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119 Hang gebracht werden, und sollen gleichzeitig die Annehmlichkeit der erleichterten Beschickung bringen. Lindner. Abteilung 4: Obst- und Gemüse- Dauererzeugnisse, in Haushaltungen hergestellt. Ein Gebiet wie dieses, das in jahrelanger, zielbewußter Arbeit aller Beteiligten, besonders auch der Vorsitzenden der Bezirks-Obstbauvereine, eine Verbreitung und Wertschätzung in solchem Umfange gefunden hat, daß es wohl keine Kor poration geben dürfte, die gleiches nachweisen kann, sollte ein Glanzpunkt der Ausstellung werden. Bei der Aufstellung der Ausgaben ist man in Einzelheiten gegangen, um die Vielseitigkeit der Obstverwertung zu zeigen und damit gleichzeitig die mannigsaltigste Verwendbarkeit des Obstes im Haushalt. Beim Anblick der Konserven müssen die Stadtleute wieder Lust zur „Küche" bekommen. Die Anforderungen an den einzelnen Aussteller sind nicht groß: mit drei Glas oder Flaschen einer Art bei den Einzelausgaben und einem Glas oder Flasche einer Art bei Sammelausstellungen werden die Kräfte des einzelnen Haushaltes nicht überspannt. Eine reiche Beteiligung ist möglich. Schwierigkeiten wird der Versand der Gläser zur Ausstellung machen. Hierzu einige Finger zeige. Jedes Gefäß ist einzeln in doppeltem Zeitungspapier einzuwickeln; beim Einwickeln und bei allem Bewegen der Gefäße sind diese nicht zu schütteln oder zu stürzen. Zum Versand bringt man die Gefäße in feste, starke Kisten, deren Boden, Seitenwände und Deckel sich nicht bewegen. Auf den Boden der Kisten bringt man eine dicke und ganz gleichmäßige Schicht Holzwolle. Die mit Papier eingewickelten Gefäße werden dicht an einandergestellt und jeder Zwischenraum mit Holz wolle fest ausgefüllt. Es muß Schwierigkeiten machen, ein Gefäß herauszubekommen. Eine Kiste sollte nicht schwerer, aber auch nicht leichter wie 150 Pfund und mit zwei abstehenden Griffen versehen sein. Damit veranlaßt man die Roll knechte und Güterarbeiter zum Tragen. Außerdem bemerkt man auf dem Deckel der Kisten: „Nicht stürzen und rütteln, nur tragen!" „Ausstellungskonserven in Ghäsern." Die Ausstellungsleitung wird einen sorgfältigen Transport veranlassen. Um das Ausstellungsbild gleichmäßig und angenehm zu gestalten, werden Gläseretiketten zum Preise von 1 Mark sür 100 Stück durch die Ausstellungsleitung vermittelt. Der Betrag ist bei der Bestellung mit einzusenden; weniger als 100 Stück auf einmal können nicht verschickt werden. Lindner. Abteilung 5: Die Lehrmittel-Ausstellung. Die Aufgabe 52 wird den bis jetzt bereits sichtbare Erfolge zeigenden Obstanlagen einen belehrenden Stoff entnehmen, der durch beschrei bende Wiedergabe des ersten Entstehens, der aufgewendeten Arbeit und Kosten zeigt, womit der Neuling bei Schaffung einer Obstanlage zu rechnen hat, um ihn vor Mißhelligkeiten zu bewahren. Es werden ferner die Aufzeichnungen über Erträge den Nutzen der Anlage wiedergeben, nachdem die Unkosten abgerechnet sind. Natürlich wird es sich in der hier gestellten Aufgabe nur um Einreichung solcher Anlagebeschreibungen handeln dürfen, die nicht nur mit Kostenaufwänden angelegt, fondern auch vom Zeitpunkte der Anlage sachgemäß gepflegt worden sind und von vornherein sich in Kulturböden sowie Lagen befinden, welche ein Fortkommen einer Obstkultur ermöglichen. Wo gegenteilige Mitteilungen ge macht werden mußten, wären diese sorgsam an- zufühcen, um auch hieraus zu sehen, welchen Fehlern man sür die Zukunft auszuweicken hätte. Kurz, die Aufzeichnungen müssen den Tatsachen entsprechen und sollen nichts beschönigen, damit sie auch wirkliche Lehraufzeichnungen für den sich dem Obstbau nähernden Interessenten werden. Bei der Aufgabe 53 werden Entwürfe größerer, also solcher Anlagen gezeigt, die im Sinne des Erwerbsobstbaues geschaffen sind und durch die genaue Aufzeichnung zeigen sollen, wie Einteilung, Entfernung, Art der Bepflanzung geschehen sind und welche Lehren sich daraus ergeben. Die nächsten beiden Aufgaben 54 und 55 werden unseren Gartenfreunden reichlich Gelegenheit geben, sich über ihre Haus- und Schrebergärten zu äußern, wie wohl auch Neuprojekte hier zur Nachahmung vorgeführt werden dürften, um dem Gartenliebhaber, der die Ausstellung besucht, An regung für feine Gartenneuschöpfungen zu geben. Was uns die Aufgabe 57 abfordert, ist auf sehr breiter Grundlage gedacht und wird in erster Linie sehr wertvolle Beweise über die Rentabilität der Obstanlagen geben, wenn Besitzer von An lagen ihre sorgfältig durchgeführten Aufzeichnungen über Erträge, möglichst Jahrzehnte zurückliegend, darbieten. Hier können auch die aus der Blüte zeit gewonnenen Aufzeichnungen, wenn die Wit terungsbeobachtung damit verbunden wird, ein dankbares Material über die vor Spätfrösten am sichersten dastehenden Sorten einer Gegend geben. Diese Aufzeichnungen werden bei späterer Sortenauswahl, wenn Neupflanzungen zu schaffen sind, ein dankbares Unterlagematerial zeitigen. Es sollten die verehrten Leser der Zeitschrift gerade diefe Mitteilungen nicht zurückhalten, weil die Sortenfrage hinsichtlich der Widerstandsfähig keit noch recht große Lücken aufzuweisen hat. Die Ergebnisse von Düngungsversuchen werden wohl keinen so großen Raum einnehmen,