behörden ausgezeichnet. Vormittags 10 Uhr fand in der Schule, im von Kindern schön geschmückten Klassenzimmer der II. Knabenklasse, deren Klassenlehrer der Herr Kantor ist, eine kurze, aber herzliche Schulfeier statt, zu der außer dem Lehrerkollegium, der ge nannten Schulklasse und den Kirchenchorschülern auch Herr Oberpsarrer Prof. Kanig und Herr Stadtrath Martin er schienen waren. Nach dem Choralgesang: Lobe den Herren, hielt Herr Direktor Dreher eine sehr herzliche Ansprache an den Herrn Jubilar ihm, zugleich im Namen der Schule und des Kollegiums, dankend für alle treue Gesinnung, treue Arbeit und lautere Kollegialität, anschließend innige Segenswünsche. Sichtlich bewegt dankte Herr Kantor Stephan in längerer Rede für das ihm jetzt und in allen den hier verlebten Jahren bewiesene Wohlwollen und nahm als Jubelgaben vom Lehrerkollegium einen Teppich, von seinen Schülern verschiedene in Liebe gewidmete Gegen stände in Empfang. Der Choral: Nun danket alle Gott bildete den würdigen Abschluß des Schulaktus. Nach diesem wurde der Herr Jubilar im Rathhause, wo Vertreter des Stadtrathes, der Stadtverordneten, des Schulausschusses und des Kirchenvorstandes sich eingefunden hatten, herzlich begrüßt und beglückwünscht durch Herrn Bürgermeister Schubert, der unter ehrenden Worten der Anerkennung im Namen der städtischen Schulgemeinde eine goldene Uhrkette und im Auftrage der Königlichen Bezirksschulinspektion ein glückwünschendes Anerkennungsschreiben überreichte. Herr Stadtrath Borsdorf sprach als Vorsitzender des Schulaus schusses ebenfalls den Dank für unermüdliches, treues Wir ken und herzlichen Glückwunsch aus und übergab ein kali graphisch schön ausgeführtes diesbezügliches Diplom. Durch Herrn Oberpfarrer Prof. Kanig wurde unter feierlicher Ansprache eine vom Kirchenvorstand gewidmete goldene Uhr mit der Inschrift: Ihrem treu verdienten Kantor, die Kirchengemeinde Pulsnitz, und ein von der Kceishaupi- mannschafl als Consistorialbeörde gesandtes ehrendes und dankendes Glückwunschschreiben dem Jubilar übermittelt, der, durch all diese Ehrungen sehr überrascht, tief ergriffen seinen Dank abstattete. Am Abend überbrachten glückwünschend die Sänger des Kirchenchores einen schönen Polsterstuhl und die Sängerinnen eine werthvolle Tischlampe. Der Männergesangverein „Sängerbund", dessen Dirigent der Herr Kantor 15 Jahre lang war, ehrte ihn durch eine Serenade mit Ueberreichung eines goldenen Ringes und einer schönen Blumenspende unter herzlichen Worten des Vorstandes. Den Schluß des Tages bildete ein gemüth- liches durch Lieder verschöntes Beisammensein des genannten Vereins mit dem Herrn Jubilar. Möchten all die guten Wünsche, die dargebracht wurden, sich erfüllen und ein heiterer Lebensabend ihm beschieden sein! — Der Turnverein für Pulsnitz M. S. und Böhmisch-Vollung hielt am vergangenen Sonntag Verantwortlicher Redakteur Gustav Häberlein in Pulsnitz. Druck un Verlag von E. L. Förster's Erben in Pulsnitz. Erscheuu: Mi twoch und Sonnabend. Oertliche und sächsische Angelegenheiten. Beiträge für diesen Theil werden gegen Vergütung dankend angenommen. Pulsnitz. Das schon in voriger Nummer dieses Blattes kurz erwähnte Amtsjubiläum des Herrn Kantor Stephan, der nun seit 25 Jahren in hiesiger Schule und Kirche amtirt, wurde durch zahlreiche Glückwünsche hiesiger und auswärtiger Freunde und Bekannten, sowie durch ehren Der Stadtrath. Schubert, Brgrmstr. Bekanntmachung, die Absperrvorrichtungen an den Controlschächten betr. Da fich bei der in den letzten Tagen in den hiesigen Färbereianlagen vorgenommenen Revision der Klairgruben und Controlschächte ergeben hat, daß die angeordneten Ab sperrvorrichtungen noch nicht hergestellt sind, so wird den betreffenden Färbereibesitzern und Fabrikanten hiermit ausgegeben bei Vermeidung einer Geldstrafe bis 50 Mk. diese Vorrich tung nunmehr binnen 8 Tagen und spätestens bis 22. dieses Monats in der vorgeschriebenen Weise Herstellen zu lassen. Als Beiblätter: 1. Jllustrirtes Sonntagsblatt (wöchentlich); 2 i andwirthschaitliche Beilage (monatlich). Abonnements - Breis Vierteljahr!. 1 M. 25 Pf. Aus Wunsch unentgeltliche gu- senbung. Kaußnitzer Revier. Erbgerichts - Gasthof zu Kaußnitz Mittwoch, Sen 21. Oktober 18S6, Borm. S Uhr. Inserate sind bis Dienstag und Freitag Vorm.sg Uhr aufzugeben. Preis für die einspaltige Cor- puszeile (oder deren Raum) 10 Pfennige. KestHäftsstellen: Buchdruckereien von A. Pabst, Königsbrück, C. S. Krausche, Kamenz, CarlDaberkow, Groß röhrsdorf. Annoncen-BureausvonHaasen- stein L Vogler, Jnvalidendank, Rudolph Mosse und. G. L. Daube L Comp Der Kamps um die Silberwähnmg in Nordamerika. Angeblich um die Vereinigten Staaten von Nord amerika wirthschastlich zu beglücken, haben die Demokraten der großen amerikanischen Republik die allgemeine Ein führung der Silberwährung in den großen Präsidentschafts- Wahlkämpfen auf ihre Fahnen geschrieben, und ihr Präsident schaftskandidat Mr. Bryan hält jeden Tag für das Silber große Lod- und Preisreden. Es kann nicht so leicht ge sagt werden, ob die Gold- oder die Silberwährung die beste für Amerika ist, handelt es sich thatsächlich dabei doch auch um die Venvsrthung der riesigen Aasbeute der amerikani schen Silberbergwerke, aber der Sieg der Silbermänner in Amerika würde von ganz unberechenbaren wirthschaftlichen Folgen für die Vereinigten Staaten von Nordamerika sein Es scheint deshalb sehr wichtig schon jetzt einen amerikani schen Gegner der Silberwährung zu hören. Herr C. H. Seybt, Bürger der Union in Highland, Illinois, hat so- eben eine Broschüre gegen die Silberwährung erscheinen D'ese Broschüre, betitelt: „Ist es Gold oder ist es Silber? Für kleine und große Leut! Ländlicher Bei trag zur brennenden Tagesfrage", giebt in schlagender Kürze ein Bild von den wirthschaftlichen Gefahren, welche mit der Präsidentschaftswahl die Stlberleute in Amerika her- ausbeschwören. Im Vorwort weist der mit den amerikanischen Ver hältnissen durchaus vertraute Verfasser darauf hin, daß jetzt auf einmal in Amerika der Silberdollar der Arzt sein solle, der von allen Uebeln carieren werde; dec kleine Mann soll groß werden, der Arme reich; das Schlechte soll gut, und das Gute noch besser werden. Das sei ein ganz herr liches Programm, für den kleinen Mann verführerisch. Aber in Wirklichkeit sieht es ganz anders aus. Zunächst charakterisirt der Verfasser das jetzige durchaus geordnete Werthverhältniß. Gold wird in der ganzen Welt als das edelste Metall betrachtet und alle andern Metalle werden aus der Basis des Goldwerthes geschätzt. So ist auch der Silberdollar vollwerthig, so lange die Regierung für die Einwechselung zum Goldwerthe einsteht; da aber die Regie rung der Vereinigten Staaten nicht für den mexikanischen Dollar verantwortlich ist, so ist der Mexikaner in den Vereinigten Staaten nur 50 Cents werth also die Hälfte. Der vorgeschlagene neue Silberdollar soll nicht mehr Metall- Werth enthalten als jetzt, das heißt ungefähr 50 Cents Goldwerth; aber anstatt wie bisher nur als Scheidemünze für den Hausgebrauch zu gelten, soll, laut Programm der Demokratischen Partei, der Silberdollar in unbegrenzten Massen fabricirt werden; er soll im ganzen Lande Zwangs- cours für irgend welchen Betrag haben; alle Schulden, öffentlich und private, ob hiesige oder im AuSlande, sollen mit Silberdollars zahlbar gemacht werden, und demnach K ö n i g l. F o r st r e v i er v e r w a l t u u g LautzNitz und König!. Forstrentamt Moritzburg, den 5. Oktober! 896. Lehmann. Mittelbach. zsch en bH -^siir Pulsnitz, Lönigrbrnck, tiadeberg, Nadeburg, Moritzburg und Umgegend