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2. Gewährung der erforderlichen Wachs tumsfläche, wie sie jede andere Kulturpflanze auch beansprucht. 3. Naturgemäße Pflanzung, fortgesetzte und re chtzeitige Pflege, wie sie jeder anderen Kulturpflanze zu teil wird, wenn Erträge erzielt werden sollen, wozu vor allen Dingen beim Obst baum zu zählen sind: Schnitt, wenn erforderlich, weniger um die Form zu bilden, als Luft und Licht hinzuzuführen; Bodenbearbeitung; Düngung. Nun überzeuge man sich,-ob diese einfachsten und ganz natürlichen Grundregeln im Obstbau immer Be achtung finden. Das Gegenteil davon läßt sich sehr schnell nachweisen; die daraus hervorgehenden und notwendigen Folgen lassen sich aber auch durch kein „Mittelchen", und sei es noch so neu, aus der Welt schaffen. Schließlich sind doch solche Dinge nur Mittelchen, wie sie bei uns in Deutschland so gern benutzt werden, um die nackte Wahr heit nicht eingestehen zu müssen. „Der Wert der Form überwiegt oftmals den Inhalt", das läßt sich auf so manche Methode in unserem Obstbau beziehen; an der Zeit ist es, daß der Obstbaum und der Obstbau nicht nur als Versuchsobjekt von jedermann be trachtet werden, sondern als Dinge, die dazu dienen sollen und können, wirtschaftliche Werte zu erzeugen. A.Bode. Verwertung der Erdbeeren im Haushalt. (Mit 1 Abbildung.) Unsere geschätzteste Beerenfrucht, die Erdbeere, ist gleich zeitig die empfindlichste beim Ernten, Versenden und — beim Konservieren. Die Erdbeere verliert sehr leicht Farbe und Aroma. Wollen wir hohe Preise im Frischverkauf oder ein ein wandfreies Dauerprodukt er zielen, dann müssen wir die Ernte besonders sorgfältig vor nehmen. Die Erdbeerfrüchte müssen ordentlich reif sein. Des Morgens sind sie am würzigsten und es empfiehlt sich deshalb, sie bald nach dem Verschwinden des Taues zu pflücken. Eine Erdbeere sollte niemals mit der Hand in Berührung gebracht werden; schon das Anfassen macht sie unansehnlich, deshalb greise man beim Pflücken immer nach dem Stiel und ernte sie mit diesem. Hoch besser wäre es, wenn man sich daran gewöhnen würde, die Erdbeere mit einer Pflückschere, wie sie die Firma S. Kunde L Sohn, Werk stätten für Gartenwerkzeuge in Dresden - A. 57, Kipsßorfer Straße, liefert, zu pflücken (siehe Abb.). Wer die Erdbeere zum Verkauf erntet, dem kann nicht dringend genug das Sortiren an- aeraten werden. Gleich beim Pflücken scheide man die kleinen, unansehnlichen von den großen, vollkommenen Früchten aus. Eingemachte ganze Früchte. Hierzu nehmen wir Sorten mit festem Fleisch, die großfrüchtig und rot gefärbt sind. Besonders gut eignen sich zum Einmachen die Sorten: Jucunda, Laxtons noble, Laxlons Royal Sovereign und Garteninspektor Koch. Die Früchte werden vorsichtig gereinigt und entstielt. Nun bringt man sie in flache Gefäße, bestreut sie mit Zucker und stellt sie zugedeckt in einen kühlen Raum. Nach 24 Stunden werden die einzelnen Früchte sorgfältig in die Gläfer eingefüllt und mit dem sich gebildeten Saft, der etwas angewärmt wurde, übergossen. Dann bringt man die ungeschlossenen Gefäße bis kurz vor das Kochen, läßt die Gläser darauf abkühlen, füllt die Gläser voll und sterilisiert bei 70 Grad 10 Mi nuten lang. Auf diese Weise erhält man volle Gläser! Saftbereitung. In eine Porzellanschüssel schüttet man die Erdbeeren und vermengt sie mit feinem weißen Zucker (auf 1 KZ Früchte 1 bis 1'/- ÜA Zucker), stellt sie 3 Tage lang zugedeckt in den Keller und gießt hierauf den gewonnenen Saft sorgsältig ab, so daß keine fleischige Masse in den Abguß kommt. Nun wird der Saft durch ein in ein Haarsieb ge legtes Flanelltuch filtriert und ganz kurze Zeit aufgekocht. Hier auf füllt man ihn in Flaschen und sterilisiert 10 Minuten bei 70 Grad. Auf diese Weise wird man später nie Trübungen Haden. Erdbeer-Marmelade. Die Früchte werden be sonders sauber gereinigt und in einen Topf, am besten im Wasferbad, zerkocht, dann durch ein Haarsieb gerührt und mit Zusatz von Zucker eingedickt. Zu einem Kilo durchgerührten Mark setzt man 1 bis 1'/g Pfund Zucker. Um einen kräftigen Gefchmack zu erzielen, empfiehlt es sich, auf je ein Kilo Mark 3 bis 5 Gramm Zitronensäure zuzusetzen. Häufig beobachtet man, daß Erdbeergelee eingekocht wird. Ich möchte davon abraten, denn einmal muß der Saft bis zur Unansehnlichkeit gekockt werden und zum anderen sind eingekochte Früchte, Marmelade und Saft weit wertvollere Produkte. O. Rosenblumenschere als Erdbeerpflückschere. Rechtzeitige Beschaffung von Rexgläsern. Wir machen auf die rechtzeitige Beschaffung von Ein machegläsern, insbesondere auf die durch die Obstbauvereine zu beziehenden Rexkonservengläser aufmerksam. Den Mit gliedern werden beim Einkauf durch unseren Verein bedeu tende .Vergünstigungen zu teil. Immerhin aber ist es auch erforderlich, um auch die Vergünstigung der fracht- reieu Lieferung zu haben, daß die einzelnen Vereine ein genügend großes Quantum bestellen. Die Aufträge nehmen entweder die Vorsitzenden der Bezirks-Obstbauvereine oder deren Beauftragte entgegen. Erfreulicherweise findet das Konservieren im Haushalte immer größeren Anklang. In der Hauptsache verwendet man Gläser, die vor Blech- und Steingutgefäßen den großen Vorzug haben, daß man den Inhalt jederzeit sehen und auf seinen Zustand kon trollieren kann, daß die Fruchtsäure das Glas nicht an greift, daß die größte Sauberkeit möglich ist und daß sich