Volltext Seite (XML)
und der Fruchtansatz werden sonst gestört. Sämtliche Obst bäume und auch die Reben sind nach Beendigung der Blüten mit einer leigen Kuvferkalkbrühe, der man aus 100 Liter SO K Zucker zwecks vesserer Haltbarkeit zugesetzt hat, zu bespritzen. Sollten von ausgeführten Veredlungen einige Reiser nicht gewachsen sein, so können diese, falls noch gesunde, frische Reiser zur Hand sind, hinter die Rinde veredelt werden. Gemüsegarten. Die im April gepflanzten Gemüse müssen wiederholt gehackt, und wenn sie genügend gekräftigt sind, gehäuselt werden. Wer fleißig hackt, bekommt kein Unkraut, auch wird dadurch der Boden gleich mäßig feucht und warm gehalten. Zu dicht stehende Saaten werden rechtzeitig verdünnt. Erbsen werden behäufelt und mit Reisern versehen. Zu Anfang des Monats können noch Kar toffeln gepflanzt werden. Es gibt nun aber auch im Abb. 3. Abb.ssä. freien Land zu säen und zu Pflanzen. Vor allein von Kohl- und Salatgewächse können Aussaaten auf schattige Saatbeete gemacht werden. Von Mitts'Mai an werden an Ort und Stelle ausgesät: Bohnen, Gurken, Rote Rüben, Sommerrettich; ausgepflanzt werden in Töpfen gezogene Gurken, Melonen, Buschbohnen, Tomaten usw. Abb. 5. Zeichaer Hacke von Oskar Butter in Bautzen. Gepflanzt werden sämtliche Kohl- und Salatgewächse, Sellerie, Porree usw. Eine recht brauchbare Hacke zum schnellen Lockern des Bodens ist die Zeichaer Hacke sAbb. 5). Ziergarten. Abgeblühte Beete mit Zwiebelgewächsen, Stiefmütter chen, Vergißmeinnicht und anderen Frühlingsblumen sind zu räumen, zu graben und srisch zu bepflanzen. Zur Be pflanzung nehmen wir Sommerblumen, wie Mohn, Ritter sporn, Schleifenblumen usw., oder auch Topfpflanzen, als Pelargonien, Fuchsien, Heliotrop, Petunien, später auch Begonien usw. Alle diese Pflanzen können aber erst gegen Ende des Monats ausgepflanzt werden. Einen herrlichen Blütenschmuck bieten die Stauden. Damit nun die hoch getriebenen Blütenstengel nicht abbrechen, binden wir sie an Stäbchen. Für Nadelhölzer ist jetzt die beste Pflanz zeit, auch können Topsrosen noch gepflanzt werden. Die Knollen von Dahlien und Georginen, sowie die Zwiebeln von Gladiolen usw. müssen gepflanzt werden. Die Gehölzgruppen und Blumenbeete, aber auch die Wege und Rasenflächen sind in bestem, unkrautsreiem Zustande zu erhalten. Sollte ein Bewässern notwendig werden, so wird das zweckmäßig in den Abendstunden ausgesührt. Der Boden saugt die Feuchtigkeit innig auf über Nacht. Wird am Tage gegossen, dann verdunstet zu schnell das Wasser, bevor es an die Pflanzenwurzel gekommen ist. O. Vogelschutz. Mit 2 Abbildungen. Die Hauptbrutzeit der Vögel ist gekommen! Es gilt nun, sie während des Brutgeschäftes vor Störungen zu schützen und Beunruhigungen an den Nistplätzen fern zuhalten. Wie schon ost, so sei auch heute wieder an das Ein- fperren der Katzen erinnert. Auch die anscheinend zahmste Hauskatze geht dem Vogelfänge nach, wenn sie im Freien sich selbst überlassen bleibt; sowohl die Höhlenbrüter als auch die Freibrüter sind ihren Räubereien ausgesetzt. Nester auf freistehenden Bäunien kann man durch um den Stamm gebundene Dornenzweiqe, durch Stacheldrahtringe oder durch schirmartig an den Stämmen befestigte Draht gewebe schützen. Zum Schutze von Höhlenbrütern auf Baumgruppen, die sich durch die angegebenen Mittel schwer sichern lassen, weil die Katzen von einem Baum zum andern springen können, ist das von der Königl. Ungarischen Ornithologischen Zentrale angewendete^Ver- sahren empfehlenswert. Wie die Abbildung 1 zeigt, werden die Höhlen mit 3—4 am langen Nägeln beschlagen; die Nagelköpfe werden mit der Zange ab gezwickt. Die Kleinvögel verscheucht man durch diese Nagelreihen nicht; sie können sich auch nicht daran verletzen. Für die Katzen wird aber dadurch das Höhlenflugloch unzugänglich. Bruten in Sträuchern und nicht durch Dornen bewehrten Hecken fallen den Katzen zum größten Teile zum Opfer, namentlich wenn die Grundstücke nicht geeignet umzäunt sind. Die fest auf den Nestern sitzenden Brutvögel sind von den Katzen leicht zu überraschen. Die hilflosen Jungvögel sind vollends der Räuberei preisgegeben. Es sind erhebliche mittel bare Werte, die dem Gartenbesitzer da durch verloren gehen.! Auch auf die Eichhörnchen und auf das im Vogelschutzkalender für September 1913 besprochene sonstige Haarraubzeug möge man ein wach sames Auge haben; es gibt arge Schä diger der Vogelwelt darunter. Von Nester plündernden Vögeln kommen namentlich die Elstern und Eichel häher in Frage; sie hahen sich an Sachsens so vermehrt, daß eine Einschränkung ihrer Zahl im Interesse der Kleinvogelwelt, der sie empfindlichen Schaden zufügen, dringend erforderlich ist. Freilich ist ihr Abb. 1. Nisthöle, gegen Katzen ge schützt. manchen Stellen