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* Ter Erfinder des Salzherings. Ter Heringssang ist für Holland stets von besonderer Bedeutung gewesen, er Hais, den Wohlstand des Landes zu schassen. Tie Niederländer versagten im 17. Jahr lmndcrt über eine Flotie von 2000 mit .">7 "vn Fischern bemannten Fischerbooten, die einen Jahrcserlrag von LV" bis 700 Millionen Heringen erbrachten. Das in Holland übliche Verfahren des Einsalzens und der Faßverpackung der Fische war dem der englischen lind norwegischen Fischer so überlegen, datz zur Unterbin dung der gefährlichen Konkurrenz im Jahre 1720 mehrere Edikte erlassen wur den, die den Holländern den Heringssang in den englischen und norwegischen be wässern untersagten. Ter holländische Fischer Will BenkclS war im Jahre 1386 als erster aus den Gedanken gekommen, die gejangenen Heringe mit Salz zu kon servieren Aber erst die Kunst, die ein gesalzenen Fische in Fässer zu verpacken, gab dem Heringssang die Emwicklnngs- mögliÄkeiten. Ter Name Benkels ist des halb in Holland unvergessen. Hielt es doch selbst Kaiser Karl V nicht sür unter seiner Würde, in Begleitung seiner Schwester Maria von Ungarn das Ge dächtnis des bescheidenen holländischen Fischers zu ehren, dem die Vereinigten Niederlande einen Teil ihres Reicbtums zu danken hatten. Ter Kaiser besuchte das Grab Benkels und die Schwester des Kaisers ging dabei so weil, dem Er- sinder des Salzherings dadurch zu hul digen, datz sie auf seinem Grabe einen Hering verzehrte. Auch Peter der Grosze stattete bei seiner Anwesenheit in Hol land dcn> Grabe Benkels einen Besuch ab. Wegen seiner Vonresstichle« und seines Nutzens hieß hier der Hering eine Zeit- lang der „gekrönte Fisch", und auch die Hamburger Fischer ehrten ibn als „König der Fische" Bei seiner Ankunst in Paris erhielt Alfons V., der König von Portugal, im Jahre 1470 als Huldi gungsgabe der Stadt Geschenke, unter denen sich auch ZOO Räuchcrheringe und ein Korb grüner Heringe befanden. Als I Ludwig XII nach dem Sieg von Agandel > nach Paris zurückkehne, verteilte er im ! März des Jahres 1510 an alle religiösen I Orden Almosen, und unter diesen Gaben I waren mehrere Fässer Heringe die werl- > vollsten. Wenn man die alten Rezepte ! einer Durchsicht unterzieht, so staum man, I welche Rolle dabei die Heringe spielen I Schrieb man ihnen doch insbesondere I auch eine therapeutische Wirkung zu. So , beitzt es in einem Rezept, das allen cmp- ' fohlen wird, die von wntverdächiigen I Hunden gebissen wurden: „Nimm einen j rohen Salzhering, zersiampse ihn in - einem Mörser zu Brei und mache aus i oiesern Brei ein Pilaster, das aus die i Bißwunde gelegt wird Dieses Verfahren I soll drei Tage lang hintereinander sorl- » gesetzt werden." Jni Jahre 1760 galt I allgemein ein auf nüchternem Magen ge- ' nosseuer Salzhering als ein unsehlbarcs I Mittel gegen die Seekrankheit und diese j Tradition hat sich in einigen entlegenen , Fischerdörsern bis zum heutigen Tag er- I halten. * Hufeisen ans Gold und Silber. Ter I Aberglaube, daß ein gesunkenes Huseiscn > dem Finder Glück bringe, geht aus die ! spätrömische Zeit zurück. In jener in I Prunk und Pracht schwelgenden Zeit I wollte es die Sitte, daß die Römer, die > sich diesen Lurus leisten konnten, ihre . Pferde mit Hufeisen aus massivem Gold ' oder Silber beschlagen ließen. Man kann I sich deshalb die freudige Überraschung der Leute denken, die ein gütiges Schick sal ein kostbares Huseisen im >ciaub der Straße finden ließ. Nm den Annen einen solchen glücklichen ZnsaU zu be scheren, halte sich in den Kreisen der Reichen, die sich kostbaren Hnsbescblag leisten konnten, die Gewohnheit verans- geoildet, die Hufeisen lose zu befestigen und sie, wenn sie abfielcn, aus der Straße liegenzulassen. Dieser Gewohnheit hul digte auch Lord Du neuster, als er als Ge sandter Englands im Jahre 1626 in Paris seinen Einzug hielt. Er Halle be sohlen, datz das Rcitpserd. das er bei dein Einzug benutzle, mi> silbernen Hus eisen beschlagen würde Diese soltien so leichl besesligl werden, daß sie sich vom Huse lösten, wenn das Pserd eine rasche Gangarr einschlüge Ein Husschmied, der in seinem Gefolge rill, ersetzte dann das verlorene „Eisen" aus der Stelle durch ein neues, woraus der Zug seinen Weg sortsctzte. Lord Tuncaster wollte damit einmal dem Volke, das die Siratzen dicht besetzt hiell, durch die Tal beweisen, wie reich er sei. Gleichzeitig auw wollte er sich den Ruf eines sreigebigen Edct- mannes sichern. * Wie Liszt Zigarren verspeiste. Seil einiger Zeil gibt es Gummizigarenen, die dem Zweck dienen wollen, dem über mäßigen Tabakgenuß einen Riegel vor zuschieben. Ter Gummiraucher, der sich selbst betrügt, indem er sich die Situation des Rauchens vorlünschl, ist in Wahrheil keine so neue Ersinduug. wie matt be haupiel. Liszt bediente stch zu dein Zweck der Selbsttäuschung eines ganz besonde ren Versahrcus, das indessen der Nach ahmung nickst empsohlcn werden soll. Fu spateren Lebensjahren konnte dec ge feierte Klaviervinuose nicht spielen, wenn er nicht eine Zigarre im Munde hatte, die aber niemals in Brand gesetzt wurde. So saß er, die Havanna fest zwischen die Zähne geklemmt, vor dem Klavier und kaute an der Zigarre, während er spielte. Erst wenn die Zigarre vollständig ausge- zehri war. erhob sich der Komponist er schöpft vom Klaviersessel. * Tas erste Mausoleum. König Ma u so tu s von Kariert starb etwa uni 350 vor Christi Geburt. Seine Ge mahlin Artemisia, die ihn mir unend licher Zärtlichkeit liebte, beschloß, das Andenken des Heimgegangenen durch ein herrliches Grabmal zu ehren, obgleich sich der König weder als weiser Regent noch als lapserer Krieger, sondern nur als ein habsüchtiger Bedränger des Volkes und als Seeräuber ausgezeichnet haue. Tie Königin berief bald »ach seinem Tode die besten Baumeister und Bildhauer Griechenlands »nd lrug ihnen ans. gegen königlichen Lohn das Beste zu schassen, bas ihre Meisterhand hcrvorbringen könnte So entstand das berühmte Grabmal -Mausoleum-, das im Altertum zu den siebe« Weltwundern gezählt wurde Tas Bauwerk halte eine Höhe von säst 50 Metern Aus einem massiven Unterbau von über 140 Meiern Umsang erhob sich ein tempelaniger, von 36 Säulen getragener Bau. Tas Tach bildete eine Pnramide von 24 Sinsen, aus seren Spitze der von vier Pserdcn gezogene Triumphwagen sland 'Arle misia crleble die Vollendnng des Kunst baues nicht Schade, daß das herrliche Tenkmal keinen besseren Namen ehrie und vercwiglc als den des geizigen, raubgierigen Königs. Tas Grabmal wurde im 13. Jahrhundert durch ein Erdbeben zerstört. * Entschuldigung. Mil eurem charal- lerifujchen Worte segnete Karl II von Englcmd das Zeillicbe Als die Hvjlmgc waneud sein Sterbelager umstanden und Stunde um Stunde verging, schlug der König noch einum« die '.'lugen aus und sagte lächelnd: „E»Ischulvigen Tie, meine Herren, daß ich sv lauge warten lasse!" Geistesgegenwart. In einer auser lcsenen Gesellschaft am HojeKatharlnas ll wollte eine Palastdame eben den Gemein sprach vorbringen: „Im Reiche der Blin den ist der Einäugige König", als sie Po iemkin, den bcrühnuen Günstling der Zarin, der bekaunuich einäugig war, ein ueien sah Bei den Worten: „Im Reiche der Blinden —" hielt sie verlegen mne und erröiele 'Aber Polemtin, ein Mann ' von Geislcsgegenwan, zog sie aus der > Verlegeuheil, indem er sag'.c: „'Warum brechen Sie ab, Madame" Sie waren im Bcgriss, mich zum König zu erbeben." Magisches Silbenguadral. — — — In jedes Feld ist eine Silbe einzu- : lrageu, derarl, daß die waagerechten und die' enlsprechendeu senkrechleu Reiben gleicblauteiide Wörler enthalten: 1 Alpe» Pflanze, 2. Tabalscrzcuguis, 3. Teil eines Briefes. Verwandlung. Um Hülseufrüchte zu erhalten, Nimm nur ein „i" aus einem Zlaat, Ten Kops setz' dahin, wo es stand, Tann sind die Frückne dir bekannt. Arithmetische Schcrzausga.be. sn—b) 4- r 4- G—t) -h G—vi -p -k—k> .-< — Tierbehansnng, !> -- Universum, — Kienies Gewässer, 0 — Erotische Blume, n — Gedankenblitz, k -- Biblisches Buch, x — Musiker-Ensemble. ! lAnslösuugcn in nächster Nummer.) ! Auflösung der Rätsel aus voriger Nummer. K re u ; w o r i r ä l s e l: Von oben nach ! unlen: I. Birne, 2. Nero. 3 Herr, 4 Apsel 6. Rad 7. San, 8 Grau, io Odem. i2 Eva, 14 Taube, 15 '.vieler. 16 Meile, 17 Huvel, l!» Alm, 20 Rai. 25 Oase, 27 Un. j 20 Erna, 30 Linse, 32 Ebene, 33 Zehe, ! 34 Rue, 35 Aoi, 36 Isel - Von links ! nach rechts: 1 Braun. 3 Halma, 5 Erbse. ! 8. Gera, S. Arno. 11 Odeur, 13 Edam. It> 'Mehl. 18 Aue. 10 z'lar. 21 Emu, 22 Tal, 24. Ali, 21 Boe, 26 Mui, 2> Lee. ! 30. Lear. 31 Erle. 33 Zrim, 37 Esen' i 38. Ossa. 30 Heine. 1" Nelke. II Linde I Scherzrätsei: „Fest"