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handelsmäßig in Kisten verpackt ausgestellt werden, sondern nur die Hälfte. Die andere Hälfte wird frei aufgelegt; damit gewährleistet der Aussteller gleichzeitig auch seine Rechtschaffenheit in der Sortierung. Ferner erhöht sich dadurch der Wert der Ausstellung; denn Massmobst aufgelegt, muß zum Besuch der Ausstellung und zu gutem Absatz für die Aussteller führen. Unter gleichen Gesichtspunkten sind die Auf gaben zur Versorgung von herrschaftlichen und bürgerlichen Haushaltungen mit frischem Obst gestellt. Der breiten Öffentlichkeit muß gezeigt werden, nach welchen Gesichtspunkten die Aus wahl von Obstiorten für den Winterbedarf zu erfolgen hat. über der Erzeugung von Massen obst wird immer auch die Verbesserung der Quali tät zu erstreben bleiben. Das ist die Veran lassung gewesen, einen „Einzelsorlenbewerb" zu veranlassen. Die Festlegung der Sorten ist nach zwei Gesichtspunkten erfolgt: 1. Die Sorten müssen besondere Ansprüche in der Kultur stellen. 2. Die Sorten müssen einen Mehraufwand an Arbeit und Kosten durch entsprechende Qualität, die mit erhöhtem Verkaufspreis in Einklang ge bracht werden kann, lohnen. Es geht bei diesem Wettbewerb darauf hinaus, die größte Vollkommenheit der Früchte bestimmter Sorten zu zeigen und den Laien zu sagen, daß das „Dickste" nicht immer das „Beste" ist. Mit diesen wichtigen Aufgaben hätte man es bewenden lassen können, wie es auch ursprüng lich geplant war, wenn nicht die Verpflichtung bestehen würde, dem Publikum vorzuführen, in welcher Weise der Einkauf des Wmter- bedarfes an Obst zu erfolgen hat, daß eine oder zwei Sorten nicht genügt und daß die Sorten zu verschiedenen Zeiten auch im Winter genußreif werden. Das Publikum muß aber auch erfahren, daß mit einigen wenigen Pfund kein Winterbedarf gedeckt ist und schließlich, daß hinsichtlich der Sorten wohl eine Beschränkung nur im Geschmack des Käufers besteht. Wie deshalb der Aussteller die Sorten nach ihrem Wert zusammenstellt, ist einerlei, das ist eine Geldfrage, die hier nicht hineinspielt, weil sie letzten Endes zwischen Verkäufer und Käufer geregelt wird. Wer als Aussteller über genügend Obst verfügt, kann diese Aufgaben 16 und 17 : „Versorgung eines herrschaftlichen bezw. bürger lichen Haushaltes mit Obst usw." wiederholt lösen. Zum Nachteil seines Absatzes dürfte das sicher nicht sein. Es ist hinlänglich bekannt, daß es an guten Winterbirnensorten mangelt. Um solche zu er mitteln, ist die Aufgabe 15 eingefügt. Sie kann von allen Obstbauintereffenten, ob Erwerbs züchter oder Liebhaber, ob Baumschulenbesitzer oder Verein, gelöst werden. Eine gleiche um fängliche Beteiligung läßt auch die Aufgabe 18 zu: Eine neue zweckmäßige Art von Obst verpackungen usw. Diese Frage wird nicht sehr leicht und schnell gelöst werden können, doch werden neue Anregungen auf bessere Wege führen. Es erübrigt sich, weiter auf die Notwendig keit einer sauberen Verpackung, sorgfältige Aus wahl der Früchte usw. einzugehen, da solche An forderungen jeder Ausstellung hinlänglich bekannt sind. Lindner. Abteilung 3: Sammelausstellungen. In den Abteilungen 1, 2, 4 und 5 sind die Aufgaben abgegrenzt und die Aussteller treten auf bestimmten Gebieten des Obstbaues in Wett bewerb. Ganz anders geartet ist die Abteilung 3: Sammelausstellungen. In dieser soll sich jeder Aussteller frei entwickeln können. Er ist nicht an die Anzahl der Früchte, nicht an Arten und Sorten, nicht an einen bestimmten Aufbau der Produkte und an die Form der Ausstellungs behälter gebunden. Jeder Obstzüchter und jede Körperschaft soll ganz den gegebenen Verhält nissen entsprechend ausstellen können. Die Gruppierung der Aussteller ist nach Aufgaben erfolgt. Die Beschickung möchte reich ausfallen; denn nur auf diese Weise entsteht eine wechsel volle, lehrreiche und unterhaltende Abteilung von kleineren und größeren Ausstellungen in der Ausstellung selbst. In den einzelnen Aufgaben der Sammelausstellung können die Aussteller zur Bearbeitung ihres eigenen Ausstellungs planes die Aufgaben benutzen, die außerhalb der Abteilung 3 (ganz allgemein genommen) verzeichnet sind. Werden die Bezirks-Obstbau vereine oder körperschaftlichen Mitglieder von Bezirks-Obstbauvereinen oder Gemeinden diese Angaben benutzen, dann wird keiner dieser Aus steller über die Art seiner Beteiligung in Ver legenheit kommen. Für den Einzelaussteller, den Liebhaber und Erwerbszüchter sind einige Aufgaben gestellt, die für die Hebung des Obst baues von Nutzen werden sollen. Es werden praktische Beispiele gefordert, denen andere nach eifern sollen. Auch die Sortenliebhaberei soll man nicht ausschalten und es werden deshalb Sammlungen von Sorten des engeren und weiteren Landessortimentes, Sammlungen von Trauben, von Nüssen, von Quitten usw. gefordert. Es soll hervorgehoben werden, daß der Umfang der Ausstellungen des Einzelnen an nichts gebunden ist. Es stehen Tischflächen von 1, von 1^2, von 3 und 6 laufenden Metern und von 1 bis 2 rn Breite zur Verfügung. Die Abgrenzung der Tische wird mit der Gesamt dekoration der Ausstellungshallen in Zusammen-