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IÖ Bestandteile werden nach dem Erkalten zugesetzt. Die Wirkung ist nachhaltig und anher einer im Frühjahr (etwa im Mail vorzunehmenden Behandlung der Apfel bäume ist unter normalen Verhältnissen nur noch im Spätherbst eine Bespritzung auszufiihren. Allerdings muh in der Zwischenzeit jeder neuauftretende Lausherd durch Bespritzung sofort unterdrück! werden. Die Kosten betragen bei Behandlung von 240 Apfelbäumen pro Stamm ungefähr 5 Pf. .4. L-U. Übersicht Les in den einzelnen Straßen- und Wasser- Vauamtsbezirken des Königreichs Sachsen von den Bäumen der Staatsstraßen im Fahre 1910 erzielten Obstnutzungertrags: Mark Ps. 1. Annaberg . 44 48 2. Bautzen . 34S64 50 3. Chemnitz . 7 291 10 4. Döbeln . 36 765 50 5. Dresden I 13 337 50 6. Dresden II 12 292 20 7. Freiberg . 1710 90 8. Grimma . 34144 — 9. Leipzig. . 68 368 — Mark Pf. 10. Meißen I 7 477 — 11. Meißen II 30 404 50 12. Pirna I 9 050 — 13. Pirna II . 9 657 — 14. Plauen. . 5 367 10 15. Schwarzen ¬ berg . . 395 — 16. Zittau. . 28 916 — 17. Zwickau . 10 516 20 Die Gesamtsumme ergab: 310 300 M. 98 Pf. Zum Obstbau in Württemberg. Im Jahre 1909 belief sich der Geldwert des Obst ertrages nach einer statistischen Zusammenstellung des Landesamtes auf 6 298 376 M. Es kommen im ganzen 9 Millionen Bäume in Frage. Innerhalb der letzten 20 Jahre wurden als Durchschnittspreise pro Doppelzentner für Äpfel 7.54 M., Birnen 6.94 M., Pflaumen und Zwetschen 7 29 M., Kirschen 17.77 M. bezahlt. Der Durchschnittswert belief sich aus über 7 290 000 M., wobei etwa 7 500000 Bäume in Betracht kamen. Vananenkleider. Die Banane gehört zu den Pflanzen, die den größten Nutzen gewähren. Jeder Teil der ganzen Pflanze findet in irgendeiner Weise Verwertung, deren Vielseitigkeit noch lange nicht abgeschlossen zu sein scheint. Jetzt ist in der großen chinesischen Handelsstadt Tschungking, die im Innern des Reiches am Dängtsekiang liegt, auf dem Markt eine Ausstellung von Bananenkleidern, das heißt von allerhand Gewändern aus den Fasern der Banane, veranstaltet worden. Nach einem Bericht des dortigen englstchen Konsills werden diese Kleider folgendermaßen hergestellt: Der Stiel der Banane wird, wenn er ungefähr ein Jahr alt geworden ist, aufgerollt und über Wassergesäßen ge dämpft, bis er weich geworden ist. Dann wird die äußere Haut mit einem besonders dazu geeigneten Gerät leicht entfernt. Was übrig bleibt, enthält die für die Gewebe in Frage kommenden Fasern, die aber erst nach sorgsamer Trocknung gewonnen werden können. Dann werden sie zerschnitten und in Fäden gedreht, um zum Weben ver wandt zu werden. Dieje Behandlung der Fasern ist sehr ähnlich derjenigen, die in China auch für die bekannte Ramie- jChinagras-) Faser angewandt wird. Vorläufig befindet sich diese neue Verwertung der Banane noch in den Anfängen, denn es sind erst wenige Kleidungsstücke aus Bananenfasern verfertigt worden, die außerdem noch recht kostspielig sind. In Tschungking wurde für eine Rolle des Bananenstoffes von 4'/^ vr Länge und 1 na Breite ein Preis von fast 25 M. gefordert. Allerdings wird dem Stoff eine ganz ungeheure Dauerhaftigkeit nachgerühmt, die, verbunden mit großer Leichtigkeit, das Ideal für einen Sommeranzug bedeuten würde. Es ist wohl auch anzu nehmen, daß neue Verbesserungen des Verfahrens eine er hebliche Verbilligung der Ware herbeiführen würden. Es sind denn auch bereits Schritte getan worden, um weitere Versuche zu veranstalten, und vielleicht wird es gar nicht mehr lange dauern, bis man sich für seinen Sommer anzug ebenso einen Bananenrock anschafft wie einen echten Panamahut. Monatskalender. Januar. Obstgarten. Unsere Obstlagerräume sehen wir öfter durch und entfernen rechtzeitig alle ange- saulten Früchte. In diesem Jahre werden wir die Wahr nehmung machen, daß Sorten, die in anderen Jahren eine längere Haltbarkeit besaßen früher reisen und ver gehen, was uns veranlassen muß, dieser Anregung be sondere Aufmerksamkeit zuznwenden. Solange als möglich bearbeiten wir den Boden im Obstgarten, tun alles, um die Winterfeuchtigkeil aufzu fangen. Hierbei können wir auch Dürger anbringen. Alte kranke Bäume werden entfernt, die gesunden, trag fähigen von abgestorbener Rinde, von Moosen und Flechten befreit und mit Kalkmilch oder einer 15«/vigenObst- baumkarbolineumlöfung angestrichen. Jetzt können wir auch von guten Mutterbäumen die Edelreiser schneiden. Hierbei verweise ich auf den Aufsatz: „Die Gewinnung von Edelreisern" in 'Nr. 12 des vor. Jahrganges. Nach Vollendung dieser Arbeit ist es auch an der Zeit, die jungen Bäume in der Krone zurückzuschneiden und aus zulichten. Diese Arbeit erfordert einige Praktische Übung, und empfehlen wir, sich diese bei einem Obstbaukurlus an zueignen oder sich an einen tüchiigen Baumwart zu wenden. Wer seine Spalierbäume im Sommer richtig behandelte, braucht im Winter an den Fruchtzweigen nichts zu schneiden, er muß nur die Verlängerungs- oder Leittriebe zurück schneiden. Bei diesem Rückschnitt haben wir zunächst die Form, dann die Triebkraft und zuletzt die Sorteneigen tümlichkeit ins Auge zu fassen, damit wir die richtige Länge der Leitzweige anschneiden. Beim Schneiden und Auslichten der Bäume werden wir auch alle sichtbar werdenden Raupenncster, Eierringe und Puppen ver nichten. Bei dem Beerenobst, als Stachel- und Johannisbeeren, entfernen wir alles zu alte und zu dichtstehende Holz; junge Sträucher werden zurückgefchnitten, um viele Triebe zu erhalten. In den Himbeerpflanzungen werden die ab gestorbenen Tragruten des vergangenen Sommers dicht über dem Erdboden abgeschnilten und die stehenbleibenden jungen Triebe angebunden. Gemüsegarten. Nur bei strengem Frost lassen wir uns aus dem Gemüsegarten vertreiben, solange als möglich und notwendig rigolen wir den Boden. Ferner können wir die Mistbeetkasten instandsetzen und im Einschlag befindliche Gemüsevorräte durchputzen. Von Milte des Monats ab können auch Mistbeetkasten gepackt und hergerichtet werden. Nachdem sich die Erde gesetzt, gleichmäßig erwärmt und abgedunstet hat, besäen und be pflanzen wir sie mit Salat, Kohlrabi, Blumenkohl, Radieschen, Karotten usw. In der übrigen freien Zeit studieren wir die ein gegangenen Preislisten der Samenhandlungen und machen unsere Bestellungen. Die Samenfirmen bringen alljährlich eine große Menge Neuheiten in den Handel. Mit der An schaffung dieser sind wir aber recht vorsichtig, kaufen höchstens kleine Portionen zu Versuchszwecken, um sie an Ort und Stelle auszuprobieren. Im allgemeinen Pflanzen und säen wir die Sorten, die sich bei uns in jeder Be ziehung bewährt haben. Ziergarten. Auch hier ist eine ruhige Zeit ein getreten, doch dürfen wir auch unsere Pfleglinge nicht aus