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Freitag, den 24. Juli 18S6, Abends v,8 Uhr, öffentliche Stadtverordnetenfitzung im Sitzungssaal — Rathskeller. — Tagesordnung hängt in der Nathhausflur aus. Pulsnitz, am 23. Juli 1896. Der Stadtverordnetenvorsteher. Or. woä. Sauer. Zur Ablehnung des Margarine-Gesetzes durch deu Bundesrath. Die Ablehnung des Margarinegesetzes in der verschärf ten vom Reichstage genehmigten Form durch den Bundes rath war zwar nach der Haltung der Regierungsvertreter vorauszusehen, doch muß es im hohen Grade bedauert werden, daß die betreffende Gesetzesvorlage nun zu einem vollständig negativen Resultate geführt hat. Es wird nämlich dadurch weder das Staatswohl, noch das Interesse der Landwirthschaft gefördert, und außerdem erhält unser politisches Leben dadurch einen neuen bösen Zankapfel. Ohne Zweifel sollte und mußte die Margarinesabrikation und der Handel mit Margarine wegen der unlauteren Concurrenz, welche die Margarine der Butter buch gewissen lose Fabrikanten und Händler bereiten kann, unter eine gewisse strengere Controle genommen und dadurch sowohl dem allgemeinen Interesse als auch dem berechtigten Inte resse der Landwirthschaft an der Margarinefrage entsprochen werden. Wenn nun die Vertreter der Reichsregierung grundsätzlich solchen Bestimmungen, wie z. B. dem Färbe verbot für die Margarine, ihre Zustimmung versagen zu müssen glaubten, weil diese Verschärfung einem Verbote der Margarinefabrikation und des Handels mit Margarine gleichgekommen wäre, und wenn ferner im Uebrigen in der Frage die Gegensätze zwischen der Auffassung der Regie rung und der Forderung der Reichstagsmehrheit in dieser letzten Reichstagstagung nicht ausgeglichen werden konnten, so wäre es wohl besser gewesen, wenn sich die Mehrheit des Reichstages mit den übrigen immerhin werthvollen Bestimmungen des Margarinegesetzes begnügt hätte, denn dadurch wäre doch in einigen Punkten den Interessen der Bevölkerung wie dem berechtigten Ansprüche der schwer bedrängten Landwirthschaft in Bezug auf die der Butter durch die Margarine bereitete, oft unlautere Concurrenz entsprochen worden. Durch das Festhalten der Reichstags mehrheit an der verschärften Fassung des Gesetzes und die Ablehnung desselben durch den Bundesrath ist nun aber in dieser Richtung nun gar nichts erzielt, wohl aber gehässigen und einseitigen Beurtheilungen in der Behandlung der Gesetzgebung und der Hintenansetzung der landwirth- schastlichen Interessen durch die Gesetzgeber neue Nahrung zugefügt worden. Soweit sind wir ja in unserem politi schen Leben noch lange nicht, daß man in der abweichenden Meinung einer anderen Partei oder auch der Regierung lediglich eine ehrliche Ueberzeugung oder für richtig ge haltene Ansicht erblickt, sondern unsere inneren Kämpfe zeigen gerade in der letzten Zeit, daß Argwohn, Neid und Haß oder nackter, roher Jnteressenstreit leider nur zu ein flußreich geworden sind, aber nach so manchen bitteren Er fahrungen sollte man endlich doch wieder auf den wahren staatlichen Grundlagen kämpfen, daß das Wohl aller Bürger das Hauptziel jeder guten Politik sein muß, und daß kein Gesetz gegeben werden kann, welches irgend einer Berufs oder Bevölkerungsklasse einen besonderen Nachtheil oder Vortheil bereitet. Die Kampfesmethode, die nur unversöhn liche Gegensätze ins Feld führt, kann aber nur Verbitte rung und Enttäuschung schaffen, und es dünkt uns an der Zeit, daß durch gegenseitiges Entgegenkommen und Wohl- wollen der durch unser öffentliches Leben ziehende Riß geschlossen wird. Oertliche und sächsische Angelegenheiten. Beiträge für diesen Theil werden gegen Vergütung dankend angenommen. Pulsnitz. Wir nehmen Veranlassung, nachstehend den Inhalt des Z 328 des Reichsstrafgesetzbuchs, auf welchen in vorstehender Bekanntmachung Bezug genommen wird, zum Abdruck zu bringen: Z 28. Wer die Absperrungs- und Aufsichtsmaßregeln, welche von der zuständigen Behörde zur Verhütung des Einführens oder Verbreitens von Viehseuchen angeordnet worden sind, wissentlich verletzt, wird mit Ge- fängniß bis zu einem Jahr bestraft. Ist in Folge dieser Verletzung Vieh von der Seuche ergriffen worden, so tritt Gefängnißstrafe von einem Monat bis zu zwei Jahren ein. Pulsnitz. Bei dem am Freitag, den 17. dss., Nachmittags östlich unsrer Stadt vorüberziehenden Gewitter schlug auf dem Gickelsberge ein Blitz in einen Birnbaum. Auch auf dem Rittergute Ohorn soll bei nämlichem Gewitter ein Blitz in einen Baum geschlagen haben. Pulsnitz. Man hätte meinen sollen, daß das herr liche Sommerwetter am vergangenen Jahrmärkte demselben recht zahlreichen Besuch zu- und ein für alle Marktfieranten gutes Geschäft herbeiführen würde. Dem war aber nicht so. Auf der am meist frequentirten Langegasse war der Andrang bei Weitem nicht so groß, als an früheren Jo hannismärkten und auch die Verkäufer klagten zum großen Theil über mangelhaften Absatz ihrer feilgebotenen Waaren. Am besten dürften ihre Rechnung die Verkäufer von Ge nußmitteln gefunden haben, deren Stände fast immer von kaufendem Publikum umlagert waren. — Am Mittwoch früh, kurz vor 3 Uhr, brach im Schuppen der zusammenhängenden Wirthschaftsgebäude des Landwirths Brückner in Ohorn (Ortstheil Fuchsbelle) Feuer aus und legte trotz schnell herbeigeeilter Hilfe sämmt- liche Gebäude in kurzer Zeit nieder. Das Vieh konnte außer einem Schwein und den Hühnern, die in den Flammen um kamen, gerettet werden. Im Uebrigen siel bis auf einen kleinen Schrank, dem Sopha und einer Kommode, dem Feuer Alles zum Opfer; die Bewohner waren nur mit Hemd bekleidet aus dem brennenden Hause entkommen, sodaß die umwohnenden Nachbarn die Unglücklichen mit Kleidungs stücken versehen mußten. Wie das Feuer entstanden, ist noch nicht aufgeklärt. — Die vor Kurzem neu errichtete Freiwillige Feuerwehr von Ohorn trat hier zum ersten Male in ihrem Orte in Thätigkeit. Die Mannschaften ka men so schnell als es die ausgedehnte Lage des Ortes ge stattet mit der Gemeindespritze herbeigeeilt und arbeiteten mit Eifer dem Feuer entgegen. Leider war nicht genügend Wasser vorhanden, ein in der Nähe liegender Born war wiederholt bald erschöpft, der am Hause befindliche Brunnen in Folge der Hitze nicht zu gebrauchen. Die herbeigeeilten Landspritzen von Pulsnitz und Pulsnitz M. S. traten dieses Umstandes wegen nicht in Thätigkeit. Die Nachbargebäude waren durch den Brand nicht gefährdet. — Die an die Witwe eines beim Eisenbahn-, Berg werks- rc. Betrieb Getödteten auf Grund des Haftpflicht- gesetzes zu zahlende Entschäd'gungsrente hört, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, III. Civilsenats, vom 24. Mälz zwar regelmäßig mit der Wiederverheiralung der Witwe auf, jedoch ist die Rente in dem Falle, wenn der zweite Ehemann zu ihrer Alimentation nicht fähig ist, weiter zu zahlen. Dresden, 24. Juli. Ihre Kaiser!. König!. Hoheit Prinzeß Friedrich August besichtigte gestern Nachmittag 4 Uhr, von Wachwitz kommend, die Ausstellung des säch sischen Handwerks und Kunstgewerbes, in Begleitung der prinzlichen Hofstaaten. Der Besuch galt vornehmlich der Haupthalle, woselbst die Herren Stadträche Wetzlich, Lung witz und Herr Rudolf Sendig die Führung übe« nahmen. Die hohe Frau bekundete für alle Einzelheiten das leb hafteste Interesse. Der Besuch der Ausstellung war gestern ein sehr zahlreicher, namentlich von auswärts. Dresden. Die Gartenfeste mit Illumination in dem herrlichen Park der Ausstellung des sächs. Handwerks und Kunstgewerbes in Dresden haben beim Publikum einen außerordentlichen Beifall gefunden. Die Ausstellungslei tung hat, vielfachen Wünschen nachkommend, für nächsten Sonnabend, den 25. d. M. eine italienische Nacht mit feen hafter Beleuchtung durch ca. 30 000 Lampen geplant, welche sich über den ganzen Ausstellungspark erstrecken wird. Außerdem werden auf dem großen Teiche bunt be leuchtete und decorirte veuelianische Gondeln zu Luftfahrten für das Publikum aufgestellt, die große Sprühfontäne, welche erheblich verstärkt worden ist, wird elektrisch in wechselnden Farben beleuchtet und viel andere Ueberrasch- ungen werden geboten werden. An diesem Tage concertiren im Ausstellungspark zwei hervorragende Kapellen. — Einen recht bedauerlichen Abschluß fand am Sonn tag die Omnibuspartie eines Vereins aus einem Orte bei Dresden. Während man am Vormittag lustig und fidel mit dem Omnibus dem Endziel des Ausfluges, der Stadt Geising, entgegenfuhr, mußte man bereits am Nachmittage, ohne Geising gesehen zu haben, die Fahrt unterbrechen. Auf noch unaufgeklärte Weise war der Vorsitzende des Vereins zwischen Weesenstein und Hässlich unter die Rä der eines Omnibusses gekommen und durch Ueberfahren derart schwer verletzt worden, daß er schon nach »/« Stun den seinen Geist aufgab. Der Verunglückte ist verheiratet und Vater mehrerer Kinder. — Das Ministerium des Innern hat dem Dresdner Rennverein auf Ansuchen Erlaubniß zu einer Verlachung von Pferden, sowie von zur Pferdezucht und -Pflege ge eigneten kunstgewerblichen, gewerblichen Gegenständen, im Anschlusse an die am 6. Dezember dieses Jahres allhier beabsichtigte Pferdeausstellung, und zum Vertriebe der Loose im Bereiche des Kün'gteichs Sachsen ertheilt. — Aus Dresden und Bautzen wird von Neuem das Auftauchen falscher Zwanzig-Markstücke gemeldet, die mit Bronce überzogen sind, die Jahreszahl 1895 und das Münzzeichen L tragen. Auch falsche Fünfmarkstücke sind noch immer im Umlauf. Sie sind leicht daran zu erkennen, das ihnen die Umschrift des Randes fehlt, bestehen aus Blei und Zinn und sind gut geprägt. Die angehaltenen Stücke trugen die Jahreszahl 1895 und das Münzzeichen L. — Nach den neuesten Bestimmungen über die dies jährigen Helbstübungen des sächsischen Armeecorps kommt der bei den Kaisermanövern übliche Zapfenstreich diesmal in Wegfall. Radeberg. Infolge einer am Montag Nachmit- tag aus einem hiesigen gewerblichen Elablissement in die Röder geflossenen giftigen Substanz fand am genannten Tage im Röderflusse innerhalb des Stadtgebietes und unterhalb desselben ein allgemeines Fischsterben statt, wo durch den Fischpächtern, da sowohl der Fischsatz als auch die größeren Fische fast gänzlich vernichtet wurden, auf mehrere Jahre ein nicht unbeträchtlicher Schaden erwächst. — In Ober-Cunewalde beiBautzen starb am Diens- tag Abend infolge Blutvergiftung der 18 jährige Pflege- sohn des Gastwirths Brückner. Um die vom Genüsse von Heidelbeeren herrührenden blauen Flicken an den Lippen- zu entfernen, benutzte er den Schwefel eines brennenden Streichholzes und zog sich dabei, da er eine offene Wunde mit berührte, die Blutvergiftung zu, die den Tod herbeiführte. Oybin. Als treue Diener ihrer Herrschaft, und zwar der Familien Lösch - Adler auf den Berg Oybin las sen sich im schönsten Sinne des Wortes bezeichnen: Frau verw, Amalie Wenzel, welche als Kochgehülfin seit 1857, Frau verw. Emilie Schulze, welche als Kellnerin (die beliebte Berg - Emilie!) seit 1858 und Anton Goth aus Schanzendorf, welcher als Hausdiener seit 1859 in ihren Stellungen wacker und treu thätig sind. Zu den Berg, jubilaren gehört außerdem auch Frau verw. Gemeindevor- staud Friedrich, die seit nun 28 Jahren den Verkauf in der Stübner'schen Galanteriebude verwaltet. Löbau. Wie verlautet, gilt als ziemlich feststehend, daß S. M. Kaiser Wilhelm während der Manövertage von Görlitz aus sich früh mittels «sonderzuges nach Station Pommeritz begeben wird, um von hier aus ins Manöver- gelände zu reiten. Die Nachricht dürfte um so glaubhafter erschein?n, als bekanntlich der Marstall Sr. Majestät so wie drS Erbprinzen von Meiningen i» dem nahen Drehsa untergebracht wird. — In Gorbitz wollte am Donnerstag ein 13 Jahre altes Mädchen Milch über der Spiritusflamme wärmen. Eine drei Liter haltende Flasche explodirte hierbei und verbrannte in arger Weise das Mädchen, das schwer ver letzt in der Kinderheilanstalt Aufn ahme fand. Ein jähriges, ihm zur Wartung übergebenes Kind starb noch am Abend an den ebenfalls erhaltenen Brandwunden. — Grimma rüstet sich zum Empfange des 14. Sächs. Feuerwehrtags. Schon hat der Bau von Ehrenpforten begonnen und aus dem Stadtwalde holt man frisches Grün, die freundlichen Häuser noch besonders festlich zu schmücken. Jedenfalls wird Grimma an den Festtagen vom 25.— 27. Juli eine Besucher menge in seinen Mauern sehen, wie kaum je zuvor. Glaubt man doch, daß di- Zahl der ein- treffenden Feuerwehrleute nicht viel hinter 3000 zurückbleibt. Sehr zu statten kommt es, daß die Festzelte vom Schützen feste her noch erhalten sind und als Erholungsstätte dienen können. — In M a r k r a n st ä d t ist im Gasthofe „zum Ro senkranz" am 20. d. M. eine Ente mit vier Beinen aus gebrütet worden. Die beiden überzähligen Beine sind vollständig ausgebildet und befinden sich am Hinteren Theile des Rumpfes, ohne bewegungsfähig zu sein. Sie werden von dem sonst munteren Thierchen beim Laufen und Schwimmen nachgezogen. — Mehrere Finger buchstäblich breit gequetscht wur den dieser Tage von der Coupöthür kurz vor der Eisen bahnstation Werdau auf der Leipzig-Hofer Bahn in einem Personenzuge einem dreijährigen Kinde. Das Kind schlief unmittelbar neben der Thüre und ließ seine Händ chen lose an der seitlichen Coupowand h rabhängen. Als der Schaffner, ohne des Kindes Hand zu bemerkem, die Thüre zuschlug, war das Unglück geschehen. — Im Gänsestall des Gasthofs eines Nachbarortes von C r i m m i l s ch a u wurde jüngst ein leeres Geldtäsch chen gefunden. Bei dem kurz darauf stattfindenden Vogel schießen wurden die Gänse geschlachtet, wobei sich zum all gemeinen Erstaunen Geldstücke im Magen dreier Gänse vorfanden. Im Magen der einen Gans fand mau allein 2 Mark 76 Pf., und zwar fünf Stück 50-Pfenniger, zwei Stück 10-Pienniger, einen 5-Pfenniger und einen Pfennig, die zweite Gans hatte einen 50-Pfenniger, zwei 10- und einen 2-Pfinniger und die dritte einen kleinen Silberzwanziger bei sich. Das ganze Geld hat ein stark abgenutztes Aus sehen. Tagesgeschichte. Deutsches Reich. Der Kaiser wird, wie die „Post" hört, nach Beendigung der Kaisermanöver in Schlesien auch den Haupt- und Schlußmanövern der Flotte beiwoh nen und sich zu diesem Zwecke wieder an Bord seiner „Hohenzollern" einschiffen. — Aus Friedrichsruh wird der „Augsb. Abendztq." berichtet: Fürst Bismarck hatte, w e bereits früher mitgetheilt wurde, die Absicht, in diesem Sommer bei besonders guten Gesuntheitsveihällmsfin einen längeren Aufenthalt in Barzin zu nehmen. Diese Absicht ist wieder auigeaeben worden, da voraussichtlich eine so lange und beschwerliche Reise nicht ohne Rückwirkung auf den Ge- sundheiiszustand des Fürsten bleiben dürfte. Im allge meinen läßt aber die Gesundheit des Fürsten nichts zu wünschen übrig. — Für das V. Deutsche Sängerbundesfest in Stutt gart haben 14 300 Sänger aus Deutschland und Oester reich - Ungarn ihre Betheiligung zugesagt. Dieser starke Zudrang, die großartig angelegten Vorbereitungen, der Festpiatz, welcher huldvoll in den schönen König!. Anlagen eingeräumt wurde und der Umstand, daß die Sängerschaft Alldeutschlands sich im Mittelpunkte eines Landes ver sammelt, das eine klassische Heimath des deutschen Liedes genannt werden darf, deuten auf einen glänzenden Verlauf des Festes hin. Der Stückfolge des ersten Concertes Sonntag, den 2. August, liegt die Idee einer Verherrli- chung des deutschen Liedes zu Grunde, während das zweite Concert am Montag durch Hervorkehrung des nationalen Gedankens sich zu einer Reichsjubiläumsfeier gestaltet. Welch gewaltige Wirkung, wenn von 10 000 Säugern die 4stimmigen Chöre zu Ehren des deutschen Liedes und des deutschen Vaterlandes erschallen! — In Gera (Reuß) begann am 16. Juli das 16. Bundesschießen des Mitteldeutschen Schützenbundes. Das Fest findet unter dem Protektorat des mit der Regent schaft betrauten Erbprinzen Heinrich Reuß j. L. statt. Das Arrangement, das inklusive der Anlage eines dauern den Schießplatzes auf piehr als 500 000 Mk. zu stehen kommt, ist von der sehr wohlhabenden „Geraer Schützen- gesellschast" ausgesührt worden. Nahezug 100 000 schau lustige Personen waren am Sonnabend in Gera zusammen geströmt. Auch der Besuch schießender Schützen ist sehr gut; auch entlegenere Orte sind stark vertreten. Unter dem Vorsitze des Herrn Lüdecke-Leipzig fand die Generalver sammlung des Mitteldeutschen Schützenbundes im Bilder saal des Schützenhauses statt. Es wurde beschlossen, das 17. Mitteldeutsche Bundesschießen im Jahre 1898 in Leip zig abzuhalten, womit der Bund sein 25jähriges Bestehen feiert. Brambach. Freitag Nachts 12 Uhr 29 Minuten wurde hier ein nicht unbedeutender Erdstoß, dem ein don- nerähnlicheS Geräusch in der Richtung Süd nach Nord folgte, wahrgenommen. Die Erschütterung war so stark, daß Fensterscheiben klirrten und freihängende Gegenstände sich bewegten. (Fortsetzung in der Beilage.)