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52 2. reichen Gegenden von den einzelnen Bezirks- Obstbauvereinen Märkte zu veranstalten. Antrag Glauchau. Herr Oberlehrer Leucht begründete den Antrag und es wurde sodann feiten des Herrn Vorsitzenden den Bezirks-Obstbau vereinen empfohlen, unter Anhalt an das von Glauchau zur Verfügung gestellte Material in ähnlicher Weise vorzugehen. Herr Wenzel-Crimmitschau schneidet hierauf die Frage an. wie sich der Landes- Obstbauvereiu zu der Aufnahme von Handels gärtnern in die Bezirks-Obstbauvereine stellt, wozu eine weitere Aussprache sich entspann, in deren Verlauf einige Fingerzeige über das Verhalten anderer Bezirks-Obstbauvereine gegeben wurden. Antrag Sornzig. Der Herr Vorsitzende bringt hierbei das Ersuchen um die Beteiligung des Landes- Obstbauvereins an der Ausstellung des Deutschen Pomologenvereins zur Kenntnis der Versammlung und schlägt vor, auf den Antrag Sornzig nicht einzugehen, den Vor stand aber zu ermächtigen, es in die Wege zu leiten, ob der Landes-Obstbauverein mit dem Deutschen Pomologenverein oder auf andere Weise sich ev. mit Frischobst noch weiter an der Hygiene-Ausstellung beteiligt. Herr Kantor Wetzel verzichtete auf Be gründung des Antrags und beschied sich bei ' den gegebenen Aufklärungen. Zu 4. Antrag Pirna und Genossen gab der Herr Vorsitzende bekannt, daß der Vorstand beschlossen hat, dem Anträge nicht zu ent sprechen, und zwar aus finanziellen und sachlichen Gründen. Es sprach hierzu Herr Priv. Hüniche-Pirna und wurde vom Herrn Vorsitzenden darauf hingewiesen, daß den Vereinen der Geschäftsführer und bei Tragung der Mehrkosten auch die anderen Wanderlehrer zur Verfügung stehen. Hiernach übermittelte der Vorsitzende des Bezirks-Obnbauvereins Löbau, Herr Ritterguts besitzer Dürr-Wendisch-Paulsdorf, die Ein ladung des Bezirks-Obstbauvereins Löbau zu dem am Donnerstag, den 23. März zu ver anstaltenden Vogelschutztag und gab der Hoff nung auf zahlreiche Beteiligung Ausdruck. Vorgelesen, genehmigt und mitvollzogen Or. Uhlemann. Paul Donath, k. Th. Dürr. Nachrichtlich Sekretär Heine, Kassen- und RechnungSsührer des Landcs-ObstbauvereinS. Etwas über Vogelschutz. Vvn G. Büttner, König!. Fvrstgarteninspektor, Tharandt. Mit der wachsenden Bevölkerung und dem steigenden Preis aller Lebensmittel ist eng ver knüpft die Werterhöhung der Ländereien und wiederum damit verbunden eine sich nötig machende intensivere Bewirtschaftung der Forsten und des Ackerbaues. Aus diesem Grunde verschwinden alle über ständigen alten Bäume im Walde, in denen die der Gruppe der Höhlenbrüter angehörigen Vogel arten gute Brutgelegenheiten fanden; sie müssen einer geregelten Forstwirtschaft weichen. Bäche und Flüsfe werden reguliert, es verschwinden die dichten Hecken und alten Wurzelstöcke, wo die Vögel besonders gern ihr Nest bauten. Lebende Zäune werden immer seltener; man entfernt aber auch die einzelnen an Rainen stehenden Rosenhecken, Schlehensträucher usw., ja ganze Flächen, die als Busch in den Gemarkungen eine wohltuende Abwechslung boten, werden ge rodet, uin in Zukunft den besser rentierenden Feldfrüchten Platz zu machen. Die natürliche Folge hiervon ist aber auch das Verschwinden unserer kleinen, ebenso nützlichen, wie unser Auge und Ohr erfreuenden befiederten Sänger. In manchen Gegenden kennt man ja den Hänfling, die Grasmücke, den Zaunkönig, die verschiedenen Meisen und wie sie alle heißen, nur dem Namen nach, weil sie eben keine geeigneten Brutstätten mehr finden und ihren zahlreichen Feinden zum Opfer fallen. Es entsteht freilich für solche Lagen dann ein nicht unbedeutender Verlust dadurch, daß sich die Jnsektenschädlinge ins Ungemessene vermehren, denn eine noch io sorgsältige Ver tilgung derselben durch Menschenhand kann das bei wertem nicht zuwege bringen, was diese kleinen Sänger, wenn sie in genügender Menge vorhanden sind, beseitigen, ist doch die Haupt beschäftigung derselben die Suche nach allerhand derartigen kleinen Lebewesen. Darum Schutz unsern nützlichen Vogelarten durch Bekämpfung ihrer Feinde und Schaffung von künstlichen Brutplätzen. Wenn ich mit den Feinden beginne, so dürsten wohl als die schlimmsten zu erwähnen sein: die wildernde Katze, Wiesel, Haus- und Feldsperling, gegen deren Überhandnahme mit allen Mitteln gekämpft werden muß. Aber auch Kampf gegen Hühnerhabicht, Sperber, Nußhäher, Elster, Eich hörnchen, Marder, Iltis. Weiter möchte man auch der Überhandnahme von Star und Amsel