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gepflanzt, die ebenfalls sehr unter dem Gummi fluß litten und deren Früchte beinahe geschmack los waren. Gestützt auf die bei dem Äprikosen- bäumchen gemachte Erfahrung, machte ich nun eine Salzbruhe von I Pfund Salz auf 20 Liter Wasser und gab ßdem Baume ein tüchtiges Quantum davon als Dungguß. Alsbald hatte rch tue Freude, daß der Gummifluß fast gänzltch aufhörte, und als im Herbst die Früchte reiften, zeigte sich, daß sie einen süßen und würzigen Geschmack hatten. Durch diese Tatsache habe ich die feste Überzeugung gewonnen, daß das Salz ein vorzügliches Heilmittel sür den Gummi fluß des Steinobstes ist, und ich würde mich freuen, wenn andere Baumbesitzer damit weitere Versuche anstellen wollten./ L.-Ll. Aus den Lehranstalten. Obst- und Gartenbauschule zu Vantzen. Die im Jahre 1911 an der Obst- und Gartenbauschule zu Bautzen statifindenden Lehrkurse über Obst- und Ge müsebau, Pflanzenschutz und über Obst- und Ge- müseverwertung sollen wie folgt abgehalten werden: 1. Kursus über Gemüse- und Obstbau für Frauen und Mädchen. Praktische Übungen mit theo retischen Erläuterungen. 1. Teil. Die Anlage von Früh beeten; Obstbau (Pflanzung und Pflege); an 4 noch zu bestimmenden Tagen im März, je nach den Witterungs- Verhältnissen. 2. Teil. Allgemeiner Gemüsebau; Obstbau (Sommerbehandlung); am 2., 3. und 4. Mai. 2. Lehrkursus für Baumwärter. Der Kursus ist ein vorzugsweise praktischer. Theoretischer Unterricht wird m 6 Stunden wöchentlich erteilt. 1. Teil vom 1. März bis mit 12. April 2. Teil vom 26. Juni bis mit 1. Juli. 3. Teil vom 25. September bis mit 14 Oktober. 3 Wiederholungskursus für Obstbaum- wärier des Jahrgangs 1910 vom 9 bis 14. Oktober. 4. Kursus über Pflanzenschutz am 5. und 6. Mai. Die wichtigsten Krankheiten und Schädlinge des Obst- und Gartenbaues. Ihre Erkennung und Bekämpfung. PratUsche Übungen und Vorsüdrungen. 5. Obstbaukursus für Landwirte und Obst freunde .1. Teil am 21. und 22. April. Übungen in den Frühs'hrsarbeüen. 2. Teil am 3. und 4 Juli. Sommerarbeiten iSommewchnilt). 6. Beeren-, Frühobst- und Gemüseverwer tungskursus am 11., 12. und 13. Juli. Praktische Übungen in der Obstverwertungsanstalt. Das Trocknen von Obst und Gemüse, Bereitung von Obstsast, Mus, Gelee, Beerenwein. Konserven. 7. Lehrkursus über Obstbau für Lehrer. Vormittags: Vorträge mit Veianschaulichungen Nach mittags: Praktische Arbeiten. 2. Teil des Kursus 1910/11 vom 24 bis einickst. 29. Juli. 1. Teil des Kursus 1911/12 vom 25. September bis einjchl. 4 Oktober. (Zeitänderungen Vorbehalten.) 8. Kursus über die Verwertung des Kern- und Steinobstes. Vorträge und praktische Übungen am 3. und 4 Oktober Herstellung von Dörrobst, Saft, Gelee, Marmelade, Büchsenkonseroen Avfelwembereilung. An Lehrhonorar bez. Ersatz für Arbeitsmaterialien ist zu entrichten: 1. Für den Lehrkursus über Obstbau für Lehrer 30 M. 2. Für den L.hrkursus für Baum wärter 30 M. 3. Für alle übrigen Kurse sür eine Person Aus den Vezirks-Obstbauverenl Ottendorf und Umgegend. Nach sechsjähriger Pause veranstaltete der Bezirks- Lbstbanverein Oltendork und Umgegend vom 1. bis 4. Ok tober 1910 im „Ritterhoft'-Attmiltweida eine Jubilanms- Obstausstetlung. Dieselbe wich in ihrer ganzen Art wesentlich von den bisherigen Gepflogenheiten ab, da sie nach dem Prinzip zusammengeslellt war: Praktisch und anschaulich, sowie belehrend sür das Publikum, wobei die Masje des Obstes wirken soll. Die Eröffnung erfolgte den Tag 1.50 M. iFür Ausländer erhöhtes Honorar. Die Honorare sind jeweils zu Beginn der Kurse zu ent richten. vr. Brugger. Lehranstalt in Rötha. Für den Baumwärterkursus 1911 haben wir folgende Zeiten festgesetzt: 1. Teil vom 13. März bis mit 8. April, vom 19. April bis mit 2. Mai. 2. Teil vom 10. Juli bis mit 15. Juli. 3. Teil vom 2. Oktober bis mit 21 Oktober. Den Wiederholuugskursus sür die in diesem Jahre ausgebildeten Baumwärter halten wir in der Zeit vom 18. bis mit 23. September 1911 ab. Landwirtschaftliche Schule in Meißen. In Befolg einer Anordnung des Ministeriums des Innern und im Aufttage des Landwirtschaftlichen Kreis oereins Dresden soll auch in diesem Winter wieder an der hiesigen Landwirtschaftlichen Schule ein Reblauskursus (der 26.) in Ler Dauer von zwei Tagen, und zwar den 7. und 8. Januar 1911 abgehalten werden. Der Unter richt, welcher einer Verordnung des Ministeriums des Innern gemäß unentgeltlich erteilt wird und der jedermann zugängig ist, erstreckt sich nicht ausschließlich auf die Lebens weise der Reblaus, ihre Erkennung und auf die Maßregeln zu ihrer Vertilaung, sondern wird auch auf diejenigen Maßnahmen ausgedehnt, welche geeignet erscheinen, einen Weiterbetrieb unteres vaterländischen Weinbaues trotz des Vorhandenseins der Reblaus zu ermöglichen, das heißt auf die Anpflanzung widerstandsfähiger amerikanischer Reben ats Veredeluugsmtterlagen sowie auf die B sprechung der übrigen, fast alljährlich in unseren heimischen Weinbergen auftretenden und großen Schaden anrichtenden tierischen und pflanzlichen Rebenseinde, das sind der einoindige Traubenwickler (Heu- und Sauerwurm, die „Made"), die Rebenschildlaus, der Wurzelschimmel, der echte und falsche Meltau der Reben (Oiäruur luoüsri und Usronosxors, vitücola.) usw. Die Zahl der Teilnehmer an dem vor jährigen Kursus betrug 31, und waren von diesen 1 Lehrer, 1 Baumwärter, 6 Weinbergbesitzerssöhne, 19 Weingarten besitzerssöhne und 4 Ökonomieverwalter. Anmeldungen sür den diesjährigen Kursus nimmt der Kursusleiter und Direktor der Landwirtschaftlichen Schule, Prok»ffor A. Endler, schriftlich fowie mündlich entgegen Vereinen. am 1. Oktober mittags ^12 Uhr. Nach einer Begrüßung durch den ersten Vorsitzenden des Vereins hielt der Ehren vorsitzende Herr Amtshauptmann Or Roßberg-Rochlitz eine längere inhaltreiche Ansprache und eröffnete sodann die Ausstellung. Vertreten waren weit über 120 Aussteller, die zum Teil in wunderschönen Aufmachungen herrliche Früchte zur Schau stellten, so daß der riesige Saal des „Ritterhoses" bis zur äußersten Ecke mit Obst saft vollgefüllt war.