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pulsnitzerUochenblatt WeksMeigsr vliö Seitung kNtS ölütt Nr. 141 Donnerstag, 23. November 1916 Kaiser Joseph f * Pressestimme« 7. u. Berlin, t Amtlicher Teil c Verordnung zur wetterest Ä«»sühr«ng der Verordnung des Präsidenten des müse und Pulsnitz, am 23. November 1916. Der Stadtra» st noch ein unbeschriebenes Blatt barstes, den Thron be stiegen hat. Eines kommt jedoch dem neuen Herrscher zugute: Die Erfahrungen des Krieges bringen den Ernst der Reife, und sie waren Such für Kaiser Cari eine ernste Schule, in der er sicherlich viel gelernt hat. Alle, die mit dem 'Fürsten in Berührung gekommen sind, schildern ihn all eine aufgeweckte Natur, als schlichte Persönlichkeit, di.es verstand, sich aus das trefflichstemit den Untergebe ner zu stellen und sich beliebt zu machen. Jedenfalls ist er bemüht, sich Vertrauen zu schaffen und dieses werden seine Völker ihm hoffentlich auch entgegen bringen, denn das bildet die Grundlage eines segensreichen Zusammen- ardeitt'ns. Das umsomehr in einer schweren Zeit wie der jetzigen, wo es sich darum handelt, den Donaustaat gegen die andringenden Feinde zu verteidigen und die staatliche Existenz der Monarchie auf dem Spiele stand. Schwere Last ruht aus seinen jungen Schultern, und auch in Deutsch land begleiten ihn die besten Wünsche, daß es ihm ver gönnt sein möge, die ihm anoertraute Mission zum Heile des mit uns so eng befreundeten Reiches durchzusühren, dessen Stärke auch für uns von größter Bedeutung ist als Gegengewicht gegen jene Strömungen, die den Mit- zum Tode Kaiser FraAz Josephs. 2:i. November. Die »Norddeutsche Die Höchstpreise in Punkt 1 und 2 der Ausführungsverordnung ländische Rüben der in " reich - Ungarns kommen wü' de. Indessen Hot man sich gründlich getäuscht, nicht nur, daß dec Kaiser stets einen Ausgleich zu finden verstand, hat gerade der Krieg die Völker wieder zusammengeführt und das Gegenteil von dem bewirkt, was die Feinde erhofft hatten, einhellig stehen die Nationen zusammen zur Abwehr der Feinde und gefestigter denn je steht dr^ Donau-Monarchie da. Hierzu hat unleugbar der kreise Monarch beigetragen, und gerade darum hatte MÄN auf der gegnerischen Seite aui eine verdängnisookeHvendung in Oesterreich-Ungarn gerechnet, wen« « einmal die Augen schließen würde. Nun ist Franz Hüsrph heimgegangen, aber der Eintritt eines derartiM Ereignisses ist nicht mehr zu befürchten, obwohl ein jugendlicher Kaiser, der in politischer Hinsicht In tiefer Trauer teilen wir den die österreichische Monarchie bis in Mit „Illustriertem Soimtagsblaü", »Ane der Landwirtschaft", „Hof- Garten- und Hauswirt schaft" und „Mode für Alle" — — — 68. Jahrgang heute, am 21. November, S Uhr bru»n sanft entschlafen sind. Dresden, 22. November 1916, 12,40 Min. vormittags. Wien. Extraausgabe. Die „Wiener Ztg." meldet, dah die Kaiserl u. König!. Apostolische Majestät Franz Joseph I. abends auf Schloß Schöns (W T. D.) Drufchprämie. Für Brotgetreide, das in der Zeit vom 16 November 1916 bis einschließlich zum 15. Dezember 1916 abgeliefcrt wird, wird nur noch eine Druschpräini von 10 M für die Tonne gewährt. Für Brotgetreide, das nach dem 15. Dezember 191S abgeliefert wird, darf nach dem Gesetz e ne Druschprämie nicht mehr gezahlt werden. Es liegt daher im Interesse der Landwirte, die Ablieferung nach Kräften zu beschleunigen und noch möglichst viel Brotgetreide bis 15. Dezember abzuliesern. Der Kommunalverband der Königlichen Nmtshauptmannschaft Kamenz, den 21 November 1916. Alla. Ztz." schreibt: Schmerz, der heute ... . die letzte Hütte bewegt. Dem Bündnis mtt dem Deut ! telmachten einen Platz an der Sonne nicht gönnen wol- !l«n. In Kaiser Franz Joseph verliert Deutschland einen ! teMsn Freund unv Verbündeten aber Kaiser Carl wird, des dürfen wir gewiß sein, in den Fußtapfen seines Vor gängers wandeln, in der Erkenntnis, daß nur bei Deutsch land die Donaumonarchie ihr Heil suchen kann. * KriegsernShruvgsamts über Höchstpreise für Rüben vom 26. Ötivder iSl6 RGBl. S» 1204 —. „ »nung des Ministeriums des Innern vom 31. Oktober 1918 — Sächsische Staatszeitung Nr. 256 — gelten nicht für Rüben der in H 1 der Verordnung des Präsidenten des NriegserNährungsamt» über Höchstpreise für Rüben vom 28. Oktober 1918 genannten Art, die durch die Reichsstelle für Ge- Obst oder ihre Beauftragten in den Verkehr gebracht werden. Dresden, den 20. November 1g 1«. Ministern»« des Inner«. De» neue Kaiser der verbündeten Donau monarchie» sagt die „Deutsche Tageszeitung", ist mit den besten Ga ben für seinen hohen Beruf, ausgestattet Ein erprobter Soldat, mit offenem Sinn und gesundem Urteil begabt, berechtigt er zu der Erwartung, daß es ihm gelingen werde, das alte Habsburgische Reich durch die jetzige Weltkrist, hindurch einer neuen -c lüte entgegen zu füh ren. I« Deutschland blicke man mit herzlichsten Em pfindungen auf den neuen Träger der österreichen Krone Habsburgs. Bekanntmachung. Wege» Abrechnung über die bisher ausgegebenen Mengen Strickwolle MM Stricken von MMErsocken find die fertiggeftellten Socken Montag, de» 27. November 1016, nachmittags v»» r bi» 5 Uhr im Erdgeschoß des Rathauses (Kriegsschrcibstube) abzuliefern, andernfalls ist die Wolle unverstrickt z«rückzugeden. MM.-M.: WMMM villsM Inserate für denselben Dag sind bis vormittags 10 Uhr aufzugeben. Die fünf mal gespaltene Zeile oder deren Raum 18 Pf., Lokalpreis 13 Pf- Reklame 35 Pf. Bei Wiederholungen Rabatt. scben Reichs war Kaiser Franz Joseph ein Hüter von unwandelbarer Festigkeit. Es war die Grundlage der friedlichen Politik, die er im engen Einvernehmen mit den Lodern des Deutschen Reiches zum Segen Europas Jahrzehnte hindurch aufrecht erhielt. In der „Deutschen Tageszeitung" heißt es: Wenn es dem nun Heimgegangenen Kaiser auch nicht vergönnt war, den Tag des endgültigen Sieges zu sehen, das Be wußtsein konnte doch seinen späten Lebensabend erhellen, daß das Reich, das er unter so vielen Wechselfällen des Schicksaals zwei Menschenalter hindurch regierte, in die ser schwersten Probe sein Ledensrecht und seine Lebens kraft erwiesen hat. Die „Tägliche Rundschau meint: Er ging erst, als seinem Staat eine neue Zuversicht gewachsen war. Sein Tod, der vor drei, vor fünf Jahren wie eine Kata strophe gewirkt hätte, ist heute nur ein stiller, friedlicher Durchgang; ein Uebergang aus der Enge ri»gender Zeit in die Weite und Klarheit geschichtlicher Dauer. Altöster reich ging von uns. Wir grüßen an der Bahre des Mannes, der es war, das neue Oesterreich-Ungarn. Der „Vorwärts" schreibt: F^anz Joseph kam aus der absolutistischen Zeit, aber er ist dann doch ein konsti tutioneller Monarch geioorden. Der Kaiser hat die Be dingtheiten der monarchistischen Konstitution in einem von Enttäuschungen überreichen Leben gründlich erfahren; und so hat man das Gefühl, daß die Irrtümer und Fehler der inneren österreichischen Politik weit mehr die «schuld der regierenden Bureaukratte als des Mona- chen sind. M W KUöMIÄkSdöMd PljjSM um^send die Ottsckaften: Pulsnitz, Pulsnitz M. S, Vollung, Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswalde, Ohorn, Oberstcina, Nieder- nmroo.urr jur vru l. UtbU.Y stema,Weißbach,Ober-«.Niederlick>tenau,Friedersdorf°Thiemendors,Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Klein-Dittmannsdorf. Druck und Verlag von E. L. Försters Erben (Inh. I. W. Mohr). Geschäftsstelle: Pulsnitz, Bismarckplatz Nr. 265. Verantwortlicher Redakteur I. W. Mohr in Pulsnitz. Der Patriarch unter ' _ «... heimgegangen, im 87. Fürsten Europas ist nun rung von fast 68 I . Lebensjahre hat nach einer Regie- liche gesegnet, ^^^n Kaiser Franz Joseph das Zeit- Mona:wle ab-- Tr-llwee erfüllt die Völker der Donau- Nachbarre'ck. / wir Ist Deutschland fühlen mit dem Herrscher war - schmerzlichen Verlust, denn der greise seit Iahrzeb- ^r Hart des engen Bündnisses, das uns Lebend ..»lcn mit Oesterreich-Ungarn verknüpft. Ein Ken ,ut rin Ende gesunden, reich an pflichttreuem Wir- p , aber auch an Tragik, und gerade seist Lebensabend ^at durch bittere Ereignisse mauDS Trübung erfahren, die birterste aber bildet« wohl der esttsetztliche Weltkrieg, Hessen Ende zu erleben ihm leider nicht mehr beschieden 1«in sollte. Seit dem bewegten Jahre 1848 leitete Franz Joseph die Geschicke seiner Völker, Freud und Leid mit ihnen teilend, denn manch« Stürme sind Uber das Land hereingebraust und haben seine Grundfesten erschüttert. Die Donaumonarchie bot vor allem lauge Jahre das be klagenswerte Schauspiel des Narionalitätenstreites, und dieser Zwist war cs, auf den unsere Feinde spekulierten,: in der Hoffnung, daß es darüber zu einem Zerfall Oester ' MsMüer: llk. ti Erscheint: Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Abonnement: Monatlich 55 Ps^ vierteljährlich öes WWWN MWlMs MS Ses StMM sll plllöllitz Lr" —N°r