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Tätigkeit bereits wieder ausgenommen. Die Mitteilungen der genannten Zentrale über Obstangebote und Nachfragen, welche sich in den letzten Jahren allgemeiner Beliebtheit erfreuten, werden von Anfang Juni d. I. wieder in einer größeren Auflage hinausgehen und außer an die bayrischen Obstzüchter und Obstbauvereine auch an zahlreiche Obst- und Gemüsehändler, Obstwein- und Konservenfabrikanten in- und außerhalb Bayerns wöchentlich Sonnabends bis Jahresschluß gelangen. Abonnementspreis beträgt 1,50 Es wird e'-sucht, Nachfragen nach Obst, Gemüse, Honig, Obst- und Gemüseverwertungsprodukte an die bayrische Obstzentrale einzusenden. Berichtigung zu „Meltaupilze sind gefährlich". Man findet wohl, doch meist in Laienkreisen, die Auf fassung, die Häute der Blattläuse als „Meltau" zu be zeichnen. Unter Fachleuten, und dazu sind Gartenbau- treibende ja zu rechnen, versteht man unter Meltau nur eine Pilzkrankheit, durch Parasitische Pilze an Blättern und anderen Pflanzenteilen erzeugt. Doch man hat es hier wieder mit zwei ganz verschiedenen Meltaupilzen zu tun, dem echten und dem falschen. Beide sind nach ihrer äußeren Erscheinung, nach ihrer Entwickelung und ihrer systematischen Stellung grundverschieden. Ist z. B. der Wein vom echten Meltau (Oiäiuin Nnolrsri) besallen, so zeigt sich das ganze Blatt gleichmäßig von spinnwebeartigem, weißem Filz überzogen. Der Pilz geht aus die Fruchtstände über. Die Beeren werden braunfleckig, Platzen auf, und die Kerne treten heraus. Ganz anders der falsche Meltau am Wein (?Ia8rnoxs,rs, vüivols.). An der Unterseite der Blätter bilden sich vereinzelte weiße, schimmelartige Rasen. An der Oberseite zeigen sich gelbliche, später braune Flecken, welche bald vertrocknen. Die Blätter schrumpfen und fallen ab, darum auch die Blattfallkrankheit genannt. — Der echte Meltau bildet in dem weißen, filzigen Überzüge un zählige Sommersporen (Konidien) aus, die zur Verbreitung der Krankheit beitragen. Später bilden sich als winzig kleine schwarze Punkte auf der Blattfläche die Fruchtkapseln mit den Wintersporen aus. Der echte Meltau ist es ganz besonders, der an unseren Obstbäumen austritt. Er befällt den Wein (Bscherich genannt), Apfel, Birnen, Pflaumen, Kirschen, Pfirsiche, Stachelbeeren, Hasel, Erdbeeren, außerdem Hopfen, Getreide, Klee, Gurken, die meisten Laubbäume des Waldes und viele Unkräuter. Was die Kartoffelblätter befällt, ist dagegen der falsche Meltau. Dieser verschont mit Ausnahme des Weines den Obstgarten, macht dafür um so mehr Schaden im Gemüse- und Blumengarten und auf dem Felde. Da beide Meltauarten mit ihrem Wurzelgeflecht im Blattgewebe haften, so sind sie selbstverständlich auch für das Wachstum und die ganze Entwickelung der Pflanze nachteilig. Es läßt sich demnach auch nicht behaupten, daß Meltaupilze keine Spuren hinterließen. Allerdings greifen tiefer ins Leben der Pflanze die falschen Meltau pilze ein. Aber für den Obstgärtner kommen ja schließlich nur die echten Meltaupilze in Frage. Bekämpfungsmittel sind darum wohl nötig. Bis jetzt hat sich zur Unter drückung der Fruchtbildung das Bestreuen mit Schwefel pulver immer noch vorteilhaft erwiesen. Bei Oiäiuna Lnolrsrl habe ich ganz günstige Erfolge gesehen. Bei der Blattfallkrankheit des Weines empfiehlt sich Bespritzung mit Kupferkalk- oder Kupfersodabrühe. — Zum Glück ist der amerikanische Stachelbeermeltau noch nicht so allgemein verbreitet, wie behauptet wird, während der Apfelmeltau schon längst bei uns ein allgemein auftretender Parasit ist. E. Herrmann. Hastige Gartenarbeit. Wenn wir so verschiedenen Handarbeitern bei ihrer Arbeit zusehen, so sind wir manchmal der Meinung: Na, die nehmen sich aber Zeit beim Schaufeln, Hacken, Graben usw. Wie oft ruhen solche Leute aus und bleiben stehen! — Da sind wir, die wir in Bureaus, Expeditionen oder Schulstuben arbeiten, oft mit einem bestimmten Ur teil bei der Hand und reden gleich von Faulenzern und dergl. Das ist ungerecht. — Wir machen es ja anders; wenn wir einmal 1 Stunde lang zu Spaten, Hacke oder Schaufel greifen und im Garten oder Hof etwas schaffen, da soll viel auf einmal fertig werden, da geht's drauf und drein, jeder Griff gilt, es wird sich nicht umgesehen; denn die Arbeit macht uns bloß Vergnügen, aber — der hin kende Bote kommt nach. In kurzer Zeit sind wir Ivie in Schweiß gebadet. Sind wir dabei vorsichtig und erkälten uns nicht, so hat es uns scheinbar nicht geschadet Soll ten wir aber einmal in die Lage kommen, daß wir von früh bis abends wie jene Handarbeiter hantieren, uns unser Brot auf diese Weise verdienen müßten, dann wür den wir bald erlahmen bei so hastiger Arbeit. Dann würden wir schon sparsamer umgehen mir unserer Kraft und ein anderes Tempo annehmen. So gesundheitsfördernd also Gartenarbeit an sich ist, so soll an dieser Stelle be sonders vor zu hastiger Arbeit, besonders in bückender Stellung gewarnt werden. Das gilt besonders in späterem Alter und auch Lei gewisser Kör'perkonstitution (Habürm axoxlsütüsnss, weil Herz- oder Hirnschlag leicht die Folge sein kann. vr. Ziegelroth schreibt in seinem Buche „Die Arterienverkalkung" folgendes: „Es ist ein alter Erfahrungs- satz, daß sich der Vir (der Mann), der kräftigste Mann beim Überschreiten der ersten Lebenshälfte zu Glanzleistungen in Bezug auf körperliche Anstrengung nicht mehr eignet. Vergißt er dies, weil er mit Anspannung aller Energie es doch den Jüngsten gleichtun will, dann kommt es ost zu jenen schweren Zusammenbrüchen, jenen Anfällen von Herzüberanstrengung, von Herzschwäche, die nicht selten zu schwerer Krankheit sühren . ." Schreiber dieser Zeilen mahnt in dieser Beziehung zur Vorsicht, da derselbe leider aus Erfahrung reden kann. — Ich wäre dankbar gewesen, wenn ich durch einen solchen Artikel früher schon auf solche Gefahren aufmerksam gemacht worden wäre. Die Bereitung von Nhabarberwein erfolgt nach Nr. 11 der „Deutschen Obstbauzeitung" in der Weise, daß man die Blattstiele des Rhabarbers quetscht, einen Wasserzusap von zwei Drittel der ganzen M.nge beifügt und zusammen etwa drei Tage in einer Schüssel stehen läßt. Dann werden die fleischigen Teile gut ausgepreßt und der Saft durch ein feines Sieb filtriert. Ans jeden Liter rechnet man ein halbes Kilo Zucker. Der erhaltene Saft wird zum Gären in Fäßer oder in irdene Gefäße getan. Die Gärung dauert ungefähr eine Woche, während der man öfters etwas Zucker hinzusetzt. Die Gefäße können nun geschlossen werden, kommen dann an einen kühlen luftigen Ort, wo sie zwei Monate lang ungestört stehen bleiben müssen, bis man den Wein in Flaschen füllt. Je länger derselbe lagert, um so > esser wird derselbe. Der Rhabarber wein ist sehr angenehm nnd im Geschmack dem Stachelbeer wein ähnlich. Die ersten Ernten der Blattstiele im Frühjahr werden zum größten Teile zu Kompott verwendet, während man im Sommer von den Stielen Wein bereitet. Die beste Pflanzzeit des Rhabarbers sind die Monate April und Mai; Entfernung 1,50 Meter. Die Blüten stiele müssen gleich in ihrer ersten Entwicklung entfernt werden, um die Stöcke nicht zu schwächen. "Von den Blattstielen müssen wenigstens ein reichliches Drittel am Stocke verbleiben. Der Rhabarber verlangt tiefgründigen nahrhaften Boden, tiefe Bearbeitung und feuchte sonnige Lage. Fleischkost und Alkohol. „Ich halt' einen Kameraden" usw., so kann die Fleisch kost sagen, das ist der Alkohol. Wieso? — Der Appetit zu Bier kommt meist von den Speisen, die wir vorher ge nossen haben, vorausgesetzt, daß wir nicht durch große Schweißabsonderung durstig geworden sind. . Wenn wir ein fettes Abendbrot mit Wurst und Schmken usw. zu uns genommen haben, dann wird sich auch der Appetit zu dem gewohnten Abendschoppen einstellen, das wird