36 setzen. An Absatz für die gewonnenen Trauben wird es wohl nie fehlen, denn die Vorliebe unserer Bevölkerung für „süßen" Weinmost ist bekannt und auch für ausgebaute Weine werden wir immer Abnehmer finden. ständige Verwachsung herbei. Das Edelreis be steht nur aus einem Auge mit kurzem Holzstück und der übrige 30—40 Zentimeter lange Teil ist die Unterlage, die aus einer „reblausfesten" Rebe besteht, einer sogenannten Amerikanerrebe (Abbildung 4). Letztere bildet nach der Auspflanzung in der Rebschule (Ab bildung 5) beziehungsweise dem Wein berg später den Wurzelstamm, und das Edelreis bildet den oberirdischen Teil des Weinstockes. Sorgfältig ist darauf zu achten, daß nie an den vom Edelreis her stammenden Rebteilen Boden gebracht wird, da sonst das Edelreis Wurzeln bildet, die wiederum von der Reblaus ver nichtet werden. Es müssen daher immer die Edelreiswurzeln entfernt werden. Sehr gut lassen sich nun die Veredlungen in einem kalten Kasten unter Glas heran ziehen, wie Abbildung 6 zeigt. Die Heranzucht des Unterlagsholzes ist immer mit gewissen Schwierigkeiten verknüpft. Die Amerikanerreben werden zu diesem Zwecke an Einzelpfählen (Ab bildung 7) oder an Zeltformen (Abbil dung 8) vorgenommen. In ungünstigen Jahren reift das Holz schwer aus und nie Jn gleicher Weise wie bei der Unterlage, ist aber auch für die Wahl des Edelreises Vorsicht geboten. Frühreifende Traubensorten, „Gutedel", „Elbling"und„Sylvaner" sowie „Frühburgunder" sind zu wählen. Hoffen wir, daß unsere Bemühungen von Erfolg gekrönt sind, diesen aufgegebenen Erwerbs zweig — den Wein Abb. 6. Veredlungen in einem kalten Kasten gezogen. (Aufnahme aus der Königl. Rebveredlungsstation Bernkastel-Cuez a. d. Mosel.) dere Anwachsprozente sind dann die Folge. Man muß daher in der Wahl sehr vorsichtig sein, und nur solche Amerikanersorten wählen, die für unsere nördlichen Gegenden passen. Wir haben daher, um diese geeigneten Sorten für das Königreich Sachsen festzustellen, Versuche einge leitet, um unsere verseuchten Weinbergsgelände wieder mit Nutzen bringenden Pflanzen zu be Abb. 7. Unterlaosreben an Einzelpfählen gezogen. (Aufnahme aus der Königl. Rebveredlungsstation Geisenheim a. Rh.) bau—wieder aus mo dernen Grundlagen aufblühen zu sehen im Sachsenlande. v Zum neuen Weinbau im Llbtal. Von Ökonomierat Garcke-Zeitz. Blicken wir einige Jahrhunderte zurück, so sehen wir in dem Elbtale ein starkes, betriebsamesVölkchen eifrig den Weinbau pflegen. Auf den Straßen zogen da mals lange Wagen züge dahin, welche