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Nr. 147. Pulsnitzer Wochenblatt — Donnerstag, den 7. Dezember INS. Sette 2. Volksküche. Laut Vereinbarung mit der Stadt Pulsnitz wird den Einwohnern von Pulsnitz M S und Vollung von Montag, den 11. Dezember an bis auf weite res aus der städtischen Volksküche ein Mittagessen zum Preise von 25 Pfg. pro Portion verabreicht. Die hierzu erforderlichen Speisemarken sind Sonnabend, de« 9. Dezember, nachmittags von 2—4 Uhr beim Herrn Robert Mißbach Pulsnitz M. S. Nr 15 unter Vorlegung des Brotnmrksnausweises, der Kartoffelkarte so wie der Fleischmarken zu entnehmen, das Geld ist abgezählt bereit zu halten. Der Ortsausschuß für Kriegshilfe zu Pulsnitz M S. und Vollung. Günther, Vors. MM Md Ploesti find genminen. (Amtlich.) Berlin, 6° Dezember. Bukarest und Ploesti sind ge-- nommen- Se. Majestät der Kaiser haben aus diesem Anlaß in Preußen und Elsaß-Lothnngen am 6. Dezember 1916 Salutschießen, Flaggen und Kir- chengeläut angeordnet. Jie «tii-m TMSbrri-te. Dresden, den 6. Dezember 1916, nachm. '(48 Uhr Großes Hauptquartier, 6 Dezember 1916. Amtlich wird gemeldet: Westlicher Kriegsschauplatz. Abgesehen von auch gestern zeitweilig stärkerem Artil leriekampfe im Somme-Gebiet keine besonderen Ereignisse. Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern: Die Stellungen an der Narajowka lagen unter leb haftem Feuer russischer Artillerie. Front des Generalobersten Erzherzog Josef: In den Waldkarpathen griff der Russe nördlich des Tartaren-Passes und 4 mal an der Ludova an. Seine neuen Opfer an Menschen brachten ihm keine Erfolge. Die Gesang- enenzahl aus den für uns günstigen Kämpfen qm Werch- Debry erhöhte sich auf 278 Mann, die Beute aus 8 Maschi nengewehre und 4 Minenwerser. Im Trotosul-Tale wurde ein starker russischer Druck gegen die vordersten Linien in der vorbereiteten unweit rückwärts gelegenen Stellung auf gefangen. Nördlich des Ojton-Passes gelang die Wegnahme eines ruffischen Stützpunktes bei geringen eigenen Verlusten. 60 Gefangene blieben in der Hand der deutschen Angreifer. Im Bazka-Tale südöstlich des Becken von Kedzivasarhely brachte ein von deutschen und österreichischen Truppen aus- führter Handstreich ein beträchtliches Stück rumänischer Stel lung mil 2 Offizieren, über 80 Mann und viel dort aufge- stabelter Munition in unseren Besitz. Heeresgruppe des Generalfeldm. v. Mackensen: Die siegreich vordringende 9. Armee nähert sich käm pfend der Bahn Bukarest-Ploesti-Campina. Unter der Einwirkung dieser Bewegung räumte der Gegner seine Stel lung nördlich von Sinaia, das am Abend von den österrei chisch-ungarischen Truppen genommen wurde. Die Donau- Armee hat die auf dem Südufer des Argesul noch von Ru mänen besetzten Orte gesäubert; sie ist im Vordringen aus Bukarest. An der Donau find russische Angriffe von Osten her zurückgeschlagen worden. Die unter Oberst Scivo in der südwestlichen Walachei den in Auflösung weichenden ru mänischen Kräften folgenden österreichisch-ungarischen und deutschen Truppen und haben, den -Gegner am Alt zum Kamps gestellt. Der Feind, dem aus dem Ostufer des Flus ses der Weg verlegt ist, hat gestern 26 Offiziere, 1600 Mann als Gefangene und 4 Geschütze eingebützt. Außer dieser Zahl sind am 3. Dezember 4400 Rumänen gefangen genom men. An der Bahn nordwestlich von Bukarest fielen bedeu tende Weizenvvrräte in unsere Hand, die v»n der englischen Regierung angekauft, durch Schilder als solche gekennzeich net waren. An der Dobrudscha-Front herrscht Ruhe. Mazedonische Front. In den Gefechten bei Gradesnica östlich der Cerna blieben bulgarische Regimenter Sieger über die Serben, die auf einem Teil der Stellung eingedrungen waren, Weiter südlich find neue Kämpfe im Gange. Der erste Eeneralquartiermeister. (W.T.-B.) Ludendorff. Wien, 6. Dezember. Civ.-r.-8.) Amtlich wird verlautbart: GestUcher Kriegsschauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarschalls v. Mackensen: Die Donau-Armee hat westlich der Argesul-Mündunq russische Angriffe abgeschlagen und südwestlich von Bukarest die Ortschaften am rechten Flutzufer gesäubert. Die sieg- reich vordringenden österreichisch-ungarischen und deutschen Streitkräfte des Generals von Falkenhayn nähern sich der - von Bukarest über Ploesti nach Campina führenden Bahn. Oesterreichisch ungarische Truppen haben, in nördlicher Rich- tung vorstoßend, den Feind bei Sinaia geworfen und besetz- d^Orb Die Kampfgruppe d s Obersten von Szivo erreichte, die in der Westwalachei abgeschnittenen rumänischen Truppen vor sich her treibend, den untere« Alt. Hier kam es zu neuen Gefechten, bei denen wir 26 Offiziere, 1600 Mann, 4 Geschütze und 3 Maschinengewehre einbrachten. Heeresfront des Generalobersten Erzherzogs Joseph: Im Bazkatal und nordwestlich von Soos - Mezö wurden den Rumänen wichtige Stützpunkte entrissen, wobei sie 150 Mann, 2 Maschinengewehre und verschiedenes Kriegsgerät einbllßten. Nordwestlich von Sulta drückte uns ein starker russischer Angriff in die 1 Kilometer westlich an gelegte zweite Linie zurück. Im Sudowa. Gebiete und nordwestlich des Tataren-Passes scheiterten alle russischen Angriffe. Am 3. d M bewarf ein K. und K. Flugzeug geschwader das Barackenlager Ciungi mit Bomben. Es erzielte, ohne selbst Schaden zu leiden, mehrere Treffer. Heeresflont des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern. Keine besonderen Ereignisse. Italienischer und Südöstlicher Kriegsschauplatz. Nichts von Belang Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes von Höfer, Feldmarschalleutnant. * Wien. 6. Dezember. Amtlich wird verlautbart: Bu karest und Ploesti sind genommen. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes von Höfer, Feldmarschalleutnant. Ereignisse zur See. In der Nacht vom 4. aus 5. Dezember hat eins un serer Seeflugzeuggeschwader die militärischen Objekte von Monfalcone mit schweren Bomben erfolgreich belegt. Trotz heftigen Abwehrfeuers sind alle Seeflugzeuge unversehrt zu rückgekehrt. lW. T. B.) Flottenkommando. Vor, der Westfront. Das Ergebnis der Sommeschlacht tritt immer deutlicher vor unsere Augen. Seit Ende Sep tember haben die Engländer und Franzosen, abgesehen von kleinen örtlichen Vorteilen, nicht vermocht, unsere Linien nennenswert zurllckzudrücken. Immer größer wurden die Pausen, die sich zwischen ihren Angriffen einlegten, immer schmäler der Raum, auf dem die Angriffe zur Durchführung kamen. Die vergangene Woche zeigte ein unverkennbares Abflauen der Offensive. Das Nachlassen steht im Zusam menhang mit den Vorstößen, die die Franzosen bei St. Mihiel, die Engländer südwestlich Lens und im PperwBo- gen gemacht haben. Diese Unternehmungen die nur örtlicher Natur waren und sämtlich scheiterten, sollten wohl über den Mißerfolg der großen Offensive an der Somme hin wegtäuschen. Die täglichen Meldungen von kleinen Vor stößen, Patrouillen, Gasabblasen, Minensprengungen usw. sind aber durchaus nicht als ein Zeichen eingetretener Win terruhe, sondern als Vorbereitung auf größere Ereignisse zu nehmen. Vom BMan. Die günstigen Nachrichten aus Rumänien. Berlin, 6. Dezember. Der „L. A." schreibt: Die Nachrichten aus Rumänien lauten nach wie vor günstig für uns. Oestlich der von der 9. Armee Überschrittenen Bahn Bukarest—Targoviste ist der Feind im Rückzug nach Osten begriffen und leistet nur mit Nachhuten Wider stand (Inzwischen ist Bukarest gefallen » Die Zahl der rumänisi en Gefangenen ist seit Beginn des Krieges schnell gewachsen und beläuft sich heute aus etwa 100 000 Mann. Die feindliche Armee würde demnach gut ein Sechstel ihres ganzen Bestandes an Gefangenen eingebützt haben, und wir glauben, daß wir die gesamten feindlichen Verluste einschließ lich der blutigen Verlusts und der Versprengten mit den Gefangenen aus etwa LOO 000 Mann annehmen können. Die Wirkung der deutschen Siege in Rumänien. 1-. v. Berlin, 6. Dezember. Welch ungeheure Vor teile die Operationen in der Walachei den Verbündeten dank der klaren Anlage des rumänischen Feldzuges gebracht haben, erhellt allein aus einer Gegenüberstellung der frühe ren und jetzigen Frontlänge in der Walachei; die deutsche und österreichisch-ungarische und bulgarische Front matz noch am 12. November von Predeal-Westkarpathen-Orsova-Do- nau 750 Km. Sie beträgt heute in der Linie Sinaia-Donau nur noch etwa 200 km, woraus sich eine Verkürzung von 550 km ergibt. Die eroberte Bodevfläche in der Walachei und Dobrudscha beträgt rund 50 Km, d. h. über ein ganzes Drittel des Könipsreich Rumänien^. Meg zur See. Vom Seekriege Nach englischen Meldungen wurde am 4 Dezember der englische Dampfer „King Blebdyn" durch ein deutsches Unterseeboot versenkt, auch wurde vor einigen Tagen der holländische Dampfer „Kediri" versenkt, weit er eine große Ladung Zucker nach Frankreich bringen wollte. Dann hat auch die Verfolgung des italienischen Dampfschiffes „Amelia Campist" durch ein Unterseeboot diesem Schiffe und dem portugiesischen Dampfschiffe „II Hadofogo" großes Unglück gebracht. Das italienische Dampfschiff stieß während der Flucht vor dem Unterseeboote mit dem portugiesischen Damp- fer zusammen und das italienische Schiff sank, während das portugiesische Schiff schwer beschädigt wurde. Beide Schiffe wollten Kohlen nach Italien bringen. VmWtlichit des Pulsnitzer Wchenblskes. Lin preußischen verdienstkreuz für Kriegshilse. Se. Majestät drr Kaiser und König hat als preu ßisch« Auszeichnung ein verdienstkrsu; für Kriegshilfe gestiftet, das aus einem achtspitzigen Kreuze aus Kriegs - metall besteht und an Männer und Frauen verliehen werden soll, die sich im vaterländischen Hilfsdienste be sonders auszeichneten. (Amtlich. AN T. B.) Vollziehung des Gesetzes über den Hilfsdienst durch den Kaiser. Berlin, 6 Dezember. Der Kaiser hat am 5- d. M. das vom Bundesrats und vom Reichstage angenommene Gesetz über den vaterländischen Hilfsdienst vollzogen. Das Gesetz ist in einer heute erschienenen Nummer des Reichsgesetzblattes veröffentlicht. (NN T B.) Belagerungszustand in ganz Griechenland. Wien, 7. Dezember. Die „Zeit" berichtet aus Zürich: „Petit Journal" meldet, daß die Athener Regie rung den Belagerungszustand über ganz Griechenland verhängt habe. Zusammentritt des rumänischen Parlaments in Jassy. Genf, 7. Dezember. Zn Jassy soll nach einer Meldung das „Agentur Fovrnrt" das rumänische Par lament zusammentreten, vi-le Abgeordnete fins gleichzei tig mit den Ministern und den Spitzen der obersten Staatsämter sowie der Präsidenten des Senats und der Kammer dort eingetroffen. Oertliches. Pulsnitz. Auf Anordnung des Kultusministeriums fällt morgen der Schulunterricht aus. Ser deutsche Kriegs-Tagesbericht von heute besagt: Dresden, den 7. Dezember. 1916. '/«4 Uhr nachm Trotzes Hauptquartier, 7. Dezember 1916 Amtlich wird gemeldet: Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des deutschen Kronprinzen Auf dem Westufer der Maas brachen nach Feuervor- bereitung Abteilungen des westfälischen Jnf.-Reg. 15 an der aus den Sommerkämpfen bekannten Höhe 304 südöstlich von Malancourt in die französischen Gräben ein und nah men die Kuppe der Höhe in Besitz. 5 Offiziere, 119 Mann wurden gefangen zurückgeführt. Von einem Vorstoß in Vie feindlichen Linien am „To ten Mann' brachten Stoßtrupps 1l Gefangene ein. Oestlicher Kriegsschauplatz Front des EeneralfeldmarschaLs Prinzen Leopold von Bayern: Westlich von Luck drangen an der Luga deutsche und österreichisch-ungarische Abteilungen in eine russische Feld wachstellung. Die Besatzung von 40 Mann wurde gefangen genommen. Nachts wurde die Stellung gegen fünf russische Angriffe geholten Auch westlich von Zalozce und Tarnopol konnte un sere Patrouille 90 bez 20 Gefangene aus genommenen Tei len der russischen Linie bei Rückkehr abgeben. Front des Generalobersten Erzherzog Josef In den Waldkarpathen und Grenzbergen der Mol dau zeitweilig anschwellendes Artillerieseuer und Vorjeldge- plänkel aus dem sich nördlich von Dorna Watra und im Trotosul-Taie russische Angriffe entwickelten, die abgewiesen worden sind. Heeresgn pre d s Generalfeldm. v. Mackensen: WichtigeiErfolge krönten gestern die Mühen und Käm pfe, in denen unser Generalfeldm. v Mackensen die Truppen der zielbewußt geführten 9. und Donau-Armee den rumäni schen Gegner und die heran geeilten russischen Verstärkun gen in schnellen Schlägen zu Boden geworfen haben. Fünd Truph ureran erhielten den Siegeslohn. Bukarestdie pe.Huptstadt des z. Zt. letzten Opfers der Entente-Politik, Ploesti, Campina und Sinaia in unserem Besitz, der geschlagene Feind auf der ganzen Front ostwärts im Rückzüge. Kampfesmut und zäher Siegeswille ließen die vor- wärtsstürmenden Truppen, die immer von neuem geforderten Anstrengungen überwinden. Neben den deutschen Hauptkrästen haben die tapferen österreichisch - ungarischen, bulgarischen und osmanischen Truppen glänzendes geleistet. Die 9. Armee meldet von gestern: 106 Offiziers, 9100 Man« gefangen Die Operationen und Kämpfe gehen weiter. Mazedonische Front: Bei Trnava, östlich der Cerna, warfen das bewährte masurische Inf.» Reg. Nr. 146 und bulgarische Kompagnien die Serben aus der Stellung, in der sie sich vorgestern ein genistet hatten. 6 Offiziere, 50 Mann wurden gefangen ge nommen. In der Struma - Niederung fluteten im bulgarischen Abwehrfeuer englische Abteilungen zurück, die sich den Stellungen südwestlich und südöstlich von Serres zu uähern versuchten. Der erste Teneralquartiermeister. lW. T. B.) Ludendorff.