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Nr. .140 ^nlsnixer Wochenbisur — Dienstag, den 2l. SlüMMöer i9"ü. Seite 2, Orsova-Craiova erreicht Südlich des Roten-Turm-Passes ist der Weg Calimanest. Suici überschritten. Die Gesamtbeute der 9 Armee in den Tagen vam 1. bis 18. November beträgt 1^9 Offiziere, 19338 Mann, 26 Geschütze, 17 Munitionswagen und 72 Maschinengewedre Balkan-Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Seneralfeldm. v. Mackensen: An der Dobrudscha-Front Patrouillengefechte. Bei Silistria wieder lebhaftes Infanterie- und Artillerie-Feuer. Mazedonische Front. Nachdem es dem Gegner gelungen ist an der Höhe 1212 nordöstlich von Cegel Fortschritte zu machen, haben die deutsch-bulgarischen Truppen eine Stellung nördlich von Monastic eingenommen Monastir ist damit aufgegeben worden. Der erste Genrralquartiermeister. lW.T.°B) Ludendorff. Dresden, den 29. November 1916 '/«3 Uhr nachm Großes Hauptquartier, 29. November 1916. Amtlich wird gemeldet : Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Kronprinz Rupprecht von Bayern: Das englische Artilleriefeuer war gestern im ganzen gering, stark nur auf beiden Ancre-Ufern. Zwischen Serres und Beaucourt, sowie gegen unsere Sellungen südlich von Miraumont in den Abendstunden vorbereitete Angriffe schei terten verlustreich. Im Handgranatenkampse warf unsere Infanterie die Engländer aus den Westteilen von Grandcourt hinaus. In den Gegenangriffen der letzten Woche sind 22 Of fiziere, 900 Mann gefangen und 34 Maschinengewehre er beutet worden. Erneut versuchten die Franzosen von Nordwesten her in den St. Pierre Vaast - Wald einzudringen, sie wurden zurückgeschlagen, obwohl starkes Feuer den mit frischen Kräften geführten Angriff vorbereitet hatte Oeftttcher Kriegsschauplatz Front des Generaifeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern: Bei starker Kälte war die Gefechtstätigkeit durchweg gering. Front des Generalobersten Erzherzog Carl: Unsere Overationen gegen die russisch-rumänische Front nehmen plangemäß ihren Fortgang. Nordöstlich von Campolung erschöpften in täglich ver geblichen Angriffen die Rumänen ihre durcheinander gewor fenen Verbände. Balkan-Kriegsschauplatz Heeresgruppe d-s Eeneralfeldm. o. Mackensen: In der Dobrudscha und längs der Donau bis zum Hasen von Oltina (östlich von Silistria- Artillerie-Feuer. Mazedonische Front: Die Einnahme der neuen Stellungen nörd ich von Monastir hat sich ohne Störung durch den Gegner vollzo gen. Neue deutsche Kräfte haben die Kampftone erreicht. An der Moglena - Front find serbische Vorstöße bei Bahvo und Tustn von Bulgaren abgewiesen worden. Der erste Keneralquartiermeister. (W.T.-B.) Ludendorff. Wien, 29. November, (v.r.-v.) Amtlich wird verlautbart: Gestlicher Ariegsschauxlay. Heeressront des Generals der Kavallerie Erzherzog Carl: Die Operationen gegen Rumänien verlaufen planmä ßig Nördlich von Campulung wurden wieder heftige An griffe abgeschlagen. Heerrsftont des Generalseldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern. Nichts von Belang. Italienischer und Südöstlicher Rriegsschanxiatz. Keinerlei Ereignisse von Bedeutung. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes von Höfer, Feldmarschalleutnant. Bon der Westfront. Die englischen Angriffe an der Ancre. 1. 11. Berlin, 17. November. Von zuständiger Seite erfahren wir: Die englischen Angriffe an der Ancre, die mit dem 13. begannen, waren als Durchbruchsversuche größten Stils gedacht. Die Feuerschlünde von über 260 Batterien spien tausende von Tonnen Eisen auf die flankier- ten deutschen Gräben. Daß mit einem tiefen Durchstoße gerechnet wurde, geht ferner aus der Tatsache hervor, daß die Engländer die Angriffsartillerie sehr nahe hercwfübrten. In geschickt angelegten Batterienestern wurden Geschütze aller Kaliber in und um Hebuterne, sowie westlich und süd lich dieses Ortes ausgestellt. Weitere Artillerie wurde öst lich und südöstlich von Colincawps zwischen Englebelmer und Mesnil, bei Pozieres und Courcelette massiert. Das planmäßige, stundenlang tobende Zerstörungsschietzen mit schwersten Kalibern und Gasgranaten konnte die deutsche Infanterie weder im Abschnitt südlich Grandcourt noch zwischen Hebuterne und dem Weg Serre-Mailly erschüttern. Hier wurden die ersten Stellungen fast überall gehalten. Lediglich im Zentrum gelang der Stotz durch die ersten Stellungen infolge gewaltiger Sprengungen, die den größten Teil vor: Beaumont und seiner Verteidigungsanlagen ver nichteten. In Auswertung des ersten Erfolges gelang es hier den Engländern auch Beaucourt in erbitterten Kämp fen zu nehmen. Der Versuch, weiter vorzudringen, zer schellte indessen an der von den Deutschen zäh verteidigten Riegelstellung. Das wichtigste Angriffsziel, die Höhen von Serre konnten nicht genommen werden. Der Ort Serre selbst wurde vorübergehend von den Engländer besetzt, jedoch im Gegenstoß zurückerobert. Der englische Angriff wurde von 3 aus volle Kampfstärke aufgrfüllten Korps vorgetra- aen, hinter denen nachweislich noch zwei weitere Divisionen in Reserve zur strategischen Auswertung de» Durchstoßes bereit standen. In einem ausgesundenen Befehl war die Ferme Beauregard als eines der Angriffsziele genannt. Der Stoß war somit di» zu einer Tiefe von 3>/, Km gedacht, während er in Wirklichkeit an der tiefsten Stelle der Spitze des vorspringenden Stellungstzreiecks bi» zu der Barriere der Riegelstellung nicht mehr al« 2 Km erreicht. Das ge wonnene Gelände bleibt dauernd gefährdet, solange es den Engländern nicht gelangt, die Höhen von Serre und Grand court zu nehmen. Aus den immer wieder erneuerten An griffen gegen diese Punkte geht zur Genüge die Wichtig keit hervor, die die Engländer ihnen beilegen. Der örtliche, unter größten Opfern erstrittene Erfolg Ser Engländer im Ancre - Winkel hat auf die Gesamtlage an der Somme nicht den geringsten Einfluß. Der Berichterstatter der .Lan don Times" im englischen Haupignartier behauptet, daß deutsche Gefangene erklärten, sie oerivendeten Explosivge schosse bei ihren Maschinengewehren. Das ist wieder eine der Erfindungen dieses phantastevollen englischen ,Tc>mmx -ttkin ok Nie pen. M der MM. Die erfolgreichen Kämpfe inNordost-Siebenbürgcn 1. tt. Berlin, 19 November. Dem .Berl. Tgb!.' wird aus dem K. u k. Kriegsprefscguartier unterm 18 No vember gemeldet: In dem äußersten Zipfel von Siebenbür gen, im Nordosten des Landes, hart vor dem Tölgyespoß, ist ein kleiner Gebietsteil noch in russisch rumänischen Hän den. Der Gegner, mit dem cs die ungarischen und seit eini gen Tagen auch deutsche Truppen zu tun haben, verändert hier fortwährend sein Gesicht. Ursprünglich standen hier Rumänen. Sre wurden plötzlich eines Tages herausgezo- gen, Russen ersetzten sie. Aber jetzt sind auch die russischen Truppen wieder mit rumänischen vermischt. Nach anfäng lichen örtlichen Erfolgen der Russen, bet denen es ihnen ge lang, unse e Bergstellungcn um ein paar Stützpunkte zu rückzuschieben, im ganzen um zwei Kilometer, wurde die gegnerische Linie überraschend von den verbündeten Truppen angegriffen. An der Grenzstelle zweier österreichisch - unga rischer Einheiten waren vorher deutsche Truppen eingescho- ben worden, eine sehr geschickt durchgeführte Bewegung, die den Russen gänzlich verschleiert geblieben zu sein scheint Der Angriff der Verbündeten überraschte denn die Russen so sehr, daß sie selbst in dem Augenblick, da unser eigener Angriff bereits vorbrach, ihre Truppen noch zu einem Dor- stoß sammesten, wie sie ihn schon die ganze jüngste Zeil über fast täglich zu unternehmen pflegten. Bm BMW. Die blutige» Kämpfe im Cernabogen. 1. v. Sofia, 20 November. Bei den Kämpfen im Cernabogen haben die Serben ungeheure Verluste erlitten. Nach einer Meldung der „Kambana" erklärte ein in Gefan genschaft geratener serbischer Oberleutnant, die aeorganisterte Drina-Division sei bereits fast gänzlich aufgerieben worden, am Cernaflutz seien 7S Prozent der Serben gefallen. Rumäniens Lage hoffnungslos. Nach dem Pariser Korrespondenten des .Garniere della Sera' bricht sich in den dortigen politischen und mili tärischen Kreisen die Üeberzeugung Bahn, daß es nicht mehr möglich ist. sich wegen der ernsten Lage in Rumänien einer Täuschung hlnzugeben. Es sei dem Feinde gelungen, in der Walachei eine Bresche in die rumänische Front zu schlagen. Zwar sei noch keine unmittelbare Gefahr vorhanden, daß der Feind die walachische Ebene überschwemmen könne, aber die Lage sei auf einem kritischen Punkt angekommen. Oberst Egli zur Lage in Rumänien. Bafel, 21. November. Oberst Egli gibt in den „Bas ler Nachrichten' eine Uedersicht über die militärische Lage der Rumänen Er schließt mit folgenden Sätzen: Aus al lem geht wohl zur Genüge hervor, daß sich durch die von den Verbündeten erzielten Erfolge die Loge der Rumänen ganz bedeutend verschlechtert hat und daß es großer Kräfte und sehr guter Führung bedarf, um das Schicksal zu wen den. Iss WWW Generalseldmarschall von Hindenburg hat in einem zweiten Schreiben an den Reichskanzler nochmals seine Ansicht über die Ernährungssrag« zum Ausdruck gebracht Die Gesamtbeute in Rumänien vom 1. bis 18. November beträgt 189 Offiziere, 19 3,8 Mann, 26 Geschütze, 17 Munitionswagen und 72 Maschinengewehre. Starke rumänische Kräfte sind zwischen Iiul und Gilort durchbrochen und unter ungewöhnlich hohen blutigen Verlusten geschlagen worden. Im Handgranatenkamps warf unsere Infanterie die Eng länder aus dem Weftteile von Grandcourt hinaus. Im Dommegebiet sind in den Gegenangriffen der letzten Woche 22 Offiziere und SOO Mann gefangen, 84 Ma schinengewehre erbeutet worden. Gegen die russisch-rumänische Front nehmen unsere Operati onen plangemäß ihren Fortgang. Ein neuer englischer Durchbruchsversuch an der Ancre en dete mit einer blutigen Schlappe für die Engländer. Die deutsch bulgarischen Truppen haben Monastir aufgegeben. Der Austritt aus den Gebirgsengrn in die walachische Ebene ist trotz zähen Widerstandes der Rumänen erkämpft worden. Sittliche md sächsische Nachrichten. Pulsnitz. (Kirchen-Konzert) Die furcht bar ernste Zeit, die wir durchleben mit der nervener- schüttrrnden Wucht der Ereignisse läßt uns Ruhepunkte, wo wir geistige Höhenluft atmen dürfen, gar freudig begrüßen. Auf eine solche Höhe stellte am vorgestrigen Sonntag dar vom freiwilligen Ktrchenchor in Pulrnitz unter Leitung de» Herrn K. Obl. Bartusch und unter Mitwirkung Dresdner Künstler veranstaltete Kirchen- konzert die zahlreich erschienen Besucher. Der prächtige, an architektonischen Schönheiten reiche Raum de» Got- terhause» ist wohl geeignet, jene Stimmung und An- dacht zu erzeugen, die zum wahren Genüsse geistlicher Musik vonnöten ist Die Vortrag»folge war durchau» zeitgemäß. Textliche und musikalische Gedanken de» Kampfer und Tode» wurden überstrahlt von den Lichtfunken der Tröste», der Siege»zuversicht und de» endlichen Frieden». Die Konz« tsängerin Fr!. Trude Knüpf«! au» Dre»dery die in ktrchenmustkalischen Krei sen wohlbekannte Künstlerin, war vorzüglich di»poniert und sang Mendel»sohn» Arie au» dem Elia»-Orato- riu« „Höre Israel!' au»druck»voll und textgerecht, hne in den Fehler zu verfallen, allzu persönliche» Empfinden in das Kunstwerk hineinzutragen. In der r unft, da» geschaffene Werk neu aufleben zu lasten und dabei weise Mitte zu halten," zwischen vrodukti- oem Drang« und kühler Reproduktion zeigt« sich Frl. Knüpfrl al» Meisterin. Zu voller Entfaltung kam ire schöne wrirtrugende Stimme mit glockenreinen Einsätzen in Schuberts „Allmacht', deren macerischer Charakter von der Künstlerin trefflich erfaßt wurde. Einen klassischen Genuß bot die seltener gehörte Bach- Arie „Bist du bei mir'. H er zeigte die Sängerin -ir hervorragende» Talent de» Anschmiegrn» und Aufgehen» in einem Kunstwerk in besonderem Maße s -daß einem da» Lenauwort in Erinnerung kam „die Seele schwillt und mündet hinüber in den Opferstrom'. Die Begleitung lag in den Händen l e» ebenfalls in musikalischen Kreisen wohlbekannten Kantor» Schöne von der Reformierten Kirche in Dresden, der die präch tige, erst vor wenig Jahren erneuerte Orgel meister haft handhabte. Es liegt wohl etwa» Wahre» darin, wenn manch« behaupten, daß man den wahren Künst- WNN«-II-iriI-!I-I!-II-»NN!->NNI-U-I!-ir, vlObnW des Pulsnitzer NocheMMs. Sturmschäden. von der schwetzerischen Grenze, 21 November. Infolge de» in der Bucht von Marseille wütenden Sturme» ist die italienische Brigg „Marta Iberia' c «scheitert. Auch an der französischen Wrstküste herrschte am Sonntag «in gewalUger Sturm. Toulouse wurde schwer heimg-sucht. Auch au» den Caronne-Kebieten, owte von der spanischen Küste sind Depeschen über weiter« Sturmschäden eingelaufen. Mehrer« Schiffe sind gescheitert. Die Häfen sind von hilfesuchenden Dampfern überfüllt. Dresden, den 21. November 1916. '/«S Uhr nachm. Amtlich. Berlin. Eins unserer O-Boote ver renkte am 14/ll. im englischen Kanal ein französi- ches Bewachungsfahrzeug, anscheinend Zerstörer der firc- oder Sapc-Klasse. Außer 6 feindlichen Handelsschiffen wurde von demselben U-Boot der norwegische Dampfer „Ullvang". der Kriegsmaterial für die französische Regierung an Bord führte, versenkt. ,WTB.) ^000000220000000000 Ser deutsche Kriegs-Tagesbericht von heute besagt: Dresden, den 21. November 1916, nachm. y,5 Uhr. Großes Hauptquartier, 21. November 1916. Amtlich wird gemeldet: Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generaifeldmarschalls Kronprinz Rupprecht von Bayern Unsere Artillerie bekämpfte mit beobachte! Wirkung feindliche Batterien und Stützpunkte. Lebhaftes feindliches Feuer lag auf unseren Stellun gen beiderseits der Ancre und des Sl. Pierre Äaast-Waldes. Keine Jnsanlerierätigkeu. Heeresgruppe des deutschen Kronprinzen: In der Champagne und im Maßgebiet lebte während einzelner Tagesstunden die Arttllerielätigkeit aus. Oestlicher Kriegsschauplatz Front des Generaifeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern: Nichts wesentliches. Front des Generalobersten Erzherzog Carl: Im Ludowa-Gebiet (Waldkarvathen) wurde ein Patrou illenunternehmen von deutschen Jägern planmäßig durchge- führt; 40 Gefangene wurden Angebracht. Ein Entlastungs vorstotz der Russen im Nachbar-Abschnitt scheiterte blutig. Am Ostrand von Siebenbürgen nur kleine Gefechts- Handlungen. Die deutschen und österreichisch-ungarischen Truppen nördlich bei Campulung wiesen auch bei Nacht wiederholt russische Angriffe ab. Am Alt wurden den Rumänen einige wichtige Ort schaften und verschanzte Höhen im harten Kamps entrissen. Unsere Infanterie steht vor Craiova, den bisherigen Sitz des Oberkommandos der 1. rumänischen Armee. Balkan-Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generaifeldmarschalls o. Mackensen: Von Artillerieseuer abgesehen keine besonderen Er eignisse. Constanza und Cernavoda wurden beschossen. Unsere Fliegergeschwader bewarfen Verkehrsanlagen bei Bukarest mit Bomben Mazedonische Front: Zwischen Prespa-See und Cerna fühlt der Gegner an die deutsch-bulgarischen Stellungen mit Vortruppen heran. Serbische Vorstöße an einzelnen Stellen der Moglena- Front, durch starkes Feuer vorbereitet, scheiterten. In der überschwemmten Struma - Ebene Zusammen stöße von Aufklärungsabteilungen. Der erste Generalquartiermeister. sW. T. V.) Lud«ndorfs.