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...... . . ' Nr. 143. Pulsrützer WochenAatt — Dievstaa, den 28. November 1916^ Seite 2. Grieß für Kinder und Kranke wird gegen d:s ausgegebenen Karten in den Geschäften von C. G. Ku-ring, S. Steglich, M Jentsch, Fr. JskN., A EndlLr, F. Herberg, Th rer und Fr. Zöllner bis 5 Dezember 1916 verkauft Pulsnitz, am 28 November lgi6 Der SLsdtrat. Die noch rückständigen , . . Kartoffelkarten sind nunmehr bis Mittwoch, den 29. November 1916 12 Uhr mittags in der Rrtskanzlei abzugeben, andernfalls, die in der letzten M kanntmcLhung ange- drohte Besnasung einzutretsn hat. Pulsnitz, am 28. November 19 6 Der Stadtrat. Dkl AWemcW in RHlMd und das grüße ruWe Rölsel. Wie man aus der ausländischen Presse erfährt, ist der russische Ministerpräsident Stürmer zurückgetreten und der bisherige russische Minister des Verkehrswesen Trerow ist zum Ministerpräsidenten ernannt worden. Der Rücktritt Stürmers ist an sich nichts Ueberraschendes, denn es haben sich in Ruhland die Klagen über die täglich anschwellenden Zustände der Mißwirtschaft und der Not auf allen Gebieten in der letzten Zelt geradezu gehäuft, und in der Duma hat ten diejenigen Abgeordneten, welche für Rußland einen ge wissen Fortschritt erstrebten, mit ihren bitteren Klagen gegen die Regierung nicht hinter dem Berge gehalten, ja es war in der Duma ofsen das Mißtrauen gegen die Regierung ausgesprochen worden. Die innere Gährung in Rußland ist also trotz aller amtlichen Ableugnvngsoersuche sehr wohl vorhanden und das, was man in Rußland als eine dro hende innere Gefahr fürchtete, ist offenbar im russischen Reiche in die Erscheinung getreten. Die letzten Sitzungen der Duma baben auch deutlich bewiesen, wie die wahre Stimmung in Rußland ist. Stürmer, der gestürzte Mini sterpräsident, hatte sich aber immer als ein Mitglied der Durnowo-Gruppe gezeigt und den Kamps gegen alle Re- formbestrebungen der Duma als das besondere Ziel seiner Politik betrachtet. Am liebsten hätte ja auch Stürmer ganz ohne die Duma die Regierungsgeschäsie besorgt, und er hat ja auch solange wie möglich die Einberufung der Duma verzögert. Nach der in der russischen Duma herrschenden Stimmung hätte man nun annehmen müssen, daß ein Mi nisterpräsident als Nachfolger Stürmers berufen werden würde, der den Forderungen der Duma etwas mehr entge genkommen werde. Dies ist aber keines Falls geschehen, denn der neue Ministerpräsident Trepow war als Der- kehrsminister derjenige russische Staatsmann, welcher der aus Einführung von liberalen Reformen gerichteten Politik -es früheren russischen Ministerpräsidenten Stolyvin Wider stand geleistet hat. Es ist ja auch bekannt, daß die Familie und die Vorfahren des neuen Ministerpräsidenten Trepow zu den Erzrussischen Leuten gehörten, welche das Altrussen- tum zum Heile Rußlands erhalten wissen wollen. Der neue Ministerpräsident Rußlands ist der Sohn des im Jahre 1878 von der Nihilistin Wjera Sassulitsch getöteten grausa men Stadthauptmanns von Petersburg Feodor Trepow und ein Bruder Dimitri Feodorowitsch Trepows, der als Generalgouoerncur von Petersburg und Po!izeiminist:r der S i recken der revolutionären Partei war. Es ist daher an zunehmen, daß der neu ernannte russische Ministerpräsident der Mann sein soll, welcher die im Inneren Rußlands drohende Gefahr b seltnen und das alte strenge selbstherr liche russische Regierungssystem aufrechterhaltrn soll Die gleichzeitig mit der Ernennung des neuen Ministerpräsiden ten in Rußland erfolgte Vertagung der Duma läßt auch darauf schließen, daß man in russischen Regierungskreisen auf die Mitwirkung der Duma in der gegenwärtig für Rußland so kritischen Zeit verzichten will. Auch ist der Kadettensührer Miljukoff, als der Führer der russischen Fortschrittspartei, nach einem Berichte der Petersburger »Börsenzeitung" unter Anklage gestellt worden, weil er in der Duma eine Rede gehalten hat, die von der russischen Zensur beschlagnahmt worden ist. Miljukoff hatte aller dings in seiner Rede die von mehreren auswärtigen und auch russischen Zeitungen gemeldete Nachricht erwähnt, daß der englische Botschafter Buchanan in Petersburg die Ab setzung des früheren russischen Minister des Aeußern Ssaso- no» als eine Niederträchtigkeit des Zaren bezeichnet habe. Allerdings hat Miljukoff in seiner Rede auch noch erwähnt, daß diese Auffassung des englischen Botschafters von der Absetz ung Ssasonows auch von der Mehrheit des russischen Vol kes geteilt würde. Daraus geht wieder hervor, daß in allen denkenden Kreisen Rußlands die Unzufriedenheit mit der Regierung aus allen Gebieten sehr groß sein mutz. Es darf nun nicht verkannt werden, daß der neuernannte russische Ministerpräsident Trepow als ein Mann der Tat gilt, und daß auch schon als Derkehrsminister bewiesen hat, man wird daher in Rußland aus eine sehr starke und rücksichts lose Regierungsmethode und wahrscheinlich auch aus eine Beseitigung des Gegensatzes, welcher sich zwischen der russi schen auswärtigen Politik und Enqlands auswärtiger Poli tik gezeigt hat. unter dem neuen Ministerpräsidenten rechnen Können. Die Gährung im innern Rußlands wird dadurch aber in keiner Weise beseitigt und das große russische Rät sel, wie das russische Volk aus dem Weltkriege hervor - gehen wird, bleibt ungelöst. Kavallerie und Infanterie ausgeführte Angriffe. Sin Vor stoß bulgarischer Bataillone warf den Feind aus dem Vor felde unserer Stellungen östlich von Erchesea zurück. Die Donau-Armee ist, Widerstand der Rumänen brechend, im Borschreiten. Mazedonische Fronte Zwischen Prespa-See und. Cerna heftige Artillerie- Kämpfe. Starke Angriffe auß dir Höhen- östlich von Para« lova brachen an dem zähen Aushalten deutscher Jäger-Ba taillone zusammen. westlich des Wardar belegten die Engländer die deut schen Stellungen mit starnM Feuer. Tm dann folgender Vorstoß ist abgewiesen worden. An der Struma Gefechte von Aufklärungsabteilungen« Der erste GeneralqucMtier^eister. (W. T.-B.) Ludendorff-.. DM BMW. Dee DonaNÄbergang bei Svistsrv. rvien, 27 November. Uebor den Donaübergans bei Svistow meldet das »Neue Wiener Tageblatt" aus Sofia unterm 25.: Nachdem Sie breiten Karr^thenwälle, die Ru mänien an der Nordseite deckten, von österreichisch-ungari schen Truppen überstiegen waren, ist nun auch dec tiefe Gra ben, der es im Süden schützt, überschritten. Mit wohlüber legter Strategie wartete die Heeresleitung, bis die verbünde ten Truppen die Karpathenpässe durchbrochen halten und in die walachische Ebene Hineinstiegen. Dadurch wurde das Zusammenwirken der von Norden und Süden vorge henden Truppen ermöglicht und Mackensen schritt dann erst zum entscheidenden Manöver des Donuuüverganges. In der Nacht vom Donnerstag vollzog sich das große Ereignis Svistow, der Ort, wo zuletzt die Russen im Jahre 1877 und die Rumänen 1913 die Donau allerdings von .entgegenge- SlaWttWt du Militzer MW-lMu. Neuer Streifsug gegen die englische Rüste. T. O. Berlin, 27. November. Teile unserer See« streitkräftr unternahmen in der Nacht vom 26. zum 27. November erneut einen Streifzug bis dicht vor die eng lisch« Rüste. Unweit towestoft wurde «in feindliche! Be wachungsfahrzeug versenkt, die Besatzung gefangenge nommen. Einige neutrale Dampfer wurden angehalten, untersucht, und, da keine Bannware führend, wieder frei gelassen Unser« Strritkräste kehrten zurück, ohne irgend wie sonst mit dem Leinde Berührung zu finden. Zer deutsche Kriegs-ÄgeMW von heute besagt: Dresden, den 28. November 1916. >/,4 Uhr nachm. Großes Hauptquartier, 28. November 1916. Amtlich wird gemeldet: Westlicher Kriegsschauplatz. Keine großen Kampfhandlungen. Oestlicher Kriegsschauplatz Front des Eeneralfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern: Südwestlich von Dünaburg verstärkte sich zeitweilig das Feuer der russischen Artillerie. Sonst zwischen Meer und Dnjestr keine besonderen Ereignisse. Frönt des Generalobersten Erzherzog Josef: An der siebenbürgischen Ostfront stellenweise lebhaftes Feuer. Russische Aufklärungsabteilungen wurden mehrfach abgewiesen. Der Alt ist überschritten. Die weiteren Operationen sind eingeleitet und haben mit großem Kampferfolg für uns begonnen. Curtea de Arges nt in unserem Besitz. In der Dobrudscha geringe GefechtstStigkeit. Die Donau-Armee hat Gelände gewonnen. Giurgiu ist gestern genommen worden. Balkan-Kriegsschauplatz. Heftiges Feuer zwischen Prespa-See und Cerna lest tete starke Angriffe ein, die zwischen Trnovo (nordwestlich von Monastir) und Makooo (im Cerna-Bogen), sowie bei Gruniste von Russen, Italiener, Franzosen und Serben ge" gen die deutsch-bulgarische Linie geführt wurden. Der große gemeinsame Angriff der Entente-Truppen ist völlig gescheitert. Unter vernichtender Wirkung unseres Artillerie- uno Infanterie-Feuers hat der Feind schwere blutige Verluste erlitten ohne den geringsten Erfolg zu erzielen. Der erste Teneralquartiermeister. sW. T. B.) Ludendorff. An den Kriegr-SAuMzen. Jie Mich« TagMrWe. Dresden, den 26. November 1916, nachm. Uhr- Großes Hauptquartier, 26 November 1916 Amtlich wird gemeldet: Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Kronprinz Rupprecht von Bayern: Bei Nebel und Regen keine großen Kampfhandlungen. Forsch durchgeführte Patrouillenunternehmungen meck lenburgischer Grenadiere und Füsiliere und des Infanterie- Regiment Bremen nordöstlich von Arras brachten aus den englischen Gräben 26 Gefangene ein. Nordöstlich von Beaumont holten Abteilungen des badischen Infanterie - Regiments 185 4 Offiziere, 157 Eng länder, sowie 1 Maschinengewehr aus der feindlichen Stel lung Heeresgruppe des deutschen Kronprinzen: Im Apremont-Wald östlich von St. Mihiel griff nach starker Feuervorbereitung französische Infanterie an; sie wurde abgewiesen. Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Eeneralfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern: Nahe der Ostküste, nördlich von Smorgon, sowie an der Serwetlch-Schtschara-Front nahm das feindliche Artille riefeuer zu. Russische Abteilungen, die dicht am Meere, in der Gegend von Kraschin und bei Ozierki im Gelände des obe ren Styr vorgingen, wurden zurückgedrängi. Front des Generalobersten Erzherzog Josef: Wieder griffen bei Batca Neagra, im Gyergyo-Ge- birge, russische Kompagnien ohne jeden Erfolg unsere Stel lungen an. Im Alt-Tale sind Ramnicu, Valecu genommen Aus den Höhen nördlich von Curtea de Arges leistet der Ru mäne noch hartnäckigen Widerstand. Im Gelände östlich des unteren Alt hat unter Füh rung des Generalleutnant Graf v. Schmettow deutsche Kavallerie eine sich zum Kampf stellende rumänische Kavallerie-Divi sion geworfen und ist im siegreichen Dorwärtsdringen. Die vom Alt ostwärts führenden Straßen sind mit flüchtenden Fahrzeugkollonnen belegt, deren Weg sich durch in Brand gesteckte Ortschaften kennzeichnet. Mit den über die Donau gegangenen Kräften ist Füh lung genommen. Balkan-Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldm. v. Mackensen: Ein durch Feuer von See unterstützter Vorstoß feind licher Schützen längs der Küste gegen den rechten Flügel der Dobrudscha-Armee scheiterte. Unter den Augen ves Generalseldmarschalls von Mak- kensen ist der Uferwechsel, der für die weiteren Operationen in Westrumänien bestimmten Donau-Armee, planmäßig durch geführt. Wir stehen vor Alexandria. Bei Ucberwindung I des infolge Tauwetters hochangeschwollenen Stromes durch l die Kampftruppen wirkte in hervorragender Weise neben unseren braven Pionieren auch Teile des Kaiserlichen Mo torbootkorps, der k und k. Donau-Flottille unter Kommando des Linienschiffskapitän Lucich und die österreichisch-ungari schen Pionier-Abteilungen des Generalmajors Gaugl mit. Mazedonische Front. Keine besonderen Ereignisse. Der erste Teneralquartiermeister. (W.T.-B) Ludendorff. Dresden, den 27. November 1916, nachm. Uhr- Großes Hauptquartier, 27. November 1916. ^Amtlich wird gemeldet : Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalseldmarschalls Kronprinz Rupprecht von Bayern: Im Somme-Gebiet nur geringes Feuer. Ohne Artillerievorbereitung versuchten abends die Franzosen in den Südteil des St. Pierre Vaast-Waldes ein zudringen ; Maschinengewehre der Ärabenbesatzung und schnell einsetzendes Sperrfeuer der Artillerie trieb sie zurück. Heeresgruppe des deutschen Kronprinzen Oestlich von St. Mihiel mißglückte ein französischer Handstreich gegen einen unserer Posten Oestlicher Kriegsschauplatz Front des Generalseldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern: Nichts Wesentliches. Front des Generalobersten Erzherzog Josef: In den Karpathen wurden russische Erkundungsabtei- lungen im Ludowa-Gebiet, mehrere Bataillone nördlich des Negrisora-Tales, abgewiesen. Die beiderseits des Alt von Norden vordcingenden deutschen und österreichischen Truppen des Generalleutnants Krafft von Delmenstngen haben den Feind hinter den To- pologu-Abschnitt geworfen. Oestlich von Tigveni durchbrach das sächsische Infanterie-Regiment Nr. l82, vortrefflich un terstützt durch das zu schneller Wirkung dicht vor dem Feind auffahrende neumärkische Feldartillerie Regiment Nr. 54, die feindliche Linie und nahm de» Gegner an Gefangenen 10 Offiziere, 400 Mann, an Beute 7 Maschinengewehre ab. Der Vedea-Abschnitt ist oberhalb und unterhalb Alex andria erreicht, die Stadt selbst genommen. Von Turnu-Se verin her drängen unsere Truppen den Rest der rumänischen Orsova-Truppe nach Südosten ab dort verlegten ihm an dere Kräfte den Weg. Der geschlagene Feind hat außer blutigen Verlusten hier 28 Offiziere 1200 Mann, 3 Geschütze, 27 gefüllte Munitionswagen und 890 beladene Fahrzeuqe eingebüßt. Aus den Donauhäfen zwischen Orsova und Rustschuck sind unserem Besitz bisher 6 T rmpfer, j8ü Schleppkähne, meist mit wertvoller Ladung, gesichert worden. B«lka«-Kriegsschauplatz Heerergcupxe d-s Generalfeldm. v. Mackensen: In der Dobrudscha scheiterten mehrere, von russischer