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9t von Nostitz-Wallwitz bei einem am 18. Dezember 1913 gemachten Besuche sich zur Übernahme des Amtes eines ersten Bereinsvorsitzenden bereit erklärt habe. Alsdann hielt Herr Kantor Leucht, jetzt in Leipzig, einen Vortrag über das Thema: „Wie erziehen wir unsere Kinder zu Freunden des Obstbaues?" Der Redner verbreitete sich einleitend über den großen Wert des Obstbaues in wirtschaftlicher, gesundheitlicher, ästhetischer und auch in religiöser Beziehung. Vor allem suchte er die Bedenken zu entkräften, die häufig in bezug auf die Wirtschaftlichkeit des Obstbaues geäußert werden und nahm dann seine persönlichen Erfahrungen als Lehrer einer ländlichen Gemeinde als Grundlage bei der Behand lung der Frage: „Wie und warum sollen wir bei den Kindern die Liebe zum Obstbau wecken?" Er zeigte dabei, wie er durch Anschauungsunterricht im Schulgarten die eigene Begeisterung für den Obstbau leicht und mit unerwartetem Erfolg aus seine Schüler übertragen habe. Solcher Unterricht bilde für den Lehrer eine reine Freude und zeitige besonders auch ein Aufhören des Obstdiebstahls und des Baumfrevels von feiten der Schulkinder. In dem Obstbauunterricht, so betonte der Redner, müßten die Kinder in der Pflege kranker und in der Art der Erhaltung gesunder Bäume unterwiesen werden. Vor allem sei der Obstbau ein vortreffliches Mittel, den Menschen zu einer harmonischen Lebensführung zu er ziehen. Herr Pflanz dankte dem Herrn Vortragenden und bat, recht viele Mitglieder zu werben und möglichst zu jeder Versammlung Obst sowie pflanzliche und tierische Schäd linge zur Besprechung mitzubringen. Die Versammlung am 18. Februar war zugleich die der elften Jahreshauptversammlung. Redner des Abends war der staatlich diplomierte Gartenmeister Herr Fr. Saftender g- Leipzig. Er behandelte das Thema: „Was können die Großstädte zur Förderung des Obstbaues tun?" Redner gab in seinen Ausführungen recht viele Wege an, Ivie besonders große Stadtgemeinden recht fördernd wirken könnten dadurch, daß sie Teile ihrer großen Ländereien an Erwerbsobstzüchter zu einem angemessenen Pachtzins aus lange Jahre abgeben. In seinen Ausführungen be kamen auch die Hausfrauen der Großstädte „eins mit ab", indem er bemerkte, daß so viele Hausfrauen wenig Inter esse für Obst im allgemeinen, noch für die Frischobst verwertung hätten. Insoweit müßte die Großstadtschule helfend und sördernd eingreifen und die weibliche Jugend in Kursen in praktischer Weise auf die Obstverwertung anleiten. Der Herr Vortragende erntete für seine an regenden Ausführungen reichen Beifall. Den geschäftlichen Teil der umfangreichen Tages ordnung erledigte man vor Beginn des Vortrages. Es wurde der Jahresbericht durch" den Schriftführer vor getragen und der Kassenbericht durch den Schatzmeister, Herrn Amtsstraßenmeister Bachmann, erstattet. Der bisherige Schriftführer, Herr Sekretär Raschke-Mark kleeberg, wurde wieder- und an Stelle des Herrn Prof. Or. Borges Herr Amtsstraßenmeister Möbius als Bei sitzer neugewählt. Die Jahresrechnung wurde richtig gesprochen. Zu der 51. Ausschußversammlung am 14. März in Dresden wurden Herr Pflanz undHerr Sekretär Raschke abgeordnet. Im Jahre 1913 hat der Verein 7 Monatsversamm lungen und hauptsächlich wegen des Jahres der Jubiläen nur eine Wanderversammlung — Rötha — abgehalten. Für jede Versammlung war ein Vortrag vorgesehen. Nur ein Obstverwertungskursus ist veranstaltet worden, der unter Leitung des Herrn Oberlehrer Wolanke stand und gut besucht war. Ende 1913 zählte der Verein 176 persön liche und 18 körperschaftliche Mitglieder, gegen 179 bez. 20 Ende 1912. Ra. V Vezirks-Obstbauverein Plaue». Der Bezirks-Obstbauverein Plauen hielt am 29. März seine Hauptversammlung in Plauen ab. Der Vorsitzende, Herr Amtshauptmann vr. Mehnert, gab zunächst einen Bericht über die Arbeit des vergangenen Jahres; aus dem sei ermähnt: 602 Mitglieder, Öbstverwertungskurse in Elsterberg, Kauschwitz, Mylau, Ranspach. Borträge in Thoßfell und Kauschwitz; Obstbcstimmungstag am 4. Oktober in Plauen; Obstbaumverteilung an Milgueder; Ankauf von 3 Räucherapparaten „Probat". Die Er fahrungen des Jahres haben zur Einrichtung von Pfropf kursen und Beibehaltung des Obstbestimmungstages geführt. Sodann folgte Richtigsprechung der Jahresrechnung und Vortrag des Haushallplanes für 1914/15, aus dem der Posten von 100 M. hervorgehoben sei, der als Unter stützung an Mitglieder verteilt werden soll, die muster gültige Obstanlagen (auch Bepflanzung von Hauswänden und Spalieren) schaffen. Der Vorstand wurde durch die Herren Heinecke-Elsterberg, Schneider-Jocketa, Schiller-Thierbach (wiedergewählt) und Rudolf- Mylau (neugewählt) ergänzt. Für das neue Vereinsjahr sind geplant Wanderversammlungen nach Thiergarten und Thoßfell, Vorträge in Oberlosa, Oberpirk, Rodersdorf, Reimersgrün, Neumark (hier mit Obstbestimmungstag) und eine Ausstellung in Schönberg. Nachdem noch über den Räucherapparat (zweckmäßig — zwecklos) und den Schaden der Amsel berichtet worden war, hörte die Versammlung den Vortrag des Herrn Oberförster Wolf-Tharandt über Vogelschutz, der in erster Linie über die Notwendigkeit und die Erfolge des Vogelschutzes sprach, im zweiten Teile die praktischen Maßnahmen vorsührie — Nist stättenbereitung, Winterfütterung, Schutz gegen Feinde und Gefahren —, die der Vogelschutz nötig macht (und die in dieser Zeitschrift in allmonatlicher Folge ausgeführt werden). Die Aussprache ergab, daß die Stadt Plauen in ihren Waldungen 600 Nistkästen angebracht und im vergangenen Winter 200 Futterstellen eingerichtet und bedient hat. Wintervogeltränken sind für das Vogtland nicht nötig. Der Verein wird dem Vogelschutz seine Aufmerksamkeit widmen (Nistkästenbestellung), vor allem wird er es sich angelegen sein lassen, alle Mitglieder zu tätiger Mitarbeit auf diesem Gebiete anzuregen. R. V Lasten- unä Lsitsrvasen X in allen Oröken bi8 ca. 15 Ttr. DrsAlcrakt. Ron)c- und R8elrvaZen, Reitern, Obstsckrünlce, Roliscliutrwände kür Timmer und Qsrten. Reich illu8trierte Prei8ii8te k4r. 53 gratis. Üol2inäu8tri6 L. L. flemming, §Ioben§tein-SZ (^8. Lrso.).