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Was ist zu empfehlen? Da der Kalk anstrich ein gutes Frostschutzmittel ist und Moose und Flechten abtötet und so für eine bessere Rindenatmung sorgt, muß der Kalkmilch ein Stoff zugefügt werden, der die Farbe der Kalk milch nicht verändert, der die Kalkmilch besser haften läßt und der ihre Wirkung erhöht. Da her soll der Kalkmilchanstrich mit 1/4 der Masse mitObstbaumkarbolineum vermischt werden. Dann erst tritt die Wirkung ein, die der Kalkmilch fälschlicherweise allein zugeschrieben wird. Durch den Karbolineumzusatz werden alle Insekten und alle Eier getötet. Karbolineum durchwandert die toten Rindenschichteu und übt seine ätzende Wirkung auf das versteckte Getier aus. Karbo lineum vernichtet alle Moose und Flechten. Es löst die toten Rindenschuppen und besorgt somit die Stammreinigung. Vor allem gibt Karbo lineum der Rinde eine große Widerstandsfähig keit gegen Witterungseinflüsse (N.). Wer einige Jahre den Zusatz von Karbolineum zum Kalk anstrich gemacht hat, wird bald zu reinen An strichen mit verdünntem Karbolineum (20—30 °/o) übergehen, denn der Karbolineumanstrich wirkt sicherer und vielseitiger als der Kalk anstrich. L. k. Winterliche Maßregeln gegen den amerikanischen Stachelbeermeltau. Der Winterschnitt der Stachelbeersträucher bietet uns ein Mittel, um diese gefährliche Krank heit fernzuhalten oder doch bedeutend einzuschränken. Diejenigen Stachelbeerzweige, welche schon voriges Jahr von dem amerikanischen Meltau befallen worden sind, haben jetzt gegen früher ein ganz verändertes Aussehen bekommen. Im letzten Sommer waren sie mit einem weißen, jetzt aber sind sie mit einem braunen Filze be deckt. Man sieht gegenwärtig deutlich die dunkel braunen, fast schwarzen und gewöhnlich noch zu sammengeschrumpften Zweigspitzen sich abheben gegen das gesunde, Heller gefärbte Holz. Diese braunen oder schwarzen Spitzen sind es, in denen die Krankheitskeime aufbewahrt werden. Von hier aus wird im kommenden Frühjahre der Mel tau sich auf die jungen Triebe übertragen. Hauptsächlich die jungen Zweige sind der An steckung am meisten ausgesetzt; man darf beinahe sicher sein, kranke Sträucher im nächsten Jahre zu bekommen, wenn diese gefährlichen braunen Spitzen nicht entfernt werden. Diese kranken Zweigteile müssen also alle abgeschnitten, sorg fältig gesammelt und verbrannt werden. Da manche Zweigspitzen letztes Jahr mit Blattläusen befallen waren, diese ebenfalls braun gefärbt sind und von den mit Meltau befallenen Zweigen nur schwierig zu unterscheiden sind, so müssen alle Zweigspitzen der Sträucher abgeschnitten und verbrannt werden. Sehr zu empfehlen ist, alle Sträucher mindestens auf die Hälfte zu kürzen, das Abfallholz sorgfältig zu sammeln und zu verbrennen. Sollten aber die Sträucher schon beschnitten sein, so wird es sich lohnen, noch ein mal nachzusehen, ob alle Zweige richtig ge kürzt sind. Der Boden wird 5 ein tief um gegraben, damit elwaige auf der Oberfläche zurückgebliebene kleine befallene Zweigteilchen untergegraben und auf diese Weife unschädlich gemacht werden. Nach den Mitteilungen des phytopathologischen Dienstes zu Wageningen (Niederlande). Bechtle. Stauden-Astern. Mit 1 Abbildung. Der Herbst ist gekommen und mit ihm die Zeit, in welcher die dankbar blühenden Freiland stauden an Zahl immer weniger werden, bis zuletzt nur noch einige Vertreter der Gattung Aster aus der großen Familie der Kompositen oder Korbblütler übrig geblieben sind, um dem scheiden den Herbst die letzten Blumengrüße darzubringen. Die Gattung Aster ist eine der wenigen, die mit kurzen Zwischenzeiten, das ist der Winter und eine ganz kurze Zeit Anfang Juli, welch letztere aber in Kürze sicher auch noch ausgefüllt wird, uns ihre Vertreter fast das ganze Jahr zu den mannigfaltigsten Zwecken zur Verfügung stellt, sei es zum Schnitt zur Ausschmückung der Zimmer oder zur Bepflanzung von Gruppen und Rabatten, ja selbst als Topfpflanzen sind etliche zu ge brauchen. Es dürfte deshalb in Anbetracht dieser Tatsache auch für viele Leser dieser ge schätzten Zeitschrift nicht ohne Interesse sein, etwas Näheres über die Reihenfolge der vielen Aster arten und -Sorten zu hören. Den Blütenreigen eröffnet im Mai die kaum 20 orn hohe Alpen aster nlpinuZ, die sich als vortreffliche Felsen pflanze zeigt, aber auch als Einfasfung für Blumenrabatten zu empfehlen ist und deren angenehm blaugetönte mittelgroße Blumen mit gelber Mitte verziert sind. alpinem „Nixe", eine wertvolle, etwas höhere Spielart ersterer, mit gedrehten hellblauen sternförmigen Rand blütchen, blüht etwas später und verlängert dadurch den Flor der Alpenaster bis in den Juni hinein, zu welcher Zeit auch die bis 30 ow. hoch werdende Form „8up6rbu8" blüht, die ihre blaßbauen, mit mattgelber Scheibe geschmückten Blumen auf straffen Stielen präsentiert und deshalb auch als Schnittblume verwertet werden kann. Zur selben