Volltext Seite (XML)
Zubereitung: Äpfel waschen, Blüte, Stiel und fleckige Teile entfernen; Äpfel in kleine Stücke schneiden, mit dem Wasser weichkochen; durchrühren, mit Zucker und Zitronensaft abschmecken, die aufgelöste Gelatine zufügen, gut vermischen, in Glasschale füllen und erkalten laffen. Vanillebeiguß oder Schlagsahne dazu. Kalte Speise von Sauerkirschen. Zutaten: 2 Pfd. Sauerkirschen, 75 A Kartoffelmehl, 200 A' Zucker, j '/z I Wasser. Zubereitung: Die entsteinten Kirschen mit dem Zucker garschmoren; das in Wasser aufgelöste Kartoffel mehl dazugeben, aufkochen und erkalten lasten. Mit Milch oder Vanillebeiguß zu Tisch geben. Statt der Kirschen können auch Himbeeren, Johannisbeeren oder solche gemischt verwendet werden. v Die restlose Verwertung der Obsternten. Ws wäre sehr zu wünschen, daß in diesen ernsten Zeiten das Obst nicht wie es leider auf den Märkten den Anschein hat, zu einem Ge nußmittel gemacht wird, sondern vielmehr als Nahrungsmittel voll zur Geltung kommt. Ich fand vor 'einigen Tagen ein Inserat in einer Tageszeitung des Erzgebirges, welches ankündigte: „Billiges Abendbrot! Stachelbeeren zu 10 Pf. ein Pfund." In der Tat kann beim Butterbrot anstelle von Wurst ufw. Obst treten und nicht allein die Kinder werden ihren Hunger und Durst damit stillen können, auch die Erwachfenen werden die Wohltaten des Obstgenusfes schätzen. Viel zu wenig wird Obst zu den Mittagsmahlzeiten verwendet, obgleich sich aus Obst in Verbindung mit Kartoffeln, Reis usw. oder für sich allein sehr nahrhafte, bekömmliche und billige Gerichte Herstellen lasten. In vergangenen und wirtschaft lich ungünstigen Zeiten hat man sich stets an diese Tatsachen gehalten, sonst hätte sich der Obst bau nicht Jahrhunderte hindurch erhalten. In der langen Friedenszeit war Gelegenheit geboten, die Obstkulturen zu verbessern, andere und besser verwertbare Sorten sind geschaffen worden, umfangreiche Pflanzungen sind entstanden, eine sachgemäße Baum- und Bodenpflege wurde durchgeführt und Methoden zur restlosen Ver wertung der Obsternten wurden ausfindig ge macht und allen Volkskreisen gelehrt. Jede Frucht ist uns und muß uns als Nahrungsmittel wert voll sein. Mutter Natur verlieh vielen Früchten außerdem eine heilkräftige Wirkung. Schwer Erkrankten ist bei hohem Fieber Obst oft die einzige Linderung und Nahrung. Versuchen wir deshalb alles, um das Obst gut zu ernten und zu verwerten und versuchen wir auch als Obst züchter denjenigen Obst und Obstprodukte zu zuführen, die im Kampfe um die Erhaltung unserer Scholle erkrankten. Alles, was von jeher dem Obstzüchter emp fohlen wurde, hat jetzt doppelte Bedeutung. So ist jede Birne, jeder Apfel forgfältig vom Baume zu nehmen, das Abbrechen eines Stieles und jede Druckstelle können Fäulnis verursachen. Die Früchte müssen aber auch am Baume völlig reif werden. Zu früh geerntetes Obst hat nicht die Nähr- und Heilkraft und nicht die Haltbarkeit des reifen Obstes. Beim Einpacken zum Versand und beim Einbringen ins Lager ist gleichfalls größte Sorgfalt zu verwenden. Wurmige und gedrückte Früchte, sowie alles Fallobst ist alsbald zu verwerten, fei es, daß dasselbe sofort im Haushalt verbraucht oder daß es bei zu großen Mengen zu Dauerprodukten verarbeitet wird. Die Preise für frisches Obst sind gegenüber anderen Jahren und anderen Lebensmitteln niedrig zu nennen. Die Lebensmittelpreise haben sich erhöht, die Obstpreise (auch Gemüsepreise) fallen. Somit ist das Obst um fo mehr berechtigt als Er gänzung der Lebensmittel betrachtet und verwendet zu werden. Diese Erkenntnis wird sich bahn brechen und deshalb sollten die Obstzüchter, auch wenn die Preise nicht immer die frühere Höhe erreichen, ihr Obst soweit es sich hierzu eignet, verkaufen. Gelingt es in dieser ernsten Zeit den Obstgenuß allgemeiner zu machen, dann ist eine wesentliche Arbeit zur Erhaltung und Förderung des heimischen Obstbaues geleistet worden. Die haltbaren Sorten des Herbstes und Winters werden am besten nicht vom Baum weg sämtlich verkauft, einen Teil, vielleicht den größeren der Ernte, wird man einlagern und nach und nach verkaufen. Eine Einfuhr von Obst aus dem Aus lande, unter der die Obstzüchter sonst zu leiden hatten, wird kaum eintreten und deshalb steht zu erwarten, daß frische Früchte im Winter und Frühjahr gesucht sind. Geringere Ware und schnellvergängliche Früchte, besonders Birnen und Pflaumen, sind vor dem Verderben zu schützen. Jetzt gilt es, die in jahre langer Tätigkeit der Obstbauförderung gegebenen Anweisungen und Erfahrungen wirtschaftlich völlig zu verwerten. In den meisten Fällen wird auf eine umfäng liche Verarbeitung zugekommen werden müsfen. Als billige, Material sparende Methoden kommt das Trocknen der Früchte und die Muskocherei in Frage. Das Trocknen oder Dörren der Früchte. Besonders beliebt und bis auf die heutige Zeit erhalten hat sich das Trocknen der Pflaumen.