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Zeitschrift für Obst- und Gartenbau, ßrgmi de; LmdeS-KUkWereiii; für da; Mgmch SBsm. Achtunvdreißigster Jahrgang. Neue Folge. Schriftleiter: Martin Lindner in Dresden-A., Grunaer Straße 18, Geschäftsführer des Landes-Obstbauvereins für das Königreich Sachsen, unter Mitwirkung hervorragender Fachmänner. Monatlich erscheint eine Nummer. — Preis pro Jahr 3 Mark inkl. Porto, einzelne Nummern 30 Pf. Inserate für die gespaltene Petitzeile oder deren Raum 25 Pf. — Beilagegebühr für 1000 Exemplare 10 Mark netto. Alle für die Schriftleitung bestimmten Zuschriften sind zu richten an Herrn Martin Lindner in Dresden-A., Grunaer Straße 18, Geschäftsführer des Landes-Obstbauvereins für das Königreich Sachsen. Änzeigen-Geschäftsstelle und Expedition: C. Heinrich, Buchdruckerei und Verlagsbuchhandlung in Dresden-N., Kl. Meißner Gasse 4. Anhalt: Bekanntmachung. — Aufsätze: Ernteaussichten im Königreich Sachsen nach den Erhebungen des Landes-Obst bailvereins für das Jahr 1912. — Eine neue Blattfleckenkrankheit der Gurken im Königreich Sachsen. — Allerlei Gärtnerisches. — Zur Beachtung bei Obstausstellungen. — Erbbeerplauderei. — Die Erdbeere. — Zur Auswahl der Erdbeersorten. — Zur Erdbeerkultur. — Personalien. — Aus den Vereinen. — Ratschläge für den Monat Juli. — Vogelschutzkalender. — Kleine Mitteilungen: Schau abgeschnittener Rosen- und Staudenblumen. — Obstmärkte 1912. — Obstverwertungskurse. — Wie kann man die Reifezeit der Johannis beeren hinausschieben? — Auf dem Umschlag: Anzeigen. Mitteilung der Verkaufs- und Vermittlungsstelle in Dresden-N., Grunaer Straße 18, Telephon Nr. 18358. Die Mitglieder werden gebeten, ihre Obstmengen zum Verkauf rechtzeitig anzumelden. In Früh- und Herbstobst, namentlich Birnen und Pflaumen, ist die Verkaufsstelle bei zu später Anstellung kein Massenabnehmer. Die Ware muß rechtzeitig mit Arten- und Sortenangabe an gemeldet werden, damit die Leitung in der Lage ist, rechtzeitig zu verkaufen; in der Hochreife ist das unmöglich. Nach roten, weißen und schwarzen Johannisbeeren, Sauerkirschen und Himbeeren besteht große Nachfrage. Die Ernte ist im Beerenobst sehr gering, die Preise sind demzufolge schon jetzt sehr hohe. Man bittet mit der Verkaufs- und Vermittlungsstelle, auch wenn man Obst für sich und Bekannte beschaffen will, in regen Verkehr zu treten. Lindner. Ernteaussichten im Königreich Sachsen nach den Erhebungen des Landes-Gbstbauvereins für das Jahr 1912. Auf Grund der Erhebungen des Landes- Obstbauvereins für das Königreich Sachsen ge stalten sich die Ernten in den einzelnen Obstarten nach dem Stande von Ende Juni wie folgt: Äpfel gut bis mittel, Birnen gut, Pflaumen und Zwetschen mittel, Mirabellen und Reine clauden gering, Süßkirschen mittel, Sauerkirschen mittel bis gut, Pfirsiche und Aprikosen sehr gering, Weintrauben und Quitten mittel bis gut, Stachel- und Johannisbeeren gering, Erd beeren mittel, Brombeeren, Heidelbeeren, Preisel beeren mittel und Wal- und Haselnüsse eine geringe Ernte. Die Erwartungen dürften sich infolge der einsetzenden feuchten Witterung bei Äpfeln, unsere Hauptobstart, erfüllen, während bei Birnen über starkes Fallen der Früchte bisher geklagt wird. Das Fallen der Früchte wird verursacht durch die Nachwirkung der Trockenheit des Jahres 1911; die Birnenwurzeln dürften in den tieferen Bodenschichten nicht die nötige Feuchtigkeit gefunden haben. Der Blütenansatz war ein außerordentlich großer, die Kirsch- und Birnenblüte bot einen prächtigen Anblick, doch auch dieser Umstand war nur ein Schwächezustand der Bäume durch das trockene Jahr 1911, und