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101 Im Jahre 1911 zählte der Verein 10 984 persönliche und 326 körperschaftliche Mitglieder, „ „ 1912 „ „ „ 11505 „ „ 347 „ „ „ „ 1913 „ „ „ 11729 „ „ 372 Hierzu 62 Ehrenmitglieder. Somit 1913 gegen das Jahr 1908 ein Mehr von 2595 persönlichen und 112 körperschaft lichen Mitgliedern. vvv Bekämpfung der beiden Rebkrankheiten: l. BIattfalIkrankheit(perono8por3viticolL)und 2. Samenbruch (Oiäium Tuckeri). Mit 4 Abbildungen.») „Der sicherste Erfolg kommt der vorbeugenden Behandlung zu." 1. Perono8poraviticola (Blattfallkrankheit, falscher Mehltau, LederbeerenkrankheW A Z befällt alle grünen Teile der Rebe, vor allem aber die Blätter, an deren Unterseite sich glän- Abb. 1. Von der ksronosxors. befallenes Rebblatt. Unterseite. a --- die weißen Pilzrasen. zend weiße Pilzrasen bilden, die sich bei erkrank ten Blättern bald längs der Blattrippen, bald größere Flächen des Blattes bedeckend, vorfinden (Abb. 1). Auf der Blattoberseite entstehen, ent sprechend dem Pilzrasen auf der Unterseite, gelbe Flecken, die später braun werden und vertrock nen (Abb. 2). Beim Fortschreiten der Krankheit wird das Blatt schließlich ganz vertrocknen und abfallen (Name: Blattfallkrankheit). In ähnlicher Weise können auch die jungen grünen Triebe be fallen werden, außerdem die Blüten und die *) Die Abbildungen sind dem Handbuch des Wein baues von Babo und Mach (Verlag Paul Parey, Berlin L'tV.) entnommen. Früchte. Die befallenen Blüten trocknen ein und erkrankte Beeren schrumpfen später von der An satzstelle wie ein Tabaksbeutel ein, werden dann welk und faltig, bis sie endlich ganz vertrocknen und abfallen (Abb. 3). Bekämpfung: Eine wirksame Bekämpfung ist nur mit Kupferkalk- oder Kupfersodabrühe mög lich. Das erste Bespritzen hat etwa zwei bis drei Wochen vor der Blüte, Mitte bis Ende Mai, zu geschehen. Hierzu verwendet man die Abb. 2. Von der ksronospora befallenes Rebblatt. Oberseite. a -- die braunen Flecken. 1°/oige Brühe. Die zweite Bespritzung hat als bald nach der Blüte und die dritte Bespritzung etwa Ende Juli zu erfolgen. Die beiden letzten Bespritzungen werden- mit 2o/gigen Lösungen ausgeführt. Bei naßwarmer Witterung sind die Bespritzungen zu wiederholen und zwar möglichst bald hintereinander. Junge Anpflanzungen und die Reben an Häuserwänden sind zuerst und be sonders gründlich zu besprühen, da hier die Krank heit zuerst und besonders stark aufzutreten Pflegt. Herstellung der Spritzbrühen. u) Kupferkalkbrühe: Man löst zu einer 1°/vigen Lösung erst 1 KZ Kupfervitriol in 50 l