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26 Schlachtschwert wurde von unseren Kunden sehr begehrt. Ein andrer Versuch wurde mit Erbsen gemacht und wurden dieselben ebenfalls am 14. Mai gelegt. Zur Verwendung kamen die Sorten: „Grünblerbende Folger", „Wunder von Amerika", „Daisy", sämtlich von Metz L Co., Berlin-Steglitz, und „Daisy" sowie „Excelsior" von Liebau-Erfurt. Die Beete wurden in derselben Größe wie bei den Bohnen angelegt und kamen auf jedes Beet in 4 Reihen 800 Samen. Die Sorten keimten in obiger Reihenfolge, doch gingen die Samen der letzten 4 Sorten sehr schlecht auf, so daß ein Abzählen der Pflanzen nicht gut aus führbar war. Z. B. blühten die ersten Pflanzen von „Daisy"-Liebau schon, als noch immer Samen keimten. Sorte Ernte Beginn Ende Ertrag pro 9,66 hm Höhe der Pflanzen Grünbleibende Folger . . Daisy MehLCo.) Wunder von Amerika . . Excelsior . . Daisy (Liebau). 31.VII. 27.VIII 5.VIII. ö.IX. 5 VIII. 27. VIII. 5.VIII. 27.VIII. 9. VIII. 5. IX. 10,730 LK 90—100ern 11,690 „ ca. 40 „ 9,620 „ 30-35 „ 8,950 „ 35—40 „ 6,730 „ s ca. 40 „ Die Ernte wurde durch die schlechte Keimfähig keit des Saatgutes naturgemäß sehr beeinträchtigt. Zu den einzelnen Sorten wäre noch zu bemerken: „Grünbleibende Folger", Schoten mit 5—7 gut entwickelten Kernen, darf nicht zu reif geerntet werden, da sonst der Geschmack verloren geht; leidet sehr unter der Made. „ Excelsior", nur 3—4 entwickelte Kerne, die anderen verkümmern; litt wenig unter der Made. „Daisy", eine englische Züchtung, Schoten von 10—12 cm Länge mit 8-11 großen, schön entwickelten Kernen, die gut ausgewachsen noch feinschmeckend sind; keine Maden. „Wunder von Amerika" durchschnittlich 7 meist schön entwickelte Kerne; keine Maden. Durch einen weiteren Versuch wurde fest gestellt, daß Bohnen in Nester gelegt (sogen. Stufensaat) sich besser entwickelten und größere Erträge brachten, als die gleiche Anzahl Samen in Reihensaat. Die Versuche sollen in den nächsten Jahren auch mit anderen Gemüsearten fortgeführt werden und gewiß mit dazu beitragen, den Wert der einzelnen Gemüsesorten für unsere ^Verhältnisse im Westen wachsens festzustellen. v Noch etwas über Gbstbaumdüngung. Gerade über die Düngungssraged im Obstbau ist schon recht viel geschrieben und" zumal ,in den Obstbau vereinen oft gesprochen worden. Auch in unserer Vereins zeitschrist sind über diese Frage wiederholt äußerst lehr reiche Abhandlungen gebracht" worden. Und doch muß gesagt werden, daß gerade in dieser Beziehung ein „zuviel" durchaus nicht schadet. So hat sich denn auch in einem Vortrage des Bezirks- Obstbauvereins Leipzig am 3. Dezember 1913 Herr Ökonomierat Garcke-Zeitz, der eine hervorragende Autorität auf dem Gebiete der Obstbaumkultur ist, ein gehend mit der Düngungsfrage beschäftigt. Der geschätzte Redner führte etwa folgendes aus: In der deutschen Landwirtschaft, besonders aber auf dem Gebiete des Obstbaues, arbeiten wir jetzt mit ganz anderen Mitteln und nach ganz anderen Grundsätzen wie früher, dafür erzielen wir aber heute auch ganz andere Erträge als früher. Wie Untersuchungen beweisen, ist dieser Erfolg neben einer beste: en Pflege unserer Bäume, einer gründlicheren Bodenbearbeitung und der Heranzüchtung ertragreicherer Sorten, in der Hauptsache der Einführung und gesteigerten Anwendung der künstlichen Düngemittel zu verdanken. Erst seit der Landwirt den Kunstdünger hat, ist er in der Lage, alle übrigen Neuerungen der letzten Jahr zehnte in jeder Weise aufs beste ausnützen zu können. So auch der Obstzüchter. Trotzdem nun der deutsche Markt auch mit aus ländischem Obst aller Art überschüttet wird, sollen wir uns doch nicht abhalten lassen, immer mehr dahin zu arbeiten, daß wir im eigenen Lande selbst so viel Obst erbauen, um nicht mehr auf die ausländischen Produkte angewiesen zu sein. Um dies zu erreichen, muß dahin gestrebt werden, möglichst alle Jahre von unseren Obstbäumen Vollernten zu erzielen. Das kann aber nur durch eine verständnis volle Ernährung, also Düngung, unserer Bäume erreicht werden. Wir müssen dafür sorgen, daß die Bäume neben der Nahrung, die sie für die Ausbildung ihrer Früchte brauchen, auch noch die Reservestoffe ansammeln können, die sie für den Fruchtansatz für das folgende Jahr, für die Blütcnentwicklung und neue Fruchtausbildung brauchen. Unsere Kirschen, ebenso die Frühbirnen und -Apfel, haben nach erfolgter Ernte noch 3—4 Monate Zeit, in der sie wieder neue Kräfte schöpfen und die zur Frucht bildung nötigen Stoffe aufs neue sammeln können. Anders ist das bei unseren schönen Herbstreneiten und Spätbirnen, die wegen ihrer späten Aberntung nicht zur Aufspeicherung von Reservestoffen kommen können. Wenn dann solch ein Baum nach einer überreichen Ernte ein oder zwei Jahre aussetzt, so sagt man, der Baum ruhe aus. Das ist aber nicht der Fall, es liegt vielmehr daran, daß er keine Gelegenheit gehabt hat, Ersatzstoffe anzusammeln, die er infolge zu großer Erschöpfung des Bodens nicht hat finden können. Darum muß man den Bäumen zu Hilfe kommen, indem man sie regelmäßig und sachgemäß düngt. Wann, wie und womit soll man nun düngen? Nun, da sagt eine alte Kalenderregel: „Fabian-Sebastian (20. Januar) Fängt der Saft zu steigen an." Hieraus erkennen wir, wie notwendig es für unsere Obstbäume ist, daß wir ihnen den nötigen Dünger im zeitigen Herbst verabfolgen. Der Saft, der Mitte Januar zu steigen anfängt, soll doch schon die Stoffe mitbringen, deren der Baum zu kräftiger Belaubung, gesunder Blüte und reichlichem Fruchtansatz bedarf. Deshalb müssen aber diese Nährstoffe auch schon lange vorher gelöst und verteilt in der Bodenfläche vorhanden gewesen sein, die der Baum mit seinen Wurzeln durchläuft. Es ist nicht möglich, den Nahrungsbedarf der Obst bäume schematisch zu berechnen, da diese im Alter und im Wachstum sehr verschieden sind; in welcher Menge also und in welcher Art die einzelnen Nährstoffe dem Baum zu geben sind, läßt sich im allgemeinen nicht sagen, es kommt dies ganz auf die jeweiligen Verhältnisse an. Es