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Nr. 135. Pulsnitzer Wvchrndlott. — Donnerstag, den 9. November 1313. Sette 3. SiHIVenGe Les Pulsnitzer WsHenblailts. Dresden, den 8. November 1916. ff,11 Uhr norm. Hughes gegen Wilson gewählt. Aensterdarn, 8. November. Das Reuierschs Bu reau meldet aus Nsuyork: Hughes ist gewählt, w. T-B. Noch «ine Kriegserklärung. Köln, 8. November. D e „Basler Na^richten" Melden aus Petersburg: Lin Telegramm der „Nowoje Wcemja" meldet, Laß der mächtige Thau der Bachtioren und das G'erhaubt der GeistliLkeil von (Ispahan zu den Türken überging und den U reg an Rußland er klärte Linschränkung der norwegischen England schiffahrt Christians, 9 November. Anläßlich der Auf bringung dks norwegischen Dampfer? „Vtle (Jarl" ba- den die nordischen Skjölske Reedereien beschlossen vor äu stz ihre Schff-, di» von Norwegen nach Lngland be stimmt si-id, ohne Ladung gehen za lassen. Diese Maß regel lähmt zum größten Teil den norwegischen Fi'ch- konssrvenerport von Stavanger nach London. Dis Versenkung eines englischen 5 000 Tonnen- Dampsers. Thristiania, 9 November. Der nach einem Te legramm verjenkle wolfiichdampfer „Restitution" >5000 Tonnen) war nicht norwegisches, 'andern englisches Li- gentum. Die norwegische Kriegsoerficherung war nicht interessiert. Die deutschen OBoote und Spanien. Madrid, 9- November Die p esse äußert ihre Genugtuung darüber, daß die Deutschen die mit Obst und Gemüse b-ladenen soanischen Schiffe ungeachtet rci sen lassen, vorgestern wurden an der spanischen Ost küste verschi.dens französische und englis re Schiffe ver- senkt. Die irische Aartoffelmihernte. Amsterdarn, 9 November Die irischen Nationa listen waren am Die stag in den parlamen'sräumen un, ter dem voisitz Redmonds versammelt Sie e-klärte»» die schwer» Rkßernte an Kartoffeln in land, sowie de Steigerung der pre.se der übngen Lebensmittel m chten besondere Maßregel erfordert:r, vor allem rin Ausfuhr verbot für Kartoffeln aus Irland. Jas Wichtigste. Der Hauptausschutz des Reichstages wird beute vormittag zusammentreten; es werden wichtige Erklärungen des Reichskanzlers erwartet. Am 1. Dezember 1916 findet im Deutschen Reiche eine kleine Viehzähluna statt, die sich auf Pferde, Schafe. Ziegen und Federvieh erstreckt. Seit Beginn des Weltkrieges bis zum Ende der Russen- he r'chast wurden 380 000 Polen zwangsweise aus Po len nach Rußland gebracht Der großanqelegte italienische Angriff der ersten Nooember- tage wird vom österreichisch-ungarischen Kriegsbericht als mißlungen bezeichne'. Der spanische Ministerpräsident Romanones erklärte, daß er niemals die Neutralität Spaniens aufgeben werde. In ter Nacht vom 6. zum 7. November hat ein deutsches Flugzeuggeschwader ein bei Cerisy an der Sommefront gelegenes großes Munitionslager vernichtet. Nach Mitteilungen der staatlichen Versicherung-Kommission hat die schwedische Handelsflotte seit August 1914 im ganzen 61 Schiffe durch den Krieg verloren. Hugdes ist zum Präsidenten der Bereinigten Staaten von Amerika gewählt worden Italienische Flieger warfen Bomben auf die Städte Rovigno, Parenzo und Eitta Nuova ab; ein feindlicher Flieger wurde dabei im Luftkampf abgeschossen. Oesterreickisch-ungarische Seeflug>euge bewarfen Dermigliano und Monfalcone sehr wirkungsvoll mit Bomben; sie kehrten unbeschädigt zurück Bei dem Berlust der englischen Kriegsflotte in Höhe von 800 000 Donnen sind die von der englischen Admiralität verschwiegenen Verluste nicht inbegriffen. Im Mittelmeer wurde der Postdampfer „Arabia" (7953 Tonnen) versenkt; alle Fahrgäste, insgesamt 437, wur- den gerettet. Die italienische Regierung hat beschlossen, zwei fleischlose Tage in Italien einzusühren Der russische Unterrichtsminister bat in der Duma einen Gesetzentwurf über die Einführung der allgemeinen Schulpflicht eingebracht. Mliche »nö sächsische Nachrichten. Pulsnitz. (Der Vaterländische Gemein de ab end) am nächsten Sonntag — näherer im An- retgenteil der Blatter — wird sich mit dem Lande beschäftigen, das durch den Krieg besonder» viel gelit- ten hat und das uns Deutschen und Evangelischen schon seit langem nahe steht — Galizien. War dar Dort der Redner» un» bieten wird, da» werden die Lichtbilder unt veranschaulichen: Deutsch - Evangeli sche» au» den Tagen de» Frieden» und de» Kriege». Wir machen auch an dieser Stelle auf die Veranstal tung aufmerksam, die gewiß durch zahlreichen Besuch au-gezeichnet sein wird. Pulsnitz. (Fliegerlandung) Am 8. No- oember 3»/, Uhr nachmittag» ist auf einem Felde in Pul»nitzer Rittergutsflur ein Militärflugzeug gelandet. Die Insassen von der Flieger-Abteilung Großen hain waren wegen böiger Winde zur Landung gezwungen. Diese ist ohne jeden Unfall glatt von statten gegangen. Der Wiederausflug erfolgte heute früh in der neunten Stunde und ging ebenfalls ohne Störung vor sich. Der durch die Landung verursachte Flurschaden, wird von der Militärverwalung vergü tet. In diesem Falle war er gering. Nichtdestoweni- cer hatte die zufällig an der Landungrstelle befindliche Gendarmerie und Ortkpolizei die größte Mühe, da» zahlreich erschienene Publikum von dem Betreten des bestellten Felde» abzuhalten um so größere Flurschä den zu verhindern. ES wird hiermit erneut darauf hingewiesen, daß '«der, der unbefugt bestellte Fel der betritt nach dem Strafgesetzbuch bestraft wird und für den Schaden aufzukommen hat. — (Neuregelung des Verkehrs mitWeb-, Wirk und Strickwaren.) Zur Zeit des Erlasses der Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 10. Juni 1916, betreffend die von der Regelung des Verkehrs mit Web-, Wirk- und Sirickwaren für die bürgerliche Bevöl kerung ausgeschlossenen Gegenstände (sogenannte Freiliste), und der Ausführungsbekanntmachung der Reichsbekleid ungsstelle vom 3. Juli 1916 waren verhältnismäßig wenig Unterlagen für den Erlaß dieser Bestimmungen oorbanden. Lediglich die Notwendigkeit der Streckung der Vorräte wurde schon mit Rücksicht aus die feit Krieasbegmn erfolgte Sperrung der Zufuhr von Rohstoffen allgemein anerkannt. Seitdem sind insbesondere durch eine allgemeine Bestands aufnahme der in Industrie und Handel vorhandenen Web, Wirk- und Strickwaren am 1. August 1916 und durch son stige Feststellungen bestimmte Unterlagen geschaffen worden, die zur Aufhebung der vorerwähnten Bekanntmachungen und zum Erlaß zweier neuer Bekanntmachungen vom 31. Oktober 1916 geführt haben, die im Reichsgesetzblatt bezw. Neichsanzsiaer vom 1. November 1916 verößentlicht worden sind: 1. die Bekanntmachung des Reichskanzlers über Bezugsscheine, 2. die Ausführungsbekanntmachung der Reichsbekleidungsstelle Die Bekanntmachung des Reichs kanzlers über Bezugsscheine enthält eine wesentliche Kürz ung der bisherigen Freiliste, insbesondere die Beseitigung der Preisgrenzen, mit Ausnahme eines einzigen Falles (Reise- und Schlasdecken). Vor allem sind Kleiderstoffe, die gesamte Oberkleidung, mit Ausnahme der aus undich ten Stoffen, und die gesamte Wäsche und Unterkleidung von der Freiliste verschwunden und nur noch gegen Be zugsschein erhältlich. Vom Bezugsschein frei sind nur noch Gegenstände, zu deren Streckung keine Veranlassung vor- lieot. Die beiden Bekanntmachungen sind in der "Sächs. Staatsztg." vom 3 dieses Monats veröffentlicht Abzüge beider Bekanntmachungen sind gegen Voreinsendung von je 10 Psg. (Briefmarken) von der Reichsbekleidungsstelle, Verwaltungsabteilung, Berlin W 8, Mauerstcaße 53, zu beziehen. Ohorn. Der grimme Haß unserer Feinde führt in Ost und West immer neue Stürme gegen unsere Tapferen draußen und «in dritter Wtnterseldzug steht un» bevor. Unsere Hoffnung, mit unseren Lieben wieder daheim unterm deutschen Tannenbaum da» kommende Weihnachten verleben zu können, ist hin fällig geworden. Wa» liegt darum näher, alt daß wir daheim wieder rüsten, um ein äußer«» Zeichen unsere» dankbaren Gedenken», al» einen Gruß au» der Heimat, eine Liebesgabe an unsere Brüder unter den Waffen, schenken zu können. Keiner unserer ge treuen Krieger, wo er auch immer steht, soll lehr aut- gehn. Darum ihr Einwohner von Ohorn, gebt den Obmännern de» KrirgtwohlfahrtSautschuffe» in diesen Tagen so viel Geld, wie in eurem Vermögen steht und bedenkt, daß wir Heuer für eine viel größere An- zahl von Kämpfern zu sorgen haben. Auch die kleinste Gabe ist herzlich willkommen! NegttgtsMtt. Deutsches Reich. (Z ur W a h l H u g h e».) In der amerikanischen Kolonie herrscht im allgemeinen die Ueberzeugung, daß in den Beziehungen zum Deutschen Reiche durch die Wahl Hughe» keinerlei Veränderung eintreten wird. Der „Vorwärts" hält s» für sicher, daß nach dem 7. November 1916 kein politischer Führer in Amerika es mehr wagen wird, die deutsch-irischen Wünsche al» gegenstandslos bei Seit« zu schieben. Ein genauer Kenner der amerikanischen Verhält nisse hält in der „Kreuzztg." dafür, daß c» unter Hughe» so bleiben werde, wie et unter Wilson war. Verschiedene Blätter versprechen sich mit der „Köln. Zig." keine wesentltche Besserung in den Beziehungen der beiden Völker, hoffen aber, daß Hughet Persön- lichkeit dazu beitragen werde, den Beziehungen Bitter- leit und Schärfe zu nehmen. Di« „Deutsche Tageszeitung" s'gt: Die Wahl Hughes ist nicht geeignet, dem deutschen Volke al» ein Ereignis von außerordentlicher weittragender Be- deutung zu erscheinen. Der Einfluß de» Personen- wechselt auf die Politik der Vereinigten Staaten im Sinne einer wirklichen Neutralität dürfte gleich null sein. Die Politik Amerika! wird durch di« großen hinter der Sonne arbeitenden Jinanzgruppen beherrscht. Die „Tägliche Rundschau" führt aut: Die Ma- schirre bleibt dieselbe. Die neuen Räderchen gehen vielleicht etwa» glatter oder etwa» stuckriger; im gan z«n ändert sich kaum etwa» wesentliche». Fraglich bleibt nur, wieweit Hughe» seine persönlich« Würde etwa» besser oder schlechter al» Wilson in unseren Augen wird za wahren wissen. Amerika. (Die Wah Hosten) der jetzigen Präsidentenwahl in den Vereinigten Staaten betra gen nach verschiedenen Blättermeldungen für die Re publikaner: über 1 800 000 Dollar, für die Demokra- ten 1100 000 Dollar. Infolge der Wablwetten wer. den heute nicht weniger al» 50 Millionen Mark ih ren Besitzer wechseln. Frankfurt am Main, 9. November. (Eine ReiHrkanzlerrede über die polnische Frage.) Wie der „Frankfurter Zeitung" au» Ber lin gemeldet wird, verlautet in parlamentarischen Kreisen, daß der Reichskanzler in der verstärkten Bud- geltkommission. die heute Zusammentritt nicht nur über die polnische Frage sondern auch über ander« Fragen der auswärtigen Politik sprechen wird. -MÄ Oesterreich- Ungarn. Wien, 9. November. (Baron Beck lehnt die Leitung de»Ern äh» Lira «TU-cLvcLLLL /?r /raÜM 500 rungsamte» ab.) Baron Beck lehnte die Ueber- nahme de» Ernährungsamte» ab. Al» Grund diese» höchst überraschenden Entschlusse« werden die Schwie. rigkeiten bei der Abgrenzung der Kompetenzen der Ministerien genannt. Italien. Lugano, 8. November. Auch heute bringen die italienischen Blätter längere Kommentare über die Warschauer Proklamation. Au» allem schaut die große Verärgerung dec Lntenteleute über den ge schickten diplomatischen Schachzug' hindurch. „Popolo d'Ztalia" stellt dann die köstliche Behauptung auf, t ie Proklamation sei eine schwere Beleidigung der ruh fischen Regierung, dadurch w rde ein Separatfrieden zwischen Ruß and u^d Deutschland unmöglich ge- vnachi. Da» neue jetzt geplcnie Königreich sei wertlos. SLS WSMW WUMM Ins W! 135 EreWlare der Pulsnitzer MchenMter senden wir dreimal wöchentlich an unsere Krieger nach allen Kriegsschauplätzen. Es ist dies ein Beweis nicht nur für die Beliebtheit des „Pulsnitzer Wochen- Klattes", sondern auch dafür, wie begehrt die Zei- tungslektüre im Felde ist. Wer daher seinen Lieben draußen eine Freude be reiten will, bestelle ihnen ein Feld-Abonnement, das monatlich nur 60 Pfg- kostet und an jedem beliebigen Tage begonnen werden kann. Der Preis ist im voraus zu entrichten.