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Sr. Majestät dem König und Ihren Excellenzen der Frau Oberhofmeisterin von Pflugk und dem Generaladjutanten Generalleutnant von Treitschke empfangen. Nach der Be grüßung begaben sich beide Majestäten mit Gefolge zu Wagen in die Königliche Sommerresidenz Pillnitz. Nach mittags um 2 Uhr war Königliche Tafel, zu welcher Ihre Kaiserl. König!. Hoheit die Frau Prinzessin Friedrich August und deren Oberhofmeisterin Freifrau von Reitzen stein, Excellenz, Einladungen erhalten hatten. Dresden, 27. Juli. Ihre Kaiserliche und König!. Hoheit die Frau Erzherzogin Otto von Oesterreich, sowie Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz Georg und der Prinz Albert, Herzöge zu Sachsen, und die Prinzessin Mathilde, Herzogin zu Sachsen, sind heute Vormittag 9 Uhr 55 Minuten von Eichstädt hierher zurückgekehrt und haben sich in die Prinzliche Billa zu Hosterwitz begeben. Dresden. Vom König!. Kriegsministerium ist angeregt worden, die Mitglieder landwirthschastlicher Vereine zum Besuch der Remontedepots Kalkreuth und Skassa, welch letzteres nunmehr ebenfalls voll (mit 250 Remonten) besitzt ist, zu veranlassen, um die dort eingestellten jungen Pferde, namentlich die auf sächsischen Remontemärkte an gekauften Thiere und die 3jährigen schweren Ostpreußen und Holsteiner, welche für die Feldartillerie bestimmt sind, zu besichtigen und sich bei dieser Gelegenheit davon zu überzeugen, daß in Sachsen eine Vereinigung der Inte ressen der Landwirtschaft mit der Zucht von Actilleriere- Monte recht wohl möglich ist. Sächsischen Landwirten, welche sich der Zucht derartiger Remonten zuwenden wol len — wodurch das Kriegsministerium m die Lage ver- setzl würde, einen immer größeren Theil der für die Re montierung der Armee bestimmten Mittel in Sachsen selbst zu verausgaben —, bietet das Kriegsministerium unter der Bedingung der Verwendung zur Zucht die Ueberlassung geeigneter Mutterstuten zum Selbstkostenpreise (900 — 1000 Mk.) unter Freigabe der Auswahl unter dem vor handenen Material an. Der Besuch der Remontedepots ist jederzeit nach Anmeldung bei den dortigen Depotad ministrationen, welche zu größtem Entgegenkommen ange wiesen sind, gestattet. Dresden. Am vorigen Montag betrat ein ziem lich anständig gekleideter junger Mann den Laden eines hiesigen Büchsenmachers und verlangte ein Revolver zu kaufen. Der Geschäftsinhaber legte ihm zwei dergleichen Waffen zur Auswahl vor und zeigte ihm schließlich auf seinen Wunsch auch eine zu dem Kaliber gehörige Patrone. Mit den Worten: „Sie erlauben!" nahm der junge Mann dem nichts Arges ahnenden Büchsenmacher die Patrone aus der Hand. In diesem Augenblick trat ein zweiter Herr in den Laden, um Schrotpatronen zu kaufen. Der Büchsenmacher wendet sich einen Augenblick von dem jungen Mann ab, um den neuen Kunden zu bedienen; kaum aber hat er angefangen, dessen Patronen abzuzählen, da kracht ein Schuß, der junge Mann steht mit dem Revolver an der Schläfe noch einen Moment aufrecht da, dann bricht er zusammen, um in der nächsten Minute auch schon seinen Geist auszuhauchen. Dresden. Ein von Edelsinn zeugendes Geschenk machte, wie gemeldet wird, ein Offizier, dessen Name nicht genannt werden soll, der 3. Batterie des 1. Feldartillerie- Regiments Nr. 12, sowie der 2. und 11. Batterie des 3. Feldartillerie-Regiments Nr. 32. Derselbe schenkte den genannten Batterien je 1000 Mark mit der Bestimmung, daß die Zinsen alljährlich zu Weihnachten für die am heiligen Abend nicht beurlaubten Unteroffiziere und Mann schaften der betreffenden Batterien verwendet werden sollen. Dresden. Gräßlich verbrannt hat sich am Donners tag Abend gegen 6 Uhr auf der Pfotenhauerstraße eine in den mittleren Jahren stehende Frau. Trotz der so oft schon in den Zeitungen bei ähnlichen Unglücksfällen aus- gesprochenen Warnungen, ja nicht Petroleum beim Feuer anmachen zu verwenden, gebrauchte doch am Donnerstag Abend die Ehefrau des Mechanikers Walther, wohnhaft in der ersten Etage des Hauses Nr. 33 auf der Pfotenhauer straße, beim Feueranmachen Petroleum. Auf noch unauf- geklärte Weise fingen die Kleider der Frau Feuer. In ihrer Angst rannte die Frau in der Wohnung umher, wo durch das Feuer immer mehr angefacht wurde, so daß sie alsbald einer Feuersäule glich, sie lief sodann die Treppe herunter auf die Straße, wo sie zusammenbrach. Herbei eilende Männer löschten mit Säcken das Feuer, rissen der der Frau die Kleider herab und trugen sie in die Hausflur. Die Frau war gräßlich anzuschauen. Die Finger fielen ihr von den Händen, die Brust war vollständig verbrannt, schreckliche Brandwunden hatte sie im Gesicht, ein Auge war ihr aus- und die Haare abgebrannt. Mittels Siech korbes wurde die noch lebende, vor Schmerzen laut jammernde Frau in das Carolahaus gebracht. Durch die von ihr weggeworfene Petroleumflasche war auch in der Wohnung Feuer entstanden, welches aber durch hinzugekommene Leute und die herbeigerufene Feuerwehr noch gelöscht wurde, ehe eS größere Verbreitung fand. Die Frau wurde bald nach ihrer Einlieferung ins Carolahaus von ihren Schmer- zen durch den Tod erlöst. Tharandt. Ein nunzehnjähriger czechischer Schnei dergeselle, Namens Rosa, stach in der Nähe der Restauration „Krug zum grünen Kranze" in Neu-Döhlen seinen Arbeit-- collegen in geradezu unmenschlicher Weise. Am Kopf, an den Händen und anderen Körpertheilen war das arme Opfer mit Schnittwunden bedeckt. Der Gendarmeriebrigadicr Langhammer aus Deuben verhaftete in Gemeinschaft mit der Potschappler Gendarmerie den Messerhelden. Wachau. Eine große Schlägerei, wobei Spazier stöcke und sogenannte Todtschläger als Waffen benutzt worden sind, hat in der Nacht vom Sonntag zum Mon tag bei Gelegenheit der Tanzmusik hier stattgefunden. Zwei Personen von hier haben hierbei schwere Verletzungen er- litten und eine ganze Anzahl von Personen sind leicht ver letzt worden. Die Sache dürfte für manchen der Be iheiligten noch ein Nachspiel vor Gericht haben. (Deutsche Wacht.) Grimma. Bei dem Gewitter am Mittwoch schlug der Blitz in die an der Wurzener Chaussee bei Hohnstadt befindliche Kirschbude. Von den darin sich aufhaltenden -6 Personen wurde ein in den 40er Jahren stehender Kirsch. Pflücker getödtet, während drei weitere Personen betäubt und leicht verletzt wurden. Während es hier stark regnete, war das Gewitter in der Mutzschener Gegend von Hageln begleitet. Grimma. Vom 25. bis 27. Juli fand hierselbst der 14. sächsische Feuerwehr statt. Die Mitglieder des Landes ausschusses, die am Freitag Nachmittag angekommen waren, vereinigten sich bereits am Abend desselben Tages zu einer vorbereitenden Sitzung. Sonnabend kamen die meisten der Gäste an, wurden von Mitglieder der Grimmaer Feuerwehr an den Bahnhöfen empfangen und unter Musikklängen in die Stadt geleitet. 10 Uhr Vormittags erfolgte die Eröffnung der mit dem Feuerwehrtag verbundenen, von 22 Ausstellern beschickten Ausstellung, die das Beste und Neueste auf dem Gebiete des Feuerlösch- und Rettungswesen zeigt, durch den Bürgermeister. Nachmittags 4 Uhr fand der eigentliche Feuerwehrtag in der Aula der Bürgerschule statt, dem eine Tagesordnung von 6 Punkten zu Grunde lag. Aus dem Berichte über die Verwaltungsperiode 1893—1896 sei er wähnt: Der Landesverband zählt heute 720 Wehren (gegen 681 i. I. 1893). Aus dem Verband traten aus 18 Wehren. Aus dem Feuerwehrfond seit 1873 (Jahr der Gründung) sind 2529 Personen unterstützt worden und zu Feuerlöschzwecken bewilligt i. I. 1894 Landesbrandkasse und Mobilar-Ver- sicherungen549000 Mk. — Die Kassenverhältnisse sind günstige, ungefähr 6000 Rik. festangelegtes Kapital stehen zur,Verfügung. — Die Unterstützung von Feuerwehrleuten, die im Dienste oder infolge desselben zu Schaden kommen, sollen durch Ab änderung des Feuerwehrfonds-Negulativs auf eine zeitgemäße Höhe gebracht werden und wird der Landesausschuß deshalb bei der Regierung vorstellig werden. — Aus dem Bericht des Kreisvertreters Reiche-Bautzen über die Samariterstatistik der Wehren des Landesverbandes geht hervor, daß in 22 Ver bänden 184 Ausbildungscurse mit 1464 Theilnehmern statt fanden. Nur 1 Verband hat keine Samariter. — Der An trag des Landesausschusses, i. I. 1898 einen Fachcursus abzuhalten, fand Annahme. Die Dauer eines solchen wurde bei strammer Arbeit auf 5 bis 6 Tage berechnet, während die Kosten für 50 bis 60 Theilnehmer auf 2000 Mk. ge schätzt sind. Das Ministerium soll um Bewilligung dieser Kosten ersucht werden. — Als Festort für den 15. sächsischen Feuerwertag wurde Annaberg ausersehen. — Kommers so wie Concert in Garten-Restaurants beschlossen den Sonnabend. — Dem Weckruf am Sonntag früh folgten 7 Uhr die Schul übungen und 11 Uhr Sturmangriff auf das Rathhaus seitens der Freiwilligen Feuerwehr Grimma. Beide Uebungen gaben Zeugniß von der Tüchtigkeit genannter Feuerwehr. An dem Festzuge, der von Nachmittags 4 bis 5 Uhr die festlich ge schmückten Straßen der Stadt durchzog, betheiligten sich etwa 2000 Feuerwehrleute, während die Zahl der überhaut an wesenden eine bedentend höhere ist. Auch den Sonntag be schloß Concert. Für Montag, den letzten der Festtage, ist vorgesehen: Vorführungen von Neuheiten auf dem Gebiete des Feuerlöschwesens, Uebungen der Samariterabtheilung hiesiger Feuerwehr und Ausflüge in die Umgebung. Riesa, 24. Juli. Der hier zum Besuch weilende elfjährige Sohn des ehemals hier seßhaft gewesenen Tisch lermeisters Queisert stürzte bei dem so wagehalsigen Be- laufen der am Elbquai angebrachten Bufferbohle in die Elbe und wäre zweifellos ertrunken, wenn nicht ein gerade anwesender Bootsmann diesen Unfall rechtzeitig bemerkt und den Knaben herausgezogen hätte. — In Neugersdorf wurde der seit vielen Jahren bei der Firma C. G. Hoffmann bedienstete Kutscher Schwager verhaftet wegen mehrfacher Diebstähle, die er in der Kantine der Fabrik nächtlicher Zeit ausgeführt. Er wurde vom Kantinenverwalter, der sich daselbst versteckt hatte, auf frifcher That ertappt. Bei der Haussuchung wurde ein ganzes Lager gestohlenen Gutes vorgefunden, weshalb auch seine Ehefrau belastet erscheint. Nerchau. Hier hat sich etwas ereignet, was viel- leicht nicht sobald wieder vorkommen dürfte. — Die Blätter berichteten umlängst, daß der Gasthof zur Sonne, der be kanntlich in den letzten Jahren öfter als nöthig seinen Besitzer gewechselt, in den Händen eines Herrn Cr., zuletzt aufhältlich in Grimma, für den Preis von 65000 Mark übergegangen sei. Diesem scheint aber der etwas übereilte Handel leid geworden zu sein, denn er weigert sich, sein neues Bcsitzthum zu übernehmen. Sein jetziger Aufent haltsort ist hier unbekannt. Der jetzige Wirth scheint aber auch keine Freude mehr an dem Gasthofe zu haben; er hat seine Habseligkeiten zusammengepackt und ist fortgezogen. Nun steht die arme „Sonne" verwaist da. Die Gäste finden sie zwar offen, aber leer. Man ist hier nun be greiflicherweise sehr gespannt, wer sich des Gasthofes er barmen wird. Zabeltitz, 23. Juli. Beim Spielen einer, wahr scheinlich von Mannschaften des Großenhainer Husarenre- giments, welche hier geübt haben, verlorenen Platzpatrone zog sich der Schulknabe des Hausbesitzers Reiche von hier schwere Verletzungen am Unterarme zu. Infolge der durch starken Blutverlust eingetretenen Schwäche mußte die Auf nahme deS nach Großenhain zum Arzt zu verbringenden Verunglückten als Passagier vom Personal des ZugeS, welcher Mittags 1 Uhr 10 Minuten am hiesigen Bahnhofe abfährt, verweigert werden. — Heinrich Pfeil in Glauchau, der im ganzen deutschen Vaterlands durch seine volksthümlichen Lieder bekannte und beliebte Dichter, hat in einem Schreiben an einen Freund in Chemnitz diesen, mittgetheilt, daß er sich sehr krank fühlt und Ende des Monats nach Bad Elster gehen will. Gleichzeitig sandte er auch seine jüngste Com- position für Männerchor mit, welche folgenden Wortlaut hat: Wenn einst herangekommen mein letzter Lebenstag, Wenn Ihr ihn habt vernommen, des Herzens letzten Schlag, Kein Denkmal mir zu Ehren, kein Monument von Stein — „Ein Platz in Volkesherzen soll meine Ruhstatt sein." Es zogen meine Lieder weit in die Welt hinaus, Sie kehrten als Echo wieder zurück ins Vaterhaus, Erzählten von Lieb' und Treue und von Vergißnichtmein — „Ein Platz in Volkesherzen soll meine Ruhstatt sein." Du warst mir stets zur Seite, Du schöner deutscher Sang, Gieb Du mir das Geleite auch zu dem letzten Gang! Und stellt mein Herz, das müde, sein ruhlos Schlagen ein — „Ein Platz in Volkesherzen soll meine Ruhstatt sein." Chemnitz. In der von Zimmermann'schen Natur- Heilanstalt wurde am 25. Ium die Jahresfeier abgehalten, an welcher außer den Curgästen und Verwaltungsbeamten viele geladene Gäste tyeilnahmen. Die Anstalt ist vor 10 Jahren gegründet worden und hat sich bis heute in einer Weise entwickelt, daß Chemnitz stolz darauf sein kann. Tagesgeschichte Deutsches Reich. Berlin, 27. Juli. Der Kaiser kehrte heute an Bord der „Hohenzollern" nach Bergen und am 31. Juli nach Kiel zurück, von wo er sich nach WilhelmS- höhe begiebt. — Die Kaiserin unternahm, wie aus Kassel ge schrieben wird, am Mittwoch morgen mit den ältesten Prinzen und dem Gefolge eine Fahrt nach Wilhelmsthal, um dort einer Gefechtsübung zwischen zwei Bataillonen des 83. Infanterie-Regiments von Wittich anzuwohnen Die Kaiserin war zu Pferde gestiegen, die Prinzen folgten zu Fuß. Gegen 11 Uhr wurde der Kampf als unent schieden abgebrochen, die Kaiserin drückte den Komman deuren ihre Anerkenrung aus und befahl die Verabreichung von Bier an die Unteroffiziere und Mannschaften. Berlin, 24. Jul,. Zu einer blutigen Schlägerei kam es gestern Nachmittag aus bisher nicht aufgeklärter Veranlassung unter den Beduinen in „Kairo". Die Braunen bearbeiteten sich anfangs mit Fäusten und Peitschen, griffen später auch zu Steinen, Flinten und Eisenstangen. Etwa 25 bis 30 Mann betheiligten sich an der Schlägerei. Alle Bemühungen einiger Beamten, sie auseinanderzu bringen, hatten keinen Erfolg. Erst nachdem ein Gendarm eingegriffen halte und einige der Hauptbetheiligten von ihren eigenen Landsleuten in den Eselstall gesperrt worden waren, beruhigten sich die Gemüther. Darüber war aber immerhin eine halbe Stunde vergangen, und es hatte mittlerweile zum Theil reckt erhebliche Verletzungen abgesetzt. — Die Leitung der deutsch-socialen Reformpartei tritt, den „L. N. N." zufolge, am 30. August zu einer Sitzung zusammen. Auf der Tagesordnung steht in erster Linie der diesjährige allgemeine Parteitag, der Ende September oder Anfang October in Halle stattfinden soll. — Seit einigen Tagen brennt ein mit Gestrüpp be wachsener Theil des Fritzener Forstes nahe Tannenwald bei Königsberg. Etwa tausend Morgen sind bereits er griffen, auch ein Slück Wald des Gutes Gol.dschmiede. Die Rauchentwickelung ist kolossal. Zur Abwendung der Gefahr von den königlichen Forsten,sind Soldaten zugezozeu. — Der Fähnrich v. Reinersdorfs vom 8. Dragoner- regiment, Neffe des Majorotsbesitzers v. Stradam, traf durch einen unglücklichen Schuß auf dec Jagd in Briese (Schles ), wo er beim Grasen Kospoth mit seinem Bru der zu Besuch weilte, den letz'eren, einen Obersekundaner, und verletzte ihn so schwer, daß derselbe kurz darauf verstarb. Bremen, 25. Juli. Das Bremer Schiff „Arnim", welches vor sieben Monaten von Sunderland nach Chili abfuhr, ist mit 17 Mann der Besatzung verschollen. — Die Kaiserparade bei Görlitz wird auf dem Hermsdorfer Exercierplatze bei Moys am 7. September stattfinden. Das Paradefeld, welches zwischen den beiden von Bahnhof Moys abzweigenden Bahnstrecken nach Hirsch berg und Breslau liegt, wird in zweckentsprechender Weise hergerichtet. Direct vor der Paradeausstellung, mit ihren 1900 Metern Front und 260 Metern Tiefe, befindet sich eine Tribüne, von welcher aus die Möglichkeit geboten ist, das militärische Schauspiel vortrefflich zu beot achten. Zu bei- den Seiten der Tribüne nehmen die Kriegervereine und andeie Corporationen, das Cadettencorps, die Schulen rc. Aufstellung. Soweit bis jetzt feststcht, wnd der Parade marsch von der 1. Compagnie 3. Nlederschl. Infanterie- Regiment Nr. 50 eröffnet. Der Kaiser und die Kaiserin werden an dem Paradetage vom Ständehause aus sich über die neue Neissebrücke nach dem Paradffelde begeben. — In einem Streite mit seinen Arbeitsgenossen tötete am 23. d. auf dem Gute Lußowo (Prov. Posen) ein Arbeiter die eigene Frau, die zu vermitteln suchte, mit Sensenhieben. — Beim Mähen einer Wiese, zu einem Gute von Jocketa gehörig, sind kürzlich 2 brütenden Redhennen die Köpfe abgeschlagen worden. Die in den Nestern be findlichen Eier (20 Stück) legte der Gutsbesitzer einer brütenden Duchenne unter. Jetzt hat er die Freude, daß die alte Truthenne täglich mit 11 jungen Truthühnern und 14 jungen Rebhühnern im Hofe spazieren geht. — Eine Gurkenkrankheit, welche große Gurlenfelder befallen hat, hat sich, wie der „Anz. f. d. H." meldet, in der Mark eingestellt. Auf der unteren Seite findet man Millionen mikroskopischer Thierchen, die einer Milbe glei chen. In wenigen Tagen sind die Blätter gelb und die Pflanze vertrocknet, obgleich die Wurzel gesund ist. Auch die später gelegten Gurken werden von der Krankheit be fallen. Einige Gärtner haben dadurch ihre ganze Ernte eingebüßt und einen bedeutenden Schaden erlitten. Die Gurken stehen infolge dieser Kalamität dort auch sehr hoch im Preise. Hirschberg (Schief.), 24. Juli. Gestern lief der letzte 11 Uhr 24 Min. Nachts hier fällige Personenzug aus Berlin vor der Station Reibnitz auf den dort halten den Güterzug und zertrümmerte drei Wagen desselben. Personen wurden nicht verletzt. Der Unfall hat nur ei nige Zugverspütungen nach sich gezogen. — Die beiden großen Festconcerte beim V. deutschen Sängerfeste in Stuttgart am Sonntag und Montag den 2. und 3. August werden dirigirt von den Herren W. Först- ler-Stuttgart, Ed. Kremser-Wien und Mayer-Olbersleben- Würzburg. Die Eintrittspreise einschließlich Zutritt zum Festplatz betragen: für Galerie neben der Kg. Loge 5 Mk., Sperrsitz I. Äbth-ilunr 4 Mk., Sperrsitz II. Äbtheilung 3 Mk. und Stehplatz 1,50 Mk. Bei Abonnement auf beide Concerte Ermäßigung Vor und nach den Concerten gesellige Vereinigungen auf dem Festplatze in den Königl. Anlagen an der unteren N.ckarstraße,Haltestelle der Straßen bahnen). Nürnberg. Der erbliche Reichsrath Freiherr von Faber, Besitzer der bekannten Bleistiftfabrik, ist acht undsiebzig Jahre alt gestorben.