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Nr. 147 Pulsniser Wochenblatt. - Donnerstag, den 7 Dezember 1816. Seite 3. Der König von Rumänien will abdanken Lugano, 7 Dezember Die i alisvischs jdrsssr ver zeichnet das Gerücht, der König von Rumän en wolle nach schweren Konflikten mit Bratianu, Berth-lß nnd dem russischen Ge andlen Massoiow 'abdanken, Minifterkonferen; im Buckhingam Palast. Amsterdam, 7. Dezember. Lin; Meldung ÜUL London besagt: Der König bst gestern nachmittag eine Konferenz sämtlich r Minister im Buckinghsm-Pslast nn- aesrdnet. Er versucht, eine Kompomiß zustande zu drin gen. — Reuter meldet aus London: Der König hat Lloyd George komnnn lassen. Iss Wichtigste. Bukarest ist genommen. Der deutsche Fliegerosfizier Oberleutnant Berr erhielt nach Abschuß des zehnten feindlichen Fliegers den Orden ,?our le mente". Der österreichisch - ungarische Fbegerleutnant Banfield schaß wieder ein italienisches Großkampsflugzeug aus der Karst-Hostfläche ab. Kaiser Karl hatte im deutschen Hauptquartier eine Bespre chung mit Kaiser Wilhelm und Hindenburg. Der bekannte Wagner-Dirigent Dr. Hans Richter ist in Bayreuth gestorben. Die Gesamtzahl der seit Beginn der Krieges gemachten ru mänischen Gefangenen beträgt rund 100 000 Mann. Ein österreichisch-ungarisches Seeflugzeuggeschwader belegte Monsalcone erfolgreich mit schweren Bomben; alle Flugzeuge sind unversehrt zucückgekehrt. Die Kohlennot in Frankreich, die immer schärfere Formen anwmmt, rührt unmittelbar von der Krisis des Seever kehrs her. Die bri ischen Verluste betrugen im November im Heere 2312 Offiziere und 72 479 Mann, in der Flotte 214 Offiziere und 398 Mann. Die holländische Margarine Industrie lieferte in diesem Jahre nach England bisher 123 OM Tonnen, nach Deutschland nur etwa 2000 Tonnen. In Warschau trafen von der Ostfront her Vertreter von acht neutralen Zeitungen ein. Don Kriegsdeginn an bis Ende Nooemb-r 1916 sind 242 norwegische Schiffe mit 325 Ml Tonnen durch Kriegs- ereignisse vernichtet worden Die neuen englischen Kredite, die dem Unterbaust in weni gen Tagen vorgelegt werden sollen, werden acht Milli- arden Mara betragen. Der russische Ministerpräsident Trcpow verbot jede Art von Friedenserörlerungen. Dem russischen Ministerrlle wurde ein Gesetzentwurf oorge legt, wonach das Wehrpflichtaltcr auf 51 Jahre erhöht werden soll. Der König von England hat das Rücktrittsgesuch des Pr- mierminister Asquith angenommen. Togesgeschichte. Deutsches Reich. (Die Leistung der deut schen Kriegsgefangenen in Rußland.) Nach ei ner Darstellung von „Rußkost Slowo" wird in Rußland gar nicht mehr über den Wert der Gesangenenarveit gestrit ten. Sie bewährt sich durchweg aus der ganzen Linie, selbst auf den Steppenwirtschaften, wo man anfangs gar keine Kriegsgefangenen zur Arbeit nehmen wollte. Jetzt wird überall zugegeben, daß dis Oesterreicher und die Deutschen mehr oder weniger vom Geiste ihrer geschulten und systema tischen Arbeit und von ihrem Ordnungssinn ins russische Volk hineintragen. In russischen Gärtnereien brachten Kriegsgefangene wundervolle Blumen und prächtiges Ge müse zur Blüte durch eine kundige und äußerst sorgfältige Pflege. Ein Barbier, der sich aus einem ländlichen Gehöft gar nicht einzuarbeiten vermochte, kam auf den Gedanken, dis vernachlässigten Diehställe zu reinigen, schuf eine unbe kannte Ordnung und Sauberkeit in der Wirtschaft und sorgte sodann noch für eine angemessene Verwendung kost baren Düngers. An mehreren Orten ist österreichischen bezw. tschechischen Kriegsgefangenen die Bildung von Musikka pellen zu danken, dis jetzt in Dörfern freudig begrüßt wer den. Ueberdies lernen die Bauern von den Kriegsgefange nen, die bei ibnen "rbeiien, manch wertvolle Dinge, z B. wie man besser Dreschen, das Korn bergen, das Vieh versorgen, das Geflügel füttern kann usw. Es kommen auch nicht selten Fälle vor, da dis Bauern von den Kriegs gefangenen in Geschichte und Geographie und in anderen Elementarwissenschaften unterrichtet werden. Bertin, 6. Dezember W. T. B. (Amtlich.) (Te legramm des Kaisers an die Kaiserin.) S- M. der Kaiser hat an JhreMajestät dieKaiserin folgendes Telegramm gerichtet: An Ihre Majestät die Kaiserin und Kö nigin Berlin. Bukarest ist genommen. Welch' herrlicher, durch Gottes Gnade er reichter Erfolg auf der Bahn zu vollem Siege! In raschen Schlägen haben unsere unvergleichlichen Truppen Seite an Seite mit unseren tapferen Verbündeten den Feind geschlagen, wo er sich st eilte. Be währte Führung wies ihnen den Weg. Gott helfe weiter! Berlin 6. Dezember (Die er st e Tagung des HiIfsdienstausschusses > Der neue 15 gliedrige Aus schuß des Reichstages für den vaterländischen Hilfsdienst tritt, voraussichtlich vom 15. Dezember ab zu einer ersten auf mehrere Tage berechneten Sitzung zusammen, um über die Grundlagen der neuen Organisation zu beraten. — (Z u stimmung des Bundesrates zum nationalen Hilfsdien st gesetzes.) Wie aus Ber lin amtlich berichtet wird, hat der Bundesrat seine Zustim mung zu der Gesetzvorlage Mr den vaterländischen Hilfsdienst in der Gestalt, wie sie der Reichstag angenommen hat, am 4. Dezember erteilt Griechenland. (70000 griechische freiwil lig e R e s e r v i st e n.) In Athen beginnt Ruhe einzutre- ten. Zeitunasgebäude und Hotels wurden bei den Kämpfen beschädigt. Der verhaftete venizelistische Bürgermeister Ba- naki wurde in Fr iheit gesetzt. Die Zahl der freiwillig zu den Waffen geeilten Reservisten übersteigt bereits 70 Mo Mann. England. 6. Dezember. (Die ernste Lage.) Lord Grewe erklärte im Knterhanse in Beantwortung einer Frage über die Lage in Griechenland: Aus einer Depesche des englischen Gesandten in Athen folge, daß die „Reseroi- stenbanden^, welche bei den Angriffen ans die Ententetruppen und den an den Venizelisten begangenen Grausamkeiten ihre Hand im Spiele gehabt hatten, aufgelöst worden seien und die Stadt jetzt von den regulären Truppen der griechi schen Armee bewacht werde. Mittlerweise habe der engli sche Gesandte den englischen Untertanen geraten, sich nach dem Piräus zu begeben, wo sie in Sicherheit gebracht wor den seien Obgleich man keine direkte Gefahr für Leben und Eigentum der englischen Untertanen in Athen befü ch- tet, wünschen wir, schloß Lord Grewe, doch damst nicht zu sagen, daß die Regierung Lie Lage in Athen nicht als ernst I ansteht. Rußland. (Große Explosion in Peters- bürg.) Mehreren Blättern zufolge fand in Petersburg > ine neue Explostoninder Munitionsfabrik auf der Rasatannaja statt, deren Ursache unbekannt ist. Uber 100 Personen sind wahrscheinlich oetötet worden. England. (Die erste britische Kriegsan» leiheinJavan.) Reuter meldet aus London: Die erste britische Kriegsan eihe in Japan ist geglückt. In den ersten 6 Stunden wurden in Tokio allein 30 Millionen Des eingeschrieben. Wahrscheinlich wird die Anleihe überzeichnet werden. Die Mitarben Terau schis an dieser Anleihe wird als ein günstiges Vorzeichen für andere praktische politische Fragen, vor allen Dingen im Hinblick aus die unzweifelhaft friedliebende und freundschaftliche Haltung Terautschis ge genüber China und Amerika angesehen. NcrinifHtrs. * Lhristiania, 6. Dezember. (Orkanartiger Sturm aus der Nordsee) Seit dem 2 Dezem- r rast ein orkanartiger Sturm über die Nordsee liagS der norwegischen Küste. Gleichzeitig herrscht R-gen und Nebel. Im Schiffsverkehr namentlich - ach England ist Verwirrung etngetrrten. Die letzte ? glische Post ist ausgeblteben. Er ist unbestimmt, n enn die nächste Post zu erwarten ist. In Stavan- eer sind Treibminen beobachtet worden. * (Evangelische Deutsche in der Ge irn g en sch aft.) Bei dem ersten Ruffeneinfall und bst ihrem nachherigen Rückzüge aus Galizien sind nter den vielen mitgeschleppten Einwohnern auch kvangelischr Deutsche gewesen, von denen je eine o-oße Zahl seit langem in Galizien anlässtg sind. Jüngst hat nun einer von ihnen zur großen Freude einer Angehörigen und seiner Grmsinde wieder nach lstner Heimat Lemberg zarücktetzren können. Er konnte e zählen, wie die verbannten Glaubensgenossen in Si- strien sich au» Gotte» Wort immer wieder Kraft und Trost geholt haben. .Ein Kirchenlied zur Krtrgrzeit" ist unter ihnen enist rüden, was sie oft während ihrer c otterdienstlichen Zusammenkünfte in der Gefangen schaft miteinander singen, um sich zu stärken und zu trösten in all ihrem Leid und Weh. Der Zurückge- kchrte hatte e» für den ersten Gotterdienst, den er wieder in seiner Heimat mitfeiern konnte, au» dem Gedächtnis niedergeschritben, da über die Grenze nichts Geschriebene» mitgeführt werden durste. Kirchen-Nachrichten. Lichtenberg. Freitag, den 8. Dezember, 8 Uhr Sitzung des Ausschusses für Kriegsbllfe. Sonnabend, den 9. Dezember, 3 Uhr Beichte und Abendmahls feier. Sonntag, 10. Dezember, 2 Advent, g Uhr Gottesdienst mit Predigt, Mel „Lollinec Ziel'»", Ksmenr. WjllMZjz-Wej! AliMl'UWtM.' klMg, 8. LmMf, knksng Ldenüs punkt 8 iststr, Lurte b/tio Ukr. SalMbLlst g. SormiM, Wil kl. SW -V VZ'MsM's.rM. Äs«» ! Im Vorverkauf numm. ?Iat? !A I.—, unnumm. ?!atr 50 ?f§., Qallerie 25 pkx.; an Oer Kasse numm. Piotr lA l.25, unnumm. PIst? 60 ptz., Qallerie 40 pk§. — Vorverkauf in cler kucbbanfllunA von L. 8. Krausckc, kamen?. M/6 tL- v^rLLsLSlMng A VMM r Epsel, Birnen, Pflaumen, Kirschen u. 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Lnrislbäume werden, wie üblich, zum Selbstkostenpreise abgegeben: Sonnabend, den 16 Dezember, mittags l2 Uhr an die Einwohner von Ohorn an der Hübmrschen Gastwirt schaft und an die Einwohner von Obersteina am Gasthof „Zur Krone." Christbäume auch an di Einwohner der Stadt Pulsnitz abge ben zu können, sind wir Heuer aui Mangel an Arbeitskräften leider nicht in der Lage. Ohos'n. Laratun^ un6 Luskünste porson- lick oüor briskUek. vor leitsnüv pstsntingenisur Svnä. R. Kock ist auck jetrt stsnäix anvosonü. Seit ISO! bekannt u- »inptoklen. DrssUov-L., SckloÜLtralio 2. petenle. stusten reichen. Verwevtuvq. SlehkljlrHt 231 k ist per 1. April 1917 das Parterre zu vermieten. Baumeister Fischer.