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No. 35 Handelsblatt für den deutschen Gartenbau etc. 295 Antwort: In Coblenz werden die öffentlichen Anlagen, 1 auch die bekannten Rhein-Anlagen städtischerseits in Ordnung gehalten. Die Anzucht der zu den Beeten er forderlichen Pflanzen geschieht in eigenen Gewächshäusern. Sämmtliche Arbeiten geschehen unter Leitung eines Stadt gärtners. Ich glaube aber auch, dass sich von den hiesigen Handelsgärtnern keiner dazu finden würde (auch ge meinschaftlich nicht), die Arbeiten und Pflanzungen ohne Entschädigung nur zu Reklamezwecken auszuführen. Wenn sich auch sonst keiner darüber freute, würden es doch die Stadtväter thun. Coblenz. J. Walbrühl, (i. F.: G. Gassen). # , s * Antwort: Ein derartiges Verfahren existirt hier nicht. Die Instandhaltung der hiesigen Kuranlagen ist der Firma Gebrüder Siesmayer!zu Frankfurt a. M. vertragsmässig Sorten, welche die Mühe werth erscheinen liessen, beob achtet zu werden. Demzufolge nahm ich eine Vermehrung sowie Kultur beider Sorten vor und machte die Wahr nehmung, dass die eine der beiden von der alten gracilis abstammenden Sorten einen ganz niedrigen und zierlichen Wuchs aufwies und anscheinend wohl werth war, dem Handel übergeben zu werden. Leider war die Sorte zu empfindlich und verlangte eine ganz aussergewöhnliche aufmerksame Behandlung, welche sie durch ihren sehr reichen, aber kurzen Flor nicht lohnen konnte, und wurde sie dieserhalb fallen gelassen. Die zweite Sorte, welche ich von den Sämlingen zurückbehielt, war meines Erachtens eher werth dem Handel übergeben zu werden, da dieselbe so ziemlich alle guten Eigenschaften einer schönen Fuchsie in sich vereinigt. Sie ist durchaus nicht empfindlich, und bei Fuchsie „Frau Ida Noack“. Für das Handelsblatt für den deutschen Gartenbau aufgenommen in der Handelsgärtnerei von Struss d Noack in Bergedorf, für die Summe von 30 000 M. übertragen; hiesige Gärtner haben keinerlei Lieferungen und Arbeiten dabei übertragen bekommen. Die genannte Firma macht mit den hiesigen Kuranlagen insofern Reklame, als sie an verschiedenen Stellen grosse Schilde angebracht hat, die die Aufschrift tragen: „Diese Kuranlagen werden von der Firma Gebrüder Siesmayer zu Frankfurt a. M. etc. unterhalten.“ Ems. Chr. Lefebre. Fuchsia „Frau Ida Noack“ von Julius Schaetzky, Obergärtner in Bergedorf. Bei Antritt meiner hiesigen Stellung fand ich unter anderen hier aus Samen gefallenen Fuchsienpflanzen zwei sehr zeitigem .Beginn bringt dieselbe einen geradezu ver blüffenden Blüthenreichthum, sodann ist der Wuchs ein ganz eigenartig kompakter, welcher die Pflanze geeignet macht, sich in der Teppichgärtnerei einen bleibenden Platz zu verschaffen, aber auch als Topfpflanze zu kleinen 25—30 cm hohen Kronenbäumchen gezogen, wird die Fuchsie stets willige Liebhaber finden. Sie gleicht in ihrer Belaubung eher einer grossblättrigen Myrthe, welche dicht mit einer Unzahl von Blüthen übersäet ist. Die Blumen sind gut gebaut, Blüthe mittelgross, einfach, mit rosa-carmoisin gefärbter Sepale und im Aufblühen violet- blauer, im Verblühen violet-rother Corolle. Die Besitzerin der Fuchsie Frau Ida Noack, die Firma Struss & Noack-Bergedorf, beabsichtigt nun nach 4jähriger Beobachtung die wirklich schöne und dankbare Sorte im Frühjahr 1898 in den Handel zu geben, und stellt dieselbe auf der Hamburger diesjährigen Gartenbau-Ausstellung von der 3. Sonderausstellung an aus, wo sie auf ihren Werth geprüft werden kann. q