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einen brauchbaren Heizapparat ermittelt worden. Mit diesem können sowohl Steinkohle, sowie gute Fettkohle, am besten in Korngröße 1, als auch gute Briketts mit Zentralfeuerungskoks ge mischt, gebrannt werden. Je besser das Heiz material, desto sicherer ist die Wirkung und desto rentabler die Anwendung. Der Heizapparat besteht aus einem Blech trichter, der aus drei abnehmbaren Füßen ruht Abb. 1. Heizapparat in gefülltem Zustand. und mit einem Deckel versehen ist. Die Durch löcherung des spitzen Unterteiles, die schräge Stellung des Mantels erzeugen den zur richtigen Verbrennung erforderlichen Luftzug und sichern eine zweckmäßige, gleiche Verbrennung. Der oben breite Trichterteil bewirkt die gleichmäßigere Ver teilung der erzeugten Wärme nach allen Seiten und wird dadurch, in Verbindung mit dem Luft zug zur Feuerstelle, eine fortwährende Luft umwälzung erreicht. Dieser Vorgang verhindert eine Beschädigung der niederen Pflanzenteile, die sich in der Nähe der Feuer befinden. Da durch wird die Heizung auch für gärtnerischeFrei- landkulturen brauchbar. Auf je 50 Hw kommt unter normalen Ver hältnisfen ein Ofen, also Abb. 2. Leerer Heizapparat, auf den preußischen Morgen 50 Stück. Die Ofen werden vor der Gefahrzeit gefüllt und mit dem Deckel zugedeckt am Ort aufgestellt. Unten kommt ein Bausch Holzwolle, darauf etwas trockenes Brennholz und dann 12—15 kA Kohlen. Die Becken können gehäuft voll sein. Der Nachtfrostwarner zeigt gleich nach Mittag an, ob in der folgenden Nacht Frostgefahr zu befürchten ist. Zum An zünden der Feuer genügen zwei Mann, einer wirft die Deckel ab und gießt etwas Petroleum auf die Holzwolle, der andere entzündet die Holzwolle mit einer Fackel von unten. So lasten sich die Apparate auf 2—3 Ku durch zwei Mann in einer halben bis dreiviertel Stunde anzünden. Es ist empfehlenswert, erst eine Reihe um die andere in Betrieb zu setzen und die Zwischenreihen erst hinzuzunehmen, wenn der Frost, den man außerhalb des Schutzbezirkes scharf kontrollieren muß, stärker zu weiden droht. Die Feuer müssen in Gang sein, ehe das Thermometer den Nullpunkt er reicht hat. Die Brenndauer beträgt 5 bis 6 Stunden, bis zum vollständigen Verlöschen vergehen ca. 8 Stunden. Die brennenden Öfen gebrauchen keinerlei Bedienung, nur bei minder wertiger Kohle wird Nachfüllen notwendig. Manche Blüten haben bekanntlich die Eigen schaft, daß der Fruchtknoten sich trotz Zerstörung des Stempels zur Frucht ausbildet, dieser Vor gang hat mit dem Frostschutz nur insofern Zu sammenhang, als der Erfolg des Heizens auch dann noch eintritt, wenn die Blüten teilweise unter Frost gelitten haben, dadurch, daß von unten Wärmestrahlung, von oben Frostwind eingewirkt haben. Die Kosten für die Heizung betragen je nach dem Preis für Heizmaterial und Arbeitslohn etwa 25 Pf. pro Apparat für eine achtstündige Brenndauer, also eine Nacht. Wenn dieses Frostschutzmittel, die Plantagen heizung, allgemein Anwendung findet, so ist es sicher möglich, den Obstbau rentabel zu gestalten. Die Sicherung des Ernteertrages wird die Grund besitzer veranlassen, für den Obstbau geeignete Grundstücke und Mittel bereit zu stellen, weil eine sichere Verzinsung des Anlagekapitales ge währleistet ist. Die Firma I. A. John A.-G., Erfurt-Nord, hat einen Plantagenheizer konstruiert und in den Handel gebracht, dessen vorteilhafte Anwen dung von den bedeutendsten Obstbaufachleuten, besonders auch von König!. Preuß. Gärtnerlehr anstalten bestätigt worden ist. Interessenten stehen Spezialprospekte „kl. 431" nebst Zeugnissen kostenlos und unverbindlich zur Verfügung. Wir verweisen auf das Inserat Seite 6 des Umschlages dieser Zeitschrift. v Ratschläge für den Monat März. Obstgarten. Mit dem Rückschnilt der Kronen junger Hoch-, Halb- und Niederstämme, ebenso mit dem Schnitt der Formenbäume darf man nicht mehr zögern, sondern er muß bis Mitte des Monats spätestens erledigt sein. Die älteren Obstbäume sehen wir noch einmal durch, um die durch Schneedruck vielleicht abgebrochenen Aste und auch die Nester von Goldafter und Baumweißling zu entfernen. Wenn auch die Herbstpflanzung fast immer am vorteilhaftesten ist, so gibt es doch häufig Fälle, wo man sie nicht ausführen konnte und deshalb im Frühjahr die Obstbäume Pflanzen muß. Die Pflanzlöcher, welche