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111 bei Pulsnitz Der Besuch galt dem dortigen Bruderverein, um die gemeinsamen Interessen auszutauschen und zu pflegen. Der Weg führte von den historischen Rehns- dorser Linden über den altersgrauen Knotensteg durch den Schweinegrund und Schwarzenteich nach der Finken schenke. Hierselbst gab ein frischer Trunk srische Kraft zur erneuten Fortsetzung des Weges durch die herrlichen Waldesgründe. Nach kurzer Wanderung wurde Forsthaus Ohorn erreicht, woselbst der Obstbauverein durch seinen Vorsitzenden, Herrn Horn, einen herzlichen Willkommen gruß bot. Herr Oberförster Rußig war so liebenswürdig, von der Galerie des Forsthauses einen Rundblick zu ge währen und hierzu die Erklärung zu geben. So weit das Auge schweifte, bot sich ein wunderbares, kaum wieder zugebendes Bild. Steil bergab ging's nach dem sich stundenweit streckenden Jndustriedorfe Ohorn, unserm Ziele, der Silberweide, zu, wo der Bruderverein versammelt war und uns nochmals herzlichst willkommen hieß. Hier wurde eine Kasfeepauje eingeschoben. Da auch die werten Damen nebst Kindern an unserm Ausflug teilgenommen hatten, ließ es sich nicht umgehen, eine Spaltung vorzunehmen. Obengenannte zogen der großen Anstrengung wegen vor, den Rückweg mittels Bahn von Pulsnitz über Kamenz einzuschlagen. Unter der liebenswürdigen Führung des Herrn Riltergutsgärtner Fobe-Ohorn besuchten die Damen die Kakteensammlung der Rittergutsgärtnerei (Besitzer derselben ist Se. Exzellenz Generalleutnant Hem pel). Selbige ist die bedeutendste Sammlung von ganz Deutschland und bot sehr viel Interessantes. Hierauf lehrten die Damen, wie oben beschrieben, zurück. Die sich stark fühlenden Gäste und Mitglieder besichtigten hierauf den Gartenbaubetrieb der Firma Gebr. Wehner, welcher eine Fülle Interessantes bot. Rosen- und Beerenobst- Kulturen sind Spezialität des Geschäftes. Hieran an schließend wurden verschiedene Obstgärten, z. B. der gut gepflegte Formobstgarten des Herrn Ernst Schöne usw., besichtigt. Ab und zu bemerkte man noch einige blühende Apfelbäume. Dann wurde noch die oben ermähnte Kakteen- fammlung und zum Schluß die Beerenobstplantagen mit neuzeitlich angelegten Obstverwertungsräumen des Herrn Emil Freudenberg besichtigt. Die Erdbeeren standen gerade in der vollsten Blüte, eme wahre Pracht. Die kurz vorhergegangsnen Nachtfröste halten ganz unbedeutend geschadet. Ein weiterer Besuch soll der Obstverwertung im Betriebe gelten, und war Herr Freudenberg so liebenswürdig, uns schon im voraus cinzuladen. Einer uns zu Ehren anberaumten Versammlung konnten wir leider nur der Eröffnung beiwohnen, weil die Zeit zu weit vorgeschritten war. Frohgemut, mit dem Bewußt sein, einen herrlichen Nachmittag im Kreise gleichgesinnter Obstbausreunde verlebt zu haben, wurde der Rückweg über Obersteina-Rehnsdorf angetreten. Schreiber dieses, Baumschulenbesitzer E. Sperling jun., Bad-Heil b. Ka menz (Sa.), war es vergönnt, an der weiteren Versamm lung teilzunehmen, welche soviel Anregungen und Beleh rungen bot, daß es unmöglich ist, hier alles wiederzugeben. Das eine möchte jedoch nicht unerwähnt bleiben, daß es für einen Obstbauvercin von großem Werte ist, mit seinem Nachbarverein in steter Fühlung zu stehen. Denn dadurch wird man angeregt zu neuer, erfolgreicher Arbeit, diese und jene Frage wird geklärt, Neuerungen werden be sprochen resp. ausprobiert und verschiedenes mehr. Noch mals von dieser Stätte aus dem lieben Bruderverein Ohorn unsern herzlichsten Dank und auf Hohes Wieder sehen in Elstra. E. Sperling jrrn. V Geschäftliches. Ein Wink zur Einmachezeit! Mit dem Frühobst beginnt wieder die Zeit, um Keller und Vorratsräume zu füllen. Darum heißt es Flaschen, Büchsen, Gläser, Töpfe nachsehen, ob alles in gutem Stande ist. Da wird manches ergänzt werden müssen. — Ich glaube daher, ist es gerade jetzt die richtige Zeil, eine Sache zu besprechen, welche ich mit gutem Gewissen als außer ordentlich praktisch empfehlen kann. — Seit zehn Jahren arbeite ich mit den Krumeich'schen Konserve n trügen und zwar brauche ich dieselben für alle Dunstsrüchte, und ich kann wohl sagen, niemals hat mir das „Dunsten" mehr Freude gemacht, als seitdem ich mit dem Krumeich'schen Krug arbeite. — Wie schnell sind da ganze Berge von Stachelbeeren, Kirschen, Erdbeeren, Aprikosen usw. unter gebracht. Da ist zuerst das bequeme Einfüllen. Sind die Krüge fertiggcstellt, Gummiringe darauf, auf diesen die rostfreien Aluminiumdeckel, die Bügel darüber, dann herein in das kochende Wasser. Da brauchen wir auch keine Sorge zu tragen für Strohverpackung im Kessel. Direkt aus den Boden und fest aneinander können die Krüge gestellt werden. Ein Zerspringen gibt es nicht, das ist einfach ausgeschlossen. Nach kurzer Zeit ist der erste Kessel fertig. Da können die sterilisierten Krüge sofort herausgenommen und gleich in dem heißen Wasser wieder eine neue Partie ausgestellt werden. Der Krumeich's Krug verträgt jeden, selbst den krassesten Temperaturwechsel. — Zuerst habe ich mit einigen Äugen angefangen, dann von Jahr zu Jahr meinen Bestand ergänzt, und es jetzt auf einen ziemlich großen Bestand gebracht. Da ich für jede praktische Neuerung zu haben bin, so habe ich im Laufe der Jahre nebenbei immer noch Versuche mit anderen Systemen gemacht, so z. B. mit Krügen mit Glasdeckeln. Es ist ja richtig und ganz nett, wenn man sich überzeugen kann, lvas im Krug enthalten ist; das will ich gar nicht bestreiten. Aber anderseits ist dies beim Krumeich's Krug gar nicht nötig. Was darin ist, ist gut. — Außerdem hätte ich meinen Bestand an Krügen aus Grund der Erfahrungen mit Glasdeckeln niemals ergänzt, und ich behaupte, der Verschluß von Krumeich's Krug mit dem Aluminiumdeckel ist der praktischste und sicherste. Der Krug ist in allen Größen (von H?, 1, 1'/s, 2, 3, 4, 5 Liter) erhältlich, entweder durch die Firma Wilhelm Krum eich in Ransbach X.Mesterwald) direkt, oder durch deren Verkaufsstellen, die sich infolge der allgemeinen Ver breitung des Kruges heute wohl an jedem größeren Platz befinden. Die verschiedenen Größen des Kruges machen ihn auch für jeden Haushalt passend. Weiter ist es eine große Annebmlichkeit, daß die Krüge sehr leicht zu reinigen sind. Das Material des Kruges ist ähnlich den bekannten Sauerwasserkrügen und ist ebenso wie diese braun-salz- glasiertes Steinzeug; sie sind also nicht leicht zerbrechlich. Es sollte mich freuen, wenn es mir möglich gewesen sein sollte, durch diese meine Ausführungen Biele zu einem Versuch veranlaßt zu haben. Ich bin überzeugt, sie werden mir dankbar fein. Hoskonditor Adolf Meier. V Mcherschau. Nachstehend verzeichnete Bücher sind bei der Schrist- leitung eingegangen. Eine Besprechung behält man sich vor. Rücksendung der Bücher findet nicht statt. ,,Wie lege ich einen Garte» an." Ein neues Gartenbuch. Im Auftrage der Gesellschaft für Heimkultur herausgegeben vom König!. Landesökonomierat und Garten baudirektor August Siebert, Direktor des Frankfurter Palmengartens, Professor Schölermann und Garten- inspektor Krauß. Mit weit über 200 Abbildungen und Gartcnplänen. 344 Seiten Lexikonsormat. Preis 6 M., Originalband 7 M. 50 Pf. (Porto 50 Pf.) Westdeutsche Verlagsgesellschaft m. b. H-, Wiesbaden. Es ist ein her vorragendes Werk der Gartenlileratur, ein stattlicher Band, dessen Vorzüge Übersichtlichkeit, Reichhaltigkeit und Gründ lichkeit sind. Man muß sich in das Buch vertiefen und wird dann erkennen, mit welcher Liebe zur Sache alle Einzelheiten klar gelegt werden, wie man den Garten um