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— 23 — nach der Pflanzung Regen kommt, mit dem Rohr an, bei schwerem Boden tut man gut, nach einigen Stunden etwas lockere Erde auf die Gießstellen zu ziehen, damit sich keine Kruste bildet; nach diesem wird nicht mehr gegossen. Bei diesem Verfahren erntete Otto Anfang Juli die ersten Gurken (bepflanzt waren ca. 31 Ar gleich 1'/i Morgen). Über die Ernteerträge wurden genaue Buchungen gemacht; bis zu dem Zeitpunkt, wo die Landgurken einsetzten, war seine Ernte schon ganz bedeutend. Er erntete bis dahin 17t) Schock Gurken im Werte von 681,15 Mark, also die Töpfe und etwas mehr Arbeit waren bis hierher gut bezahlt, und von da ab hatte er doch die Hauptablese und erzielte immer noch gute Preise, da die Landleute zu Anfang der Ernte nur geringe Ablese haben. Am Schluß der Saison hatte er einen Ertrag von obigem 1^'4 Morgen von 158V Mark er zielt, außer Zwischenpflanzung von Sellerie, Abb. 4. Landgurke, fertig zum Auspflanzen. welcher 150 Mark, und Salat, welcher 100 Mark brachte, auf gewöhnlichem Feldacker, nicht Garten land. Desgleichen hatte er einige Beete mit Weißkohl bestellt, diese hatten nach dem Aus pflanzen eine Kälte von 8 Grad Reaumur zu bestehen, wobei selbiges nicht im geringsten ge litten hatte, wohingegen das von Plkierpflanzen zum großen Teil draufgegangen war. Der Erfolg war: Das erste Kraut (aus dem Schutzzoll) brachte 16 Mark per Schock, und konnte um den 20. Juni mit der Ernte begonnen werden, der Rest wurde etwa Mitte Juli geerntet, und brachte dieser noch 10—11 Mark per Schock, die Beete konnten nochmals bestellt werden, wohin gegen das mit Setzlingen bestellte Frühkohlfeld nicht vor Herbst leer wurde; für diesen wurde wiederholt in diesem Jahr ein Preis von 2—3 Mark per Schock am Markte geboten, also die ca. 4b Pfennig für Töpfe per Schock haben auch dabei reichlich Zinsen getragen. Dasselbe Verhältnis ergab sich bei Kohlrabi, wo die Beete am 30. Mai abgeerntet wurden und die letzten noch 2 Mark per Schock brachten. So ließen sich noch viele Beispiele anführen. Statt den kleinen Sämlingen kann man auch die Aussaat direkt in die Töpfe „Schutz zoll" ausführen, besser ist aber hineinpikieren. Wer keinen warmen oder kalten Mistbeet kasten hat, stellt die vorbereiteten Töpfchen in eine flache Kiste und füllt in die Zwischen räume Torfmull. Nun kultiviert man im Zimmer, oder wo sonst es Paßt, bis daß die Pflänzchen herangewachsen sind, um ab gehärtet ausgepflanzt zu werden. Man vergleiche die Abbildungen 2—b und man wird sich über den WertderTöpfchcn klar sein. Auch Laien sollten Versuche machen, um so mehr als der Preis derTöpfe gering ist. Größe I für Salat, Stecklinge, Teppich beetpflanzen usw. oben 4 em, unten 2 ein Durchmesser. Größe II sür Kohlrabi, Kraut, Gurken usw. oben 5^2 ein, unten 4 om Durchmesser. Größe III für Blumenkohl, Bohnen, Erbsen, Dahlienstecklinge, Levkojen und andere Sommerblumen, oben 8 ein, unten 5 ein Durchmesser. Wer sich besonders sür die Töpfe inter essiert, wolle sich unter Berufung auf den Artikel und das Inserat an Herrn Handels gärtner Otto-Liegnitz persönlich wenden. Wir können die von Herrn Otto ge machte Erfindung als eine brauchbare be zeichnen und empfehlen. (Aus: „Ratgeber für Obst- und Gartenbau.") V Wichtige Fingerzeige über die Aussaat von Geinüsesamen. In den meisten Privatgärten, ja selbst bei manchem Gärtner, kann man oft die Wahr nehmung machen, daß bei den Aussaaten ent-