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Nr.l54. Pulsnitzer Wochenblatt. — Sonnabend, den 23. Dezember 191S. Seite 7. D'? Ä»!citisuus aller GarderobenNü-k- A O Schniitmuster zu allen AbSildimgry w LS- «vsetta Sta»dard-Schiuttmu«ern U HO ,^U LU Normg!grSl»m «. 44 und 4S Ileks -Vielend leicht jelLst für Damen, di» DvA M S M M M nnlne Expedilion an Abonnenten zum e: nicht lchueidgru -»lern» traben. DM s » V v' billigen Preise von nur 80 Bl-. pro Stuck. Modebrief. Auch die Handarbeiten, wie überhaupt die meisten Weihnachtsgeschenke, stehen in diesem dritten Kriegswinter unter dem Zeichen der großen Ersparnis. Wer also gern Handarbeiten macht, wird sich etwas Praktisches und gut Verwend bares aussuchen. Eine Richtlinie hierzu gibt uns die Mode, die heute fast überall Handarbeiten als Ausputz von Kleid und Bluse sehen will. Ein Latzteil, ein Streifen oder ähnliches sind Formen, die sich überall einpassen. Man arbeitet diese Sachen in Platt- und Flachstich in Verbindung mit Zierstichen und auf- genähtcr Sutasch. Werden diese Sticke reien direkt auf den Oberstosf gearbeitet, dann führt man sie stets in abstechender Farbe aus, während sie bei andersfar bigem Grundstoff in der Farbe des Oberstoffes gearbeitet werden: doch ist es hübscher, wenn sie auch in diesem Falle durch eine abstechcnde Farbe belebt werden. Etwas Metall macht sich z. B. stets gut und paßt zu allein. .Amte, wo Neuanschaffungen teuer sind, sucht nian Vorhandenes nach Mög lichkeit zu verwenden. Sehr hübsch sind Kissen, die in dieser Weise herge- stlli werden, da sie in jeder Beziehung den Geschmack des Gebers vertreten. Man kann heute selbst größere Kissen aus den verschiedensten Resten arbeiien, Nr. 3531. Schößchcnüluse mit Stickerei. wie z. B. glatte und gemusterte Seide, sowie Samt, denen sich dann als Garni tur noch Metallborte oder Stickerei gesellen. Metall hat den großen Vorteil, daß es zu allem paßt, also nirgends stört, und das ist doch schließ lich etwas, das man seinen Handarbeiten wünscht. Am praktischsten sind stets Reste von Möbelstoffen, die man selbst in der kleinsten Ausgabe verwenden kann als Ecken oder Zwischenstreifen. — Ein gern gesehenes Geschenk bilden die Kaffee- und Teewärmer in Form der angezogenen Puppen. Die Industrie versieht uns mit den hübschesten Por- zellanköpfen, in den verschiedensten Stilarten. Selbstverständlich muß das Kleid, das wir der Dame anziehen, 3532 Blnnnruck mit Falbtlrr. mit dem Stil des Kopfes überein- stimmen. Als Unterlage für das Kleid dimu ein Gestell, das für Tee- und Kaffeewärmer fettig käuflich ist; man kann auch das wärmende Futter fertig kaufen. P. Gr. Nr. 3»31. Die Vorlage zeigt uns die moderne Schößchenbluse, deren Farbe mit dem Rock übereinslimmt. Myrten grüne Seide ergab das Material, während die Stickerei auf hellgrauer Seide aus- gesührt ist, und zwar in Grün und etwas Graublau und etwas Gold. Die Stickerei kommt mit einer Spitze unter dem schmalen Stofsgüctel hervor. Die Blusenteile treten eingehaltcn an eine Nr. 3533. Bluse mit Brusttuch. gl rite, breite Passe, auch di' lange Ä melpnffe seyl glatt an und wird durch eine SKckmeistulpe ergänzt. Dmi An satz der Passe deckt ein schmales, scbwarzes Samtbäudchm, das vorn eure Schleife bild. l. Rackenkragen aus getönter Spitze. Erforderliches Material: etwa 2m Seide, Wem breit. Nr. -M2. Die Vorlage zeigt die moderne Quergarnitur, die in Säumen besteht und nur in leichten Stoffen, Seilx' oder Schleierstosf, gearbeitet wer- den kann. Zwei Säume auch am unteren Rand. Erforderliches Material: bei 4 m Rockrveite etwa 5 m Stoff, 1Wcm breit. Nr. 3533. Zn sich gemusterte Krepp- feide ist für die Bluse glatt, nur unten leicht gebauscht, verarbeitet. Der Ärmel besteht aus einer mäßig weiten Puffe und einer hohen Stulpe, die wieder durch eure kleine Puffe nebst Doppel falbel aus weißem Seidenmussclin er gänzt wird. Aus gleichem Material besteht das Brusttuch, das mit einer Falbel abgeschlossen ist, und sich vorn kreuzt. Erforderliches Material: etwa 1,20m Seide und Im Seidenmnsselin, je 1,20 m breit. 323 nachtturlaub erteilen zu lassen. Der Kaiser ließ Rich- ter zunächst ein Gnadengeschenk von 300 Mark »ustel- len und die Urlaubtzgesuche den zuständigen Vorge setzten überweisen. Jetzt hat Richter die Nachricht er- halten, daß seinen Söhnen der vom Vater erbetene Weihnachtrurlaub bewilligt worden ist. Stimmen zum Friedensangebot. Prag, 21. Dezember. (Reuter-Auslese ameri kanischer Pressestimmen.) Der „Daily Telegraph" m ldct aus Newyork: In Washington und Newyork tat die Rede Lloyd Georges keine Verwunderung hervorgeru- sen. Amtliche Kreise, die nach dem Frieden ausschauen, fin den ein wenig Hoffnung in der Erklärung, daß England nicht mit Deutschland verhandeln könne, ohne die deutschen Bedingungen zu kennen. — Nach einer Reuter Depesche schreibt der „Newyork Herold" - Die Antwort Englands : auf den Versuchsballon der deutschen Regierung ist klar l und ausführlich. Jegliche falsche Auslegung der Rede scheint ausgeschlossen. Weder England noch sein« Verbün deten denken ay einen Frieden, der nicht absolut von Dauer ist. — „Newyork Sun" schreibt: Lloyd George sprach mit der Autorität nicht allein der ganzen Entente, sondern auch mit dem sittlichen Bewußtsein der Welt, als er deutlich und ohne Umschweife erklärte, welcher Friede mögrich und wel cher unmöglich sei. Kein Zweifel, die Mächte, die gegen die agressioen Mächte zu Felde zogen, werden jetzt nicht ohne weiteres in einen Frieden einwilligen. Je schneller man in Berlin des Ausharrungsoermögen der Verbündeten begreife, desto schneller werde der Tag kommen nach dem alle verlangen. — „Newyork Tribune" sagt: Die unum wundene Antwort Lloyd Georges war die einzige, die ein verantwortlicher Minister in seiner Stellung geben konnte. Er hat klar zu verstehen gegeben, daß nur ein Friede mög lich ist, der das internationale und nationale Recht, das Deutschland seit 2'/, Jahren verletzt hat, in voller Kraft wieder herstellt Die Verjährung von Forderungen. Wie stehts an diesem Jahresschlüsse damit? Vor allem ist bei den Erwägungen über die Verjährung zu beachten, daß auch dieses Mal das Gesetz vom 4. August 1914 in den Gang der Dinge bei Kriegsteilnehmern ei'iqreift. Danach ist im allgemeinen die Verjährung gehemmt bis zur Beendigung des Kriegszustandes oder des für die Hemmung maßgeblichen Verhältnisses zugunsten sowohl wie gegen solche Parteien, welche 1. vermöge ihres Dienstverhältnisses, Amtes oder Berufs zu den mobilen oder gegen den Feind verwendeten Teilen der Land- oder Seemacht oder zur Besatzung einer armierten oder in der Armierung begriffenen Festung gehören; 2. dienstlich aus Anlaß der Kriegführung des Reichs sich im Ausland aushalten; 3. als Kriegsgefangene oder Geiseln sich in der Gewalt des Feindes befinden Im selben Verhältnis tritt in laufenden oder neuen Prozessen die Unterbrechung des Verfahrens ein. Bei Nicht-Kriegsteilnehmern bleibt natürlich die alte zweijährige (bei privaten Kaufsver- pflichtungen) oder vierjährige (bei gewerblichen Verpflichtungen, Zinsen usw.) Verjährung bestehen. Aus der Reihe der in zwei Jahren verjährenden, also der im Jahre 1914 entstan- denen Forderung sind von allgemeinem Interesse: 1 die Ansprüche für Lieferung von Waren an die Kundschaft, soweit die Lieferung nicht für den Gewerbebetrieb des Kunden erfolgt ist; 2. die Ansprüche derjenigen, welche Land- und Forst wirtschaft betreiben, für Lieferung von land- und forstwirt schaftlichen Erzeugnissen, wenn die Lieferung für den Haushalt der Schuldner erfolgt ist; 3. die Ansprüche der Gastwine und derjenigen, welche Speisen oder Getränke gewerbsmäßig verabreichen, für Ge währung von Wohnung und Beköstigung sowie für andere den Gästen zur Belriedigung ihrer Bedürfnisse gewährten Leistungen einschließlich der Auslagen; 4. die Ansprüche der gewerblichen Arbeiter — Gesellen Lehrlinge — der Tagelöhner und Handarbeiter wegen des Lohnes und anderer als Lohn vereinbarter Leistungen ein schließlich der Auslagen sowie die Ansprüche der Arbeitgeber, wegen der auf vorgecachte Ansprüche gewährten Vorschüsse: 5. die Ansprüche der Lehrherren wegen des Lehrgeldes und anderer im Lehrvertrage vereinbarter Leistungen sowie wegen der für die Lehrlinge bestrittenen Auslagen; 6 die Ansprüche der Aerzte für ihre Dienstleistungen mit Einschluß der Auslagen. Außerdem verjähren aber noch eine Reihe anderer An sprüche in zwei Jahren, die von geringerer Allgemeinbedeu tung sind. Die Verjährung in vier Jahren betrifft vor allem die Lieferung für den Gewerbebetrieb des Schuldners. Es fallen darunter z. B Lieferungen an den Kaufmann zum Weiter verkäufen, an die Handwerker zur Weiterverarbeitung; nicht aber Lieferungen an dieselben Personen für den Prioatgebrauch. Lustige Ecke. Hindernis. „Warum haben Sie denn das Dienst mädchen, das Ihnen so sehr empfohlen wurde, nicht ange nommen? Gefiel Sie Ihnen nicht?" - „O, sie gefiel mir sehr gut. Aber denken Sie, sie heißt Dorothea, und mein Mann Hermann. Das ging doch nicht!" Dom Kasernenhof. Feldwebel: „Die erste Rotte drei Schritte vor! He — der Maier macht natürlich wieder vier! Kerl, wollen Sie fahnenflüchtig werden?" - Mißverständnis Braut. „So eine Auffassung! Da telegraphiere ich meinem Bräutigam! .Warum ohne Nachricht? Bin in Verzweiflung, seit zwei Tagen nichts mehr gegessen," und was kommt: 'n Paket mit Leberwurst!' Der fehlende Held. „Weißt du, Resl, Urlaub ist ganz schön, aber er verlängert auch den Krieg." Das politische Alphabet. Lloyd George: „Eng lands Seeherrschaft ist das > und o aller politischen Weis heit." — Bethmann: „Und v und r ihr Ende." Weihnachten 1916. Seitdem der Heiland uns geboren ward, V Hat die Verheißung uns stets Trost gespendet Sind auch die Zeiten noch so trüb und hart, Es kommt der Tag, an dem sich Alles wendet! Der Sonne Strahl dringt immer wieder durch Und glättet selbst der schwersten Stürme Wellen; Denn unser Glauben ist die feste Burg, An der des Bösen Anschlag mutz zerschellen. Durch Kamps zum Sieg! In diesem Zeichen nur Kann ewig unsers Herrgotts Werk bestehen. — Drum seid getrost. Wir folgen seiner Spur Und harren aus, — sein Wille mag geschehen! Moritz Bacher. Marktpreis« zu Kamenz am 7.re»ember isis Eier Stück 25 Pf. Preis st höchster lr 50 dx niedrig. Korn Weizen Gerste Hafer Kartoffeln I l I I I I I I I l I l'S !' I Heu 50 Kilo, Stroh 120V Pfd.ZHN. Landbutter 1 Ke Handelsbutter 1 kx ! I I I I '! 'I 'I 'l Für Roggen, Weizen, Hafer, Stroh, Butter und Kar- toffeln gelten die gesetzlichen Höchstpreise. Dorausfichtliche Witterung. 24 Dezember. Ziemlich heiter, trocken, starker Frost. 23. Dezember. Ansänglich heiter, trocken, starker Frost. Später Teilung und abnehmender Frost, zuletzt Schnee. 26. Dezember. Wärmer, ziemlich trüb, Niederschläge. 27. Dezember. Gelinde, wechselnd bewölkt, etwas Niederschläge. Kirchen-Aachrichten. Lichtenberg. Sonntag, 24. Dezember, 4 Advent. 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt '/«11 „ Trauung 1. Weihnachtsfeiertag 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt. 2 „ Taufe. 2. Weihnacht sfeiertag. 9 Uhr Goitesdieust mit Predigt. Großnaundorf. Sonntag, 24. Dezember, 4. Advent. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Joh. 1. 19—27. r/,5 „ Christvefper für Kinder und Erwachsene. 2ö. Dezember, 1. Weth nachtsfeiertag. 9 Uhr Festgotterdienst. Teri Luc. 2, 1—14. Festgesang: „Herbei, o ihr Gläubigen " Melodie aus dem 17. Jahrhundert. 26. Dezember, 2. Weihnachtsfeiertag. 9 Uhr Festgottesdienst Tert Luc 2, 15—20. Oberlichtenau. Sonntag, den 24. Dezember, 4. Advent 9 Uhr Predigtgottesdienst. Montag, den 25. Dezember, I. Weihnachtsfeiertag, 9 Uhr Festgottesdienst mit Predigt und 2stimmigen Lied. „ Festkindergoitesdienst. Dienstag, den 26. Dezember, 2. Weihnachtrfeiertag. 9 Uhr Festgotteseienst mit Predigt und Chorgesang. An beiden Feiertagen Kollekte für den Weihnachts- fondr. Mbergersdorf. Sonntag, den 24. Dezember, 4. Advent. '/,9 Beichte und heil. Abendmahl. 9 , Predigtgottesdienst. Montag 25. Dezember. 1. Weihnachtsfeiertag. >/,9 Uhr Beichte und heil. Abendmahl. 9 „ Predigtgottesdienst. v,2 „ Kindergottesdienst. Dienstag, 26. Dezember, 2. Weihnachtsfetertag. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Uriegsbetftunden. Großnaundorf. Donnerstag, d. 2«. Dezember, abends 8 Uhr Kciegsbetstunde.