treten zu sehen, auf Quittenunterlagen veredelt worden. Eingehender über diese Züchtungsarbeiten ist bereits geschrieben in den Pomologischen Monats heften 1899, Deutsche Obstbauzeitung 1907, in ineinem „Leitfaden für gärtnerische Pflanzen züchtung" (G. Fischer, Jena 1909) und in der Festschrift zum fünfzigjährigen Bestehen des deutschen Pomologenvereins (1910). Die Dresdner Butterbirne trägt als Sämling seit 1905 ununterbrochen und reichlich. Sie wächst genügend, verzweigt sich gut, bildet schönes, kurzes Fruchtholz und setzt mlt Vorliebe Birne sowie ihre Größe zeigt. Die Frucht wird etwa acht Tage früher reif als die der Gute Luise von Avranches, an die sie im Geschmack und in der Qualität recht deutlich erinnert. Die Schale ist nicht empfindlich und das Fleisch von weißer Farbe, so daß die Sorte vielleicht auch als Konservenfrucht gerne genommen werden möchte. Obwohl die Dresdner Butterbirne zu einer Zeit reift, wo es Birnen genug gibt, glaube ich doch annehmen zu dürfen, daß sie sich ihre Verbreitung selbst bahnen wird. Für die biologische Wissenschaft hat die Sorte insofern Interesse, als sie auch ohne Bestäubung Dresdner Dutterbirne, ein Sämling der „Gute Luise von AvrancheL", Form etwas veränderlich. auch an der Spitze der Fruchtruten und selbst am einjährigen Holze, wie Williams Christbirne, Herzogin von Angouleme, Blütenknospen an. Letztere sind rundlich, von bräunlicher Farbe und schon deutlich im Herbst als Blütenknospen zu erkennen. Ich habe die Sorte als Zwischen veredlung auf Amanlis Butterbirne, Gellerts Butterbirne und Neue Poiteau stehen. Ob sie, direkt auf Quitte veredelt, ein frisches Wachs tum zeigt, weiß ich nicht. Sie dürfte aber auch auf Wildlingsunterlage sehr bald tragbar werden. Eine pomologische Beschreibung der Sorte möchte ich unterlassen, weil mit derselben wenig bezweckt wird und weil die Abbildung genau die charakteristische, etwas veränderliche Form der Früchte anzusetzen vermag. Daher wohl auch die ihr eigene große Fruchtbarkeit. Ich mußte im ver gangenen Jahre eine Anzahl Blüten vor dem Öffnen derselben abkneipen, um einen jungen Baum durch zu reiches Tragenlassen nicht all zusehr zu schwächen. Dabei habe ich bei einigen Knospen nur Kelch, Blumenblätter und Ge schlechtsorgane abgekneipt, den verletzten Frucht knoten aber stehen gelassen. Er entwickelte dennoch völlig ausgewachsene, aber natürlich kernlose Früchte. Edelreiser der Sorte in beschränkter Zahl können an Interessenten noch in diesem Früh jahr abgegeben werden. Dresden-A. 16. GarteninspektorM.Löbner.