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162 Nr. Lokalnamen der Sorte Bemerkungen über den Wuchs, Tragbarkeit des Baumes Für die Kommission zur Ausfüllung. Bestimmt alS: 1. 2. 3. usw. 4. Die Obstfendungen sind zn adressieren: An die Obstvermittelungsstelle des Landes-Obst bauvereins in Dresden-A., Grunaer Straße 18, mit der Aufschrift: „Zur Sortenbestimmung", und müssen spätestens am Vortage eintreffen. Die Sendung ist frei zu machen, auch frei von Bestellgebühr einzuliefern. 5. Die Früchte werden nicht zurückgeschickt. Kosten entstehen dem Einsender durch das Bestimmen nicht. 6. Die Listen gehen an den 'Absender zurück. Die Düngung der Obstbäume und anderer Kulturpflanzen. Von A. Bode-Chemnitz. Ein viel beschriebenes und oft besprochenes Kapitel, das aber in Rücksicht auf feine äußerst wichtige Bedeutung nicht oft genug erörtert werden kann. Im allgemeinen sind ja die hauptsächlich sten Punkte bekannt; man weiß, daß es sich lediglich um die vier Stoffe, Stickstoff, Kali, Phosphorsäure und Kalk handelt, und wenn dieselben in irgend einer Form gegeben wurden, glaubt man seine Pflicht getan zu haben. Es genügt aber noch nicht, wenn es darauf an kommt, die Erträge auf einer gewissen Höhe zu erhalten, oder sogar zu steigern. Und gerade das muß das Bestreben des Obstzüchters sein. Reichlich und vollkommen entwickelte Früchte zu ernten sei die Losung; den Baum in seiner Arbeit derartig unterstützen, daß er allen gestellten An forderungen zu genügen imstande ist, muß mit allen Mitteln erstrebt werden. Der Nutzen aller anderen Kulturarbeiten kann nur erst dann zur Geltung kommen, wenn der Ernährungszustand ein in jeder Beziehung ausreichender ist; fehlen die Baustoffe, so sind die Arbeiter überflüssig. Hinsichtlich des Bodens, der Lage und Feuchtigkeit, sowie auch in bezug auf den Zu stand des Baumes selbst, liegen nun überall große Verschiedenheiten vor; aus diesem Grunde ist es unbedingt notwendig, das Düngen mit einer gewissen Überlegung auszuführen. Scha blonenhafte Arbeit kann zufällig von Erfolg be gleitet sein; in den meisten Fällen muß jedoch mit dem Gegenteil gerechnet werden. Über alle wichtigen Fragen, die bei einer sachgemäßen Düngung zu berücksichtigen sind, geben verschiedene Lehrbücher vollen Aufschluß; auch in Vorträgen gelegentlich der Versamm lungen steht dieser Gegenstand mit Recht sehr oft auf der Tagesordnung. Nur fchade, daß gerade diejenigen, an die diese und andere Worte gerichtet sind, meist durch ihre Abwesenheit glänzen und dem Praktiker fehlt es meist an Zeit, den in den Büchern ausführlich behandelten Stoff genügend durchzuarbeiten, um ihn mit Vorteil zu verwerten. Eine kurze Darstellung der Grundsätze beim Düngen, wie sie nachstehend folgt, dürfte des halb erwünscht sein. I. Die wichtigsten Nährstoffe. Alle Kulturpflanzen verlangen zur voll kommenen Entwicklung neben anderen Stoffen hauptsächlich Stickstoff, Kali, Phosphor- fäure und Kalk. Da dieselben dem Boden am meisten ent zogen werden und sich leicht erschöpfen, so müssen sie regelmäßig ersetzt werden, wenn volle Ernten erzielt werden sollen. Fehlt einer oder mehrere dieser Stoffe, so ist die mangelhafte oder ein seitige Entwicklung der Pflanzen eine notwendige Folge. Daraus geht hervor, daß eine Volldüngung, d. h. die Zuführung von allen Nährstoffen un bedingt notwendig ist, bezw. die Ergänzung des Fehlenden nicht unterbleiben darf. II. Wirkung der Nährstoffe. Stickstoff wirkt hauptsächlich auf die grüngefärbten Teile der Pflanze, also auf Blatt und Rinde, Kali auf Holz und auf Bildung von Stärke und Zucker (Schönheit der Früchte), Phosphorsäure auf die Entwicklung der Blüte und Frucht, Kalk ist ein für alle Kulturpflanzen notwendiger Nährstoff; außerdem macht er Nährstoffe im Boden für die Pflanzen aufnehmbar (schließt den Boden auf), macht den Boden locker und regelt somit Luft-, Wärme- und Wafserverhältnisse.