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zu bestreichen, aber auch vor Pilzkrankheiten müssen wir uns rechtzeitig schützen und so dem Auftreten von Rost, salschem Meltau und I'nsioluciinin Vorbeugen. Spä testens zu Anfang dieses Monats beginnend, wird mit Kupferkalkbrühe in 3- bis 4 wöchigen Zwischenräumen (während der Blütezeit wird ausgesetzt! gespritzt. Setzen wir später im Juni und Juli der Kupferkalkbrühe auf 1 Liter 1 K Arsen zu, so halten wir den Apselwicklcr, der das „Wurmstichigwerden" der Früchte verursacht, erfolg reich ab. Großen Schaden verursacht an unseren jungen Obst bäumen auch die Blattlaus, und jeder Obstzüchter bemüht sich deshalb, diesen Schädling erfolgreich zu vernichten. Ein gutes, ja wohl das beste Mittel ist die Quasiabrühe. Ilm sie herzustellen, kochen wir 1 ÜK Quasiaspäne in 10 Liter Wasser etwa 2 Stunden lang, gießen diese Abkochung durch ein Tuch, um die Späne abzusondern, losen in der Abkochung auf dem Feuer 2 Schmierseife auf und ver dünnen sie mit 90 Liier Wasser. Solange die Blätter klein sind und die auf der Blattunterseite sitzenden wenigen Blattläuse das Blatt noch nicht zusammengerollt haben, kann man niit einer Handspritze die Quasiabrühe ver spritzen, später aber, nachdem die Läuse die Blätter zu sammengerollt haben, müssen wir jeden einzelnen Trieb in die Flüssigkeit tauchen oder abwaschen. Pfirsich- und Aprikosenblüten sind gegen Frost, Schnee treiben und heftigen Regen durch Vorhängen von Bast inatten oder Sackleinwand zu schützeu. Bei schönem Wetter muß dieser Schutz aber entfernt werden, damit die Bienen die Befruchtung vornehmen können. Wir wollen auch nicht versäumen, Nistkästen auf zuhängen. Die kleine Sängerschar unterstützt uns ganz bedeulend im Kampfe gegen die Schädlinge und machen uns den Aufenthalt im Garten durch lieblichen Gesang recht angenehm. Gemüsegarten. Die Gemüsesetzlinge im Frühbeet sind zum Auspflanzen ins freie Land vorzubereiten: zu dicht stehende werden verstopft auf kaltem Kasten, recht stehende durch starkes Lüften oder Abheben der Fenster an windstillen Tagen abgehärtet. Sind sie genügend abge härtet, dann können'wir sie auch schon ins freie Land verpflanzen, vorausgesetzt, daß das Erdreich genügend ab getrocknet ist. Von"allen Gemüsearten können jetzt Haupt aussaaten gemacht werden. Man sät sie auf sonnig ge legene, gut vorbereitete Beete, wenn möglich vor einer Süd wand. Von Blumenkohl, Kopfkohl und Wirsing wählen wir frühe oder mittelfrühe Sorten, von Kohlrabi frühe und späte Sorten, von Kopfsalat macken wir wiederholte Aus saaten in bestimmten Zeitabständen mit entsprechenden Sorten, von Rosenkohl und Roten Rüben, Artischocken und Kardy gute, für die vorliegenden Verhältnisse geeignete Sorten. Direkt an Ort und Stelle säen wir Karotten, Mairüben, Kohl- und Steckrüben, Mai- und Sommer rettich und Radies aus. Ohne Gefahr des Erfrierens können frühe Erbsen gelegt, Steckzwiebeln und Rhabarber gepflanzt werden. Die Spargelbcete sind nunmehr in Ordnung zu bringen, d. h. die Erde wird herangezogen zu Hügeln, dabei gut zerkleinert und abgeharkt. Spargel beete düngt man nicht am Frühjahr, sondern nach Be endigung des Stechens im Juli. Ziergarten. Die ersten Frühlingsblumen erfreuen uns und verleiten uns zu längerem Aufenthalt ini Zier garten. Um diese Freuden recht zu genießen, müssen wir die Gehölzgruppen, den Rasen und die Wege in einen sau beren Zustand versetzen. An den Ziersträuchern ist nichts zu schneiden, es sei denn, daß die Schneelast hier und da Äste und Zweige abbrach und Wundstellen verursachte, die mit scharfem Messer glatt zu schneiden sind. Schling gewächse hcsten wir an die Lauben und Veranden und Spaliere, Rosen werden gelüftet und geschnitten, Stauden, Alpenrosen, Azaleen und nicht Winterhärte Koniferen des Winterschutzmaniels aus Tannenreisig entledigt und Früh ling?- rind Blumenzwiebelbeete in schmucken Zustand versetzt. Nachdem das Erdreich genügend abgetrocknet ist, müssen die Beete und Gehölzgruppen gegraben oder gepflanzt wer den. Es wird höchste Zeit, daß Rosen und Gehölze ge pflanzt werden, während man gegen Ende des Monats mit dem Pflanzen der Koniferen beginnen kann. Auf ge mischten Rabatten, die reichen Blumenflor, aber wenig Kosten verursachen sollen, säen wir an Ort und Stelle Sommerblumen aus. Solche sind: Mohn, Rittersporn, Reseda, Schleifenblumen, Päonienmohn, Sommerchryfan- themum, Sonnenblumen u. a. Außerdem können wir bessere Stauden- und Zwiebelgewächse pflanzen, als: Lilien, Mont- bretien, Gladiolen, Anemonen, Ranunkeln usw. Wir müssen im Ziergarten in diesem Monat die gu ten regenfreien Tage ausnützen, denn wir legen die Grund lage damit für ein fröhliches und harmonisches Gedeihen unserer Pfleglinge, die uns während der Frühjahrs-, Som mer- und Herbstmonate erfreuen sollen. Empfehlenswerte Gemüsesorten: Weißkohl: „Bamberger" „Braunschweiger" „Magdeburger" früh, spät, spät. Rotkraut: „Holländisches schwarzrotes srüheS". Erfurt: „Blutrotes Riesen-" spät. Wirsing: „Eisenkopf" srüh. „Kitzinger" früh. „Vertus" spät. Blumenkohl: „Erfurter Zwerg" früh. „Frankfurter Riesen" spät. Winterkohl: „Grüner niedriger". Rosenkohl: „Herkules" halbhoch. Kohlrabi: „Wiener blauer früher". „Englischer blauer früher". „Goliath blau" spät. „Goliath weiß" spät. Gurken: „Lange grüne volltragende". „Japanische Klettergurke". „Russische Traubengurke". KiirbiS: „Zentnerkürbis". Stangenbohnen, grün: , „Schlachtschwert". „Juli-Stangenbohne". „Zehnwochen allerfrüheste". „Perl- oder Prinzeßbohne" zum Konser ¬ Stangenbohnen, gelb: „Mont Z?or". Buschbohnen, grün: „Kaiser Wilhelm" vieren, ohne Fäden. früh. „Hinrichs Riesen", fadenlose zum Konser ¬ Buschbohne«, gelb: „Wachs Flageolet". „Wachs Dattel". Erbsen, niedrige: „Wunder von Amerika". „Buchsbaum". Erbsen, mittelhoch: „Allerfrüheste Mai". „Grünbleibende Folgererbse" vieren. zum Konser vieren.