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178 Zum probeweisen Anbau werden außerdem noch folgende Kernobstsorten, nach der Reifezeit geordnet, in Reisern abgegeben: u) Äpfel: 1 Fraas Sommer-Kalvill, August - September; 2. Kaiser Wilhelm, November— April; 3. Prinz Albert. November—März; 4. Coulons-Renette, Dezember—März; 5. Zimt- reneite, Februar—April; 6. Öhlkofer Pepping, Januar—Juni. d) Birnen: 1. Giffards Butterbirne, Juli—August; 2. Solaner, August; 3. Frühe von Tröveux. August; 4. Or. Lentier. September—Oktober; 5. Prinzessin Marianne, September— Oktober; 6. Le Lectier, Dezember—Januar. Großenhain, am 14. November 1911. Der Dorstand des Landes-Gbstbauvereins für das Königreich Sachsen. Or. Uhlemann, Vorsitzender. Bekanntmachung. Der Verlag C. Heinrich in Dresden-N., der Herausgeber dieser Zeitschrift, ersucht alle Abonnenten um tunlichst umgehende Abführung der Beiträge, spätestens jedoch bis Mitte Januar 1912. Es empfiehlt sich sehr, den mit dieser Nummer beendeten Jahrgang einbinden zu lassen. Sehr schön ausgenattete Einbanddecken sind beim genannten Verlag zum Preise von 75 Pf. ausschließlich Porto erhältlich. Alle Leser unserer Zeitschrift werden zu Beginn des neuen Jahrganges gebeten, für neue Abonnenten mit besorgt zu sein und sich an der inhaltlichen Ausgestaltung der Zeitschrift zu beteiligen. Für die gütige Mitarbeit im beendeten Jahrgang sage allen verbindlichsten Dank. Die Schriftleitung: M. Lindner. Ter Ärebs der Apfelbäume. Vvn E. Herrmann, Dresden. Mil 2 Abbildungen. Für den Erwerbsobstzüchter nimmt der Apfelbaum immer noch die erste Stelle ein. Seine Gesundeihaltung muß ihm darum auch besonders am Herzen liegen. Tatsächlich aber ist sein Leben von so vielen Feinden bedroht, daß ein beständiger Kampf nötig ist. Bald ist es Weiterschaden, balv sind es tierische, baldPflanzen- schädlinge, die seine Gesundheit untergraben. Es gresit kaum eine Krankheit tiefer in das Leben des Apfelbaums ein als der Krebs. Darum dürfte es sich wohl lohnen, den Ui fachen desselben genauer nachzugehen und Mittel und Wege zur Abhilfe zu suchen. Das äußere Bild der Krebskrankheit dürfte allgemein blkannt sein. An Zweiaen, Äiten, selbst am Stamme zeigen sich tiefe Wunden, welche vielfach bis auf das Splinthvlz gehen. Wulst- artige Ränder umgeben die Verwundung. Meist hat man es mit offenem Krebs zu tun, bei welchem terrassenförmig zurückliegende Ränder die ossine Wundstelle einschlüßen. Alljähilich fügt sich ein neuer Überwallungs and an, nachdem die vor jährigen abgestorben sind. Die Wunde erhält dadurch ein rosenartiges Aussehen. Seltener ist der geschlossene Krebs, bei dem sich die Über wallungsränder nach innen neigen und die Wunde dadurch verschließen. Die Überwallungen kommen dadurch zustande, daß die Kambiumfchicht eine krankhafte Tätigkeit entfaltet. Sie erzeugt kein festes Holz, sondern lockeres, schwammiges Gewebe, das sich weder gegen Frost noch gegen Verletzungen durch Tiere widerstandsfähig erweist. Bei dieser Krankheitssorm haben wir es nicht nur mit einer Entstehungsurfache zu tun, sondern mehrere feindliche Einflüsse sind hierbei tätig. Man kann viererlei Umstände dafür verantwortlich machen: Ernährungs-, Witterungserscheinungen, parasitische Pilze und tierische Schädlinge. Die erste Veranlassung kann in der Ernährung des Baumes gegeben fein. Ist der Baum zu tief gepflanzt, reicht er mit seinen Wurzeln gar in das Grundwasser, oder wird ihm zu reichliche Stickstoffdungung zuteil, so bekommt das Holz nicht die nötige Festigkeit, es kann nicht genügend ausreifen und bleibt darum empfindlich gegen Frost. Dieser hat nun leichte Arbeit, indem er das lockere Gewebe samt Rinde sprengt. Dem Baume werden dadurch Verwundungen beigebracht, welche weitere zerstörende Feinde heremlassen. Dazu gehören vor allem die Pilze, deren un endlich kleine Sporen in die kleinsten Spalten eindringen. Häufig findet man in den Wund-