Volltext Seite (XML)
Amts Blatt des Aonigl. Amtsgerichts und des Stadtrathes D uck und Verlag van E. MchturrdviMzigKsu Aahngaug L. Förster'S Erden in PulSnitz. 6. Mai l8W. Mittwoch. den l/ t Nachdem die Jndrucklegung des diesjährigen städtische 2-, 3-, 4>, 5., 6, 7. und 9. Bezirk Vorm. 9 Uhr aufzuaeben. Preis für die einspaltige Cor- puszeile (oder deren Raumi 10 Pfennige. Der Stadtra Schubert, Brgrmstr. Stellmachermeister Kretschmar Töpfermeister Bruno Küttner Kaufmann Schütze Drechslermeister Robert Haufe Bandweber Huhle diese Stellungen anderweit auf 3 Jahr übernommen haben. Pulsnitz, am 29. April I89S. Erscheint: Mittwoch und Sonnabend. in Lagen mit durchlässigem sandigen Erdreich mußte die Aussaat u. a. m. vielfach ganz unterbleiben. — Die Königl. Amtshauptmannschaften Bautzen, Zittau, Kamenz und Löbau veröffentlichen durch das Bautzner Kreisblatt einen neuen Erlaß über den Fährver kehr auf öffentlichen Wegen. Derselbe enthält die Vor schriften, welche in der Dunkelheit, auf abschüssigen Wegen, beziehentlich der Belastung des Wagens, des Ausweichens, Hemmens und der Fahrgeschwindigkeit zu beachten sind. Aus den verschiedenen weiteren Bestimmungen sei zunächst .hervorgehoben, daß das Fahren und die Behandlung von Zugthieren und die Leitung größerer Zugthiere unkundigen Personen nicht anvertraut werden darf, die Benutzung von Hundefuhrwerken zur Personenbeförderung ist verboten und der Führer eines Hundesuhrwerkes muß dasselbe fortgesetzt leiten und während der Fahrt neben den Zugthieren her gehen. Führer von Handwagen und Handschlitten dürfen auf abschüssigen Wegstrecken weder aussitzen, noch ihr Ge fährt ohne Leitung laufen lassen. Zuwiderhandlungen gegen die betr. Vorschriften werden, soweit nicht andere Straf bedingungen Platz greifen, mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder Haft bis zu 14 Tagen geahndet. — Se. Königl. Hoheit Prinz Friedrich August traf am Sonntag Vormittag 10 Uhr 1b Minuten von seiner Dienstreise aus Köln a. Rhein hier wieder ein. Dresden. Trotz des unaufhörlich niedergehenden Regens war der Besuch der Gartenbau-Ausstellung immer- hin ein recht erfreulicher zu nennen. Der guten Laune der Besucher that die Unbill der Witterung wenig Eintrag, die Pracht und der Reichthum, den die Musterausstellung bietet, entschädigt in vollem Maße. Es herrscht nur eine Stimme des Lobes. Die wässerigen Wege machte man durch Legen von Brettern passirbar. Die Sanitätswach?, wurde bis jetzt in mehreren kleinen Fällen in Anspruch ge nommen. Der Postkarten-Versand war ein sehr reger. Vor übermorgen wird die Preisliste nicht veröffentlicht werden können. Den Preis Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Georg erhielt Herr Thalaker-Gohlis-Leipzig für blühende Nelken, den des Großherzogs von Baden Herr Alb. Wagner Leipzig für Gesammtleistungen und der bekannte Baum schulenbesitzer Herr Poscharsky-Laubegast einen hervorragen den Preis der Residenz (eine kostbare Vase für die beste Sammlung von Laubhölzern.) Dresden. Der Rath veröffentlicht folgende Be kanntmachung : Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin Werden im Verein Ihrer Majestäten des Königs und der Königin am 9. Mai ds. I. der II. Internationalen Gar- Verantwortlicher Redakteur Gustav Häberlein in Pulsnitz. erfolgt ist, können Exemplare desselben, soweit der Vorrath re! Pulsnitz, am 5. Mai 1896. Zur neuen Heeresresorm. Obwohl erst vor drei Jahren durch Einführung der zweijährigen Dienstzeit für die Fußtruppen und Schaffung der 173 neuen Halbbataillone eine bedeutende Vermehrung und Aenderung der Organisation des deutschen Heeres durchgeführt wurde, so liegt dem Bundesrathe doch bereits wieder eine Reformvorlags für die Armee vor und es kann auch keinem Zweifel unterliegen, daß sich auch der Reichs- tag noch in dieser Tagung mit der Vorlage beschäftigen Wird. Zum Glück für 'die Steuerzahler und die Finanzen des deutschen Reiches ist aber^ die jetzt geplante Reform nur eine Umbildung der 173 Halbbataillone in 66 ganze Bataillone, die laufenden Ausgaben steuern sich dadurch also gar nicht, sondern erfahren eher eine kleine Verminderung, es wird nur eine einmalige Ausgabe von cuci 8 Millionen Mark für Kasernen-Bauten verlangt, um die neuen Ganz- Bataillone genügend nnterzubringen. Es ist dabei sehr -zn bedauern, daß theils aus militärischen Gründen, theils aus finanziellen Ursachen die Wünsche vieler kleineren Städte, ein Bataillon Infanterie zu bekommen, nicht be rücksichtigt werden konnten, weil das Zusammenlegen mehrerer Bataillone, resp. Regimenter in größere Städte und Festungen die Ausbildung und Mobilmachung derselben erleichtert. Außerdem ist bei allen Neufvrmationen des deutschen Heeres immer darauf zu halten, daß eine ver-- hältnißmäßige große Anzahl der neuen Bataillone an die östlichen und westlichen Grenzen des deutschen Reiches gelegt werden, um etwaigen von Rußland oder Frankreich dro henden Gefahren mit möglichst großen Machtmitteln be gegnen zu können. Die Gründe für die Umwandlung der Halbbataillone in Ganzbataillone sind klar und einfach. Die Halbbataillone haben wohl den an sie gestellten Anforderungen in Bezug auf die Rekrutenausbildung und die Ausübung des kleinen Dienstes entsprochen, aber in der wichtigsten Frage der militärischen Leistungen, im Felddienst konnten die Halb- bataillone zu keiner rechten Entwickelung kommen, vor allen Dingen fehlte es den Offizieren dieser Mannschaften an Gelegenheit, die Führung entsprechender Massen für den Kriegsfall zu üben. Dieser bisher sich sehr deutlich bemerkbar machende Ucbelitand bei den Halbbataillonen fällt eben durch die vom 1. April 1897 eintretende Zu- sammenschlußung der Halbbataillone in ganze Bataillone weg. Außerdem wird durch die 66 neuen Vollbataillone die Kriegsbereitschaft des deutschen Heeres außerordentlich erhöht, indem diese 66 Bataillone für elf Armeekorps, Oertliche und sächsische Angelegenheiten. Beiträge für diesen Theil werden gegen Vergütung dankend angenommen. Pulsnitz. Die diesjährige Bezirksversammlung der Königl. Sächs. Militärvereine der Königl. Amtshauptmann- schäft Kamenz findet am 14. Mai d. I. (Himmelfahrtsfest) im Saale des „Grauen Wolf- statt. Lichtenberg. Der Gesangverein „Liederkranz" beabsichtigt nächsten Sonntag Abend im Gasthofe zum Schwan ein Gesangskonzert zu geben. Das reichhaltige Programm ernsten und heiteren Inhalts verspricht einen genußreichen Abend, worauf wir Freunde des Gesanges besonders aufmerksam machen. — Die Entwickelung der Pflanzenwelt ist im April nur wenig vorwärts gekommen. Die kühle und nasse Witterung des vorigen Monats hat jedoch für die Pflanzen- Welt das Gute zur Folge gehabt, daß das Ungeziefer theils zu Grunde gegangen, theils in der Entwickelung sehr aufgehalten worden ist. — Die Landwirthe sind mit ihrer Feldbestellung noch weit im Rückstände geblieben, besonders in Gegenden mit schwerem Boden, aber selbst .Bekanntmachung. Haushaltplaues t, zum Preise für 15 Pfg. für 1 Stück in hiesiger Stadtkaffe an die Bürgerschaft abgegeben werden. Der Stadtrat h. Schubert, Brgrmstr. Als Beiblätter: l.-Jllustrirtes Sonntaqsblatt (wöchentlich); 2. tandwirtbschaftliche Beilage (monatlich). Abonnements - Preis Vlerteljährl. 1 M. 25 Pf. Auf Wunsch unentgeltliche senoung. Zu WuLsnitz je eine fünfte Brigade zu bilden in dec Lage sind, wodurch die Angriffskraft der einzelnen Armeekorps um die Hälfte gesteigert wird. Drei Brigaden können künftig bei jedem Armeekorps sofort zum Angriffe übergehen und trotzdem bleiben zwei Brigaden in Reserve. Außerdem ist für die Uebergangszeit vom Mobilmachungsbefehl bis zur voll- ständigen Mobilmachung durch die 66 neuen Vollbataillone oder elf neuew»Brigaden ein Vortheil geschaffen, welcher sehr groß ist, aber am besten nicht öffentlich erörtert wird und auch im Reichstage nur streng vertraulich in der Commssion behandelt werden dürfte. Bei der ganzen Umwandlung entstände nun noch die Frage, wie die Voll- bataillone, denen bisher die Halbbataillone einen wichtigen Theil der Rekrutenausbildung abnahmen, nun mit der Rekrutenausbildung werden fertig werden. Diese Frage ist offenbar durch die Praxis gelöst, indem, wie jeder ehemalige Soldat weiß, bei jeder Compagnie 6 besonders da^u geeignete Unteroffiziere nebst 6 bis ^2 Gefreiten unter der Leitung eines tüchtigen Offiziers sehr wohl im Stande sind, vom 1. Oktober bis 1. März die Rekruten gründlich auszubilden. Außerdem ist im Jahre 1893 noch ein etwaiger Mehrbedarf von 800 000 Mark für die Vermehrung der Unteroffiziere vorgesehen, aber noch nicht in Anspruch genommen, was ja noch geschehen könnte. HescHäfksstekkerr: Buchdruckereien von B. Pabst, König: brück, C. S. Krausche, Kamenz, CarlDaberkow, Grob- röhrsdorf. Nmiouccn-BureausvonHaasen- stein L Vogler, Jnvalidendank, Rudolph Mofse und. G. L. Daube L Comp Herr Riemermeister Reinhold Gude für „ Schuhmachermeister Emil Karte „ I o ch enL/» A -^siir Pulsnitz, Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und Rmgegend. ^nite verlautbart, daß die Firma C. T. Guhr in Großröhrsdorf nach er- Uu Friedrich Hermann Gnauck daselbst übergegangen ist. Auf Folium 215 del HandelsregiharH für den Bezirk des unterzeichneten Amtsgerj folgtem Ableben des bisherigen Inhabers Theodos R-bert Guhr zufolge Vertrag Pulsnitz, am 4. Mai 1896. g lech es Amtsgericht. Weifet Bekanntmachung. An Stelle des nach Ablauf seiner Wahlperiode als Bezirksvorsteher ausgeschiedenen Herrn Schuhmachermeister Ludwig Kind und an Stelle der verstorbenen Bezirksvorsteher Herrn Schuhmachermeister Cibelius und Herrn Schneidermeister Moritz Kayser sind für die dadurch frei gewordenen Bezirke Herr Bäckermeister Oskar Garte» für den 1., Herr Brennereibesitzer Stephan für den 8. und Herr Barbier Bruno Zechner für den 10. Bezirk gewählt und verpflichtet worden, wogegen die übrigen bisherigen Bezvksvorsteher