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160 versteht, sie an den Mann zu bringen, dann gehört sie meines Erachtens zu den Gartenkulluren, die Geld ein bringen. R. L. V Zur Aufbewahrung der Winteräpfel. Winterapfel, die zur Aufbewahrung bestimmt sind, müssen durchaus baumreif und sorgfältig gepflückt fein. Geschüttelte oder abgesallene und auf dem Transport unsachlich behandelte' Apfel sind zur Aufbewahrung un geeignet, da die so behandelten Apfel Druckstellen auf weisen, die eine baldige Fäulnis verursachen. Dieselbe unangenehme Erscheinung zeigt sich auch bei schorfigen Äpfeln, die sich deshalb ebenfalls nicht zur Aufbewahrung eignen. Die Aufbewahrung selbst erfolgt am zweckmäßigsten aus Lattengestellen, auf welchen die Apfel in einer oder zwei Schichten übereinander gelegt werden. In sehr trockenen Räumen belegt man die Latten mit Packpapier oder Wellpappe, um die Verdunstung zu verringern in mehr seuchten Räumen legt man die Äpfel ohne Unterlage auf die Lattengcstelle, durch deren Zwischenräume in diesem Falle die Luft durchstreicheu soll. In solchen Räumen- kann man durch Aufstelleu von die Feuchtigkeit anziehendem Chlvrkalzium in flachen Gesäßen halten. Übelriechende Gegenstände dürfen in diesen die Obstaufbewahrung dienenden Räumen nicht untergcbracht werden, da die Äpfel sehr leicht schlechten Geruch und unangenehmen Geschmack annchmen. D. - N. V Ei» trauriges Gartendcnkmal! In unserer Zeit, in der die Heimat- und Naturschutz bestrebungen sich so außerordentlich entwickelt und schon so manche begrüßenswerte und von Erfolg begleitete An regung gegeben haben, berührt es sonderbar, wenn ein so bedeutendes kulturhistorisches Dokument, ein solches Pracht stück sächsischer Gartenkunst, wie es der Schloß garten in Groß-Sedlitz ist, derart vernachlässigt wird, daß er dem völligen Verfall nahe ist. Es ist dies tief be dauerlich, um so mehr, als diese denkwürdige Anlage wohl verdiente, erhalten und vorgerichtet zu werden, eher viel leicht, als manches andere, was die Heimat- und Natur- schutzsreunde mit allen Kräften zu erhalten eifrig beniüht sind. Dieser Schloßpark ist im strengen französischen Zopf stil ausgesührt. Einige charakteristische Sandsteinsiguren „schmücken" ihn, d. h. sie stellen jetzt klägliche Denkmäler dar von Verwahrlosung, erinnernd an die Zeiten, als die Soldaten Napoleons und die des siebenjährigen Krieges viele dieser Statuen verstümmelten. Es sind allegorische Figuren, die die Diana, Pomona, Flora usw. verkörpern sollen. Wenn diese hehren Gestalten nicht mehr Anmut zeigen, wenn man von ihnen auf das, was sie darstellen, schließen wollte, es wäre schlecht um die Gartenkunst be stellt! Von den ehemaligen Wasserkünsten sieht mau längst nichts mehr; früher wurde das für dieselben be stimmte Wasser aus der Müglitz durch einen bei Köttewitz befindlichen Kunstturm geleitet. Schon vor mehr als dreißig Jahren konnte Schäfer in feinem bekannten, seinerzeit sehr geschätzten Wanderbuch durch Sachsen schreiben, daß dieser Park im großen und ganzen den Eindrnck des Vereinsamten, Verlassenen mache. Und wenn man an dem simplen Schlosse, das 1720 von dem kursächsischen Feldmarschall Grafen von Wackerbarth erbaut worden war, vorüber- und zum Park wieder hinausgeht, fallen einem die hier recht zutreffenden Worte ein: Hier ist kein freier Zug der Lüfte, Es fällt das liebe Sonnenlicht Aus Statuen mit verdrehter Hüfte Und ein verzerrtes Faungesicht. Zum Ausgang treibt es dich mit Eile, Geängstigt, wie vom Spuk der Nacht: Es ist der Geist der Langeweile, Der dich vertreibt trotz aller Pracht. Es ist in der Tat schade um dies prächtige Garten gelände, und es ist zu verwundern, daß hier keine Schritte getan werden, es in seiner völligen Verwahrlosung auf zuhalten und vor dem nahen Untergang zu retten. Hier wäre ein Bemühen der Heimat- und Naturschutzfreunde ganz besonders vonnöten! U. 8. V Bücherschau. Erschienene Bücher für den Obst- und Gartenbau, mitgeteiit von Adolf Urban, Buchhandlung, Dresden, Wilsdruffer Straße 21: Mertens, R., Dörrbüchlein für Haushalt und Kleinbetrieb. Anleitung zum Trocknen von Obst und Gemüse auf den Geisenheimer Trockenapparaten nebst Schlußwort über die Zubereituug der Dörrgemüse in der Küche. 7. Auflage. Neubearbeitet vom Garten-Inspektor Obstbaulehrer E. Junge. 62 Seiten mit 17 Abbildungen, 1914. (R. Bechtold L Co., Wiesbaden.) 1 M. - der„Ieitscbrjft kür Obst- und II.2LXGartenbau" sickern infolge ckrsr grossen Verbreitung den denkbar besten Erfolg! Zur Anlegung einer Obstpflanzung werden für kommendes Frühjahr einer Stammhöhe von mindestens 1,80 in, benötigt. Wir bitten ausführliche Angebote über folgende Sorten bis spätestens 30. Oktober 1014 erstklassige Apfelbäume mit hier einzureichen. Harberts Renette . . Gelber Edelapfel . . Schöner von Voskoop Champagner-Renette Casseler Renette . . Winter-Taffet-Apfel . Lieferung ho Wilsdruff, am 24. September 1914. . (voraussichtlicher Bedarf 45 stück), 87 125 93 ,, 104 117 frei Wilsdruff zu erfolgen. Der S t a d t r a t. Verantwortlich für die Redaktion: Martin Lindner, DrcSden-A., Sidonienstraße 14, Geschäftsführer deS Landes- Obstbauvereins für das Königreich Sachsen. — Verlag und Druck von C. Heinrich, Dresden-N., Kl. Meißner Gasse 4.